Yoga Vidya Journal Nr. 14, Herbst 2005
Tief im Herzen fließt ein Strom
In dem alten Bhakti-Klassiker Caitanya-Caritamrta wird die Krsnabhakti (Liebe zu Krsna)
als etwas Ewiges bezeichnet, welches tief im Herzen gegenwärtig ist - sozusagen wie
ein unterirdisch fließender Nektarstrom.
In dieser Welt kommt es leicht vor, dass dieser Strom auf die vielfachen Erscheinungsformen
der Mutter Natur (prakrti) umgelenkt wird.
Wird diese Liebe zu Gott zum Beispiel auf uneigennützige Beziehungen in dieser Welt
ausgerichtet, die zum Motiv haben, anderen zu helfen, wird diese starke Kraft zu Mitgefühl.
Mütter setzen sich dann heldenhaft über Todesgefahren hinweg, um ihre Kinder
zu retten. Oder Menschen spüren plötzlich unglaubliche Impulse anderen zu helfen
und klettern unter Lebensgefahren Berge empor, um Verunglückte zu bewahren...
Fließt dieser Strom zum Beispiel in Richtung von Geld und Ansehen, verwandelt er sich
in Anhaftung und vielleicht sogar Gier.
Wenn dieser Strom auf den attraktiven Körper des anderen Geschlechtes gelenkt wird,
durchfährt ein Wonneschauer von sexueller Erregung das Gemüt und jede einzelne der
Körperzellen.
Allerdings lassen sich all diese unterschiedlichen Gefühlsströme, wenn man sie konsequent
zu Ende denkt, zurückführen auf diesen tief im Herzen fließenden Strom - den
Strom der Bhakti. Wenn schon diese eben genannten Beispiele einen Menschen so
stark in Besitz nehmen können, wie einnehmend ist dann die Erfahrung von bhakti -
und vor allen Dingen wie beflügelnd?
Wie kann dieser Strom in seiner reinen Form erfahren werden?
Das Caitanya-Caritamrta gibt folgenden Rat:
nitya-siddha krsna-prema `sadhya´kabhu naya
sravanadi-suddha-citte karaye udaye.
Die ewige Vollkommenheit (nitya-siddha), die auch Liebe zu Krsna genannt wird, ist im
Herzen eines jeden enthalten. Sie kann erweckt werden durch das Hören über Krsna
und das Ausüben der anderen bhakti-Vorgänge.
Die Macht der Liebe
Liebe überbrückt immer Trennung. Liebe zu Gott oder bhakti kann die Trennung von
Ihm überbrücken - eine Trennung, die letztendlich nur in der durch maya (Illusion) verwirrten
Einbildung existiert. Durch Liebe kann man erkennen - Erkenntnis kommt nicht
durch Wissen. Selbst in dieser irdischen Welt hat immer derjenige mehr Informationen über eine Person, der oder die ihr in Liebe zugetan ist, denn Liebe schafft Nähe.
In der Bhagavad-Gita erläutert diese Krsna sehr anschaulich:
bhaktya mam abhijanati
javan yas casmi tattvatah
tato mam tattvato jnatva
visate tad-anantaram
Nur durch hingebungsvollen Dienst kann man Mich so, wie Ich bin, als die Höchste
Persönlichkeit Gottes, erkennen. Und wenn man sich durch solche Hingabe vollkommen über Mich bewusst ist, kann man in das Königreich Gottes eingehen. (BG 18.55)
Wir haben oben vom tief im Herzen fließenden reinen Urstrom der bhakti gesprochen,
der jetzt unter Umständen umgelenkt oder blockiert ist. Lasst uns jetzt über einpünktige
bhakti sprechen (ekanthi-bhakti) - dem besten Weg um zum Ziel zu kommen.
Warum ekanthi-bhakti uns zu den Lotusfüßen des Herrn bringen kann, ist ein sehr nektarhaftes
Thema.
Die Kraft der Entschlossenheit
Krsna beschreibt Seine bhaktas als entschlossene Personen:
Diejenigen die diesen Pfad beschreiten sind entschlossen in ihrem Vorhaben und ihr
Ziel ist eins. O geliebtes Kind der Kurus (Arjuna), die Intelligenz der Unentschlossenen
ist vielverzweigt.
Vielverzweigte Intelligenz kann auf keinem einzigen yoga Pfad zum letztendlichen Erfolg
führen, denn so lange wir vielverzweigt sind, verstreut sich unsere Kraft diffus in
alle Himmelsrichtungen ohne viel bewirken zu können. Jeder Meditierende weiß sehr
wohl, wie sehr die eigene Meditation davon abhängig ist, ob es ihm/ihr gelingt die körperlichen
und mentalen Energien zu sammeln. Solange wir mit unserer Gedankenkraft
und unserem Handeln noch zerstreut überall sind, sind wir eigentlich nirgendwo ganz.
