Dienen
Der göttliche Plan zur menschlichen Entwicklung
ist Arbeit.
Liebe zu Gott und Dienst für den Menschen
ist das Geheimnis wahren Lebens. Der Sinn wahren Lebens ist Dienst
und Opfer.
Leben ist bestimmt zum Dienen, nicht zur Selbstsucht. Bringe Opfer! Erfülle
deine Pflichten ordentlich, mit Aufrichtigkeit. Die Vorteile für Dich
kommen ungebeten.
Halte Dein Leben zum Dienst an anderen bereit. Je mehr Energie Du aufwendest,
um andere zu erheben und ihnen zu dienen, desto mehr göttliche Energie
wird durch Dich fließen.
Diene. Du wirst herrschen. Diene den Menschen mit göttlichem Bhava. Der
Krebs der Individualität wird verschwinden.
Selbstloses Dienen reinigt
Was ist das Ziel von Seva, Dienen? Warum dienst
Du den Armen und der leidenden Menschheit im allgemeinen? Warum dienst
Du der Gesellschaft und dem Land? Durch Dienen wird das Herz gereinigt.
Egoismus, Haß, Eifersucht und Überheblichkeit verschwinden.
Demut, reine Liebe, Sympathie, Toleranz und Barmherzigkeit entwickeln
sich. Die Vorstellung des Getrenntseins verschwindet. Selbstsucht wird
beseitigt. Deine Sicht des Lebens weitet sich. Du beginnst das Einssein
und die Einheit des Lebens zu spüren. Dein Herz wird weit, und
Deine Ansichten werden weit und großzügig. Schließlich
erlangst Du Selbsterkenntnis. Du erkennst das ‘Eine in allem’ und ‘Alles
im Einen’. Deine Freude ist überwältigend.
Der erste Schritt am spirituellen Weg ist der selbstlose Dienst an der Menschheit.
Selbstloses Dienen ist der Schlüsselbegriff am Weg zur Rettung. Selbstloser
Dienst an der Menschheit bereitet den Aspiranten auf die Erlangung des kosmischen
Bewußtseins und auf das Leben von Einheit und Einssein mit Gott vor.
Aspiranten müssen am Beginn ihre gesamte Aufmerksamkeit auf die Beseitigung
von Selbstsucht durch fortgesetztes selbstloses Dienen richten.
Durch selbstloses Dienen und Barmherzigkeit entwickle
das Herz und reinige den niedrigen Geist. Reinige Dein Herz durch selbstlosen
und demütigen Dienst an den Armen und Bedrängten und mache
es zu einem tauglichen Sitz, um Gott darin wohnen zu lassen. Nur der
selbstlose Dienst kann Dein Herz reinigen und es mit göttlichen
Tugenden erfüllen. Nur Menschen, die reinen Herzens sind, werden
Gottesschau haben.
Wachse in der Liebe, der Reinheit und der Selbstaufopferung. Lebe für
andere. Du wirst gesegnet sein. Selbstloses Dienen und kosmische Liebe sind
Ganges und Yamuna, die das Feld des menschlichen Herzens bewässern und
die überreiche Ernte von Frieden, Freude, Wohlstand, Unsterblichkeit und
Atma Jnana reifen lassen.
Gelegenheiten zu selbstlosem Dienen
Die Welt bist Du selbst. Deshalb liebe alle, diene
allen, sei freundlich zu allen, beziehe alle mit ein. Sieh Gott in
den Armen, Unglücklichen, Unterdrückten und Niedrigen.
Werde ein Diener der Menschen. Das ist das Geheimnis zur Erlangung von Gottverwirklichung.
Suche den Niedrigen und Bekümmerten; heitere sie auf, bringe ihnen einen
Strahl von Trost, indem Du ihnen großzügig dienst. Tröste die
Mutlosen. Beruhige die Verzweifelten. Du wirst gesegnet sein.
Diene Deinen Eltern, älteren Menschen, Lehrern und Gästen mit göttlichem
Bhava. Wasche die Kleider Deiner Eltern, von Älteren, Kranken und Mahatmas.
