Was kann ich tun, um als unterrichte Yogalehrerin einen guten Tagesrhythmus zu finden und was soll ich abends mit der vielen Energie machen, nach den Yogakursen, obwohl ich eigentlich physisch schon todmüde bin und Schlaf bräuchte?
Antwort von Sukadev:
Du erfährst jetzt ein weit verbreitetes Phänomen, das viele
Yogalehrer/innen und die meisten unserer Mitarbeiter/innen unserer Stadtzentren
erfahren. Du mußt einen Tagesablauf finden, der Dir entspricht.
Das Schöne am Unterrichten des Yoga ist ja dieses Gefühl des
Verbund Seins mit einer Höheren Kraft, die man dann auch nach der
Yoga-Stunde spürt. Sei dankbar dafür! Für manche bringt
das dann aber etwas Schwierigkeiten beim Einschlafen, wie das jetzt
auch bei Dir ist... Hilfen beim "aufgedreht sein" nach Yoga Stunden
ist: - Mache vorm Schlafen Gehen noch etwa 10-20 Minuten lang irgendeine
Tätigkeit, die Dir hilft, Dich etwas zu beruhigen: Spazieren gehen,
etwas lesen, sanftes Pranayama (z.B. Wechselatmung in sehr sanftem Rhythmus),
Meditation oder Gebet. - Setze Dir eine feste Zeit, wann Du ins Bett
gehst, unabhängig davon, ob Du aufgedreht bist oder nicht. - Wenn
Du Dich hin legst, mache eine Tiefenentspannung und gib Dir vor der
Tiefenentspannung die Suggestion wie z.B.: "Ich will während dieser
Tiefenentspannung aufwachen" oder "bitte liebes Unterbewußtsein,
laß mich in 5 Minuten einschlafen", oder Ähnliches - Wenn
nötig, übe mehrere Tiefenentspannungstechniken hintereinander
- Werde Dir bewußt, wieviel Schlaf Du brauchst. Wenn Du bis spät
unterrichtest, wirst Du nicht um 5 Uhr aufstehen können. Anscheinend
hast Du früher mindestens 7 Stunden Schlaf gehabt und Dich damit
wohl gefühlt. Sorge dafür, daß Du genauso viel Schlaf
hast, und setze Dir so eine feste Zeit, wann Du auf stehst. Die Mitarbeiter
in den Yoga Vidya Zentren haben festgestellt, daß Aufstehen um
6.30 Uhr und Meditation um 7 Uhr meistens am besten ist. - Wenn Du nicht
alle Praktiken früh Morgens machen kannst, dann mache mindestens
etwas, und mache dann eben die anderen Praktiken, wenn Dein Mann das
Haus verlassen hat.Übrigens: Dies ist nur eine vorübergehende
Phase. Nach mehreren Monaten, spätestens nach einem Jahr, hat sich
Dein Körper, Energiesystem und Geist an den neuen Rhythmus und
die neuen Aufgaben gewöhnt.
In wie weit gibt es spezielle Yoga Kurse / Yoga
Kliniken für Herzkrankheiten ? Die Frage ist, ob man sich in diesem
Fall auf die Schulmedizin verlassen soll oder ob es vor einem solchen
Eingriff nicht doch noch andere Alternativen gibt ?
Antwort von Sukadev:
Der Deutsche Wellness-Verband führt Ornish-Wochen durch. Das Ornish-Programm
ist ein auf Yoga basierendes Programm zur Vorbeugung und Heilung von
koronaren Herzkrankheiten. Inwieweit es aber Alternativen zum Herzschrittmacher
gibt, weiß ich nicht. Du könntest da mal nachschauen unter
http://www.borggraefe.de/Programm-Angebote/programme.htm und unter http://www.wellnessverband.de/index.html
Da findest Du auch Telefon-Nummern und Adressen von kompetenten Ansprechpartnern.
Ich praktiziere seit einiger Zeit Meditation (Techniken aus dem Buddhismus) und Pranayama Wechselatmung ca. 2-3 mal zu je15-20 Minuten) . Ich würde Sie um Rat bitten, inwiefern das alles sinnvoll ist, worauf ich achten soll. Vielleicht könnten Sie mir einen kleinen Übungsplan geben, was den Zeitumfang, die Dauer der einzelnen Stufen usw. betrifft ?
Antwort von Sukadev:
Am besten wäre es, wenn Sie hier mal ein Kundalini Yoga Intensiv-Seminar
mitmachen können. Da lernen Sie auch die fortgeschrittenen Techniken
wie Bandhas, Samanu Konzentration, fortgeschrittenen Pranayamas etc.
sehr systematisch. Und wir geben dabei auch Empfehlungen für intensive
Pranayama Praxis. Mehr Informationen: http://www.yoga-vidya.de/Kundalini.htm .Grundsätzlich klingt Ihre Praxis gut. Wechselatmung ist das wichtigste
Reinigungs-Pranayama. Es ist sehr gut, 2 Mal täglich 20 Minuten
Wechselatmung zu machen.
Welches Seminar/Programm wäre für mich
geeignet? Ich bin kein völliger Anfänger mehr, habe mir aber
z.B. die Bandhas und ähnliche Techniken aus Büchern beibringen
müssen. Woran erkenne ich, dass die Nadis gereinigt sind? Im Solarplexus
z.B. spüre ich (auch durch meine intensiven Meditationen) eine
angenehme Wärme und ein vitalisierendes Rauschen im Oberkörper/Kopf.
Sind das Anzeichen ? Ich über wie gesagt täglich 2x20 Minuten
Wechselatmung und halte die Luft 44 Sekunden an. Dazu die Bandhas. Nach
welche Zeit sollte ich die Übungszeiten verlängern (oder reichen
diese aus?) bzw. die Kumbaka-Zeiten? Auf welche/s Chakra/s sollte ich
mich in diesem Übungsstadium konzentrieren? Ist Wechselatmung sinnvoll
ohne die Kombination mit anderen Atemtechniken ?
Antwort von Sukadev:
Wenn Sie an Atemübungen interessiert sind, können Sie entweder
eine Kundalini Yoga Vorbereitungsseminar oder ein Kundalini Yoga Mittelstufen-Seminar
besuchen.
Um ein Mittelstufen-Seminar besuchen zu können, sollten Sie folgende
Voraussetzungen mitbringen:
- Vertrautheit mit Kopfstand, Sonnengebet, Kapalabhati, Wechselatmung
- Vertrautheit mit Mantra-Singen
- Vertrautheit mit den Grundprinzipien der Yoga Philosophie
- Bereitschaft für intensives Üben und Befolgen eines intensiven
Tagesablaufs
- vegetarische Ernährung, kein Rauchen, kein Alkohol
Wenn Sie eine der Voraussetzungen nicht erfüllen, sollten Sie
erst mal ein Vorbereitungs-Seminar besuchen. Am besten wäre sicherlich,
wenn Sie für eine ganze Woche kommen könnten. Da lernen Sie
am meisten. Ansonsten geht natürlich auch ein Wochenende. Wärme
und angenehmes Rauschen sind Zeichen der Reinigung, aber noch nicht
Zeichen, daß die Nadis gereinigt sind. Die Kumbhaka-Zeiten können
Sie verlängern, soweit es angenehm bleibt, und der Rhythmus Einatmung:Anhalten:Ausatmen
bei 1:4:2 in etwa bleibt. Soweit das für Sie angenehm ist, können
Sie verlängern bis auf 16:64:32 . Die Übungszeiten für
Wechselatmung können Sie grundsätzlich schrittweise verlängern
auf bis zu 2x 45 Minuten. Ansonsten würde ich Sie erst mal hier
sehen wollen, bevor ich Ihnen zu weiterer Intensivierung raten könnte.
