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Yoga Artikel | Artikel von Swami Sivananda

       

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Das Baby weint. Das Kind springt, tanzt und spielt mit seinen Spielsachen. Das Schulkind geht mit seinen Büchern. Der junge Mensch macht Prüfungen. Der Jugendliche dreht seinen Schnurrbart, streitet, kämpft und läuft den Frauen hinterher. Er versucht, Ruhm und Ehre zu erwerben. Er hortet Reichtümer. Er zeugt Kinder. Dann wird er alt und trägt Brillen und falsche Zähne. Er stützt sich auf einen Stock. Dann stirbt er schließlich mit einem Schluckauf.

Wenn ein Tropfen Wasser auf eine heiße Eisenplatte gespritzt wird, zischt es, und er verdampft sofort. Der Mensch macht ein kleines Geräusch in der kurzen Phase, die man Leben nennt und verschwindet in einem Augenblick.

Was ist der Mensch? Was kann aus ihm werden? Was ist der Geist? Was ist der beste Zustand? Es ist wirklich nützlich, diese Dinge zu untersuchen.

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Körper, Geist und Seele

Für den westlichen Menschen ist der Mensch bloß ein physisches Geschöpf, das mit einem Geist versehen ist und über eine Seele verfügt. Für den Hindu ist der Mensch im wesentlichen eine Seele, die sich durch Geist ausdrückt und als Gegenstück einen Körper hat, um auf der physischen Ebene funktionieren zu können.
Der Mensch ist eine Seele mit einem Körper. Der Mensch ist im wesentlichen ein spirituelles Wesen. Der Mensch lebt, weil er vom Wesen her eine Seele und einen Geist hat. Das innerste Wesen des Menschen ist Atman, der Göttliche Geist. Die wahre Natur des Menschen ist Gott. Der physische Körper und der Verstand hängen von der Seele im Inneren ab, von der der Mensch wenig oder nichts weiß. Wenn der Mensch den Geist erkennt, erlangt er Sicherheit, Gewißheit, Vollkommenheit, Freiheit, Unabhängigkeit, Unsterblichkeit und ewige Wonne.
Alle Menschen sind von ihrer Natur her gleich. Ein einziger Atman befindet sich auf gleiche Weise in allen Wesen. Durch die Natur des Bewußtseins sind alle Menschen gleich; aber durch die Natur des Geistes und des Lebens sind sie weit voneinander entfernt.
Der elektrische Strom, der durch verschiedene Glühbirnen fließt, ist ein und derselbe. Aber er wird auf verschiedene Weise wahrgenommen, weil die Glühbirnen sich voneinander unterscheiden. So sind die Menschen aufgrund der verschiedenen Arten von Geist und Temperament verschieden.

Der Mensch ist eine Dreiheit aus Körper, Geist und Seele. Bewußtsein ist verschleiert von Geist und Materie. Daher kann es seine wahre göttliche Natur nicht erkennen. Solange der Mensch nicht frei ist von der Bindung durch Geist und Materie, kann er keine Kenntnis des Selbst oder Atman haben.

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Unsterblichkeit der Seele

Der Mensch ist nicht dieser Körper. Der Mensch ist nicht die Sinne, ja nicht einmal sein Geist. Das sind seine Upadhis, seine Vehikel. Körper und Geist unterliegen Veränderungen, Verfall und Tod; wohingegen der wahre Mensch, das unsterbliche Selbst, Atman, immer ist, niemals endet, ewig, ungeboren, vollkommen und uralt ist.
Man besitzt einen Körper, aber man ist nicht der Körper. Man hat einen Geist, aber man ist nicht der Geist. Körper und Geist sind Werkzeuge, wie die Werkzeuge eines Tischlers. Dieser Körper ist ein Instrument, ein Diener der Seele und nicht ihr Gefängnis.
Wisse, daß der Körper der Tempel des strahlenden Geistes ist, der selbstleuchtende Atman, die Seele im Inneren, die alle Fähigkeiten des Geistes und des Körpers kontrolliert und bewegt. Wisse, daß Du den Atem das Geistes atmest, nicht physischen Atem.
Der Tod beendet nicht alles. Der Tod bedeutet nicht vollständiges Verlöschen. Der Tod beendet nicht die ständige Abfolge. Das Handelnde, die Seele im Körper, kann und wird nicht mit dem Körper sterben. Die Seele des Menschen ist unsterblich. So wie ein Mensch einen Mantel ablegt, legt er beim physischen Tod auch den Körper ab.