Speise die Hungrigen, pflege die Kranken, tröste
die Bedrängten und erleichtere die Sorgen der Sorgenvollen. Gott
wird Dich segnen. Bekleide die Nackten. Unterrichte die Ungebildeten.
Speise die Armen. Erhebe die Niedergeschlagenen. Die Welt brennt vor
Leid und Kummer. Erwache, Oh Mensch! Diene! Diene liebevoll. Diene
unermüdlich. Gelange zum Frieden des Ewigen.
Erwirb Dir Grundkenntnisse in einfachen Hausrezepten, Homöopathie und
Naturheilkunde. Nun diene den Kranken und Bedürftigen. Und mit der Kenntnis über
Erste Hilfe leiste stets erste Hilfe in Notfällen. Hole Medikamente aus
dem Krankenhaus oder der Apotheke für die hilflosen und bedürftigen
Nachbarn. Gehe, wenn es Dir möglich ist, täglich in ein Krankenhaus
oder wöchentlich, und kümmere Dich so gut Du kannst um die Kranken,
die nicht bezahlen können. Verteile Orangen, wenn Du kannst. Setze Dich
zu den Patienten und sprich einige ermutigende Worte. Lächle dabei. Wiederhole,
wenn Du kannst, das Vishnu Sahasranama, andere Mantras oder etwas Ähnliches.
Sage, Du wirst ‘morgen’ wiederkommen; und komme.
Sammle alte Kleider und verteile sie an die Bedürftigen.
Wenn Du die Straße entlang gehst, verteile Essen an Lahme, Blinde und
hungrige Mäuler.
Diene täglich eine Stunde ohne Bezahlung in einer sozialen Einrichtung.
Triff Dich mit Freunden und Mitgliedern Deiner Gruppe einmal pro Woche oder
alle zwei Wochen an einem öffentlichen Ort zu Satsang und Kirtan. Entwickle
ein verständnisvolles Herz. Hilf Deinen jüngeren Brüdern am
spirituellen Weg. Erhebe sie. Wirf Licht auf ihren Weg. Erwarte von ihnen keine
Vollkommenheit. Sei freundlich zu ihnen. Sie tun ihr Bestes, so wie auch Du
Dein Bestes tust. Du wirst wachsen, wenn Du ihnen hilfst.
Schließlich überlege, wie Du Deine Energie, Deinen Verstand, Deine
Bildung, Deinen Reichtum, Deine Kraft und alles, was Du hast, am besten zur
Besserung anderer, die im Leben weit unten stehen, und für die Gesellschaft
im allgemeinen einsetzen kannst.
Kein Dienst ist minderwertig
Es gibt im
Karma Yoga keinen hochwertigen oder
minderwertigen Dienst. Unter Karma Yogis gibt es keine besseren oder
schlechteren. In einer Maschine sind der kleinste Bolzen und die kleinste
Feder wesentlich, damit sich die Maschine als großes Rad ruhig
drehen kann. Genauso ist in einem gemeinsamen Unterfangen derjenige,
der die geringste Arbeit macht oder sich um ein unbedeutendes Detail
kümmert, ebenso am Gelingen der Sache beteiligt wie der Hauptorganisator
selbst. Denn wenn ein Fehler auch nur in einem kleinen Detail auftritt,
kann nicht der vollständige Erfolg erreicht werden.
Ein roher, ungebildeter Aspirant hat das Gefühl: “Mein Lehrer behandelt
mich wie einen Diener oder Lakaien. Er verwendet mich für unbedeutende
Arbeiten.” Wer Karma Yoga in seiner wahren Bedeutung verstanden hat, wird jede
Arbeit als yogische Aktivität oder Gottesdienst sehen. In seiner Sicht
gibt es keine minderwertige Arbeit. Jede Arbeit ist Puja für Narayana.