Sie können die Wechselatmung auch als einzige Atemübung ausführen.
Ansonsten ist es sinnvoll, vor der Wechselatmung 3 Runden Kapalabhati
zu üben. Sie sollten Kapalabhati bei einem Lehrer gelernt haben,
da sich da ansonsten Fehler einschleichen.
Bei der Wechselatmung ist die Konzentration auf das Ajna Chakra am
sinnvollsten. Es gibt zwar komplexe Visualisierungstechniken, welche
die Übung noch machtvoller machen. Aber diese kann ich Ihnen nicht
per Email bei bringen. Ansonsten gilt: Wenn Sie die Zeit der Wechselatmung
auf über 20 Minuten ausdehnen wollen und das Pranayama insgesamt
intensivieren wollen, sollten Sie Ihre Ernährung sattwig gestalten.
Das heißt insbesondere vegetarische Vollwerternährung, kein
Alkohol und kein Tabak. Mehr darüber finden
unter Yoga_Ernaehrung
Bei intensivem Pranayama sollten Sie auch mindestens ein paar Asanas
täglich üben, damit der Körper bereit ist, das mehr an
Prana zu tragen.
Was gibt es für Schreibweisen im Sanskrit ? Wie und wo kann ich sie lernen ?
Antwort von Sukadev:
zu den Begriffen:
Die Sanskrit- Schrift, wie sie aus Indien kommt, nennt sich "Devanagari".
Als Schreibweise für das Sanskrit in römischer Schrift (d.h.
die Schrift, in der ich gerade schreibe) gibt es verschiedene Möglichkeiten
der Transkription:
1. die wissenschaftliche Transkription (mit den diakritischen Zeichen,
d.h. mit Punkten und Strichen unter den Buchstaben)
2. die vereinfachte Transkription (wie es in Indien allgemein üblich
ist, wenn nicht in Devanagari geschrieben wird; dieser Schreibweise
folgen die meisten Yoga Vidya Publikationen
3. die deutsche Transkription laut Duden, die fast nirgends verwendet
wird (wie z.B. Schiwa, Wischnu, etc.)
4. ITrans, die im Internet sehr verbreitet ist. Die Aussprache der Schriftzeichen
in wissenschaftlicher Transkription (ich vermute, daß Du diese
zuerst lernen willst) wird z.B. im von mir (Sukadev Volker Bretz) verfaßten
Buch "Die Yoga-Weisheit für Menschen von heute" auf den Seiten
12-13, wie auch in vielen anderen Büchern, erläutert. Sie
ist nicht sehr kompliziert. Wenn Du zu einem beliebigen Seminar ins
Haus Yoga Vidya kommst, kann jemand Dir innerhalb von 15-20 Minuten
die Aussprache dieser Schriftzeichen erklären. Bitte einfach zu
Anfang des Seminars bzw. gleich an der Rezeption, daß Dir jemand
dabei behilflich ist.
Ich habe eine Frage zu den 4 Ashramas .Wie heißen sie ? Woher
kommt die Einteilung und was kennzeichet die einzelnen Ashramas .
Antwort von Sukadev:
Man kann 4 Lebensstadien unterscheiden:
Brahmacharya (11/14-20/25 Jahre) - Lernperiode
Schüler lernt weltliches und spirituelles Wissen. Wichtigste spirituelle
Praktiken: Mantras, Rituale, Asanas, Pranayama. Meditation weniger wichtig,
da Geist meist Schwierigkeiten hat, sich auf einen Punkt zu konzentrieren.
Karma Yoga und einfaches, enthaltsames Leben wird empfohlen. Im traditionellen
Yoga-System verließ der/die SchülerIn die Eltern während
dieser Zeit und lebte beim Guru. Dieses System des Lernens und Lebens
beim Lehrer nennt sich Gurukula-System. Der/die SchülerIn lernt
nicht nur intellektuell, sondern stimmt sich durch Dienen und Beobachten
auf den/die Meister/In ein und lernt so auch intuitiv, telepathisch.
Grihastya (20/25-50/60 Jahre) - Berufs- und Familienleben. Traditionell
werden die Ehepartner von Guru, Astrologen und Eltern ausgesucht. Zusammen
entwickeln sich die Partner, indem sie versuchen, Gott in dem anderen
zusehen und über eine sattwige Befriedigung von Kama, Artha und
Dharma die Stärke für ein Streben nach Moksha zu bekommen.
Besonders wichtig: Transformieren aller täglicher Handlungen in
Karma und Bhakti Yoga. Dabei aber tägliches Sadhana nicht vergessen.
Vanaprastha (50/60-70/75 Jahre) - Ruhestand
Wörtlich: Leben im Wald. Die Kinder sind selbst erwachsen geworden,
die Eltern ziehen sich zurück. Besonders verdienstvolle Vanaprasthis
werden die Gurus von Brahmacharis. Besonders wichtig: Hatha Yoga mit
Kriyas, Asanas und Pranayama, um den Körper wieder zu energetisieren
und zu verjüngen. So bleibt die geistige Klarheit bis ins hohe
Alter. Sannyasa (70/75 Jahre bis zum Verlassen des Körpers) Aufgabe
aller Bindungen an die Welt. Leben allein, typischerweise nach dem Tod
des Partners, manchmal auch Trennung der Partner im gegenseitigen Einverständnis,
um alle Verhaftungen zu transzendieren. Der Geist ist jetzt bereit für
intensive Meditation. Vorbereitung auf den Tod durch Transzendierung
der Grenzen von Körper und Geist. Manche Menschen, die keine Wünsche
nach Partnerschaft, Kinder und Beruf haben, können auch schon vorher
entsagen (siehe oben unter 4 Wünsche).
... , in der Tat, Oh Lakshmana, ist meine geliebte Frau...". Das ist
das Hinduideal der Frau. Von allen Ashramas (Lebensstadien) ist der
Grihasthashrama (Berufs-und Familienleben) der wichtigste, denn von
... http://www.yoga-vidya.de/art_ehe.html-
12k -
Ehe ... , in der Tat, Oh Lakshmana, ist meine geliebte
Frau...". Das ist das Hinduideal der Frau. Von allen Ashramas (Lebensstadien)
ist der Grihasthashrama (Berufs-und Familienleben) der wichtigste, denn
von ... http://www.yoga-vidya.de/Artikel/art_ehe.html - 12k - Sannyasa ... der Entsagung. Es
ist, mit anderen Worten, das upanischadische Leben. Es ist der letzte
der vier Ashramas. Handlung ist für den weltlichen Menschen, Weisheit
ist für den Sannyasin (Swami), der sich über ... http://www.yoga-vidya.de/art_sannyasa.html - 19k - Sannyasa ... der Entsagung. Es
ist, mit anderen Worten, das upanischadische Leben. Es ist der letzte
der vier Ashramas. Handlung ist für den weltlichen Menschen, Weisheit
ist für den Sannyasin (Swami), der sich über ... http://www.yoga-vidya.de/Artikel/art_sannyasa.html - 19k - Jadabharata
... Bharata alt wurde, überließ er seinem Sohn die
Herrschaft und zog sich, entsprechend den vier Ashramas, den vier Lebensaltern,
in die Einöde zurück, ließ sich an einem Fluß
nieder und widmete den Rest ... http://www.yoga-vidya.de/Artikel/Jadabharata.html - 11k - art_Sanskrit_Index ... und auch
mit allem als Brahman. Brahmachari: Im Zölibat Lebender; jemand,
der dem ersten der vier Ashramas oder Lebenstände angehört;
ein Mensch der rein lebt und die Veden studiert. Brahmacharya: Die ... http://www.yoga-vidya.de/art_Sanskrit_Index.html - 67k - art_Sanskrit_Index ... und auch mit
allem als Brahman. Brahmachari: Im Zölibat Lebender; jemand, der
dem ersten der vier Ashramas oder Lebenstände angehört; ein
Mensch der rein lebt und die Veden studiert. Brahmacharya: Die ... http://www.yoga-vidya.de/Artikel/art_Sanskrit_Index.html - 67k -
Indische Schriften und Philosophie-Systeme ... wird.
