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Yoga Artikel | Yoga Vidya Journal  | Nr. 14 Herbst 2005

       

 

Yoga Vidya Journal Nr. 14, Herbst 2005

 

Yoga und Schmerz*

*der Schmerzbegriff ist hier umfassend gemeint und schließt physischen und geistigen Schmerz, sowie psychisches Unbehagen und Leiden in verschiedenen Ausmaßen mit ein

Leben ist Leiden
Unser Leben ist nicht nur von freudigen Ereignissen bestimmt. Im Laufe unseres Lebens gehen wir durch die verschiedenartigsten Leiderfahrungen hindurch. Manchmal erscheinen diese so überwältigend, dass wir ihnen ausgeliefert erscheinen. Vor allem beim Verlust oder Trennung von geliebten Personen entsteht viel Leid. Wir erfahren nach unserer Geburt sehr schnell, was körperlicher Schmerz bedeutet und mit voranschreitendem Alter nehmen die Schmerzerfahrungen psychisch-geistiger Art zu.
"Leben ist Leiden" lautet die erste der 4 edlen Wahrheiten Buddhas.
Schmerz, Verlust, Trennung etc. gehören genauso zum Leben wie Glück, Freude und Liebe. Der eine Pol kann nur durch den anderen existieren und umgekehrt. Warum dies so ist können wir uns vor Augen führen, indem wir uns vorstellen, unser ganzes Leben in einem vollständig abgedunkelten Raum zu verbringen. Dadurch, dass wir noch nie das Licht gesehen haben, existiert es nicht und somit nehmen wir auch die Dunkelheit nicht als Dunkelheit wahr. Erst in dem Moment, wo wir aus dem Raum heraustreten, sehen wir zum ersten Mal das Licht. Erst ab diesem Augenblick treffen wir eine Unterscheidung zwischen Hell und Dunkel. So verhält es sich auch mit allen anderen Phänomenen. Verlust und Gewinn, oben und unten, Frau und Mann, Liebe und Hass bedingen sich gegenseitig.
Wir können deshalb nicht ohne Schmerz durchs Leben gehen. Schmerz ist unvermeidbar. Es mag nur sein, dass der eine mehr und der andere weniger davon in einem Leben erfährt. Da schmerzliche Erfahrungen nun einmal unausweichlich sind, tun wir gut daran, uns mit ihm zu arrangieren. Viele Menschen flüchten vor dem Schmerz durch Ablenkung, Fernsehen oder Drogen. Selbst das unaufhörliche Schwatzen des Geistes dient oft nur dazu, den inneren Schmerz zu übertönen. Letztendlich ist diese Flucht nur ein zeitweiliges Aufschieben der Auseinandersetzung mit sich selbst (den dunklen Seiten eingeschlossen). Im Gegenteil verschlimmert es nur das Leiden auf längere Sicht.

Der Schlüssel zum Glück
Wie bereits oben erwähnt, kann man so genannten negativen Erfahrungen im Leben nicht ausweichen. Der Schlüssel zum Glück liegt daher im Annehmen und Akzeptieren von allem, was einem in diesem Leben widerfährt. Meist werten wir die Gegebenheiten, so wie in der Art: Ich will nur positives und schönes erleben, und negativen Ereignissen aus dem Wege gehen. Ich will keinen Schmerz etc. Dies ist Anhaftung am Positiven. Wenn wir darüber hinausgehen und so genannte negative Ereignisse genauso annehmen würden, wie so genannte positive Ereignisse, sind wir wirklich frei.