Im Lichte des Karma Yoga sind alle Handlungen geheiligt. Der Aspirant, der
immer ungeheure Freude an Arbeiten findet, die von weltlichen Menschen als
minderwertige Dienste angesehen werden, und der diese Dinge immer bereitwillig
macht, wird ein dynamischer Yogi werden. Er wird völlig frei sein von
Selbstgefälligkeit und Egoismus. Er wird keinen Rückschlag erleiden.
Der Krebs des Stolzes kann ihm nichts anhaben.
Lies die Autobiographie von Gandhiji. Er macht
niemals einen Unterschied zwischen minderwertigem Dienst und wertvoller
Arbeit. Straßenkehren und Latrinenputzen war für ihn der
höchste Yoga. Das war für ihn die höchste Puja. Er selbst
hat Latrinen geputzt. Er hat dieses unwirkliche kleine ‘ich’ durch
verschiedenartigstes Dienen ausgelöscht.
Viele hochgebildete Menschen kamen in seinen
Ashram,
um unter seiner Führung Yoga zu lernen. Sie dachten, Gandhiji würde
sie irgendwie auf geheimnisvolle Weise in seinem Privatraum Yoga lehren, ihnen
Stunden geben in Pranayama, Meditation, Abstraktion, Erwecken der Kundalini
u.s.w. Sie waren enttäuscht, als von ihnen verlangt wurde, zuerst die
Toiletten zu putzen. Sie verließen sofort den Ashram.
Gandhiji selbst flickte Schuhe. Er selbst mahlte Mehl und übernahm die
Mahlarbeit von anderen, wenn sie nicht imstande waren, die ihnen zugeteilte
Arbeit für den Tag im Ashram zu tun. Wenn ein gebildeter Mensch, ein neuer
Ashrambewohner, sich zum Getreide Mahlen zu gut war, tat Gandhij vor seinen
Augen die Arbeiti selbst, und dann führte der Mann vom nächsten Tag
an bereitwillig die Arbeit aus.
Wie dient man?
Laß Dir keine Gelegenheit entgehen, um anderen
zu helfen und ihnen zu dienen. Diene freudig und bereitwillig. Zeige
nie ein Märtyrergesicht.
Nütze jede Minute bestmöglich zum Dienst an anderen. Erwarte nichts,
wenn Du einem anderen dienst, oder wenn Du ein Geschenk machst. Danke für
die gute Gelegenheit zum Dienen, die Dir geben wurde.
Dienst an Menschen ist Dienst an Gott. Der Dienst an der Menschheit darf nicht
nur mechanisch erfolgen. Er muß mit Atma Bhava geschehen. Dienen ist
Yoga zur Reinigung des Herzens für die folgende Herabkunft des Lichts.
Jeder, der tätig ist, muß den Geist mit diesem Bhava drillen und
bearbeiten.
Diene anderen im Gefühl, Gott ist in allen nimmt Dein Dienen als Verehrung
an. Die Welt ist nur eine Manifestation Gottes. Den Menschen dienen, heißt
Gott dienen. Dienen ist Gottesverehrung. Vergiß das nie. Du dienst Gott
am besten, wenn Du Ihn durch den Dienst an Seinen Geschöpfen verehrst.
Im Dienen bedenke, daß Du für Gott arbeitest. Mache jede Handlung
als Ishvararpana, ein Opfer für Gott. Du wirst bald spirituell wachsen.
Du wirst bald in Göttlichkeit verwandelt werden. Untersuche immer Deine
Motive. Beseitige selbstsüchtige Motive.
Denke daran, daß Gott Dich vom Inneren heraus zum Handeln drängt.
Du bist nur Sein Werkzeug. Aufgrund von Ichdenken ist man der Ansicht, daß man
selbst alles macht, und ist deshalb gebunden. Wirke im Bewußtsein, daß der
kosmische Wille Dich treibt. Du wirst mehr Kraft haben, weniger Eitelkeit.
Die Arbeit wird Dich nicht binden.