Das ist ja das große Kunststück dabei. Die alten Smritis,
in denen zum Beispiel die vier Ashramas (Lebensstadien) und die vier
Varnas (Kasten) idealtypisch beschrieben sind, sind durchaus kunstvoll
... http://www.yoga-vidya.de/Artikel/Art_Philosophiesysteme.html - 94k - ... wird. Das ist ja das große Kunststück
dabei. Die alten Smritis, in denen zum Beispiel die vier Ashramas (Lebensstadien)
und die vier Varnas (Kasten) idealtypisch beschrieben sind, sind durchaus
kunstvoll ... http://www.yoga-vidya.de/Buecher/Rajayoga/Art_Anhang_Raja.html - 93k -
art_Persönlicher_Rat_an_Suchende ... , usw.
Kümmere dich nur um Tag und Nacht. 6. Betrachte Körper
und Geist des früheren Ashramas als völlig tot, und nimm an,
du hättest, sowohl körperlich als auch geistig ein neues Leben
begonnen ... http://www.yoga-vidya.de/art_Persoenlicher_Rat.html - 117k - art_Persönlicher_Rat_an_Suchende
... , usw. Kümmere dich nur um Tag und Nacht. 6. Betrachte
Körper und Geist des früheren Ashramas als völlig tot,
und nimm an, du hättest, sowohl
körperlich als auch geistig ein neues Leben begonnen ... http://www.yoga-vidya.de/Artikel/art_Persoenlicher_Rat.html - 117k
Brahmacharya - eine Einstellung ... , was als Subjekt
- Ashrama-Dharma - oder die Pflichten bekannt ist,
die mit den verschiedenen Ashramas oder den Stufen des Lebens verbunden
sind. Wir haben nicht nur das Varna-System, sondern auch die ... http://www.yoga-vidya.de/Buecher/Wissenschaft/science10.htm - 39k -
Wie führt man Basti mit Hilfe eines Rohres und Nauli Kriya am einfachsten durch? Wie muss das Rohr beschaffen sein, und wo ist es zu besorgen? Muss Nauli Kriya mehrmals durchgeführt werden, um genügend Wasser anzusaugen ?
Antwort von Sukadev:
Am einfachsten wäre es, Sie machen zunächst die Darmreinigung
mit einem Einlaufgerät. Dies ist die einfachste Version von Basti.
Einlaufgeräte (Irrigatoren) gibt es in Apotheken, meist auch mit
Gebrauchsanweisung.
Das können Sie einmal pro Monat, maximal auch einmal pro Woche
machen, sofern Sie bei normaler Gesundheit sind. Dann müssen Sie
Nauli lernen. Nauli ist die kreisförmige Bewegung der Bauchmuskeln.
Im Buch "Das Große Illustrierte Yoga-Buch" von Swami Vishnu-devananda
(in unserem Shop wird das genauer
beschrieben.
Während der Meditation und Yoga werden Botenstoffe vermehrt produziert,
die für Glücksgefühle verantwortlich sind, z.B. Serotonin,
Endorphine, Endovalium, Melatonin, Dopamin. Wenn wir meditieren, weil
wir Gottesverwirklichung erreichen möchten, wie weiß ich
denn bei all diesem Ausschüttungen, was das mit Gott noch zu tun
hat? Und welche Rolle spielen Botenstoffe beim Samadhi-Zustand?
Antwort von Sukadev:
Das Gehirn reflektiert alles, was in unserem Bewusstsein ist. Das heißt
jetzt aber nicht, dass die Gehirnwellen und die Botenstoffe das sind,
was man wahrnimmt.
Angenommen, man schaut auf den Himmel. Man sieht hellblau und vermutlich
steigt auch die eigene Stimmung. Gleichzeitig entsteht eine (durch PET
und EEG messbare) Aktivierung des Gehirns. Haben jetzt die Botenstoffe
und Nervenverbindungen im Gehirn den blauen Himmels hervorgerufen? Oder
sind sogar die Botenstoffe und Nervenverbindungen der blaue Himmel ?
Angenommen, man ist mit einem Menschen zusammen. Man sieht, hört,
riecht ihn. Gleichzeitig entsteht eine (durch PET und EEG messbare)
Aktivierung des Gehirns.
Gehen wir jetzt mit dieser Überlegung zur Meditation. Wenn wir
meditieren, können wir irgendwann Samadhi, die Einheit mit Gott,
mit dem Unendlichen, erfahren. Dies ist selbstverständlich mit
Ausschüttung von Glückshormonen, Botenstoffen etc. verbunden.
Aber diese Botenstoffe sind nicht die Erfahrung des Unendlichen, so
wenig wie die Botenstoffe im Gehirn der Mensch sind, der mir gegenüber
sitzt und in dessen Gegenwart ich diese spezifische Hirnaktivierung
habe. So lange wir sagen, dass die Wahrnehmung eines Baumes die Wahrnehmung
eines wirklichen Gegenstandes ist und nicht nur ein Gehirnirrtum, so
lange können wir auch sagen, dass Samadhi die Wahrnehmung einer
höheren Wirklichkeit ist und nicht Gehirnirrtum.
Zwar kann man durch Gabe von Glückshormonen und Botenstoffe Glücksgefühle
ähnlich wie in Meditation hervorrufen, ebenso wie man durch bestimmte
Drogen Farbhalluzinationen hervorrufen kann. Dennoch ist im Alltag das
Wahrnehmen des Himmels die Ursache der dem entsprechenden Gehirnaktivierungen
und nicht die Gehirnaktivierung Ursache der Wahrnehmung des Himmels.
Ebenso ist in der Meditation die Wahrnehmung einer höheren Wirklichkeit
Ursache der Glücksgefühle und der Gehirnaktivierung und nicht
umgekehrt die Gehirnaktivierung die Ursache der höheren Wirklichkeit.
Im Jnana Yoga (philosophischer Yoga) geht man jedoch tatsächlich
eine Stufe in der Abstraktion weiter: Dort wird gesagt, dass jede Erfahrung
letztlich nur eine Manifestation von Bewusstsein ist, dass die ganze
Welt als unabhängige Außenwelt nicht existiert. Letztlich
ist alles nur Bewusstsein.
Ich habe schon das 2. Mal erlebt, wie im Tiefschlaf
Bewusstsein in den Körper kommt, sich von der Halsgegend her langsam
ausbreitet in Beine und Arme. Dennoch bleibt der Körper im Tiefschlaf.
Eine Wahrnehmung von Raum- und Zeitlosigkeit, Ich-los und ohne jegliche
Gedanken oder Gefühle, als wären die Gehirnfunktionen nicht
vorhanden. Wenn dann ein Traum kommt, bin ich plötzlich aktiv wie
in einem sehr realen Film. Ich identifiziere mich mit dieser Rolle und
dem Körper, in den das Bewusstsein geschlüpft ist. Nach dem
Traum ist wieder diese zeitlose Leere, bis zum nächsten Traum.