Der Körper ist die Haut der Seele. Die Seele ist der Lenker des Körperwagens. Wenn der Körper zerstört wird, lebt der Geist weiter. Man hat noch immer Gedanken, Gedächtnis, Willenskraft und einen subtilen Körper.

Der Niedergang des Menschen

Der Mensch ist ein Bündel von Wünschen, Sehnsüchten, Emotionen, Gelüsten und Gedanken. Er ist eine Anhäufung von Wunsch, Wollen und Handlung. Er verlöscht, wenn das Feuer des Wunsches gelöscht wird. Er denkt und handelt danach. Denken ist das wirkliche Handeln. Er handelt, um das von ihm Gewünschte zu erhalten. Vielleicht sitzt er still mit geschlossenen Augen, aber das ist nicht Untätigsein. Sein Geist plant und arbeitet vielleicht. Wo immer ein Wunsch ist, wo immer Handlung ist, ist Unvollkommenheit. Ein Wunsch ist das Ergebnis von Unvollkommenheit und Begrenztheit.
Der Mensch ist begrenzt und unvollkommen. Er ist voller Begrenzungen. Sein Glück und sein Halt hängen ab von Dingen. Er hält immer seine Beziehung zu äußeren Dingen aufrecht. Er wird von seinen Wünschen mitgerissen und getrieben. Er wird zum Sklaven von Wünschen und Objekten.
Wünsche beherrschen den Menschen, und er wendet sein Gesicht von Gott ab. Er hat seine wahre göttliche Natur vergessen. Er hält sich für ein getrenntes Wesen. Er trennt sich vom Absoluten aufgrund von Unwissenheit und Egoismus. Also fühlt er sich unglücklich. Er vergaß seine ursprüngliche, göttliche und unendliche Natur.

Wenn ein Mensch seinen Egoismus und seine Vorstellung des Getrenntseins abtötet, wenn er seine Wünsche und Sehnsüchte auslöscht und sich mit dem Unendlichen identifiziert, werden alle Begrenzungen, Unvollkommenheiten und Kümmerlichkeiten enden. Er wird Unsterblichkeit und ewige Wonne erlangen.