Durch das Licht des selbststrahlenden Gottes in Dir kannst Du wirken. Fühle
das in jedem Moment Deines Lebens. Handle als Treuhänder und nicht als
Besitzer oder Eigentümer. Du wirst nicht gebunden sein, denn es gibt dann
kein ‘Mein’.
Ora et labora. Bete und arbeite. Das ist die Formel
des Karma Yogis zur Gottverwirklichung.
Hilf und diene, aber kämpfe nicht. Schaffe Harmonie und Frieden und nicht
Zwietracht, Unstimmigkeit und Trennung. Stecke Beleidigungen ein, wenn Du auf
sie triffst. Lob und Tadel sind nur Schwingungen in der Luft. Erhebe Dich über
sie.
Arbeite stets so gut Du kannst mit Konzentration und Hingabe. Gehe in der Arbeit
auf. Gib Dein ganzes Herz, Deinen Geist und Deine Seele. Kümmere Dich
nicht um die Ergebnisse. Denke nicht an Erfolg oder Mißerfolg. Denke
nicht an Vergangenes. Habe volles Vertrauen. Übe Selbstvertrauen. Sei
immer freudvoll. Habe einen kühlen ausgewogenen Geist. Arbeite um der
Arbeit willen. Sei kühn und mutig. Dann wirst Du ganz sicher in jedem
Unterfangen Erfolg haben. Das ist das Geheimnis des Erfolgs.
Arbeite systematisch und methodisch. Sei begierig darauf zu dienen. Sei auch
aufmerksam im Dienen. Ruhe wenig und schlafe nur kurz. Ohne Schmerz kein Gewinn.
Verhaftungsloses Wirken
Es ist äußerst schwierig, wirklich selbstlos
zu dienen. Viele Menschen steigen im Gewand selbstlos Wirkender auf
die öffentliche Bühne, aber sie dienen nur sich selbst. Auch
manche Sannyasins tun das. Ist das nicht sehr traurig?
Es muß ohne Verhaftung gehandelt werden, ohne das Gefühl, man tut
es um der eigenen Reinheit willen. Wirke nur um Gottes willen, gib auch Verhaftungen
auf wie ‘Möge es Gott gefallen’. Man muß bereit sein, die Arbeit
jederzeit wieder aufzugeben, wie interessant sie auch sein mag, und wie sehr
sie Dir auch gefällt. Immer dann, wenn die innere Stimme der Seele Dir
aufträgt, die Arbeit aufzugeben, mußt Du sie sofort aufgeben. Verhaftung
an eine Arbeit bindet. Verstehe gut diese subtilen Geheimnisse des Karma Yoga
und schreite mutig am Weg des Karma Yoga voran.
Möge es Dein Ideal sein, den Armen, den Kranken, den Heiligen und dem
Land zu dienen; die Gefallenen zu erheben; die Blinden zu führen; alles,
was Du besitzt, mit anderen zu teilen; den Verzweifelten Trost zu spenden;
die Leidenden aufzuheitern! Es sei Dein Schlagwort, vollkommenes Vertrauen
zu Gott zu haben; den Nächsten wie Dein eigenes Selbst zu lieben; Gott
zu lieben von ganzem Herzen, mit dem ganzen Geist und der ganzen Seele; Kühe,
Tiere, Kinder und Frauen zu schützen! Dein Ziel sei Gottverwirklichung!
Möget ihr alle als wundervolle Jivanmuktas und dynamische Yogis in dieser
Geburt erstrahlen!
Wohltätigkeit
Wohltätigkeit ist die Bereitschaft, gut von
anderen zu denken und ihnen Gutes zu tun. Wohltätigkeit ist universelle
Liebe. Sie ist Großzügigkeit gegenüber den Armen. Sie
ist Wohlwollen. Das, was gegeben wird, um die Armut zu lindern ist
Wohltätigkeit.
Im allgemeinen Sinn, bedeutet Wohltätigkeit Liebe, Wohlwollen und Freundlichkeit.
Im theologischen Sinn ist sie universelles Wohlwollen gegenüber den Menschen
und höchste Liebe zu Gott.