Und dann schließlich wache ich auf, es ist jedoch wieder das gleiche
Identifizieren mit einer Rolle, mit einem Körper und genauso real
wie die Träume. Kannst du dazu etwas sagen?
Antwort von Sukadev:
Was Du erlebst, ist das was als "lucides Schlaf-/Traumbewusstsein" bezeichnet
wird. Das heißt, Du weißt, dass Du schläft und träumst
und erlebst das bewusst, während es normalerweise unbewusst abläuft.
Es ist eine Gnade, eine solche Erfahrung zu machen. Denn es zeigt Dir,
dass Bewusstsein unbeschränkt ist, zeit- und raumlos, und der Beobachter
von allem.
Messe dem Ganzen darüber hinaus aber nicht übermäßig
viel Bedeutung zu. Lebe Dein normales Leben normal und suche nicht zu
sehr über das Erfahrene nachzudenken. Bleibe Dir nur bewusst, dass
hinter allem das Bewusstsein steht. Wenn Du merkst, daß Du der
Beobachter hinter allem bist, kannst Du mit viel Gleichmut das tun,
was getan werden muss. Wiederhole dabei auch ein Mantra, damit Du etwas
hast, an dem Du Dich festhalten kannst. Das Bild eines Meisters vor
Augen zu haben wie das von Swami Sivananda ist eine zusätzliche
Hilfe.
Ich beherrsche Nauli links- und rechtsrum und es geht mir nunmehr um die Beherrschung der Basti-Technik im ursprünglichen Sinne nur mit dem etwa 10 cm langen Röhrchen, ohne Einlaufgerät. Was gibt es da für Möglichkeiten ?
Antwort von Sukadev:
Das einfachste Rohr wäre ein Rohr von einem Einlaufgerät.
Das hat typischerweise die richtige Größe (10-15 cm), und
Du steckst es soweit in den Anus, wie Du es beim Einlauf machen würdest.
In Indien nimmt man klassischerweise ein Bambusrohr in der Dicke des
Einlauf-Rohres. Man muss nur aufpassen, dass das Bambusrohr innen hohl
ist.
Jetzt brauchst Du Dir nur einen See zu suchen mit lauwarmem Wasser,
tief genug, damit Du bis zum Nabel im Wasser stehst. Du machst zunächst
Uddhiyana Bandha (also vollständig ausatmen und den Bauch einziehen).
So entsteht Überdruck im Bauch, und der Darm wird zusammengedrückt.
Dann drückst Du die zentrale Bauchmuskelwulst stark nach vorne.
Alternativ kannst Du auch die gesamte Bauchdecke so kräftig wie
möglich nach vorne drücken. So entsteht Unterdruck, und Wasser
geht in End- und Dickdarm. Mittels des drehenden Naulis kannst Du jetzt
das Wasser im Dickdarm hin- und herschieben. Zwischendurch immer etwas
atmen. Um alles wieder herauszubekommen: Tief einatmen und dann mit
der Bauchdecke bei vollen Lungen gegen die Wirbelsäule drücken.
So kommt das Wasser raus.
Mit etwas Übung geht das recht gut. Die Schwierigkeit ist: Wo kriegt
man um die Jahreszeit einen lauwarmen See her? Manche machen es in der
Badewanne (gut waschen anschließend!) Eine andere Möglichkeit
ist, ein Einlaufgerät zu nutzen, es aber nur 20-40 cm höher
aufzuhängen als der Anus (so kommt das Wasser nicht durch Wasserdruck
hinein, es gibt aber auch keine Luft. Dann kannst Du mittels Nauli das
Wasser einsaugen. Auch das klappt recht gut. Nur hast Du nachher die
Inhaltsstoffe des Dickdarms im Einlaufgerät und musst es gründlich
reinigen.
Das Gehör meines Vaters wurde immer schlechter in den letzten Jahren und jetzt hört er auf einem Ohr gar nichts mehr. Kennst Du da einige Übungen?
Antwort von Sukadev:
Es ist leider eine Tatsache, dass im Laufe des Alterungsprozesses das
Gehör schlechter wird. Am besten helfen Hörhilfen, die der
Ohrenarzt verschreiben sollte.Vom yogischen Standpunkt aus gelten die
Umkehrstellungen als Hilfen gegen Gehörverlust. Dazu gehören
Kopfstand und Schulterstand. Bei Deinem Vater wird vermutlich am ehesten
der gestützte Schulterstand in Frage kommen (Kissen unter Kreuzbein
und Lendenwirbelsäule und dabei die Füße heben, eventuell
gegen die Wand). Damit das etwas bewirkt, müsste diese Stellung
5-10 Minuten lang gehalten werden, aber man kann ja mit 30 Sekunden
beginnen.
Gibt es etwas aus dem Yoga, was bei einem Bandscheibenvorfall helfen
könnte ? Bestimmte Übungen oder was anderes ?
Antwort von Sukadev:
Grundsätzlich sind die Übungen „Yoga für den Rücken“
gut. Eine Übungsfolge findest Du auf unserer Internetseite unter Yoga-fuer-Ruecken
Grundsätzlich ist eine Kombination zu empfehlen von - Krokodilsübungen,
die den unteren Rücken dehnen und entspannen - rückenmuskelstärkende
Übungen (wie halbe Heuschrecke, diagonale Katze, diagonales Boot)
- Psoas-dehnende Übung (wie halber Halbmond, d.h. Anjaneyasan mit
beiden Händen auf dem Knie)
- Tiefenentspannung
- positives Denken
Antwort von Sukadev:
Die drei Aschen verkörpern verschiedene Trinitäten:
(1) Vibhuti (Shiva Asche, grau) symbolisiert Shiva, die Zerstörung,
Transformation Chandan (Sandelholzpaste, braun) symbolisiert Vishnu,
den Erhalter Kumkum (rot, aus einer Wurzel) symbolisiert die schöpferische
Kraft, Saraswati (und damit Brahma) und Durga, die weibliche Energie
(2) Kumkum (aus einer Wurzel) symbolisiert die Erde Vibhuti den Himmel
Chandan das, was dazwischen ist
(3) Kumkum repräsentiert unsere Wurzeln Chandan das Alltagsleben
Vibhuti die hohen Ideale
Alles drei sind energetisch hochwirksame Substanzen. Das Auftragen der
3 Aschen auf die Mitte der Stirn symbolisiert die Öffnung des dritten
Auges, Zugang zur spirituellen Sichtweise.
Ich fange in 2 Wochen einen Yoga-Kurs für Anfänger an und
möchte nun gerne wissen, ob ich für einen solchen Kurs irgendwelche
Vorkenntnisse brauche, z. B. irgendwelches Wissen über Yoga oder
schon eine gewisse Gelenkigkeit, o.ä.
Also im Prinzip will ich nur wissen, ob bei so einem Kurs ganz von vorne
angefangen wird.
Antwort von Sukadev:
Wenn Du bei uns einen Yoga- und Meditations-Einführungskurs machst,
bekommst Du alle Übungen erklärt und lernst sie systematisch.
Daneben bekommst Du einen umfassenden Einblick über Yoga in all
seinen Aspekten. Du brauchst keine Vorkenntnisse und musst auch nicht
sportlich oder gelenkig sein. Wenn du es nicht bist, wirst du es, wenn
du eine Weile regelmäßig übst. Unsere Yogastunden bestehen
aus einer Anfangsentspannung, Atemübungen, Aufwärmübungen,
den eigentlichen Yogastellungen (Asanas) und einer ausführlichen
Tiefenentspannung. Alles zusammen trägt dazu bei, dass Du Dich
insgesamt nach einer solchen Stunde sehr wohl und erfrischt fühlst. Jetzt
weiß ich leider nicht, was für einen Kurs Du in zwei Wochen
besuchen willst. Einen bei einem unserer Zentren oder woanders? Wie
der Kurs woanders aufgebaut ist, weiß ich natürlich nicht.