Eine Geschichte über Entschlossenheit
Es begab sich einmal, dass der gewaltige Ozean mit seinen starken Wellen über den
Strand gelaufen kam und die Eier eines kleinen Vogels stahl, der im Sand sein Nest gebaut
hatte. Die kleine Vogelmutter verzagte jedoch nicht und spürte plötzlich wie sie
eine gewaltige Entschlossenheit überfiel: felsenfest davon überzeugt, das ihr angetane
Unrecht zu bereinigen, bat sie den Ozean, ihr die Eier zurückzugeben. Doch das weite
Meer hielt es nicht einmal für nötig zu antworten. Da wurde die Mutter noch entschlossener
und fing an, mit ihrem kleinen Schnäbelchen Tropfen für Tropfen aus dem
Ozean zu holen, mit dem Ziel, ihn auszutrocknen. Dem Ozean machte dieses jedoch in
keinster Weise etwas aus - nein, er lachte nur immer wieder dröhnend auf. Der Vogel
fing an zu beten ....
Hoffnung zeichnete sich am Horizont ab: Inzwischen war Narada Muni, der große Weise,
vorbeigekommen und versuchte zunächst den kleinen Vogel von seinem „unmöglichen“
Vorhaben abzubringen. Doch in Anwesenheit Naradas legte die entschlossene
Vogelmutter folgendes Gelübde ab: „Ich werde den Ozean austrocknen - entweder in
diesem Leben oder im Kommenden und meine Brut zurückgewinnen.“
Als Narada das nächste Mal bei Krsna war und ihn Krsna nach den Neuigkeiten vom
Planeten Erde fragte, erzählte ihm Narada über die sagenhafte Entschlossenheit des
Vogelweibchens. Der Herr hatte bereits die Gebete gehört und lächelte nun, wobei er
nach Garuda schicken ließ, seinem gefiederten Träger. Nach kurzer Unterredung schickte
Krsna dann den König aller Vögel zum Ort des Geschehens: „Garuda flieg, denn der
Ozean hat auch ein Vergehen gegen Dich begangen, indem er Deinem Verwandten,
dem kleinen Vogelweibchen, Leid zugefügt hat.“
Gleich nachdem Garuda nun gelandet war, breitete er seine gewaltigen Schwingen aus
und fing an, große Mengen Luft in stürmische Bewegung zu versetzen. Zuerst wurde
eine ungeheure Landzunge aus Sand in den Ozean hineingeweht und dann begann
das Wasser durch den heißen Sturm langsam aber stetig zu verdunsten. Der Ozean fing
allmählich an zu brodeln, bekam es dann mit aller größter Angst zu tun und brachte
schließlich mit demütig gefalteten Händen die Eier des kleinen Spätzchens hervor.
Diese kleine Geschichte geht weit über die bekannte Weisheit hinaus, die wohl am treffendsten
mit dem Satz, „Hilf Dir selbst, dann hilft Dir Gott“, ausgedrückt wird. Es geht
hier um mehr - nämlich um Einpünktigkeit in der Praxis. Gerade in bhakti-yoga wird
Krsna auf uns aufmerksam, wenn wir uns konzentriert an Ihn wenden - mit nichts anderem
im Geist als Ihm in Liebe zu dienen. Bhakti, die frei von allen anderen Motivationen
ist und auch befreit von der Last, eigennützige Wünsche nach materiellem und
selbst spirituellem Genuss, hat die Kraft sofort den Höchsten auf den Plan zu rufen. In
einer solchen Bhakti können wir mit Erwiderungen rechnen - sozusagen Zeichen aus
der Transzendenz.
