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Jadabharata
erzählt von Sukadev Bretz

Es gab einmal einen großen König namens Bharata, den ersten König in der legendären mythologischen Vorzeit, der Indien als erster geeint haben soll. Nach ihm ist das Land auch benannt, denn die Inder nennen sich selbst Bharatas und ihr Land Bharata, das Land des Bharata. Der Begriff „Indien“ entstand durch die Griechen. Er bedeutet das Land, das hinter dem Indusfluß liegt. Der Fluß heißt bei den Indern eigentlich Sindu. Daraus haben die Griechen Indus gemacht und die Menschen, die um das Industal herum wohnten, als Inder bezeichnet und später wurde dann das ganze Land so genannt.

Als König Bharata alt wurde, überließ er seinem Sohn die Herrschaft und zog sich, entsprechend den vier Ashramas, den vier Lebensaltern, in die Einöde zurück, ließ sich an einem Fluß nieder und widmete den Rest seines Lebens der Meditation. Eines Tages, als er sein Bad im Fluß nahm, wurde ein Rehkitz heruntergetrieben. Er rettete es und zog es auf. Und er, der dem ganzen Königreich entsagt hatte, seinen Kindern, seiner Frau, Luxus, Reichtum, Macht, er entwickelte nun eine Verhaftung an dieses Rehkitz. Immer öfter, wenn er meditierte, dachte er an das Rehkitz, fragte sich, wie es ihm geht, dann kam es auch zu ihm, setzte sich auf seinen Schoß oder lenkte ihn sonst ab, wenn er meditierte – und so erreichte er doch nicht ganz die Selbstverwirklichung. Und im letzten Augenblick seines Lebens dachte er an das Rehkitz statt an das Unendliche oder statt sein Mantra zu wiederholen, was man tun sollte, um zu höheren Ebenen oder gar zur Verwirklichung zu kommen. Stattdessen dachte er: „Was wird denn jetzt aus meinem Reh? Wer kümmert sich um mein Reh?“ – obwohl es schon längst alt genug war, sich um sich selbst zu kümmern! Aber Verhaftung ist nun einmal so. Und weil er so intensiv an das Reh gedacht hatte, wurde er im nächsten Leben als Reh geboren. - Also, man muß aufpassen, was man denkt! Der letzte Gedanke bestimmt das nächste Leben. Natürlich auch das Karma. Letztlich schafft das, was man denkt, auch Karma. Es ist natürlich nicht unbedingt gesagt, daß man in so einem Fall als Reh wiedergeboren wird. Es könnte auch sein, daß man irgendwo im Wald wiedergeboren wird, wo Rehe eine wichtige Rolle spielen. Manche Menschen denken zum Schluß an ihre Aktien. Das heißt nicht, daß sie als Aktienpaket wiedergeboren werden. Aber sie werden in eine Familie hineingeboren werden, wo Aktien eine wichtige Rolle spielen. Und je nach Karma wird das eine Familie mit großem Aktienbesitz sein oder eine, die sich an der Börse verspekuliert und alles verliert.

Das ist einer der Gründe, warum ich kein Haustier habe. Ich würde mich sofort wahnsinnig daran verhaften. Ich hatte schon ein Pferd, eine Katze und einen Hund. Zu der Katze, einem Kater, hatte ich eine ganz besondere Beziehung. Er hat alles gemacht, was ich ihm gesagt habe. Wenn ich auf die Schulter geklopft habe, dann ist er hochgelaufen und hat sich auf meine Schulter gesetzt – zum Entsetzen meiner Mutter, denn er mußte natürlich mit den Krallen hochgehen und das tat der Kleidung nicht so gut. Er ist mit mir spazierengegangen und alles. Und irgendwann wurde er von einem Auto überfahren. Das war eine schwere Sache für mich.

