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Yoga Artikel | Artikel von Swami Sivananda

       

Barmherzigkeit

Aus: "Göttliche Erkenntnis", von Swami Sivananda

Barmherzigkeit ist die Bereitschaft, gut von anderen zu denken und ihnen Gutes zu tun. Barmherzigkeit ist universelle Liebe. Sie ist Großzügigkeit gegenüber den Armen. Sie ist Wohlwollen. Das, was gegeben wird, um die Armut zu lindern, ist Barmherzigkeit.

Im allgemeinen Sinn bedeutet Barmherzigkeit Liebe, Wohlwollen und Freundlichkeit. Im theologischen Sinn ist sie universelles Wohlwollen gegenüber den Menschen und höchste Liebe zu Gott.

Wahre Barmherzigkeit ist der Wunsch, anderen nützlich zu sein, ohne an Belohnung oder Ertrag zu denken. Barmherzigkeit ist tätige Liebe.

Barmherzigkeit beginnt zu Hause , aber sie muß nach außen gehen. Die ganze Welt ist Dein Zuhause. Du bist ein Weltbürger. Entwickle ein großzügiges Gefühl des Wohlwollens für die ganze Welt.

Es ist eine Sünde, Geld zu horten. Aller Reichtum gehört Gott. Wer nur als Verwalter seines Eigentums lebt und sein Geld als milde Gabe gibt, denkt, daß das Eigentum in Wahrheit Gott gehört und lebt glücklich. Er erlangt Moksha, ewigen Frieden.

Das Wasser des Ganges wird nicht weniger, wenn durstige Menschen davon trinken. So kann sich auch Dein Reichtum nicht verringern, wenn Du Wohltätigkeit übst.

Gib ein Zehntel Deines Einkommens oder sechs Paisas von einer Rupie für wohltätige Zwecke. Gib freudig, schnell und ohne zu zögern. Verschiebe Wohltätigkeit nicht bis zum Tod. Übe täglich Barmherzigkeit.

Beten bringt Dich auf halbem Weg zu Gott, Fasten zum Tor Seines höchsten Wohnsitzes und Barmherzigkeit verschafft Dir den Einlaß.

Was ist Barmherzigkeit?

Jede gute Tat ist Barmherzigkeit. Dem Durstigen Wasser zu geben, ist Barmherzigkeit. Ein ermunterndes Wort an den Verzweifelten zu richten, ist Barmherzigkeit. Ein bißchen Medizin dem armen Kranken zu geben, ist Barmherzigkeit. Einen Dorn oder Glassplitter auf der Straße zu beseitigen, ist Barmherzigkeit.

Freundlich und liebevoll zu sein, ist Barmherzigkeit. Ein bißchen Schaden, den man Dir zugefügt hat, zu vergessen und zu vergeben, ist Barmherzigkeit. Ein freundliches Wort, das man einem Leidenden sagt, ist Barmherzigkeit.

Barmherzigkeit beschränkt sich nicht auf Maßstäbe von Dollars, Rupien oder Schillingen, die man gibt. Denke gut über leidende Menschen. Bete für Ihr Wohl. Das wird mehr Gutes bewirken als viel Geld.

Arten der Barmherzigkeit

Die beste Form der Barmherzigkeit ist Vidya-Dana, das Mitteilen von Weisheit. Wenn Du einem Armen zu essen gibst, will er erneut essen, wenn er hungrig wird. Weisheit hingegen beseitigt Unwissenheit, den Grund, warum ein Körper angenommen wurde, und zerstört gänzlich alle Arten von Elend und Leid für immer.

Die zweitbeste Form der Barmherzigkeit ist es, den Kranken Medizin zu geben. Die drittbeste Form von Barmherzigkeit ist Anna-Dana, den Hungrigen Nahrung zu geben.

Am Anfang übe Unterscheidung in der Barmherzigkeit. Später praktiziere unterschiedslose Barmherzigkeit. Wenn Du fühlst, daß jedes Wesen eine Manifestation Gottes ist, ist es schwierig, festzustellen, wer gut und wer böse ist.

