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Yoga Artikel | Artikel von Swami Sivananda

       

Reinheit

Aus: "Göttliche Erkenntnis", von Swami Sivananda

Es kam einmal ein Bania zu einem Sadhu, um Einweihung zu empfangen. Der Sadhu sagte: “Warte, ich werde Dich später einweihen.” Der Bania drängte den Sadhu immer wieder bei verschiedenen Gelegenheiten, er möge ihn rasch einweihen. Der Sadhu lehnte strikt ab und ging. Er besuchte den Bania allerdings nach einigen Jahren mit seiner Bhikshaschale, in der Schmutz, Haare, Urin und Exkremente waren, und bat den Bania um Almosen. Der Bania brachte gute Süßigkeiten, Kheer, Halva usw. Er hatte diese herrlichen Speisen vorbereitet, da er annahm, daß der Sadhu ihn diesmal einweihen würde. Der Sadhu sagte zum Bania: “Lege alles in meine Schale.” Der Bania sagte: “Wie kann ich die Dinge in diese schmutzige Schale legen, Swamiji? Bitte reinige die Schale und bringe sie mir. Dann werde ich all die guten Speisen hineinlegen.” Der Sadhu antwortete: “Wenn es sich mit dieser Schale so verhält, wie kann ich dann Gott, die Verkörperung absoluter Reinheit, in ein Herz setzen, das voller Unreinheiten ist, wie Lust, Zorn, Stolz, Habsucht usw.? Wie kann ich Dich jetzt einweihen, da Dein Geist so unrein ist wie diese Schale?” Der Bania war sehr traurig und ging beschämt weg. Dann reinigte er sich durch Mildtätigkeit, selbstlosen Dienst usw. und wurde später vom Sadhu eingeweiht.

So wie das gefärbte Wasser locker und leicht in ein schönes weißes Stück Tuch eindringt, genauso können die Worte eines Weisen nur dann in das Herz der Aspiranten eindringen und sich dort festsetzen, wenn Ihr Geist ruhig ist, wenn sie keinen Wunsch nach Vergnügen verspüren, und die Unreinheiten des Geistes zerstört werden.

Disziplin und Reinigung von Geist und Indriyas sind die Voraussetzungen für einen Aspiranten am Weg zu Wahrheit und Selbstverwirklichung. Zuerst muß der Boden bereitet werden. Dann erfolgt die Einweihung von selbst.

Innere Reinheit und äußere Reinheit

Es gibt zwei Arten von Reinheit, innere Reinheit und äußere Reinheit. Freisein von Raga-Dwesha, Reinheit der Absichten, Reinheit der Motive und Reinheit des Bhava stellen die innere Reinheit dar. Reinheit des Körpers durch Bad usw., Reinheit der Kleider, Reinheit der Umgebung wie Haus und Nachbarschaft stellen die äußere Reinheit dar.

Äußere Reinheit läßt reine Gedanken entstehen. Übung äußerer Reinheit führt zu Ekel vor dem eigenen und auch dem Körper anderer. Auf diese Weise wirst Du bald Mamata, das ‘Mein-Sein’ des Körpers, aufgeben.

Innere Reinheit ist wichtiger als äußere Reinheit. Innere Reinheit macht den Geist einpünktig, bringt Gelassenheit, Heiterkeit, Freude, Stärke, Harmonie, Ausgewogenheit und Glück, flößt Liebe ein, Geduld und Großherzigkeit.

Wenn Du reine Nahrung zu Dir nimmst, wird Dein Geist rein sein. Wenn Dein Geist rein ist, denkst Du an Gott. Wenn Du immer an Gott denkst, werden die Knoten im Herzen, nämlich Unwissenheit, Wunsch und Handlung zerstört. Du wirst Moksha erreichen.

Sadhana ohne Reinheit ist fruchtlose Verschwendung

Geistige Reinheit durch ethisches Training ist daher von grundlegender Bedeutung, wenn Du in Meditation und Samadhi erfolgreich sein willst.

Meditation oder Kontemplation zu üben in einem Geist, der in Aufruhr ist, weil man sich nicht an die Moralvorschriften hält, ist so, als baute man ein Haus auf einem kaputten Fundament. Du magst das Haus vielleicht aufbauen, aber es wird ganz sicher einstürzen. Du kannst jahrelang meditieren und wirst kein greifbares Ergebnis und keine Früchte haben, wenn nicht Deine Grundlage ethische Unterweisung ist.