Diese Zeichen aus der Transzendenz sind auf die unvorstellbare machtvolle krpa-shakti
zurückzuführen, der Barmherzigkeitskraft des Herrn, die sich über alle Hindernisse in
dem dreidimensionalen Raum hinwegsetzen kann. Diese mercy Kraft kann alle Ketten
sprengen und alle Mauern einreißen. Genau wie der Vogel in unserer Geschichte ist der
Bhakta felsenfest davon überzeugt, dass ihm der Herr seine krpa-shakti erweisen wird,
wenn er nur einpünktig wird. Es ist diese Form von bhakti, die auch die anderen Yoga-
Pfade des astanga yogas, des Karmas und des jnanas letztendlich erblühen und zum
Erfolg werden lässt. Einpünktigkeit in der eigenen Praxis - wie auch immer diese im
Detail aussehen mag - bekommt Kraft und Leben, wenn wir diesen tiefen Strom der
bhakti im Herzen kontaktieren und ihn geschehen lassen. Krsna ermahnt die
Unentschlossenen - diejenigen, die nicht fixiert sind:
Im Geist derer, die zu sehr an Sinnengenuss und materiellem Reichtum haften (der
Unentschlossenen) und die durch solche Dinge verwirrt sind, kommt es nicht zu dem
festen Entschluss, dem höchsten Herrn in Hingabe zu dienen.(BG 2.44)
Zeichen aus der Transzendenz
Ganz besonders beim Chanten der
Mantren kann man regelmäßig (in
relativ kurzer Zeit) Erfahrungen von
diesen oben genannten „Zeichen
aus der Transzendenz2 machen. In
allen bhakti-Schriften werden die
Vorgänge des Hören über Krsna und
das Chanten Seines heiligen Namens
(sravanam-kirtanam) als die „Königs-
Wege“ der Bhakti bezeichnet.
Genau wie ein König sich nicht um
Hindernisse kümmern muss, wenn
er auf einer Reise ist, weil dies seine
Diener für ihn erledigen, braucht
der bhakta, der durch das Hören
und Chanten ständig mit Krsna Gemeinschaft
pflegt, keine Hindernisse
zu befürchten. Selbst wenn sogenannte
Hindernisse auftreten mögen,
werden sie durch die Kräfte des Herrn liebevoll beiseite geräumt.
In einem der Puranas erklärt Krsna wie Er beim Chanten Seiner Namen plötzlich anwesend
wird. Er spricht zu Narada:
Ich bin nicht in den Vaikuntha-Planeten, noch in den Herzen der Asketen. Ich bin dort,
wo meine bhaktas zusammenkommen und über mich hören und chanten.
Ja, beim gemeinsamen Singen von Nama Prabhu (Gott in Form des heiligen Namens)
können Wunder geschehen, die nur durch die persönliche Gegenwart des Höchsten erklärbar
sind. Ich habe schon oft an kirtans teilgenommen, bei denen plötzlich die Gegenwart
Krsnas erfahrbar wurde. Einmal sogar in einer ganz verzwickten Situation in
Heidelberg: Ich war gerade am Chanten mit einer Gruppe von Devotees und hatte mich
dabei nicht auf die Umgebung konzentriert. Plötzlich waren wir umgeben von zwei
„Schlachtreihen“, in denen die betreffenden „Krieger“ ihre „Spezialwaffen“ zum vernichtenden
Angriff gezückt hatten. Vor uns waren die Polizisten mit Schildern, Schlagstöcken
und heruntergeklappten Visieren. Hinter uns eine unübersehbar große Menge
aus vermummten Protestierenden. Sie hatten Steine und andere Dinge in den Fäusten
und ermutigten sich gegenseitig mit immer lauter werdenden Sprechchören. Wenn
Pulver in der Luft getrieben wäre, hätte es sich an der heißen Aggression entzündet.
Aber, das Chanten war stärker. Ob das nun an unserem anfänglichen Wunsch gelegen
hatte, nicht verprügelt zu werden, ist jetzt nicht mehr so wichtig. Ich weiß nur, dass der
heilige Name ein Wunder bewirkte. Die Polizisten fingen bald an mit den Füssen im
Takt mit zu wippen und die Demonstranten erst humorvoll, dann erleichtert, riefen „Hari Hari, Hari Hari“. Schließlich löste sich das Ganze einigermaßen wohlwollend auf.
Ich bin mir sicher, dass viele der Leser/innen dieses kleinen Artikels bereits die Erfahrung
davon gemacht haben, wie machtvoll die Gegenwart des Herrn während des kirtans
spürbar wird.
Am Anfang, wenn man noch in der Sammlungsphase ist, mag man sich zunächst einmal
langsam von inneren Grenzen befreit fühlen. Dann entsteht eine große spirituelle
Anziehung, die dadurch erklärbar ist, dass der Strom der bhakti zum Fließen gekommen
ist. Wenn man dann weiter chantet, fühlt man schließlich die Umarmung des Höchsten,
die das ganze Wesen beginnt zu durchströmen. Die Vorboten dieser höchsten
spirituellen Erfahrung sind so wie die Strahlen der aufgehenden Sonne. Dabei werden
besonders zwei Strahlenkräfte unterschieden. Subadha, es stellen sich glückverheißende
Umstände ein und klesageni, man fühlt sich befreit von inneren Leiden.
