Yoga Vidya Titelleiste

Start

Yoga

Ayurveda

Meditation

Yogatherapie

Seminar

Ausbildung

Yogaschulen

Blog

Wiki

Newsletter

Video

Community

Yoga Artikel | Yoga Vidya Journal  | Nr. 12 Herbst 2004

       

 

Yoga Vidya Journal Nr. 8, Herbst 2004

Bhava

Wie Du Deiner Yoga-Praxis neue Tiefe verleihen kannst
zusammengefasst von Shakti Lehner
nach einem Vortrag von Swami Atma im Samstag-Abend-Satsang


Am Samstag, den 14. August, hatte ich das Glück, einen Vortrag von Swami Atma im Haus Yoga Vidya im Westerwald zu hören, der mich sehr inspiriert hat und den ich hier mit euch teilen möchte. Da ich für Swami Atma übersetzen durfte, habe ich sehr aufmerksam und konzentriert gelauscht, hoffe also, das meiste sinn- und wortgetreu für euch wiederzugeben. Vielleicht könnt ihr aus seinen Worten genau soviel gewinnen wie ich, die ich immer wieder staune, welche Schönheit Yoga besitzt und die es immer wieder braucht, an ihr Bhava erinnert zu werden.

„Manchmal, wenn wir schon eine ganze Weile meditieren und unsere Techniken kennen, tritt ein neues Gefühl in unsere Praxis ein: LANGEWEILE. Wir wissen wie es geht: Aufrecht hinsetzen, Beine kreuzen, Atem regulieren, Mantra wiederholen etc. Oder wir machen Asanas: Oh nein, schon wieder Sonnengruß. Na ja, morgens schnell auf die Matte, drei, vier Runden, Kopfstand, Schulterstand...wir kennen die Routine. Die Übung wird mechanisch und dann kann es vorkommen, dass wir einen Punkt erreichen, an dem wir wie auf eine Mauer stoßen, nichts bewegt sich mehr, keine Fortschritte – Routine.
Ein Weg aus dieser Routine heraus heißt „BHAVA“ – ein Weg, der auch deiner fortgeschrittenen Praxis neue Tiefe verleihen kann.
Bhava heißt soviel wie „Innere Haltung“, „Inneres Gefühl“.
Im Yoga gibt es immer zwei Aspekte, einmal die äußere Handlung und zum anderen die innere Einstellung oder Haltung.
Es heißt, beides muss da sein, aber die innere Haltung ist das wichtigere von beidem.
Zum Beispiel Asanas: Du kannst Deine Stellungen üben, sie regelmäßig und technisch fein ausführen, aber mit deinem Geist woanders sein, den Tag planen, innere Dialoge mit deinem Chef führen, einkaufen...Man kann Asanas so machen und wird sicher eine ganze Reihe guter Wirkungen erfahren.
Wichtiger noch ist aber die innere Einstellung, mit der du die Asanas ausführst. Allein schon konzentriert im Hier und Jetzt zu sein, bei deinem Atem, deinem Körper, bei dir selbst, wird die Wirkung deiner Übung um das Vielfache verstärken. Oder du kannst dein Bhava noch weiter entwickeln, indem du dir vorstellst, wie du jede einzelne Stellung Gott darbietest oder wie du Körper, Prana und Geist fit hältst, um ein guter Beitrag für diese Welt, ein gutes Instrument in Gottes Händen zu sein. Du wirst sofort spüren, dass dies deiner Praxis eine neue Dimension hinzufügt. Bhava!
Bei der Meditation ist es ähnlich. Yoga sagt, über die Technik hinaus ist es Bhava, das wichtig ist und unserem Bewusstsein neue Horizonte erschließt.
Du kannst sitzen und einfach deiner Technik nachgehen, oder du bringst gleichzeitig mit der Übung auch Bhava hinein. Wie kannst du das tun?


Nehmen wir zum Beispiel an, du benutzt für deine Meditation das Mantra „Om“. Du kannst einfach „Om Om Om…“ sagen und versuchen, deinen Geist zu konzentrieren. Du kannst dir aber auch der Bedeutung des Klanges „Om“ bewusst sein.
In der Yoga Philosophie, spezifisch in Vedanta, gibt es eine höchste göttliche Realität, ein kosmisches Bewusstsein. Dieses Bewusstsein in uns (Atman) ist eins mit dem kosmischen Bewusstsein (Brahman), und Ziel allen Yogas ist es, diese Einheit für uns erfahrbar zu machen. „Om“ ist ein Symbol für die Verwirklichung dieses Bewusstseins. Du kannst dich also, während du das „Om“ wiederholst, erinnern: „Ich bin der unsterbliche Atman. Ich bin dieses ‚Om’, unendlich, unbegrenzt.“ Du kannst dir z.B. auch vorstellen, wie du dich immer weiter ausdehnst, über deinen Körper hinaus, über den Raum in dem du sitzt, über die Stadt, das ganze Land, diesen Planeten, Galaxien, das ganze Universum. Du entwickelst ein Gefühl für die Bedeutung von „Om“. Bhava!
Übrigens sind die Mantras, die wir in unserer Tradition für die Meditation verwenden, alle Moksha Mantras, das heißt allein durch ihre Wiederholung kann der Aspirant Moksha erreichen. Nicht alle Mantras - es gibt unendlich viele - sind Moksha Mantras.
Dazu gehören auch Saguna Mantras, Mantras „mit Eigenschaften“. Sie enthalten einen Aspekt des Göttlichen in einer bestimmten Form.
Um Bhava zu entwickeln, kannst du nun versuchen, dich mit dieser Form vertraut zu machen. So kann es z.B. helfen, erst einmal ein Bild von dieser Form zu bekommen. Meditierst du mit dem Mantra „Om Namah Shivaya“ ist die Form Shiva. Schau dir Bilder oder Statuen an und präge dir die Einzelheiten ein. Während du meditierst, kannst du dieses Bild in dir lebendig machen – dreidimensional sogar –, dich darauf konzentrieren und dir vorstellen, Lord Shiva sitzt dir direkt gegenüber. Du kannst dir auch vorstellen, du nimmst jedes einzelne „Om Namah Shivaya“ und opferst es direkt an Lord Shiva. (Eine sehr schöne Technik ist es auch, sich die jeweilige Form im eigenen Herzen vorzustellen – Anmerkung der Verfasserin).
Eine weitere Hilfe ist es, sich mit den Eigenschaften und Attributen von Shiva zu beschäftigen: Was für Qualitäten zeichnen ihn aus? Hierzu kannst du Schriften zu Rate ziehen. Zu jeder Gottheit gibt es z.B. sechs Puranas, die alle Geschichten und Mythen erzählen, die sich um die jeweilige Gottheit ranken, und wie sie verehrt werden sollte.

