Tägliche
Inspiration aus der Feder Swami Sivanandas für den 1. Mai
DIE PHILOSOPHIE
VON BHAKTI
Bhakti oder Hingabe
ist unabdingbar, um jnana zu erlangen. Jnana ist die
Voraussetzung,
die für bhakti notwendig ist, um vollständige Entwicklung in
der Liebe zu
erreichen. Wissen ohne Hingabe ist so nutzlos, wie Hingabe ohne
Wissen.
Liebe ergibt sich
aus dem grundlegenden Einssein aller Geschöpfe. Gott ist
`Sein´.
Die Welt ist `Werden´. Die Schöpfung der Welt wirkt sich in
keinster
Weise auf die
Vollständigkeit Gottes aus. Die Welt besteht nicht getrennt
von Gott, sondern
wird von Ihm durchdrungen.
Bhakti ist nicht
bloße Gefühlsbetontheit, sondern ist die Einstimmung des
Willens, wie
auch des Intellektes, auf das Göttliche.
Der vollkommene
devotee (Anhänger) ist ein karma yogi, als auch ein
jnana yogi. Bhakti
entsteht im Wissen, ist das Wesentliche in der Natur der Liebe und bricht
in selbstloser Handlung hervor.
Wahre Liebe gibt
das höchste Wissen. Das Verbreiten von Liebe ist Weisheit.
Konzentrierte
Weisheit ist Liebe. Wahre Weisheit vibriert in dem Hörenden.
Bhakti fängt
mit emotionaler Dualität an und gipfelt im Monismus. Liebender
und das/der/die
Geliebte, der devotee und das Objekt der Hingabe,
verschmelzen
in einer spirituellen Ekstase.
Die ganze Schöpfung
ist die Familie Gottes. Diese Welt wird durch die Macht
Gottes aufrechterhalten.
Der tiefste Drang im Leben, ist Gott zu kennen und
in Gott zu leben.
Gottes Wille ist das alleinige Gesetz, das das Universum
regiert. Alle
Geschöpfe werden von dem göttlichen Willen geführt und
kontrolliert.
Leben auf dieser
physischen Ebene ist eine bloße Vorbereitung auf das ewige
Leben in Gott.
Obwohl der Herr in allen Geschöpfen und Dingen wohnt, gibt es
einen Unterschied
im Grad Seiner Manifestation in ihnen. In menschlichen
Geschöpfen
ist Gott mehr manifestiert als in anderen. Und unter den
menschlichen
Geschöpfen ist Er mehr oder weniger manifestiert, je nach dem
Grad des Wissens
oder des Bewußtsein, das verwirklicht wurde.
Der, der dem Pfad
der Meditation folgt, erkennt sein Selbst als göttlich und
Eins mit Gott.
Jeder Mann und jede Frau haben das gleiche Recht, dem Pfad
der Hingabe zu
folgen. Der größte Sünder kann Hingabe praktizieren und
Gott-Verwirklichung
erlangen. Obwohl ungeboren, nimmt Gott eine Geburt als
ein avatara (Inkarnation)
an, um das Böse zu zerstören, die Tugendhaften zu
beschützen
und um dharma (Rechtschaffenheit) zu etablieren.