Es gibt verschiedene Yogarichtungen und jeder Yogalehrer hat auch seinen
eigenen Stil und seine eigene Vorstellung, wie er Yoga unterrichten
und weitergeben möchte.
Aber im allgemeinen ist es so, dass vor allem in einem Anfängerkurs
wirklich von vorn angefangen und jede Übung erklärt und systematisch
gelernt wird. Im Yoga gilt ganz besonders: Du machst jede Übung
immer nur so, wie sie Dir selbst und Deinem Körper in diesem Moment
gut tut. Man ist nicht jeden Tag in der gleichen Verfassung. Und wenn
du dich daran hältst und während der Übungen auch versuchst,
ganz bewusst in Deinen Körper hinzuspüren und zu hören,
dann wirst Du schnell Fortschritte machen, der Köper wird flexibler
und Du lernst auch nach und nach, was ihm gut tut und was nicht. Ich
wünsche Dir viel Freude bei Deinem Yogakurs und vor allem, dass
Du motiviert bist, regelmäßig zu üben - dann wirst Du
bestimmt sehr schnell positive Wirkungen spüren.
Wenn ich morgens mehr als 20 Minuten Wechselatmung
mache, muß ich dann ,wenn ich abends noch mal Bhastrika machen
will, noch mal 20 Minuten Wechselatmung machen ?
Antwort von Sukadev:
Normalerweise sollte man immer vor Bhastrika 20 Minuten Wechselatmung
machen. Wenn Du Dich aber sehr gut und gereinigt fühlst, kannst
Du bei der abendlichen Sitzung die Wechselatmung auch auf 5-10 Minuten
reduzieren.
Was genau bewirkt Uddiyana-Bandha, bringt es die Energie hoch oder runter
?
Antwort von Sukadev:
Uddhiyana Bandha hilft, das Prana in die Sushumna zu bringen und das
Prana in der Sushumna über das Manipura Chakra hinaus nach oben
fließen zu lassen.Uddhiyana Bandha wirkt hauptsächlich auf
Samana Vayu (Mula Bandha auf Apana Vayu, Jalandhara Bandha auf Udana
Vayu).
Wieso macht man bei Kappalabhati kein Jalandhara-Bandha ?
Antwort von Sukadev:
Kapalabhati macht man zu Anfang einer Pranayama Praxis. Dabei wird das
Prana insgesamt in Bewegung gebracht, und zwar insgesamt nach oben.
Dabei will man das Prana frei durch alle Nadis nach oben steigen lassen.
Man will also nicht das Prana nur in die Sushumna bringen, sondern das
Prana auch durch die anderen Nadis fließen lassen. Also ist kein
Jalandhara Bandha erforderlich.
Was heißt und bedeutet Narayan bzw. Narayana ?
Antwort von Sukadev:
"Narayana" heißt in etwa "der Ursprüngliche", der "Ewige".Narayana
gilt als einer der Namen von Vishnu, des erhaltenden Aspektes Gottes.Das
Mantra von Vishnu ist „Om Namo Narayanaya“
1. Ist es sinnvoll Kevala Kumbhaka zu machen,
wenn man Asanas Lange hält?
2. Bei Maha Bandha, linke Ferse am Kanda, wo atme ich ein, links?
3. Wie oft sollte man die Mudra-Reihe, bzw. Ujjayi-Meditation in der
Woche machen?
Antwort von Sukadev:
1. In den Asanas macht man normalerweise kein Kevala Kumbhaka, sondern
atmet vielmehr sehr tief ein und aus, wenn man will auch mit Ujjayi
Atem und Mula Bandha. Wenn man allerdings sehr meditativ in einer Asana
ist und Kevala Kumbhaka sich von selbst einstellt, kann man es geschehen
lassen.
2. Das hängt von der Variation von Maha Bandha ab. Wenn es die Maha Bandha Mudra mit Bhastrika und Agni Sara ist, dann atmet man vor dem Anhalten links ein, und nach dem Anhalten rechts aus.
3. Die Mudra-Reihe und die Ujjayi Meditation solltest Du nur üben, wenn Du täglich mindestens 30 Min. Asanas, 20 Minuten Meditation und 30 Minuten Pranayama übst und weitgehend sattwige Ernährung beachtest. Dann kannst Du die Mudra-Reihe und die Ujjayi Meditation so oft üben wie Du willst. Wenn Du willst täglich, Du kannst es aber auch auf 1-3 Mal pro Woche beschränken.
Was ist eigentlich der Unterschied zwischen der Schreibweise OM und
AUM? Ist eines von beiden aus dem Sanskrit abgeleitet/übersetzt?
Antwort von Sukadev:
Sanskrit wird normalerweise auf Devanagari geschrieben, eine Schrift,
die 50 Buchstaben hat. Es ist das älteste Buchstaben-Alphabet,
das heute noch in Gebrauch ist. Da das römische Alphabet (die Schrift,
in der diese Mail geschrieben wird), nur 26 Buchstaben enthält,
ist es nicht immer einfach, die Sanskritworte in römischen Buchstaben
zu schreiben.
Man kann also das Sanskrit Symbol für OM auf 2 Weisen in die römische
Schrift transkribieren, eben AUM oder OM
Das Devanagari Schriftzeichen, das Du vielleicht schon gesehen hast,
ist eine Ligatur (d.h. zusammengesetzer Buchstabe) aus 3 Buchstaben,
nämlich A,U und M. Gesprochen wird es allerdings normalerweise
"OM".Daher wird das Sanskrit Schriftzeichen manchmal "AUM" (weil das
Devanagari-Schriftzeichen diese 3 Buchstaben enthält) und manchmal
OM (weil es so ausgesprochen wird) geschrieben, wenn es in römischer
Schrift geschrieben wird. Für Sivananda gibt es nur eine
Schreibweise auf Devanagari. In Devanagari gibt es aber 2 Buchstaben
für 2 verschiedene SCH-Klänge, die es im Deutschen gar nicht
gibt. Der Sanskrit-Laut für das SCH in Sivananda wird bei der Transkription
ins
römische Alphabet transkribiert als "S", als "Sh" oder auch als
"Sch". Es ist ein Laut zwischen den deutschen Lauten S und SCH, also
ein weiches SCH. So könnte man also schreiben: Sivananda, Shivananda
oder Schivananda oder sogar Schiwananda. Es würde alles gleich
ausgesprochen und wäre die Transkription des gleichen Devanagari-Wortes.
Inzwischen gibt es die wissenschaftliche Transkription, um Sanskrit-Worte
eindeutiger schreiben zu können. Und da würde das SCH in Sivananda
als S mit Accent transkribiert.
Ist die Yoga Vidya Lehrer Ausbildung die beste Yogalehrer-Ausbildung
in Deutschland ?
Antwort von Sukadev:
Die Yoga Vidya Lehrer Ausbildung ist eine sehr gute. Darüber hinaus
gibt es aber auch andere sehr gute und qualifizierte Yogalehrer-Ausbildungen
in Deutschland. Beim Yoga kann man nicht sagen, welche Ausbildung "die
beste" ist. Vielmehr muss man eine Ausbildung finden, bei der man sich
wohl fühlt.
Wenn die Referenten kein hohes Honorar verlangen, sind sie dann überhaupt
qualifiziert ?