Gib den Armen, den Kranken, den Hilflosen und den Hoffnungslosen. Gib den Waisen, den Altersschwachen, den Blinden und den hilflosen Witwen. Gib den Sadhus, Sannyasins, religiöse und soziale Einrichtungen. Danke dem Menschen, der Dir Gelegenheit gibt, ihm durch Barmherzigkeit zu dienen. Gib mit der richtigen Einstellung und verwirkliche Gott durch Mildtätigkeit. Ehre sei den Menschen, die Barmherzigkeit im richtigen Geist praktizieren.

 

Die Erhabenheit einer stillen Gabe

Es gibt Menschen, die Wohltätigkeit üben und begierig darauf sind, ihre Namen mit ihren Photos in den Zeitungen veröffentlicht zu sehen. Dies ist eine tamasige Form der Barmherzigkeit. Dies ist überhaupt keine Barmherzigkeit. Barmherzigkeit, die für sich wirbt, hört auf Barmherzigkeit zu sein. Es ist nur Stolz und Protzerei.

Du darfst Deine Barmherzigkeit und Dein wohltätiges Wesen nicht anpreisen. Es darf in Deinem Herzen kein Jubel sein, wenn Menschen Dich wegen Deines wohltätigen Wesens preisen. Barmherzigkeit muß spontan und uneingeschränkt sein. Geben muß zur Gewohnheit werden. Du mußt äußerste Freude erfahren, wenn Du gibst. Du darfst nicht denken: “Ich habe eine sehr wohltätige Tat vollbracht. Ich werde Glückseligkeit im Himmel genießen. Ich werde im nächsten Leben als reicher Mensch wiedergeboren werden. Die gute Tat wird meine Sünde weg waschen. In meiner Stadt oder meinem Bezirk gibt es keinen so wohltätigen Menschen wie mich. Man weiß, daß ich ein sehr wohltätiger Mensch bin”. Protzerei ist niedrig und bedauerlich.

Übe Wohltätigkeit im Stillen. Mache sie nicht bekannt. Brüste Dich nicht. Was die rechte Hand tut, sollte die linke nicht wissen.

Es ist leicht, im Krieg zu kämpfen, aber es ist schwierig, ein Geschenk im Stillen zu machen, ohne Stolz und Eigenlob zu zeigen und ohne es anderen weiterzusagen.

Niederträchtige Barmherzigkeit

Prof. XYZ, M.A., Dr. med.., gab einem Armen eine Decke als milde Gabe. Dann dachte er: “Ich hätte ihm die Decke nicht geben sollen.” Sein Herz war aufgewühlt und belastet. Er wollte die Decke von dem Armen wiederhaben. Wenn Du so Barmherzigkeit übst, wirst Du keinerlei Nutzen davon haben. Du wirst keine Reinheit des Herzens erlangen. Viele weltlich eingestellte Menschen tun nur gute Taten von dieser Art. Diese Welt ist übervoll von so mildtätigen Menschen.

Jeder ist sich selbst gegenüber sehr großzügig. Viele trinken erstklassige Milch oder den besten Tee, bieten ihren Freuden zweitklassige Milch an und Fremden drittklassige. Sie essen erstklassige Früchte und bieten die verfaulten Freunden, Nachbarn und Bediensteten an. Sie werden drei e auf eine gute Gelegenheit warten, um die alten Essensreste aufzubrauchen, und sie dann mit gepeinigten Herzen den Bediensteten vorsetzen. Sie möchten sich auch von diesen verrottenden Dingen nicht trennen. Man findet solche herzzerreißenden Zustände in fast allen Häusern reicher Leute. Wie schändlich sind doch solche Menschen! Wie klein und verhärtet ihr Herz doch ist! Ihr Los ist tatsächlich nicht nur beklagenswert sondern auch höchst bedauerlich. Sie wissen gar nicht, was sie eigentlich tun.