Also, der letzte Gedanke bestimmt das nächste Leben und so wurde der König im nächsten Leben als Reh geboren. Da er aber doch ein sehr fortgeschrittener Aspirant gewesen war, der schon höhere Bewußtseinsebenen erreicht hatte, hatte er die Erinnerung an frühere Leben behalten. Und weil er sich daran erinnerte, hielt er sich abseits von den anderen Rehen und lebte so sein Leben, bis er als Reh starb und sich dann wieder als Mensch inkarnierte. Und diesmal entschied er sich, den gleichen Fehler nicht nochmals zu machen. Er wollte keine Verhaftungen mehr eingehen. Und da er vorher schon viel Karma abgearbeitet hatte – schon als König war er sehr spirituell gewesen und hatte alle vorgeschriebenen Rituale und Verhaltensweisen eingehalten und bereits die Vorstufen der Erleuchtung erreicht -, machte er in seinem neuen Leben schon in der Kindheit rasche Fortschritte. Um also Verhaftungen zu vermeiden und die Selbstverwirklichung zu erreichen, entschied er sich, mit niemandem zu sprechen. Seine Eltern fanden das natürlich nicht übermäßig toll. Sie empfanden ihn als eine große Belastung. Alle anderen ihrer Kinder lernten, er lernte nichts. Sie setzten ihn zwar für einfache Arbeiten ein und er machte das, was ihm gesagt wurde, aber nicht mehr. Und wenn man ihm nichts sagte, saß er einfach nur da, das heißt, er meditierte, aber für seine Eltern war er nur ein Verrückter, mit dem man nichts anfangen konnte. Eines Tages sagten die Eltern zu ihm: „Du willst ja doch immer nur `rumstehen und nichts tun, also geh` aufs Feld, vertreibe die Krähen und sorge dafür, daß sie die Ernte nicht auffressen“. Er bekam ein Vogelscheuchenkostüm und stellte sich aufs Feld. Als die Vögel kamen, sah er den Sinn nicht ein. Warum sollte er die Vögel vertreiben, sie hatten doch Hunger! Also stand er ganz leblos da und meditierte über das Absolute. Am Abend kam sein Vater und sah, daß alle Samen aufgefressen waren. Da schlug er ihn mit dem Stock und befahl ihm, zu verschwinden, er wolle nichts mehr mit ihm zu tun haben. Gut, ihm wurde gesagt, er solle verschwinden, also ging er seines Weges. Nun geschah es, daß auf diesem Weg der König in seiner Sänfte getragen wurde. Er war unterwegs zu seinem Guru, um etwas über Brahman, das Absolute, und die Selbstbefreiung zu hören. Einer der Sänftenträger verknackste sich den Fuß, so daß es nur noch drei Träger waren. Ein König braucht nämlich paradoxerweise eine Sänfte, Sänftenträger und einen Kommandanten vor sich und einen hinter sich, auch wenn er zu seinem Guru geht. So beratschlagten nun die Kommandanten, was zu tun sei. Da sahen sie plötzlich den Jada Bharata, wie er jetzt hieß (jada = verrückt, idiotisch; aber er war nicht wirklich verrückt, er schien nur so, er war eigentlich ein großer Weiser) den Weg entlangkommen. Der Kommandant rief ihn her und machte ihn zum Sänftenträger. Während sie nun weitergingen, sprang Jada Bharata plötzlich hoch, weil auf dem Weg eine Schnecke war, die er erst im letzten Moment gesehen hatte, als sein Fuß fast schon unten war. Um sie nicht zu zertreten, machte er schnell einen Sprung. Die Sänfte bewegte sich unsanft, der König bekam eine Beule und rief heraus: „Was ist denn los?“ Der Hauptmann sagte: „Entschuldige, König, aber der neue Sänftenträger ist noch nicht so geübt“. Darauf sagte der König: „Dann soll er sich gefälligst ein bißchen bemühen und achtgeben“. Nach einer Weile führte eine Ameisenstraße über den Weg. Jada Bharata sprang wieder hoch, um die Ameisen nicht zu töten. Der König bekam eine zweite Beule, schaute aus der Sänfte heraus, sah, daß das wieder der neue Träger gewesen war und sagte: „Wenn du das noch einmal machst, schlage ich dir den Kopf ab“. Sie gingen weiter, bis eine Kröte auf dem Weg saß, die sich totgestellt hatte, so daß Jada Bharata sie erst sehr spät bemerkte und wieder einen Sprung machte. Der König sprang aus seiner Sänfte, nahm sein Schwert und sagte: „Weißt du nicht, wer ich bin? Ich bin der Herr über Leben und Tod und du wagst es, das zu tun?“ Nun öffnete Jada Bharata zum ersten Mal in seinem Leben den Mund und sagte: „Oh großer König, du denkst du bist Herr über Leben und Tod und kannst doch noch nicht einmal deinen eigenen Geist beherrschen. Du kannst vielleicht diesen Körper töten, aber das Selbst kannst du nicht töten.“ Plötzlich durchzuckte es den König, er zitterte am ganzen Körper und erkannte, wie dumm er sich benahm. Er befand sich auf dem Weg, um die Erleuchtung zu erlangen, einer seiner Sänftenträger besaß sie offensichtlich bereits und er war gerade dabei, ihm den Kopf abzuschlagen. Und anschließend wollte er die Selbstverwirklichung erreichen! Der König fiel zu Jada Bharata zu Füßen und bat ihn um Unterweisung. Und Jada Bharata erzählte ihm von Brahman, dem Absoluten, und zog anschließend seines Weges. Und nur weil der König ihn danach gefragt hatte, kennen wir die Geschichte von Jada Bharata.
 

 

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