Antwort von Sukadev:
Beim Yoga hängt die Qualität des Yoga-Unterrichtes nicht von
der Höhe des Honorars ab. Bei Yoga Vidya sind die meisten Referenten
hauptberuflich im Yoga tätig und haben so reichhaltige Erfahrung
beim Unterrichten. Wahrscheinlich auch wegen der Qualität der Kursleiter
und des Unterrichtes kommen sehr viele Teilnehmer auf Empfehlung anderer
Absolventen.
Antwort
von Sukadev:
Es gibt 4 Hauptgründe, warum die Yoga Vidya Lehrer Ausbildungen
so kostengünstig sind:
(1) Wir brauchen keine teuren Seminarhäuser anzumieten. Der Yoga
Vidya e.V. besitzt ein eigenes Seminarhaus. Die dortigen Mitarbeiter
sind aus Idealismus als Yoga-Vollzeitkräfte bei nur geringem Gehalt
mit großem Engagement dabei.
(2) Die hochqualifizierten Ausbildungsleiter/innen und Referent/innen
bekommen keine Honorare. Sie sind größtenteils Vollzeit-Mitarbeiter
beim Yoga Vidya e.V. oder leiten ihr eigenes Yoga-Zentrum und brauchen
ihren Lebensunterhalt nicht von den Honoraren bei Wochenendseminaren
zu bestreiten. Manche sind sogar ganz ohne Vergütung aus reinem
Idealismus im Sinne des selbstlosen Dienstes (Karma Yoga) tätig.
(3) Bei Yoga Vidya ist auch die Verwaltung sehr kostengünstig (4)
Dadurch, dass so viele Menschen bei Yoga Vidya die Ausbildung in den
vielen verschiedenen Kursen machen, können viele Kosten gespart
werden.
Nach der Wechselatmung bekomme ich immer Spannungen im Bauchbereich
die auch über Tage anhalten. Was kann ich dagegen tun ?
Antwort von Sukadev:
Der beste Ratschlag wäre sicherlich, Deine(n) Yogalehrer(in) zu
fragen, ob er/sie Dir helfen kann. Um Verspannungen im Bauch zu lösen,
gibt es sehr effektive Übungen, die man aber am besten von einem
Yogalehrer lernt.
Des weiteren hier ein paar Tips:
- Bauchverspannungen können durch Wechselatmung nicht verursacht
werden. Es kann aber sein, daß eine vorhandene Energieblockade
spürbar gemacht wird. - Dein Yoga-Programm klingt sehr harmonisch.
Du übst alle Aspekte des Yoga. Du hast Dir ein gutes Programm ausgewählt
Was gibt es für Zusammenhänge in den Religionen und deren
Praktiken ?
Antwort von Sukadev:
Bemerken möchte ich, daß auch der christliche Weg, insbesondere
bei den Katholiken, viele spirituelle Praktiken beinhaltet. Wenn man
die Lebensbeschreibungen von christlichen Heiligen, wie Theresa von
Avila, Johannes vom Kreuz, die Anweisungen von Thomas von Kempten "Die
Nachfolge Christi" liest, dann sieht man, daß auch in der christlichen
Tradition viel eigene Anstrengung auf dem Weg der Erlösung nötig
ist.
Wenn die Nasenkanäle aus Veranlagung etwas
verengt sind, und dadurch Atemprobleme während der Übungen
entstehen, gibt es dafür irgendwelche Hilfsmittel, die die Nasenflügel
mechanisch offenhalten ?
Antwort von Sukadev:
Die beste Hilfe, um die Nasenkanäle zu öffnen, ist Neti. Es
gibt zwei Variationen des Neti:
(1) Nasenspülung mit Salzwasser
(2) Katheter-Neti: Dabei wird ein Katheter in die Nase eingeführt
und durch die Kehle herausgezogen
Kannst du mir Tipps geben, damit ich keine Angst
mehr vorm Handstand habe.
Antwort von Sukadev:
Übe den Handstand gegen die Wand. Dann brauchst Du keine Angst
zu haben. Ansonsten ist es am geeignetsten, einen kompetenten Yogalehrer
zu bitte, Dir mal in den Handstand hoch zu heben. Wenn man ein paar
Mal in den Handstand geholfen bekommen hat, verliert man die Angst,
und spürt auch, wie sich die Stellung anfühlt.
Auf unseren Asana Intensiv-Seminaren (Yoga Bodywork) wird auch immer
der Handstand gelehrt. Denn der Handstand ist eine vorzügliche
Übung insbesondere für den Rücken, erweckt viel Prana
(Lebensenergie) und entwickelt das Gleichgewicht. Die nächsten
Termine für Asana Intensiv Seminare findest Du unter bodywork
Vorübungen, welche Unterarme und Schultern stärken, findest
Du unter http://www.yoga-vidya.de/Asana_Uebungsplaene/Plan-Kraft.html
Da sind insbesondere folgende Übungen interessant: - Surya Namaskar
Nr. 1, Nr. 2, Nr. 10. Diese können auch unabhängig vom
Sonnengebet geübt werden Wichtig ist auch der Delfin. Diesen findest
Du unter http://www.yoga-vidya.de/Asana_Uebungsplaene/Kopfstand.html (als Vorübung zur Stärkung der Muskulatur)
Eine Schülerin von mir hat nach dem Yoga Unterricht, der bis
21.30 Uhr dauert, jedes Mal Schlafprobleme.
Antwort von Sukadev:
Dazu gibt es verschiedene Aspekte:
1. Menschen reagieren unterschiedlich. So wie es Menschen gibt, die
nach der Meditation abends besonders gut einschlafen, gibt es andere,
die sich nach der Meditation abends vollkommen wach fühlen und
nicht schlafen können. Dasselbe gilt für das Üben von
Pranayama und Asanas.
Vielleicht ist Deine Schülerin von dem Typ, den Asanas eher munter
machen (auch wenn sie sich müde fühlt, wirken die Asanas
aktivierend auf sie). Dann sollte sie eigentlich besser morgens üben.
2. Wie Du weißt, wirken die Asanas nicht nur auf körperlicher,
sondern auch auf geistig-seelischer, gefühlsmäßiger
und energetischer Ebene. Es kann natürlich sein, dass sich bei
Deiner Schülerin beim Üben sehr viele Schlacken und Giftstoffe
lösen - sowohl auf körperlicher wie auch auf emotionaler
Ebene, was eine sehr gute Erklärung dafür wäre, daß
sie sich danach eher müde und ausgelaugt statt energetisiert
fühlt.
3. Eine sehr ausführliche Tiefenentspannung am Ende der Asanastunde
(mind. 10, besser 15-20 Minuten) ist für sie besonders wichtig.
Das gleicht die Energien aus, harmonisiert und reinigt, leitet die
gelösten Schlacken aus. Eventuell kann sie sich am Ende der Tiefenentspannung
eine entsprechende Affirmation geben, z.B. "Ich vollkommen ruhig und
gelöst und werde die ganze Nacht wunderbar erholsam schlafen"
4. Sie kann, wenn am Abend nach der Yogastunde im Bett liegt, nochmals
eine Tiefenentspannung machen. Progressive Muskelentspannung mit Autosuggestion.
Oder die einzelnen Körperteile fühlen, den Raum darüber
fühlen und sich in die entsprechenden Richtungen ausdehnen. In
über 90 % der Fälle schlafen Menschen dabei ein.
5. Je nachdem, wie flexibel sie geistig ist, würde ich ihr empfehlen,
das nicht so tragisch und ernst zu nehmen. Das ist ein vorübergehender
Reinigungsprozeß, wo sich auf unterschiedlichen Ebenen viel
tut. Sie soll es positiv sehen und die Zeit nutzen, etwas zu lesen
oder etwas anderes zu machen, wozu sie sonst nie kommt. Irgendwann
wird sich dann eine natürliche Müdigkeit einstellen. (Ich
weiß, dass es schwierig ist, jemand so etwas zu raten, da sie
wahrscheinlich am nächsten Morgen früh aufstehen und zur
Arbeit gehen muss...)
