Die
Ernährung im Yoga
Seit Menschengedenken entwickeln wir Menschen
mit den Weisheitslehren auch Vorgaben über die richtige Ernährung
- wir sind, was wir essen - und in der Yogatradition folgte der Schüler
auch in diesem Bereich seinem Meister. Diese tradierten Ernährungsregeln
sind zum einen einer bestimmten Zeit und Umgebung angepaßt, zum anderen
haben sie jedoch eine Grundsubstanz, die immer
ihre Bedeutung und ihren Wahrheitsgehalt beibehält.
Die
Einheit von Körper, Geist und Seele
Die Yoga Ernährung hängt
ganz eng zusammen mit dem Wissen darum, daß Körper, Geist und
Seele des Menschen eine Einheit sind. Ziel des Yoga ist es, im menschlichen
Bewußtsein diese Einheit wieder herzustellen. Der Mensch war nie
von seiner Quelle, dem Schöpfer des Universums getrennt, nur seine
Identifikation mit der Welt der Erscheinungen hat ihn an der Erkenntnis
der Einheit gehindert.
Der
Körper braucht Lebensenergie
Die Ernährung des Yogi soll nicht
nur seinen Körper auf eine gute Art sättigen, sie soll auch seine
physischen, energetischen, emotionalen und geistigen Fähigkeiten fördern.
Dazu bedarf es einer natürlichen,
ausgewogenen Ernährung. Gemüse, Obst, das Korn, Hülsenfrüchte,
Nüsse, Samen, Kräuter entstehen mit Hilfe unserer wichtigsten
Lebenselemente, nämlich Sonne, Erde, Luft und Wasser. Diese unter
natürlichen Bedingungen gewachsenen Nahrungsmittel sind zusammen mit
der Milch und den aus ihr bereiteten Produkten sowie Honig die Speisen
des Yogi. Sie tragen selbst noch das Prana, die Lebensenergie, die uns
Kraft gibt für körperliches und geistiges Wachstum. Ihr Nährwert
kommt sozusagen aus erster Hand. Sie harmonisieren Körper und Geist,
schenken uns Vitalität und Spannkraft.
Ahimsa,
Gewaltlosigkeit, ist eines der größten Gebote
Nicht erst seit den vielen wissenschaftlichen
Untersuchungen im - übersättigten - ‘westlichen’ Lebensraum haben
sich Yogis vom Fleisch- und Fischverzehr abgewandt. Schon immer hatten
sie Respekt vor jedem Lebewesen, sie töten kein Tier, um es dann zu
verzehren - dessen Nährstoffe erhalten sie auch aus anderen Lebensmitteln.
Heute gibt es unzählige Gründe, kein Fleisch und keinen Fisch
zu essen:
- die Überfischung der Meere
- die unnatürliche, chemische Fütterung
von Tieren bis hin zur Vergiftung mit Antibiotika, Hormonen, Medikamenten
usw.
- die teilweise skandalöse Tierhaltung
- die erbärmlichen Tiertransporte
- die Streßhormone eines Tieres
beim Schlachten befinden sich in dem Fleisch, das nachher gegessen wird
- der Verbrauch von Ressourcen in der
Tierhaltung, der beispielsweise in einigen Regionen Südamerikas zu
großen sozialen Problemen für die Bevölkerung führt.
Ahimsa, die Gewaltlosigkeit, ist eines
der großen Gebote im Yoga, das auch gegenüber Tieren Geltung
hat.
Die fünf Aspekte im Yoga
- Yoga kann in fünf Aspekte unterteilt
werden:
- Körperübungen (Asanas)
- Atemübungen (Pranayama)
- Entspannung
- Ernährung
- positives Denken, Meditation
Gott in uns zu erfahren, reines Bewußt-Sein
ist Yoga. Die Nahrung des Yogi trägt mit bei zur Verfeinerung der
Sinne und der Fähigkeit zur tiefen Meditation. In der Ernährung
- wie übrigens überall im Yoga - gilt es, gleichmütig und
achtsam zu sein und sich nicht von Gelüsten beherrschen zu lassen.
Yoga bietet uns eine unendliche Vielfalt von Möglichkeiten, diese
Gleichmut zu erlangen.