Gib Freunden, Nachbarn, Fremden, Gästen und Dienstboten immer das Beste, das beste Essen, die besten Früchte, die beste Milch, und die beste Kleidung. Du wirst eine immense Freude, Stärke und immenses Glück daraus ziehen. Praktiziere das und erkenne selbst den Nutzen.

Die tragische Lage geiziger Menschen

Die meisten Familienväter sind heutzue absolut selbstsüchtig. Geld ist Ihr Blut. In ihren Gesichtern liest man Freudlosigkeit und Häßlichkeit. Ärger, Habsucht, Leidenschaft, Eifersucht, Haß, Depression und andere üble Eigenschaften haften an dem Menschen, der das geizige Wesen in sich trägt, und sie verzehren das Innerste seines Herzens.

Wenn ein geiziger Mensch fünfzigtausend Rupien besitzt, wird er sich nicht über sein Geld freuen, sondern noch weitere hunderttausend ersehnen. Ein Millionär wird sich wünschen, Multimillionär zu werden. Solche Menschen geben aus Barmherzigkeit nicht einmal ein Stück Kuchen.

Sie sind Geizhälse erster Klasse. Sie horten Geld auf die eine oder die andere Weise. Ihr Geld geht für Arztrechnungen drauf. Ihre Söhne verschwenden ihr Geld durch Trinken, Spielen und ausschweifendes Leben. Sie sterben an gebrochenem Herzen wegen eines Mißerfolgs bei der Bank oder eines Fehlers beim Spekulieren. Ihr Ende hier ist Bankrott und Hunger; später Höllenqualen. Beklagenswert und bedauerlich ist ihr Los. Sie haben nicht einmal an einem einzigen  gut gegessen. Sie haben nicht einmal einen einzigen  lang gute Kleider getragen. Sie sind eigentlich nur Geldbewacher.

Es gibt Beamte, die sich vom Dienst zurückziehen und an den Ufern von Ganges, Narmada und Yamuna leben. Sie üben ein wenig Japa und Meditation,  lesen den Yoga-Vasishtha und die Upanishaden und meinen, sie seien Jivanmuktas. Sie haben weiterhin starkes Moha für ihre Kinder. Sie hinterlassen ihren Söhnen und Enkeln ihre Pension. Sie geben nicht einmal ein Stück Kuchen als milde Gabe. Sie sind die Verkörperung des Geizes. Sie sind hoffnungslose, getäuschte Seelen! Ein Geizhals kann auch in tausend Geburten nicht an Selbstverwirklichung denken. Jesus sagt: “Eher geht ein Kamel durch ein Nadelöhr, als daß ein Reicher ins Reich Gottes gelangt.”

Geiz ist ein schwerer Fluch. Er ist ein Feind der Einheit und ein Freund der Selbstsucht.

Geizige Menschen sind ungeeignet für den spirituellen Pfad. Schon das Beisammensein mit ihnen ist höchst gefährlich für geistig ausgerichtete Menschen. Sie vergiften die ganze Atmosphäre aufgrund ihrer korrupten, verhärteten Herzen.

Man muß ein sehr weites Herz haben. Man muß den Armen Geld wie Steine zuwerfen. Nur dann kann das adwaitisches Gefühl, Samadhi und kosmische Liebe entwickelt werden.

Wie man Barmherzigkeit übt

Teile mit anderen das, was Du hast. Führe immer einige Süßigkeiten in Deiner Tasche mit Dir und verteile sie wohltätig täglich an die Armen. Praktiziere dies sofort.

Im Teilen liegt Freude und Frieden. Teilen erzeugt kosmische Liebe und zerstört Habsucht. Teilen beseitigt Selbstsucht und läßt Selbstlosigkeit entstehen. Teilen reinigt das Herz. Teilen entwickelt Einheit.

Teile mit anderen alles, was Du hast, physisch, geistig oder spirituell. Das ist wahres Yajna. Du wirst größer werden. Du wirst das Einssein und die Einheit des Lebens erfahren. Dies wird zu adwaitischer Verwirklichung führen.

