Yoga Vidya Journal Nr. 11, Sommer 2004
Die „Carpe Diem“ Asana für Anfänger
(aber auch gut für uns ewige Mittelstufler)
von Godfried Huibers (Yogalehrer BYV)
Bemerkung vorab: Obwohl ich mir kaum vorstellen kann, dass diese Übung
nicht schon in irgendwelchen Büchern beschrieben ist, habe ich
beim intensiven Suchen in diversen Schriften und im Web nichts ähnliches
finden können. Meine Erfahrungen hiermit waren jedoch so positiv,
dass ich sie gerne mit euch teilen möchte. Wenn du die Übung
schon irgendwo gelesen/gesehen hast, höre ich das gerne via: info@yoga-integra.com
Während der letzten Monate habe ich in meinem Yoga-Anfängerkurs
das „Gehen auf der Stelle“ weiter entwickelt, bis eine
wahrhaftige „Start-in- den-Tag-Asana“ mit sehr viel positivem
„feedback“ von den Teilnehmern daraus entstanden ist.
Ich spürte, dass die meisten Anfänger schwer zu motivieren
waren, morgens nach dem Aufstehen einige Yogaübungen in den Tagesrhythmus
einzubauen. Die meisten Reaktionen waren: „Viel zu steif dafür,
so früh am Morgen“. Um auf sanfte Weise den neuen Tag mit
einer möglichst kurzen Reihe von Yogaübungen anfangen zu
können, war der Übergang von einigen Krokodilsübungen
auf dem Bett, zu Surya Namaskar neben dem Bett, für die meisten
Anfänger anscheinend zu viel.
Selbst jene, die ich am meisten motivieren konnte, morgens nach dem
Aufwachen 5-10 Minuten zu üben, blieben nach einigen Versuchen
bei den Krokodilsübungen stecken.
Dadurch entstand die Idee der meist einfachen und logischen „Urbewegung“,
die wir alle sowieso machen müssen wenn wir aus dem Bett kommen,
nämlich dem Gehen (zum Badezimmer, Kühlschrank oder Wasserkocher…).
Daraus hat sich dann eine einfache, einladende Bewegung entwickelt,
die den Körper schnell flexibel macht und zugleich noch energetisiert.
Das Feedback der Teilnehmer auf die hier beschriebene Übung war
sehr positiv:
- kein Widerstand oder Rückfall mit der Übung neben dem
Bett anzufangen.
- nach 5 bis 10 tiefen Drehungen (mit vollständiger Atmung) fühlten
sich die meisten schon so energetisch aufgeladen, dass plötzlich
auch die Lust da war, anschließend einige Sonnengrüße
zu machen. Bingo!
Der „Missing Link“ um mehr Anfänger zur Aktion “Zuhause”
zu motivieren?
Beschreibung des „Carpe Diem“ Asana:
Ausgangsposition: Entspannt stehen (neben dem Bett, falls du unerwartet
nochmal in den Schlaf fällst… ).
Angefangen wird mit einer vollständigen Yoga-Einatmung. Dabei
das linke Knie und beide Arme nach vorne heben. (Hier kannst du dir
einen Schlafwandler visualisieren, der mit ausgestreckten Armen und
einem gehobenen Knie am Ende der Dachrinne steht.)
Mit der nächsten Ausatmung, das gehobene linke Knie ein wenig
nach rechts bewegen und zugleich beide Arme, Kopf und Oberkörper
so weit wie möglich nach links hinten drehen.
Langsam und vollständig mit gestreckten Armen einatmen, den Kopf
und den Oberkörper wieder nach vorn bringen, die Beine wechseln
und in einer fliessenden durchgehenden Bewegung ausatmen und das jetzt
gehobene rechte Knie nach links drehen. Arme, Kopf und Oberkörper
nach rechts hinten drehen.
Versuche die Arme auf eine Ebene gleichmäßig fließend,
von ganz links (ausgeatmet), nach vorn (vollständig eingeatmet)
und durchgehend nach ganz rechts (ausgeatmet) zu bewegen, usw. Wenn
du die Übung korrekt ausgeführt hast, solltest du eine gleichmäßige
Dehnung von Oberschenkel, Hüfte und Wirbelsäule bis in den
Schulter- und Nackenbereich spüren koennen.
Außerdem ist diese Übung eine sehr schöne Herausforderung
für eine dynamische Gleichgewichtsübung und eine harmonische
Koordination verschiedener gegenseitiger Körperbewegungen kombiniert
mit einer vollständigen Atmung. Je langsamer und tiefer die Atmung
(und Drehung), je intensiver belebt diese Stellung.
Die zwei meist beobachteten Koordinationsfehler:
- das falsche Knie wird gehoben (zB. das rechte Knie, wenn der Oberkörper
nach links dreht)
- das richtige Knie wird in die falsche Richtung (mit dem Oberkörper)
gedreht.
Ich habe diese Übungen mittlerweile auch mit großem Erfolg
in mein Office-Yoga-Programm eingebracht. Ich wünsche dir viel
Spass beim Üben und würde mich sehr über Nachricht
mit deinen Erfahrungen freuen. ( info@yoga-integra.com )
Post Scriptum:
Was ich noch zu sagen hätte…. dauert eine Atemkette….
und einen letzten Tee im Stehen… (na, ist das Sattvig oder was…?).
Patanjali’s Yoga Sutra, Kapitel 1, Vers 1:
Atha yoganus asanam - Nun wird Yoga erklärt
Ich bin gerade zurück von einem wieder sehr inspirierenden Wochenende
im Westerwald (Raja Yoga I). Sukadev’s Kommentar in seinem Buch
„Yogaweisheit des Patanjali für Menschen von heute“
der erste Vers lautet: „[…] atha ist jetzt, nicht morgen.
Jetzt wird Yoga erklärt und praktiziert.“
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