In Belgrad habe ich an einem zehnjährigen Experiment in einem „Mental Hospital“, also
einer Psychiatrie teilnehmen können, in der Patienten, die sich auf das Chanten konzentrierten
deutlich spürbare Erleichterung und sogar Heilung erfuhren. Es kam ganz
darauf an, wie weit die einzelnen gehen wollten und konnten.
Nicht meine Kraft - sondern Deine
Wir haben versucht uns zu vergegenwärtigen wie es bei bhakti eigentlich immer auf
die Kraft des Höchsten ankommt. Sicher, eigene Bemühungen sind in die Praxis zu setzen,
doch letztendlich ist es die krpa-sakti Krsnas, die den bhakta in die entscheidenden
Bewegungen setzt. Selbst wenn der bhakta Fehler hat und diese Fehler auch macht,
kann er immer auf diese Kraft des Höchsten rechnen, solange sein Motiv korrekt
bleibt: Bhakti ist für Bhagavan oder Gott. Die Kräfte, die die bhakti sakti begleiten,
sollten niemals vom bhakta für sich ausgenutzt werden.'
Es ist sehr wichtig festzuhalten, dass der bhakta nicht fehlerlos sein muss, um zur Vollkommenheit
zu kommen - ein Punkt, der sicherlich aufsehen erweckt. In den bhakti
Schriften wird ein fehlerhafter Anfänger in der bhakti und sein überraschender Erfolg
immer wieder ausgedrückt.
Zum Beispiel:
2Der anfängliche bhakta mag Vertrauen in Mich, Krsna, haben, und auch Wissen, dass
materielle Beschäftigung letztendlich keine innere Erfüllung bringen kann. Dennoch
kann er sich nicht von materieller Sinnenbefriedigung losreißen. Doch trotz dieser inneren
Zerrissenheit sollte mein bhakta nicht verzweifeln. Mit Vertrauen sollte er weiterhin über mich hören und meine transzendentale Herrlichkeiten lobpreisen (chanten).
2 (SB 11. Kanto, Kapitel 20, Text 27-28).
2Selbst wenn jemand die abscheulichsten Handlungen begeht, muss er, wenn er sich im
hingebungsvollen Dienst betätigt, als Heiliger angesehen werden, da er mit Entschlossenheit
das richtige Ziel anstrebt.“ (BG 9.30)
Ganga Dasa
Vor einigen Jahren habe ich immer wieder ausgedehnte Himalaya-Reisen unternommen.
Reisen, die mich an meine eigenen Grenzen geführt haben und hin und wieder
durch die Barmherzigkeit Krsnas auch darüber hinweg.
Einmal an einem besonders windigen Morgen, etwa einen halben Kilometer entfernt
vom Städtchen Gangotri, traf ich Ganga Dasa. - Um mir von den Unbilden des Wetters
eine kurze Pause zu gönnen und meine vom kalten Nieselregen triefende Kleidung zu „entwässern“, hatte ich in einem kleinen Rama-Tempel am Wegesrand Zuflucht gesucht.
Als ich vor den wunderschönen strahlenden Deities saß und chantete, verdunkelte sich
plötzlich der Türeingang und herein trat ein alter sadhu, der sich auf seinen Helfer
stützte. Mit schlurfenden Schritten gelangte er ganz dicht vor den Altar und schaute
dann mit gefalteten Händen auf seinen istha-devata, Lord Rama. All dies sah ich aus einem
Augenwinkel, nicht wirklich darauf achtend, wer kam und ging. Doch plötzlich
fiel eine heiße Träne auf meine rechte Hand und ich blickte in das Gesicht von Ganga
Dasa. Was mich total schockierte war die Erkenntnis, dass beide Augen blind waren. Ja,
er konnte nicht mehr sehen.
An diesem Morgen musste ich schnell weiter, um nicht in einen der in dieser Gegend
so gefürchteten Nachmittagsstürme zu kommen. Die Morgenwinde reichten mir schon.
Nach vier Tagen wandern in der Bergeinsamkeit, einem eiskalten Bad in der Ganga
Quelle (Gomukha) und dem Aufsuchen von sadhu Freunden im hochgelegenen
Tapovana Gebirgstal, beschloss ich den Alten wieder aufzusuchen. Ich wollte dem
Geheimnis seiner Ekstase auf die Spur kommen - ohne ihm jedoch zu nahe zu treten.
Nach einem beschwerlichen Abstieg (die Muskeln sträubten sich, so lange bergab zu
gehen) trafen wir bei Ganga Dasas Hütte ein. Der Abend dämmerte schon, die Hütte
war dunkel.