Die
drei Gunas,
tamasige und rajasige Lebensmittel
Die Objekte der Erscheinungswelt besitzen
drei Grundeigenschaften, Gunas genannt, nämlich Sattva (Reinheit),
Rajas (Aktivität, Ruhelosigkeit) und Tamas (Stabilität, Trägheit).
Tamasig ist alles, was die Energien lähmt, den Körper vergiftet
und den Verstand träge macht. Da wäre als erstes das Zuviel-Essen
zu nennen! Dann der Konsum von Alkohol, Zigaretten, Drogen, zu vielen Medikamenten,
von Konserven, Tiefkühlkost, Fleisch, Fisch, zu oft aufgewärmten
Speisen, faulen oder unreifen Früchten, bzw. Gemüsesorten. Zwiebeln
und Pilze sind auch tamasig, weil sie den Energiefluß beeinträchtigen.
Rajasig ist, was Körper und Geist
in Unruhe oder Aggression versetzt. Dazu gehören sehr scharfe, sehr
bittere, saure oder salzige, Zucker- und weißmehlhalige Nahrungsmittel,
Eier, Kaffee und schwarzer Tee. Zu hastiges Essen ist rajasig wie auch
ein zu großes Durcheinander in der Auswahl der Nahrungsmittel.
Sattwige
Ernährung
Sattwig ist, was uns in einen ruhigen,
ausgeglichenen Zustand bringt, was unsere Energien frei fließen läßt
und unserem Körper alle erforderlichen Nährstoffe zuführt.
Dazu zählen Vollkorngetreideprodukte, Hülsenfrüchte, auch
Tofu, Gemüse und Salate, Obst, Milch und Milchprodukte. An Getränken
sind frische Säfte, Kräutertees und gutes Wasser empfehlenswert.
Wer Yoga in seinen Alltag integriert, spürt bald von alleine, was
für seinen Körper gut ist und was nicht, dogmatische, krampfhafte
Verhaltensweisen sollte es nicht geben.
Wer sich sattwig ernährt, wird bald
wieder den Kontakt zu seinen natürlichen Instinkten herstellen, der
Körper wird Signale geben, was er braucht und was er nicht möchte.
Klarheit des Geistes, lebendige Energien und ein vitaler, elastischer Körper
sind der Lohn.
Wie
wir essen
Beim Was-essen darf das Wie-essen nicht
vergessen werden! Es ist sicher nicht verkehrt, auch dankbar für das
zu sein, was wir haben, denn es ist keineswegs selbstverständlich,
daß wir so leben, wie wir es auf diesem Teil der Erde tun! Wir sollten
stets zu einer bestimmten Zeit voller Ruhe und Bewußtheit essen,
die alltägliche Nahrungsaufnahme ist eine wunderbare Gelegenheit für
Besinnung und Meditation. Die Schöpfung gibt uns Nahrung, ein Apfel
ist ein ‘Liebesbrief Gottes’, wie es einmal ein Yogameister ausdrückte.
Reinheit
des Körpers - Reinheit des Geistes
Wir sind ein Teil dieses Ganzen, und wir,
die Menschen, haben als einzige Lebewesen die Möglichkeit, uns zu
transzendieren, Gott hier und heute zu erfahren. Dafür ist absolute
Achtsamkeit vonnöten. ‘Die Reinheit des Geistes hängt von der
Reinheit der Lebensmittel ab’ sagte Swami Sivananda, ein großer Yogameister
unserer Zeit. Es ist nicht schwer, diesen Aspekt in unserem Leben umzusetzen.
Am besten fangen sie gleich mit dem nächsten Einkaufszettel an!
Christine Endris
Bund der Yoga Vidya Lehrer
Du siehst, die Yoga Ernährung ist wichtig von vielen Aspekten her. Es mage sein, dass der Yoga Anfänger sich zunächst etwas überfordert fühlt, wenn er all das bedenken soll. Aber letztlich ist es gar nicht so schwer. Schon ein wenig Beachtung dieser Prinzipien führt zügig zu besserer Gesundheit, mehr Energie und zum Gefühl der Verbundenheit. |
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