Swami Sivananda hat sehr schöne Zusammenfassungen dieser Werke geschrieben, wie z.B. „Lord Siva and His Worship“. Auch das hilft Bhava, dein inneres Gefühl zu deinem Mantra zu entwickeln.

Letztendlich kann Bhava in allen Yoga Praktiken angewendet werden. Wie gesagt, wir brauchen beides, aber die innere Haltung ist noch entscheidender für unseren Fortschritt als die äußere Handlung.
Nehmen wir als letztes Beispiel das Karma Yoga:
Im Karma Yoga können wir auch verschiedene Bhavas entwickeln. Wir können zum Beispiel eine Raja Yoga Einstellung in unser Karma Yoga hinein tragen, indem wir alles, was wir tun, in gleichmütigem Geist und unabhängig von den Ergebnissen unserer Handlung tun.
Wir können Bhakti Yoga Bhava hineintragen und all unser Tun als Dienst, als ein „Love Offering“ sehen, denn wir sehen Gott in allen und allem, was uns begegnet. Wir können die innere Einstellung hervorbringen, dass nicht wir handeln, sondern Gott durch uns – wir sind ein Instrument in den Händen Gottes oder unseres Meisters.
Mit einer Jnana Yoga Einstellung versuchen wir das Selbst, und damit uns selbst, in allen anderen zu erkennen.
Bhava hilft, jeder Praxis immer wieder neue Bedeutung und neue Tiefe zu verleihen!“

Dann war es leider Zeit für Arati und Bett. More to come......hoffen wir, lieber Swami Atma. Von Herzen Dank!
Hari Om Tat Sat

Shakti Lehner ist Diplom-Biologin, Heilpraktikerin, Ayurveda-Masseurin
und Yogalehrerin (BYV, ISYVC) mit Ausbildung in Deutschland und Indien.

Swami Atma Swaruparamananda ist ein langjähriger Schüler von Swami Vishnu-devananda. Gebürtiger Franzose, lebt seit 15 Jahren in Amerika. Begründer und Leiter von AYA (Advaita Yoga Ashram) in den USA.

Swami Atma Swaruparamananda leitet u.a. die „Yogalehrer Ausbildung English“ vom 24.07. bis 21.08.2005 im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg, Tel. 05234/87-0.

 

 

Kostenlosen Gesamtkatalog anforder
Hier kostenlosen
Yoga Gesamtkatalog
anfordern

Yogalehrer Ausbildung

Yogalehrer Weiterbildung

Entspannungskursleiter Ausbildung

Meditation Kursleiter Ausbildung

Ayurveda Ausbildung

Ayurveda Ausbildung
Broschüre und kostenlose Übungspläne anfordern


 

Yoga und Meditation Einführung

Yoga Urlaub

Yoga Vidya Community

Ayurveda

Yoga Therapie

Aktuelle News im Blog einsehen

Yoga Wiki

Mitarbeit bei Yoga Vidya

Yoga Vidya Shop

Seminarhaus Shanti

 

Mehr zu
Yoga
und
Meditation

Auf unseren Internet-Seiten findest du viele weitere Informationen:

Yoga Vidya findest du auch in vielen sozialen Netzwerken

Mehr Informationen:

Copyright Yoga Vidya e.V.. Vervielfältigung oder Verwendung in Webseiten ist genehmigungspflichtig. Ausdruck für private Zwecke, für Freunde oder für eigene Yoga-Schüler ist gestattet, wenn diese Fußzeile eingeschlossen wird.
Kostenlose Informationsbroschüre darüber sowie über Yoga Kurse, Yoga Seminare, Yogalehrer Ausbildungen und ein Yogalehrer Verzeichnis bei:  

Programm anfordern

Yoga Vidya, Wällenweg 42, 32805 Horn-Bad Meinberg, Tel. 05234-870, Email Info@yoga-vidya.de, Internet www.yoga-vidya.de