Schmerz in der Meditation und bei Asanas (Yogagrundhaltungen)
Wie können wir durch unsere Yogapraxis lernen, mit Schmerz umzugehen?
Gerade in stiller unbeweglicher Meditation von 30, 40 oder 60 Minuten stoßen wir schnell an unsere Grenzen. Die Knie oder der Rücken fangen an zu schmerzen und wir möchten am liebsten vorzeitig aus der Stellung gehen.
Schmerz ist ein Warnsignal des Körpers, der anzeigt, dass irgendwo im Körpersystem etwas nicht in Ordnung ist. Von daher dürfen wir Schmerzen nicht einfach ignorieren. Gleichzeitig gibt es viele Arten von Schmerzen, die eher psychischer Art sind und keine direkte Gefährdung des Körpers darstellen. Erwähnt seien hier nur die so genannten Phantomschmerzen, die z.B. in verlorenen Gliedmassen auftreten. Diese Schmerzen haben ihren Ursprung im Gehirn, welches den Verlust des entsprechenden Körperteils noch nicht realisiert hat. Diese Phantomschmerzen werden durch Medikamente behandelt, die Schmerzrezeptoren im Gehirn lahm legen, wodurch der Schmerz verschwindet. Hier geht es also um die reine Bekämpfung von Schmerz, der keine wirkliche Ursache mehr hat. Genauso bewerten wir oft jedes noch so kleine Unbehagen als Schmerz und kümmern uns sofort um Besserung, obwohl ein Eingreifen nicht immer unabdingbar ist.
Durch zu langes und steifes Sitzen in Meditation können in der Tat Schäden der Gliedmassen entstehen. Deshalb ist es notwendig, für sich das richtige Maß herauszufinden. Hierbei sollten wir lernen die verschiedenen Arten des Schmerzes zu unterscheiden. Zum einen gibt es einen heftigen oder stechenden Schmerz, bei dem es angemessen ist ihm nachzugehen und die Körperhaltung entsprechend zu verändern. (In buddhistischen Zen-Klöstern wird dies in Gruppenmeditationen allerdings nicht getan, sondern es gilt als Maxime absolut still zu sitzen bis das Nicht-Anhaften an den Schmerz gelungen ist.)
Daneben gibt es einen mehr subtilen, leichteren Schmerz, der oft nur psychischer Natur ist und durch Verkrampfung und innere Unruhe entsteht. Nur wenn der Schmerz auch noch nach dem Aufstehen aus der Meditation penetrant vorhanden ist, kann man von "echtem" Schmerz sprechen.
Auch treten in der Meditation oft negative Emotionen oder psychisches Unbehagen auf, die uns dazu verleiten können sie zu ignorieren. Das Ignorieren ist aber nichts anderes als eine Flucht, wie bereits anfangs erwähnt.
Es ist nicht notwendig dem psychischen Schmerz gleich nachzugeben oder geistigem. Leiden gleich auszuweichen, da wir sonst eine wichtige Erfahrung verlieren. Über die reine Wahrnehmung dieses Schmerzes kommen wir allmählich in einen Zustand, wo wir keine Unterscheidungen mehr treffen zwischen positiv und negativ. Die Phänomene werden an sich wahrgenommen, wobei eine Differenzierung in gut und schlecht überflüssig wird.

Integration der Schmerzerfahrung in den Alltag
Nach einer gewissen Erfahrung in sitzender Meditation und dem Ausüben von Asanas, lernen wir diese Arten von Schmerz zu unterscheiden und mit ihnen umzugehen. In der Meditation und in den Asanas sollten wir mit dem Schmerz arbeiten und ihn als Lehrer und Freund betrachten. Durch ein gleichmütiges Aushalten leichten Schmerzes (der dem Körper nicht schadet) und schwieriger Positionen lernen wir allmählich diese gelöste Einstellung in unseren Alltag zu integrieren. Dies kann sich z.B. dadurch äußern, dass wir schwierigen und schmerzhaften Lebenssituationen nicht mehr aus dem Weg gehen. Wir suchen sie eher auf, weil wir intuitiv spüren, dass wir an ihnen wachsen können. Es hat sich in allen Religionen oder spirituellen Richtungen gezeigt, dass spirituelles Wachstum ohne eine essentielle Schmerzerfahrung kaum möglich ist.

Akzeptanz als Weg
Die Akzeptanz von allem was uns zustößt, körperlicher oder geistiger Empfindungen, ist letztendlich der Weg, der zur Befreiung führt.
Eine Verdrängung psychischen Erlebens auf eine unterbewusste Ebene ist keine Befreiung von diesen. Sie arbeiten vielmehr weiter im Unterbewusstsein. Wirkliche Verarbeitung kann nur durch Bewusstwerdung, Durchleben und Loslassen erreicht werden. Die Yogapraxis kann uns hier eine große Hilfestellung leisten.

 

 

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