Unterwegs hatte ich einen Englisch sprechenden sadhu getroffen und nach dem Alten
im Rama Tempel befragt. Er sagte mir, dass Ganga Dasa als Kind aus Vrindavan im
Gangatal eintraf und hier am Ufer der wild schäumenden Bhagirati Ganga einen kleinen asram für Rama aufgemacht hatte. Mit eigenen Händen hatte er die Steine
aufeinander gerichtet und ein sehr asketenhaftes Dasein geführt. Irgendwann einmal
im Alter hatte er das Augenlicht verloren. „Zu viel tapasya (Entsagung)“, sagte mir der
sadhu. Ganga Dasas Ruhm aber war über den Himalaya hinausgestrahlt und so hatte
er nach und nach viele Schüler um sich gesammelt. Unter ihnen befand sich einer der
wohlhabendsten Leute von Indien, der ihm anbot eine Augenoperation in Delhi für ihn
zu bezahlen. Doch Gangadas sagte nur: „Ich brauche nur noch Augen um Rama zu
sehen.“40
Jetzt saß ich vor Ganga Dasa. Er sprach zu mir: „Wenn die Menschen doch nur verstehen
würden, dass der Herr, Lord Rama, alles kann - dann würden ihre Bemühungen alle
vor Seiner Tür enden.
Seine Worte trugen Kraft in sich. Die Kraft der Erkenntnis. Sie weckten mein Interesse.
„Aber wie kann man den Herrn am besten erkennen?“
Ganga Dasa machte eine lange Pause, während mich seine blinden Augen musterten.
Dann sprach er: „Nama , Rama nama, Krsna nama, Bhagavan nama - der Rest ist krpa,
Barmherzigkeit“. Seine Worte berührten mein Herz. Die Sonne war draußen untergegangen
- aber in seinen Augen waren die Sterne aufgegangen. Es waren Augen, die
vom bhakti Strom geweckt waren.
Die heiligen Schriften Indiens haben Schätze für uns. Hier ist zum Schluss einer:
Durch Krsnas Barmherzigkeit kann ein Lahmer Berge überqueren -ein Dummkopf zu
einem beredeten Sprecher werden und ein Blinder die Sterne am Himmel sehen.
Ganga Dasa hat dies in seinem kleinen asram im Himalaya verwirklicht.
Eingereicht von Swami Sacinananda
His Holiness Sacinandana Swami, Schüler von His Divine Grace Shrila A.C. Bhaktivedanta Swami
Prabhupada, predigt seit mehr als dreißig Jahren in Deutschland und auf der ganzen Welt. Seine
Stetigkeit, Freundlichkeit und Entschlossenheit überzeugen viele Menschen von der Dringlichkeit
des Krishna-Bewusstseins. Viele seiner Schüler, die ernsthaft in der Mission Shri Chaitanyas
beschäftigt sind, bezeugen die Inspirationskraft ihres Meisters.
Die internationales Gesellschaft für Krishna-Bewusstsein (ISKON) ist der seit 1966 weltweit wirkende
Zweig der Hare-Krishna-Bewegung mit dem Hauptziel, den Menschen ihre Identität als Diener
Gottes bewusst zu machen, um dadurch zur Respiritualisierung der Erde beizutragen und den
Lebewesen eine hoffnungsvollere Zukunftsperspektive zu ermöglichen. Die Hare-Krishna-
Bewegung beruht auf zeitlosen Wissensquellen, den Veden.
Swami Sivanandas Anziehung zum Hare Krsna Mahamantra
Das Mahamantra mochte Gurudeva am liebsten:
Hare Rama, Hare Rama, Rama Rama, Hare Hare, Hare Krishna, Hare Krishna, Krishna
Krishna, Hare Hare.
Es ist eine göttliche Gnade für die Menschen dieses Zeitalters, und Gurudev ließ
keinen Stein auf dem anderen, um es in das Herz eines jeden Suchers einzupflanzen.
Tatsächlich war das Mahamantra für ihn von so großer Bedeutung, dass
er am 14. Dezember 1943 im Ashram das ununterbrochene Singen dieses Mantras
einrichtete, und dieses Singen ist ohne Unterbrechung Tag und Nacht fortgesetzt
worden und löste einen überaus machtvollen spirituellen Strom aus, da es allen
Suchenden unbemerkt in ihrem spirituellen Streben hilft. Gurudev ermutigte alle Organisationen von bedeutenden Veranstaltungen und Festlichkeiten, das ununterbrochene
Singen dieses Mantras für die Dauer des Ereignisses zu veranlassen
und garantierte ihnen Erfolg in Ihrem Bemühen.
Swami Venkateshananda, Integraler Yoga, Kapitel 3 "Andachtsvolles Singen", S. 90
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