6. Eventuell kann sie auch ausprobieren, sich zum Meditieren hinzusetzen,
wenn sie nicht schlafen kann. Es kann aber auch sein, dass es den
Prozess eher verstärkt, da sich dabei noch mehr Dinge lösen
können.
7. Eventuell hilft auch ein heißes Bad mit beruhigenden Zusätzen,
z.B. Baldrian, Kamille. Aber da kann sie sich ja in der Apotheke beraten
lassen.
Was ist mit "Die Einpünktichkeit des Denkens" bzw. das "Einpünktige
Denken" gemeint ?
Antwort von Sukadev:
Unter "Einpünktigkeit des Geistes" versteht man vollkommene
Konzentration auf einen Gedanken bzw. eine Sache. Das Ziel der Meditation
ist das Zur-Ruhe-Bringen der Gedanken im Geist bzw. als Vorstufe
die Konzentration des Geistes auf ein Meditationsobjekt, um so die
Unruhe im Geist zu überwinden und zur tiefen inneren Stille
zu kommen.
Gerade diese Konzentration, dieses zur Stille Kommen bewirkt den
heilenden, positiven Effekt der Meditation und er ist um so wichtiger
in der heutigen Zeit, wo die Menschen ständig einer Vielzahl
von Reizen unterschiedlichster Art ausgesetzt sind (Informationsflut,
Lärm, Licht, Berufsleben, soziale Beziehungen etc.).
Die Stille der Meditation hilft Dir, Kraft und inneren Frieden zu
tanken und so gestärkt mit den vielfältigen Herausforderungen
des Alltags besser umzugehen.
Außerhalb der Meditation ist "Einpünktigkeit" ebenfalls
ein großer Vorteil, denn wenn Du etwas sehr konzentriert und
bewusst machst, hat das verschiedene Vorteile:
1. Wenn Du viele verschiedene Gedanken und Aktivitäten gleichzeitig
hast, werden alle relativ schwach ausgeprägt sein. Bündelst
Du aber Deine Gedankenkraft und Energie auf einen Gedanken in voller
"einpünktiger" Konzentration, so wird das sehr machtvoll. Du
kannst diese eine Sache schneller, erfolgreicher, kreativer erledigen.
2. Etwas, was man mit voller Konzentration und Achtsamkeit macht,
macht einem mehr Freude, weil man dadurch ganz in der Gegenwart
ist.
3. Wenn Du etwas sehr konzentriert machst, bist auch interessiert
und erwirbst mehr Wissen und Verständnis über diese Sache
(sowohl normales rationales als auch intuitives Wissen). Dadurch
wirst Du ebenfalls in dieser einen Sache erfolgreicher.
Natürlich heißt Einpünktigkeit des Denkens nicht,
dass man einfältig wird und nicht mehr komplex denkt. Es heißt
an anderer Stelle in den Yogaschriften auch, ein richtiger Yogi
kann acht verschiedene Dinge gleichzeitig erledigen. Und das widerspricht
sich durchaus nicht. Wenn man den Geist und die Gedankenkraft trainiert
und richtig einsetzt, lernt man, sein latent vorhandenes Potential
mit der Zeit in sehr viel stärkerem Maß auszunutzen und
wird in jeder Hinsicht wesentlich effektiver und erfolgreicher.
Diese Techniken der Geisteskontrolle stammen aus dem Raja Yoga.
Das Grundlagenwerk dazu sind die "Raja Yoga Sutras" von Patanjali,
die es mit Kommentaren verschiedenster Meister gibt. Sehr gut ist
u.a. der Kommentar von Swami Vishnu-Devananda im Buch "Meditation
und Mantras", über den Yoga Vidya Shop zu beziehen.
Es gibt auch einen ausführlichen, sehr praxisnahen Kommentar
von mir unter dem Titel "Die Weisheit des Patanjali für Menschen
von heute", Via Nova Verlag.
Wir haben hier im Haus Yoga Vidya auch Seminare für Gedankenkraft
und Positives Denken, Streßmanagement etc, wo diese Aspekte
behandelt werden. (Seminarprogramm http://www.yoga-vidya.de/Seminar/index.htm)
Wie steht die Yogalehre zur Abtreibung?
Das Thema Abtreibung hinterfrage ich täglich neu. Vielleicht
kannst Du mir ein paar Gedanken dazu senden.
Antwort von Sukadev:
Dies ist kein einfaches Thema. Nach den Yoga-Schriften ist normalerweise
der Moment der Vor-Reinkarnation der Moment der Empfängnis.
Es heißt, dass in diesem Moment die Seele in den Mutterleib
kommt. In den ersten Wochen bzw. Monaten ist die Seele allerdings
noch recht lose an den Embryo gebunden und bis zum Moment der Geburt
kann diese Seele auch diesen Körper verlassen und eine andere
Seele in diesen Körper gehen. Der Moment der Geburt ist der
Vollbeginn der Reinkarnation. Nach der Yogalehre nimmt man also
durch Abtreibung einer Seele den Körper. Daher sollte man grundsätzlich
nicht abtreiben. Es ist aber nicht das Gleiche wie jemand, der schon
geboren ist, zu töten. Aus yogisch-philosophischer Sicht wird
durch Abtreibung kein bleibender Schaden angerichtet: Die Seele
ist letztlich unsterblich. Und sie wird einen Weg finden sich zu
inkarnieren, eben über eine andere Mutter (oder die gleiche
Mutter etwas später). Nur die Mutter (und der Vater) werden
eine karmische Reaktion erfahren (oft spüren beide, insbesondere
die Mutter, das später recht stark als emotionelles Leiden).
Das ist, wie ich die yogischen Schriften und die Ausführungen
meines Meisters Swami Vishnu-devananda verstehe.
Welche Übungen helfen bei Schlafstörungen ?
Antwort von Sukadev:
Yoga bietet viele hilfreiche Techniken an, die auch für das Ein-
und Durchschlafen sehr effektiv sind. Am besten wirken die Techniken
in der Kombination:
- Asanas (Yoga Körperübungen), die eine Mischung sein sollten
aus körperlich fordernden Übungen wie Sonnengebet, Heldenstellung,
Fisch, Kobra, Heuschrecke und meditativerer Übungen wie Vorwärtsbeuge,
Stellung des Kindes, Krokodilsübungen - Atemübungen wie
Kapalabhati und Wechselatmung – Tiefenentspannungstechniken - Gesunde
Ernährung: Am hilfreichsten für den Schlaf ist es, 3-4 Stunden
vor dem Schlafen nichts oder mindestens nichts Schweres zu essen und
2 Stunden vor dem Schlafen nichts mehr zu trinken (oder mindestens
nicht mehr als 0,1
Liter).- MeditationLangfristig wird diese kombinierte, ganzheitliche
Übung Dir ganz sicher zu einem guten Schlaf verhelfen. Jedoch
musst Du diese Übungen unter fachkundiger Anleitung lernen und
sehr
regelmäßig üben.
Kurzfristig kannst Du Folgendes probieren:
- Mache direkt vor dem Einschlafen im Liegen im Bett eine Tiefenentspannung.
Schlafe mit der Tiefenentspannung ein. Sage Dir vor der Tiefenentspannungstechnik
(oder während) : "Bitte liebes Unterbewusstsein, lasse mich durchschlafen
bis ... Uhr. Aber wenn Du mich vorher wecken willst,ist das auch ok.