Wenn Du Gott in Deinem Herzen wohnen lassen willst, mußt Du alle schlechten Erscheinungsformen des Geistes beseitigen. Was machst Du, wenn Du bei Dir zu Hause eine sehr hochgestellte Persönlichkeit erwartest? Du reinigst das Grundstück, jätest alles Unkraut und beseitigst den Abfall. Du reinigst alle Räume und legst schöne Teppiche auf. Genauso mußt Du die ganze Schlacke der Unreinheiten aus dem Geist beseitigen, wenn Du mit Gott in Verbindung treten willst und Gott ernsthaft einladen möchtest, in Deinem Herzen Platz zu nehmen.

Es dauert lange, bis das Herz gereinigt ist. So wie sich eine Menge Staub und Schmutz unter dem Teppich verbirgt, genauso sind alle möglichen Unreinheiten in den verschiedenen Ecken Deines Geistes verborgen.

Der Geist ist ein ungezogener Kobold. Er ist die Mara, die Buddha versucht hat. Er ist der Satan, der Jesus verlockte. Er ist Kama, der Shiva in Seiner tiefen Meditation störte. Er ist der Geist der Lust, der Vishwamitras Tapas zunichte machte.

Der Geist kann nicht mit Wasser und Seife gewaschen werden, um seine Unreinheiten zu beseitigen; wenn Du aber Wünsche und Verhaftungen entwurzelst, wird sich der Geist von selbst reinigen.

Wünsche setzen die Sinne in Bewegung. Wünsche können nur beherrscht werden, wenn die Sinne bezwungen worden sind. Tapas bezwingt die Sinne und beseitigt Wünsche.

Das Wesen von Tapas

Tapas ist das dritte Glied von Niyama im Raja Yoga. Tapas ist einer der drei Teile im Kriya Yoga. Tapas bedeutet Askese oder Bußübung.

Tapas reinigt den unreinen Geist. Tapas erneuert die niedrige Tiernatur und läßt göttliche Natur entstehen. Tapas reinigt den Geist und zerstört Lust, Zorn, Habsucht usw. Tapas schafft Brahma-Tejas und zerstört die asurische oder diabolische Natur. Tapas beseitigt Tamas und Rajas und steigert Sattwa. Tapas beruhigt den Geist und läßt ihn am Ewigen haften. Tapas bringt die nach außen gehenden Tendenzen zum Stillstand, die Extraversion oder Antarmukha Vritti. Tapas zerstört Vasanas, Ichdenken und Raga-Dwesha und bringt Leidenschaftslosigkeit, Unterscheidung und Meditation. Tapas ist spirituelle Disziplin. Tapas ist Gottesdienst, Sadhana und Meditation.

Die Gita gibt sehr wertvolle Hinweise zum Thema Tapas. Eine Flut von Licht fällt auf dieses Thema durch die göttlichen Worte Shri Krishnas an Arjuna. Die Gita spricht vom dreifachen Tapas von Körper, Sprache und Geist.

Üblicherweise wird Blätter essen, im Wasser stehen, in der heißen Sonne sitzen, Hitze und Kälte ertragen, mit erhobenen Händen auf einem Bein stehen usw. als Tapas betrachtet. Solche Menschen werden als Tapasvins bezeichnet. Es heißt: “Ram Brahmachari ist ein großer Tapasvin. Er lebt von Blättern und hat keine Kleider. Er macht im heißen Sommer Panchagni Tapas.” Das sind Formen von physischem Tapas.

Geistiges Tapas ist stärker als physisches Tapas. Wer Hitze und Kälte erträgt macht physisches Tapas. Er steigert seine Ausdauerfähigkeit; aber er kann vielleicht Beleidigung nicht ertragen. Er ist leicht durch ein schroffes oder unfreundliches Wort erregt. Er rächt sich vielleicht und zahlt mit gleicher Münze heim. Er hat keine Geisteskontrolle. Er hat nur seinen physischen Körper diszipliniert. In jeder Situation des Lebens einen ausgeglichenen Geist zu bewahren, Beleidigung, Verletzung und Verfolgung zu ertragen, immer heiter, zufrieden und friedfertig zu sein, fröhlich in mißlichen Umständen, mutig zu sein in der Gefahr und Geistesgegenwart und Ausdauer zu besitzen, sind Formen von geistigem Tapas.

Philosophisch gesehen ist Meditation die höchste Form von Tapas. Den wandernden Geist auf Gott oder Brahman zu heften, ist großes Tapas. Vichara und Nididhyasana sind höchstes Tapas.

