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Stunden Feuer-Yajna
im Haus Yoga Vidya
Bericht
von einer Teilnehmerin
Aus: Yoga Vidya Journal
Nr 2, Mai 1999
Erfahrungsbericht über das Yajna- Intensivseminar
Von einer Teilnehmerin
Wenn ich irgendwann und irgendwo Zeugin eines Zurufs geworden wäre,
der lautete: du sollst in den nächsten Tagen 2o Stunden an einem heiligen
Feuer sitzen und ungefähr 9000 mal ein und dasselbe Mantra rezitieren,
wäre ich augenblicklich voller Respekt zur Seite getreten. Ich wäre
der festen Annahme gewesen, daß hinter mir ein tibetanischer Mönch
steht. Denn wem sonst als einem Mönch hätte eine solche Botschaft
gelten können. Aber hinter mir stand kein tibetanischer Mönch
und die Aufforderung galt mir selbst. Also habe ich -im Verbund und im
Wechsel mit der Gruppe - 2o Stunden an einem heiligen Feuer gesessen und
ungefähr 9000 mal ein und dasselbe Mantra rezitiert. Die Entscheidung,
dies zu tun, hat viele und neuartige Erfahrungen möglich gemacht.
Im folgendem möchte ich über die für mich wichtigste Erfahrung
berichten.
Das ununterbrochene Rezitieren des Mantras war nicht so einfach, wie
ich mir das vorgestellt hatte. Ich mußte feststellen, daß sich
mein Hirn anstellte wie ein Esel: es bockte, wann immer es wollte, brach
seitwärts aus, ging nach Belieben vor und zurück. Bei der Wahrnehmung
auch nur des geringsten Störfaktors blieb es gleich gar stocksteif
stehen und war nur schwer dazu zu bringen, sich wieder in Bewegung zu setzen.Mit
anderen Worten, die erste Sitzung war geprägt von der Wahrnehmung
vieler Fehler. Zunächst erzeugte dies ungläubiges Staunen. Wieso
war es so schwierig, 11 Worte über einen längeren Zeitraum fehlerfrei
aneinanderzureihen? Dann stellten sich alte Ängste ein (das schaffst
du nie), Selbstabwertung folgte,Scham, eben alles, was mit der Wahrnehmung
zu tun hat, etwas nicht gut zu machen. Dadurch wurde viel, Aufmerksamkeit
abgezogen und schon gar die Freude am Tun.
Nach einer Weile kam es zu einer ersten Wendung: ich löste meine
Aufmerksamkeit von der äußeren Form des Mantras und stellte
mich auf dessen Energie ein. Diese Energie nahm ich als eine unbeirrbar
vorwärtsdrängende Kraft wahr. Zögern, Hadern, Verweilen,
Unterbrechen hatten darin keinen Platz. Ich entschied, mich dieser Kraft
anzuvertrauen. Damit ging meine Aufmerksamkeit nun nur noch nach vorn.
Indem ich dies tat, lagen alle Fehler, die ich gemacht hatte, immer schon
hinter mir und vor mir lag die Möglichkeit, es diesmal richtig zu
machen. Das war es, was zählte.
Schon bald änderte sich mein innerer Zustand, es stellten sich
eine wunderbare Ruhe und Zuversicht ein. Diese Zuversicht nahm unablässig
zu, bis ich ganz von ihr erfaßt und durchdrungen war. Schließlich
breitete sich in mir, zu dem Gefühl der Zuversicht hinzukommend, der
Satz aus: was kann dir eigentlich passieren? Auch dieser Satz wurde immer
mächtiger, dehnte sich aus, bis ich mich ganz von ihm umhüllt
fühlte. In diesem Augenblick kam es zu einer Art Glücksexplosion,
diese ereignete sich so schnell, daß ich dieses Ereignisses gar nicht
habhaft werden konnte: es war schon vorbei, als verstandesmäßiges
Registrieren einsetzte. Und wie eine besonders mächtige Welle manchmal
einen Gegenstand aus dem Meer an den Strand schleudert und ihn dort liegen
läßt, hinterließ diese Glückswoge auf der Fläche
meines Bewußtseins das Wissen: dir kann gar nichts passieren.
Eine Weile lief dieser Satz wie ein Grundton mit dem Mantra mit, bis
ich mich von ihm löste und nur noch dem Zustand nachspürte, den
er auslöste: es war ein Zustand tiefer Ruhe und Ausgeglichenheit,
getragen von dem Nachbeben der Glücksexplosion.
Von da an habe ich mich auf jede Feueropferung nur noch gefreut. Am
Schönsten war es, in der Nacht zu opfern, wenn die innere Stille mit
der äußeren eins wurde.
Im
Haus Yoga Vidya wie auch im Matri Mandir Seminarhaus finden regelmäßige
Feuer-Yajnas statt. |
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