Dann setze ich mich 30 Minuten hin für die Meditation." (Du kannst
auch 10, 15 oder 20 Minuten wählen).
-Wenn Du nachts aufwachst, mache Dir keine Sorgen. Setze Dich
auf, und meditiere solange, wie Du es Deinem Unterbewusstsein angekündigt
hast. Dann lege Dich wieder hin. Mache wieder eine Tiefenentspannungstechnik.
Sage Dir vor der Tiefenentspannungstechnik (oder während) : "Bitte
liebes Unterbewusstsein, lasse mich durchschlafen bis ... Uhr. Aber
wenn Du mich vorher wecken willst, ist das auch ok. Dann setze ich
mich 30 Minuten hin für die Meditation." (Du kannst auch 10,
15 oder 20 Minuten wählen).
Selbst wenn Du so mehrmals nachts aufwachst, wirst Du am nächsten
Tag voller Entspannung und Energie sein. Denn mehrmaliges Anwenden
von Tiefenentspannungstechniken und Meditation hat einen stärkeren
Regenerationseffekt als Schlafen.
Und dann wirst Du irgendwann von selbst durchschlafen.
Es ist übrigens für die Wirkung nicht nötig, dass Du
das Gefühl hast, Meditation oder Entspannung seien besonders
tief. Selbst wenn Du alle möglichen anderen Gedanken hast, wende
die Meditations- bzw. Entspannungstechniken an. Das Schöne an
Meditation und Entspannung ist, dass sie ihre Wirkung haben, selbst
wenn man das zunächst selbst nicht spürst.
Wenn das mehrmalige Meditieren Dir nicht liegt, oder Deinen Partner
stört (falls Du in einer Beziehung lebst), kannst Du auch direkt
nach dem Aufwachen zur Tiefenentspannung übergehen. Auch bei
diesem Wechsel von Schlaf und Tiefenentspannung kannst Du Dich sehr
gut regenerieren. Und wenn Du keine Angst mehr hast, nicht durchschlafen
zu können, sondern weißt, dass es nicht nötig für
Dich ist durchzuschlafen (weil Du weißt, Entspannung ist genauso
gut), wirst Du durchschlafen zu können. Die Vorstellung, unbedingt
durchschlafen zu müssen, ist das größte Hindernis
für das Durchschlafen...
Noch ein paar andere Hinweise:
- Vielleicht brauchst Du gar nicht so viel Schlaf. Manche Menschen
brauchen ab einer bestimmten Lebensphase 1-2 Stunden weniger Schlaf
als vorher. Weil sie meinen, sie müssten mehr schlafen, schaffen
sie sich nur unnötigen Druck. Vielleicht kannst Du probieren,
mal 1-2 Stunden weniger zu schlafen.
- Wenn Du um die Mittagszeit oder frühen Nachmittag müde
wirst, kannst Du probieren 15-20 Minuten ein Nickerchen zu machen
oder eine Tiefenentspannungstechnik anzuwenden geht sogar im Sitzen
auf einem Stuhl.
- Probiere es in jedem Fall auch mit einer Yogastunde oder komme
mal zu einem Seminar hierher ins Haus Yoga Vidya. Ich kenne sehr viele
Menschen, die allein durch regelmäßigen Besuch von Yogastunden
oder auch nach einem Yoga Wochenende hier dauerhaft zu einem gesunden,
erholsamen Schlaf gekommen sind.
Wo finde ich die "Chandogya Upanishad" ? Ist sie für
einen Anfänger auch zu verstehen ?
Antwort von Sukadev:
Upanishaden sind eine Art Zusammenfassung, Kurzfassung, Komprimierung
der wichtigsten indischen Schriften. Sie bilden den letzten, zusammenfassenden
Teil der Veden, die wiederum die ältesten und heiligsten indischen
Schriften sind. Und eine davon nennt sich eben Chandogya Upanishad.
Die Upanishaden sind ohne vorheriges Wissen und Erklärung für
einen Neuling schwer zu verstehen. Natürlich kann man sie lesen,
aber vieles wird einem dabei unverständlich bleiben oder gar
nicht zugänglich sein. Denn die alten indischen Schriften sprechen
auch viel in verschlüsselter Sprache, weshalb man die Upanishaden
auch "Geheimlehre" der Inder nennt. Und alle oder die meisten Aussagen
sind auch auf verschiedenen Ebenen interpretierbar (materiell/physisch,
geistig/emotional, spirituell). Deshalb war und ist es in Indien
bis heute so, dass diese alten Weisheiten direkt vom Lehrer dem
Schüler im Zwiegespräch gelehrt werden.
Es gibt ein Buch aus dem Verlag Diederichs Gelbe Reihe: "Upanishaden
- Die Geheimlehre der Inder" (ISBN 3-434-00575-4, ), wo
die Inhalte der wichtigsten Upanishaden zusammengefaßt und
auch etwas erklärt werden. Im Buchhandel oder auch in unserem
Yoga Vidya Versand erhältlich, d.h., wenn Du willst, kannst
Du es auch bei uns bestellen.
Wie steht die Nahrung mit unseren Gedanken im Zusammenhang ?
Antwort von Sukadev:
Mit "Nahrung" ist im Yoga oft auch "Prana" gemeint. Prana ist feinstoffliche
Energie, Lebenskraft, Vitalkraft. Sie ist das, was die Vitalität,
Tatkraft, Ausstrahlung eines Menschen ausmacht. Dieses Prana wird nach
der yogischen Theorie aufgenommen mit der Nahrung, mit dem Wasser, dem
Atem, also aus der Luft, durch das Licht, von der Sonne. Wenn die Nahrung
eine bestimmte Zusammensetzung hat, also zum Beispiel vegetarisch ist,
mit frischen Früchten, Gemüsen, Salaten usw., dann hat sie
nach yogischer Auffassung mehr "Prana", mehr Lebensenergie, als zum
Beispiel Tiefgefrorenes, alte Lebensmittel, etc. Je mehr Prana ein Mensch
hat, desto mehr Energie und desto mehr Gedankenkraft hat er auch, vor
allem, wenn er gleichzeitig seine Konzentration und Willenskraft übt
und stärkt.
Könnt Ihr mit bitte sagen wieviele Yogaarten
es ca. gibt? Auch wüsste ich gerne wieviele Körperhaltungen
es gibt. In den klass.Yogaschriften werden über 84000 erwähnt.
Gehört zum Hatha-Yoga auch Meditation und kann man die Anfangs-
sowie Entendspannung als eine Vorstufe der Meditation ansehen ?
Antwort von Sukadev:
Yoga ist ein sehr vielfältiges, Jahrtausende altes Übungssystem.
Da gibt es verschiedenste Weisen, die Yoga Arten einzuteilen. Die Einteilung
in 108 Arten ist mir allerdings neu. Gemeinhin teilt man das Yoga in
4 oder 6 Arten ein (siehe Yoga).
Aber natürlich kann man jede Yoga Art noch in viele weiteren Arten
einteilen.
Laut Hatha Yoga Pradipika, der bekanntesten Hatha Yoga Schrift, gibt es 8,4 Millionen Asanas. Nur Shiva, der legendäre Begründer des Hatha Yoga, kennt sie alle.Populär ist die Einteilung in 12 Grundstellungen (z.B. in der Rishikeshreihe; siehe http://www.yoga-vidya.de/Asana_Uebungsplaene/Uebungsplan_Mittelstufe.htm
Aus diesen 12 Grundstellungen entwickeln sich die 84 Hauptasanas. Diese findest Du unter