Vratas oder Askesegelübde

Hindus halten verschiedene Vratas ein, wie Ekadashi Vrata am elften jedes Halbmonats, Satyanarayana Vrata zu Ehren von Gott Narayana, Varalakshmi Vrata zu Ehren der Göttin Mutter Lakshmi, Anantapadmanabha Vrata, Savitri Vrata, Janmashtami Vrata, Chandrayana Vrata, Krishna Vrata und Pradosha Vrata.

Die Absicht aller Vratas ist die Reinigung des Herzens, die Kontrolle der Sinne und die Entwicklung von Hingabe an Gott. Weltlichen Menschen sind ständig damit befaßt, Geld zu verdienen und führen verschiedene Arbeiten aus. Wenigstens an diesen Vrata en haben sie die Gelegenheit, Innenschau zu halten, Gott zu verehren, Japa zu machen und intensiv zu meditieren, heilige Schriften zu lesen und Selbstanalyse zu üben.

Jedes Vrata hat seine Eigenheiten. Gewisse Charakteristika sind verschiedenen Vratas gemeinsam. Der Aspirant hält Brahmacharya, sexuelle Enthaltsamkeit, fastet oder ißt Milch und Früchte oder leichte Speisen. Kein Fisch und kein Fleisch wird gegessen.

Fasten und seine reinigenden Wirkungen

Fasten ist ein Charakteristikum, das die meisten Vratas haben.

Fasten wird von allen Religionen und Glaubensrichtungen angeraten. Ein Mensch, der in regelmäßigen Abständen richtig fastet, hat klare Gedanken, einen ihm eigenen Ausdruck und eine Vorstellungskraft, die von niemandem übertroffen werden kann. Sein Ideal kann nur Göttlichkeit sein. Sein Lebensziel kann nur Unsterblichkeit sein. Das Ego steht nun da vor ihm. Seine Gedanken sind erhaben und fest. Seine Handlungen sind gewissenhaft. In ihm ist ein transzendentaler Glanz. Er hat das Reich Gottes auf Erden in seiner Person. Er verletzt nie die Gefühle anderer Menschen. Seine Gedanken sind Lichtstrahlen in der Dunkelheit menschlichen Lebens in der täglichen Welt.

Ekadashi, Sabbat, Sams, was auch immer Dir am besten entspricht, kann als Fast eingehalten werden. Halte ihn in regelmäßigen und genauen Abständen, so wie es Dir entspricht.

Reinheit ist der Paß für das Land der Wonne

Tapascharya ist sehr wichtig. Tapasya ist nützlich. Tapasya ist eine große Hilfe. Verstehe es richtig. Praktiziere es weise. Verstärke es allmählich. Übe es sorgfältig. Gib Dummheit auf. Sei unterscheidend. Sei nicht nachsichtig. Stehe zu Deinen Gelübden. Sei fest und entschlossen. Strebe glühend. Erhebe Anspruch auf Deine Herrschaft über Geist und Sinne und übe sie als wahrer Tapasvin aus. Strahle mit spirituellem Glanz. Du wirst das herrliche Ziel spirituellen Lebens erreichen. Du wirst Unsterblichkeit und höchstes Kaivalya Moksha erlangen.

Reinheit ist der Weg zum Reich Gottes. Ohne Reinheit ist kein spiritueller Fortschritt möglich. Brahman ist Reinheit. Du wirst Brahman erreichen oder Es kennen und eins mit Ihm werden nur durch Reinheit. Es gibt keinen anderen Weg.

Deine Seele ist Nitya Shuddha, ewig rein. Durch den Kontakt mit Geist und Sinnen bist Du unrein geworden. Erlange Deine ursprüngliche Reinheit wieder durch Japa, Kirtan, Gebet, Meditation, die Frage ‘Wer bin Ich?’, die Praxis von Pranayama, Studium, Satsang und sattvige Nahrung.

Reinige den Verstand. Reinige Dein Herz. Reinige Deine Sprache. Reinige Deinen Körper. Reinige Deine Sinne. Reinige das Prana. Reinige Dich, reinige Dich, reinige Dich.

Reinheit des Herzens ist das Tor zu Gott. Sie ist ein Vorraum zur Gegenwart Gottes. Sie ist der Schlüssel, mit dem die Tore der Intuition, die zur Wohnstatt höchsten Friedens führen, geöffnet werden. Daher werde rein um jeden Preis. Reinheit ist der Paß für das Land ewiger Wonne.

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