Der Mensch - ein vielschichtiges Wesen

Der Mensch ist ein komplexes soziales Tier. Er ist ein biologischer Organismus und daher eindeutig definiert durch den Besitz bestimmter physiologischer Funktionen, wie Blutkreislauf, Verdauung, Atmung, Ausscheidung usw. Er ist auch eindeutig definiert durch den Besitz bestimmter psychologischer Funktionen wie Denken, Wahrnehmung, Gedächtnis, Vorstellung usw. Er sieht, denkt, schmeckt, riecht und fühlt. Philosophisch gesehen ist er das Abbild Gottes, vielmehr er ist Gott selbst. Er verlor seine göttliche Herrlichkeit, da er von der Frucht des verbotenen Baumes gekostet hat. Er kann seine verlorene Göttlichkeit wiedergewinnen durch geistige Disziplin und die Praxis von Konzentration.
Der Mensch ist ein vielschichtiges Wesen und hat verschiedene Hüllen, die seine wirkliche Person verdecken. Vielleicht identifiziert er sich mit dem groben physischen Körper und kümmert sich um seine Bedürfnisse, wie es ein Tier tut; oder er identifiziert sich vielleicht mit dem selbst-bewußten Verstand; oder er empfindet vielleicht sein Einssein mit seinem wahren Selbst, welches der ewige Beobachter von beiden ist. Die vitalen Ziele des Menschen, wie wertvoll sie auch an ihrem Platz sein mögen, können das spirituelle Wesen nicht über einen langen Zeitraum hinweg ohne vollständige Unordnung in der Persönlichkeit kontrollieren. Im modernen Menschen nimmt der selbst-bewußte Verstand, mit alle seinen natürlichen Begrenzungen den höchsten Rang ein; und selbstmörderischer Skeptizismus ist das Ergebnis.
Der Mensch setzt sich aus drei Bestandteilen zusammen, nämlich ein menschliches Element, tierischer Instinkt und ein göttlicher Strahl. Er hat einen begrenzten Verstand, einen vergänglichen Körper, ein wenig Wissen und ein wenig Macht. Das macht ihn deutlich menschlich. Lust, Zorn und Haß gehören zu seiner tierischen Natur. Die Reflexion kosmischer Intelligenz steht hinter seinem Verstand. So ist er ein Abbild Gottes. Wenn die animalischen Instinkte sterben, wenn seine Unwissenheit zerfällt, und wenn er Unrecht und Beschimpfung zu erdulden vermag, wird er eins mit dem Göttlichen.

Der Mensch ist die höchste Manifestation des Lebens auf dieser Erde. Er ist das Abbild des Herrn. Er ist der Strahl des Herrn. Gott schuf den Menschen nach seinem Vorbild. Im wesentlichen ist der Mensch eins mit Gott. Er denkt, fühlt und weiß. Er kann unterscheiden, reflektieren und meditieren. Er kann das höchste Wissen über das Selbst erreichen. Daher ist er anderen Wesen überlegen, auch wenn er mit ihnen Essen, Schlafen, Furcht und Geschlechtsverkehr gemeinsam hat.

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Evolution

Noch gestern war der Mensch ein Tier. Heute ist er ein Mensch. Es ist seine Bestimmung, als Ergebnis eines allmählichen Prozesses der Selbstvervolkommnung Brahman, das Absolute, zu werden.
Das Mineral wird die Pflanze mit Leben. Die Pflanze wird das Tier mit einer höheren Lebensstufe. Das Tier wird der Mensch mit Leben und Gedanken.
Der Stein schläft. Die Pflanze atmet. Das Tier bewegt sich. Der Mensch hat Bewußtsein. Der Weise ist überbewußt.
Der Mensch ist rational. Das Tier ist instinktiv. Der Weise ist intuitiv.
Von allen Geschöpfen Gottes kann nur der Mensch Gott verwirklichen. Er allein besitzt Unterscheidung, Intelligenz, Einsicht, Verstand und Urteilsvermögen. Der Verstand ist das größte Geschenk Gottes an den Menschen. Der Mensch ist ein armseliges physisches Wesen; seine Würde jedoch liegt im Denken, der Unterscheidung, dem Überlegen und dem Fragen.
Der Mensch entwickelt sich gemäß seiner Gedanken und Handlungen. Der Mensch verändert sich mit jedem Gedanken, den er denkt, und mit jeder Handlung, die er setzt.
Vom Bahnknoten in Bombay geht ein Zug direkt nach Delhi; ein anderer fährt nach Madras; wieder ein anderer fährt nach Nagpur. Genauso ist dieser Körper ein Knotenpunkt. Du kannst in den Himmel gehen, Brahma Loka, zu Brahman, wenn Du tugendhaft handelst. Du wirst in Tiergeburten fallen, wenn Du schlecht handelst. Du kannst Mensch bleiben, wenn Du normale vermischte Handlungen tust. Der Mensch selbst - und nur er - ist verantwortlich für alles Gute und Schlechte in seinem Leben. Durch einen langen Evolutionsprozeß und ständiges Bemühen kann er Vollkommenheit und Freiheit erreichen. Er wird immer wieder geboren und lernt aus seinen Erdenleben, wie man zu Vollkommenheit und Einheit mit Gott gelangt.