Du mußt danach dürsten, jeden  wohltätige Handlungen auszuführen. Du darfst keine Gelegenheit versäumen. Du mußt Gelegenheiten schaffen. Es gibt keinen Yoga und kein Yajna, das größer ist als sattvige Barmherzigkeit spontaner Art. Karna, Raja Bhoja vollbrachten zahllose Taten der Barmherzigkeit. Daher sind sie in unseren Herzen noch lebendig.

Almosen müssen mit Glauben gegeben werden. Almosen dürfen nie ohne Glauben gegeben werden. Almosen müssen reichlich gegeben werden. Almosen dürfen nie bescheiden sein. Almosen müssen mit Sympathie gegeben werden.

Das Essen, das Du einem Gast anbieten kannst, mag dürftige Kost sein, aber wenn Du es ihm mit Liebe anbietest, wird es große Kraft, Nahrhaftigkeit und Geschmack erhalten. Wenn Du Deinen Gast mit reichen Gerichten bewirtest und sagst: “In Ordnung, wenn Du schon einmal da bist, schlag Dir den Bauch voll”, verwandelt sich die Nahrung in Gift. Egal ob es sich um einen Verwandten, Freund oder Bettler handelt, egal von welcher Qualität die Nahrung ist, die Du gibst, gib sie mit Liebe und Zuneigung. Gastfreundschaft ist die Essenz der Nahrung.

Barmherzigkeit reinigt das Herz

Sünden können durch Barmherzigkeit ausgelöscht werden. Jesus sagt: “Barmherzigkeit überdeckt viele Sünden.” Barmherzigkeit ist ein starker Läuterer des Herzens. In der Gita findest Du: “Yajna, Barmherzigkeit und Mäßigung sind die Läuterer der Klugen.”

Wenn ein Mensch sein geiziges Wesen überwinden kann, ist ein großer Teil des Sadhana getan. Dann ist etwas Grundlegendes erreicht worden.

Entwickle diese Udara Vritti. Dann kannst Du ein König unter Königen werden. Wenn Du gibst, gehört Dir der ganze Reichtum der Welt. Geld wird Dir zufließen. Dies ist das unabänderliche, unerbittliche, erbarmungslose Gesetz der Natur. Daher gib. Gib. Du lebst von dem, was Du bekommst, aber Du erhältst Leben aus dem, was Du gibst. Gib - gib -  gib. Das ist das Geheimnis des Überflusses und des göttlichen Lebens.

Viele haben Macht, Berühmtheit, Frieden und Glück nur durch ihr großmütiges Herz erreicht. Geizige Menschen können nie davon träumen, all dies zu besitzen und Erfolg im Leben zu haben.

Wenn Du Reichtum und Kinder wünschst übe viel Mildtätigkeit. Wenn Du weise werden willst, diene alten Menschen und Mahatmas. Wenn Du Dich Deiner Sünden entledigen willst, übe Havan.

Sieh Gott überall. Teile mit allen. Der Großteil sollte anderen gegeben werden. Vernichte den tief verwurzelten Geiz. Dein Herz wird weit werden. Du wirst einen breiten Blickwinkel des Lebens haben. Du wirst eine neue, weite Sicht haben. Du kannst die Hilfe fühlen, die Dir vom Bewohner Deines Herzens zuteil wird. Du kannst eine unbeschreibliche Erregung göttlicher Ekstase und spiritueller Wonne erfahren. Dies wird Dir ungeheure innere Stärke geben.

Oh Mensch! Gib viel in Wohltätigkeit. Du wirst Frieden, Reichtum und Wohlstand hier genießen. Du wirst später in den Himmel eingehen. Du wirst Reinheit des Herzens und auch Moksha erlangen.

Das vollständige Buch "Göttliche Erkenntnis" von Swami Sivananda mit Artikeln über alle Aspekte des spirituellen Lebens ist im Yoga Vidya Verlag erschienen und kann im Versand bezogen werden.

 

 

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