Weitere Gedanken über Frieden und Abrüstung

Ich möchte noch einmal betonen: aufrichtiges Gebet führt zu rechter Handlung, und „Glaube ohne Handlung ist tot“. Ein ausgezeichneter Weg, Gedanken in die Tat umzusetzen, ist das Schreiben eines Briefes für den Frieden.
Abrüstung ist nur langsam in die Tat umsetzbar – teilweise weil die Angst so stark ist, teilweise wegen der vergeblichen Hoffnung, daß man mit Waffen vielleicht doch bestimmte Ziele erreichen könnte, teilweise weil einige Volkswirtschaften in Zeiten der Kriegsvorbereitung sehr gut zu funktionieren scheinen.
Das neue Zeitalter verlangt nach höheren Werten. Jene, die von Frieden sprachen, wurden früher Idealisten genannt, aber in diesem Atomzeitalter sind die Idealisten zu den einzigen Realisten geworden. Wir betrachteten uns selbst immer als Menschen mit hohen Idealen. Laßt uns in dieser Krisenzeit einige davon in die Tat umsetzen.

In dem Glauben, daß Krieg im Widerspruch zum Willen Gottes und zum gesunden Menschenverstand steht, und in dem Gefühl, daß der Weg des Friedens der Weg der Liebe ist, will ich für den Frieden arbeiten, indem ich den Weg der Liebe selbst gehe, indem ich jeder Gruppe, der ich angehöre, helfe, ihn zu beschreiten, indem ich der Nation, deren Bürger ich bin, helfe, ihn zu verwirklichen, indem ich den Vereinten Nationen helfe, ihn im Großen umzusetzen, und indem ich bete, daß die ganze Welt den Weg der Liebe einschlagen möge. Ich möchte zu den Militärs sagen: Ja, wir müssen verteidigt werden; ja, wir brauchen euch. Die Luftstreitkräfte können für die Reinheit der Luft sorgen, die Infanterie kann sich um die beschädigten Wälder kümmern, die Marine kann die Meere säubern, die Küstenwache kann sich um die Flüsse kümmern, und das Heer wird gebraucht zum Bau von Talsperren, um katastrophale Fluten zu verhindern und zu anderen der Menschheit dienenden Zwecken.
Wir setzen uns selbst Grenzen, indem wir Dinge für unmöglich halten. Viele glauben, daß Frieden in der Welt nicht möglich ist –viele glauben, daß man inneren Frieden nicht erreichen kann. Es ist der, der nicht um die Unmöglichkeit weiß, der es erreicht!

Der tiefere Grund all unserer Schwierigkeiten ist die Unreife. Deshalb spreche ich soviel über den Frieden in uns als Schritt zum Frieden in der Welt. Wären wir reif, so wäre Krieg unmöglich, und der Friede wäre uns sicher. In unserer Unreife kennen wir die Gesetze des Universums nicht, und wir meinen, daß das Böse durch noch mehr Böses überwunden werden könne. Ein Symptom unse-rer Unreife ist die Gier, die es uns schwer macht, die einfache Lehre vom Teilen zu lernen...
Ich weiß aber auch, daß die Symptome manchmal so akut werden, daß wir, wenn wir nicht an den Symptomen arbeiteten, nicht überleben würden, um an den Ursachen zu arbeiten. So nahm ich während des Vietnamkrieges an einigen friedlichen Friedensdemonstrationen teil. Das war eine großartige Zeit. Die Menschen dieses Landes beendeten den Krieg, gegen die Regierung. Das zeigt die Macht des Volkes in diesem Lande.
Es gibt Symptome von Symptomen, wie das Verhungern ganzer Regionen. Gerne würde ich jedem Menschen Zugang zu reinem Essen, reinem Wasser und reiner Luft verschaffen. Ich möchte gerne jeden mit allen materiellen Bedürfnissen versorgen, sowie mit guter Nahrung für die Gedanken, mit schöner Umgebung und vielen anregenden Dingen. Man braucht nicht sehr gut in Mathematik zu sein, um sich auszurechnen, daß, wenn die Länder dieser Erde die Herstellung von Zerstörungswerkzeugen beenden würden, für alle Menschen die Bedingungen für ein sehr gutes Leben geschaffen werden könnten.

Wir müssen gemäß unserem höchsten Licht leben, wir müssen den Menschen, die aus der Harmonie geraten sind, in Liebe begegnen, und versuchen, sie für einen besseren Weg zu gewinnen. Wann immer man Harmonie in eine unfriedliche Situation bringt, trägt man zur Sache des Friedens bei. Wenn man etwas für den Weltfrieden leistet, für den Frieden zwischen Gruppen, zwischen einzelnen oder für den eigenen inneren Frieden, dann liefert man einen Beitrag für die gesamte Friedenssituation.
Wir dürfen nie vergessen, daß Ungehorsam gegen Gottes Gesetze Unheil bringt, obwohl die Menschen schließlich doch durch ihre Fehler lernen.
Werfen wir einen Blick auf unsere Welt. Eine arme, kriegsmüde Welt. Was ist los mit uns? Wir sind soweit voraus auf der materiellen Seite: wenn wir die materiellen Güter nicht haben, so wünschen wir sie uns doch. Aber wir sind so weit zurückgeblieben auf der spirituellen Seite: Wann immer wir technologischen Fortschritt erreichen, benutzen wir ihn als erstes zur Herstellung von Waffen und zum Töten von Menschen. Der Grund hierfür liegt in unserem spirituellen Rückstand. Wir müssen in Zukunft auf dem spirituellen Gebiet suchen. Wir müssen die beiden Seiten ins Lot bringen, damit wir den materiellen Wohlstand, den wir schon erreicht haben, gut nutzen können.

Während des Vietnamkrieges gab es sehr lebhafte Friedensaktivitäten. Als der Krieg vorbei war, ließ das nach, und es folgte eine Zeit der Gleichgültigkeit. Ich meine, das war unvermeidlich. Das geschieht nach jedem Krieg.
Nach jedem Krieg kommt auch eine Periode der Gewalt. Ich erlebte das sowohl nach dem Ersten, als auch nach dem Zweiten Weltkrieg. Ich erinnere mich, wie nach dem Zweiten Weltkrieg ein Mann in Camden, New Jersey, einfach fünf Menschen auf der Straße getötet hatte, und als man ihn faßte, sagte er: „Ihr habt mich gelehrt zu töten.“ Man hatte es ihm beim Militär beigebracht. Der Mann, der vom Turm der Universität von Texas schoß und fünfzehn Menschen tötete und andere verletzte, war vom Militär während des Vietnamkriegs ausgebildet worden.