Wenn der Docht in der Lampe sehr klein ist, ist auch das Licht sehr klein. Wenn der Docht sehr groß ist, ist auch das Licht sehr stark. Genauso, wenn der Jiva rein ist und Meditation übt, wird die Manifestation des Selbst, sein Ausdruck, sehr stark sein. Er wird ein helles Licht ausstrahlen. Wenn er sündig und unrein ist, wird er wie verbrannte Holzkohle sein. Je größer der Docht ist, desto größer ist das Licht. Genauso, je reiner die Seele ist, desto großartiger ist Ihr Ausdruck.

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Der spirituelle Mensch

Ich sage jedem Menschen: “Erneuere Dich. Strebe nach Vollkommenheit und Freiheit.” Wende Dich Gott zu. Wende Dich dem göttlichen Licht zu. Du bist geboren worden, um das Licht Brahmans durch das Fleisch zu manifestieren.
Ein moralisches Leben führt Dich zum großen Tempel der Weisheit. Es gibt in diesem Universum nur einen heiligen Tempel, und dieser ist das Herz eines moralischen und spirituellen Menschen. Das Herz eines guten und frommen Menschen ist der Schrein oder Tempel Gottes in dieser Welt. Daher sei rechtschaffen. Übe Tugend.
Nur ein moralischer Mensch ist wirklich schön. Ein Mensch, der tugendhaft handelt und sanft und angenehm spricht, hat nicht seinesgleichen. Auch die Devas und Brahma verehren ihn. Wer wahrhaftig ist, sanft, bescheiden, tugendhaft und ehrlich, ist der beste Mensch.

Wer keine ethischen Tugenden hat, ist wie eine wilde Blume ohne Duft. Ein Mensch ohne Tugenden ist ein lebender Toter. Er ist für die Welt eine schädliche Gattung. Er wird von der Gesellschaft gemieden. Ein sinnlicher Mensch ist nicht besser als ein Tier. Die meisten Menschen sind nicht besser als Tiere. Sie sind ausgestoßen aus dem Reich von Frieden und ewiger Wonne. Daher entwickle sofort tugendhafte Eigenschaften. Barmherzigkeit, Dankbarkeit, Kenntnis der Schriften, Edelmut des Charakters, Selbstbeherrschung und Mut machen einen Menschen ruhmvoll und gefeiert.

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Gott und Mensch

Der Mensch ist Gott in Verkleidung, der zum Spaß ein Gewand anlegt, und bald seine wahre Identität vergißt. Der Wunsch zieht ihn nach unten. Unterscheidungskraft erhebt ihn.
Wenn sich der Mensch entwickelt, ist er Gott. Wenn sich Gott zurückentwickelt, ist Er Mensch. Wenn Gott gebunden ist, ist Er Mensch, und der Mensch, der frei ist von Bindung, ist Gott. Ein getäuschter unwissender Mensch ist weltlich. Ein vollkommener Mensch ist Gott.
Gott wurde Mensch. Der Mensch wird wieder Gott werden. Gott plus Wunsch ist Mensch. Mensch minus Wunsch ist Gott. Die gottlosesten Menschen können durch aufrichtige Hingabe an Gott höchste Wonne erlangen.
Die Wahrheit liegt nicht außerhalb von Dir. Sie ist in Dir. Sie ist in der Tiefe Deines Herzens. Die bist eine Wahrheit Gottes, ein Werk Gottes und Gottes Wille. Du bist ungebunden, frei, ewig frei. Du bist Nitya Mukta Atman. Brülle Om. Verlasse den Käfig aus Fleisch und bewege Dich frei.
 
 

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