Wahre Wohltätigkeit ist der Wunsch, anderen nützlich zu sein, ohne
an Belohnung oder Ertrag zu denken. Wohltätigkeit ist tätige Liebe.
Wohltätigkeit beginnt zuhause. Aber sie muß nach außen gehen.
Die ganze Welt ist Dein Zuhause. Du bist ein Weltbürger. Entwickle ein
großzügiges Gefühl des Wohlwollens für die ganze Welt.
Es ist eine Sünde, Geld zu horten. Aller Reichtum gehört Gott. Wer
nur als Verwalter seines Eigentums lebt und sein Geld als milde Gabe gibt,
denkt, daß das Eigentum in Wahrheit Gott gehört und lebt glücklich.
Er erlangt Moksha, ewigen Frieden.
Das Wasser des Ganges wird nicht weniger, wenn durstige Menschen davon trinken.
So kann sich auch Dein Reichtum nicht verringern, wenn Du Wohltätigkeit übst.
Gib ein Zehntel Deines Einkommens oder sechs Paisas von einer Rupie für
wohltätige Zwecke. Gib freudig, schnell und ohne zu zögern. Verschiebe
Wohltätigkeit nicht bis zum Tod. Übe täglich Wohltätigkeit.
Beten bringt Dich auf halbem Weg zu Gott, fasten zum Tor Seines höchsten
Wohnsitzes und Wohltätigkeit verschafft Dir den Einlaß.
Was ist Wohltätigkeit?
Jede gute Tat ist Nächstenliebe. Dem Durstigen
Wasser zu geben, ist Wohltätigkeit. Ein ermunterndes Wort an den
Verzweifelten zu richten, ist Wohltätigkeit. Ein bißchen
Medizin dem armen Kranken zu geben, ist Wohltätigkeit. Einen Dorn
oder Glassplitter auf der Straße zu beseitigen, ist Wohltätigkeit.
Freundlich und liebevoll zu sein, ist Wohltätigkeit. Ein bißchen
Schaden, den man Dir zugefügt hat, zu vergessen und zu vergeben, ist Wohltätigkeit.
Ein freundliches Wort, das man einem Leidenden sagt, ist Wohltätigkeit.
Wohltätigkeit beschränkt sich nicht auf Maßstäbe von der
Menge Geldes, die man gibt. Schicke positive Gedanken an leidende Menschen.
Bete für ihr Wohl. Das wird mehr Gutes bewirken als viel Geld.
Arten der Wohltätigkeit
Die beste Form der Wohltätigkeit ist Vidya-Dana,
das Mitteilen von Weisheit. Wenn Du einem Armen zu essen gibst, will
er erneut essen, wenn er hungrig wird. Weisheit hingegen beseitigt
Unwissenheit, den Grund, warum ein Körper angenommen wurde, und
zerstört gänzlich alle Arten von Elend und Leid für
immer.
Die zweitbeste Form der Wohltätigkeit ist es, den Kranken Medizin zu geben.
Die drittbeste Form von Wohltätigkeit ist Anna-Dana, den Hungrigen Nahrung
zu geben.
Am Anfang übe Unterscheidung in der Wohltätigkeit. Später praktiziere
unterschiedslose Wohltätigkeit. Wenn Du fühlst, daß jedes Wesen
eine Manifestation Gottes ist, ist es schwierig, festzustellen, wer gut und
wer böse ist.
Gib den Armen, den Kranken, den Hilflosen und den Hoffnungslosen. Gib den Waisen,
den Altersschwachen, den Blinden und den hilflosen Witwen. Gib den Sadhus,
Sannyasins, religiösen und sozialen Einrichtungen. Danke dem Mann, der
Dir Gelegenheit gibt, ihm durch Wohltätigkeit zu dienen. Gib mit der richtigen
Einstellung und verwirkliche Gott durch Mildtätigkeit. Ehre sei den Menschen,
die Wohltätigkeit im richtigen Geist praktizieren.
Die Erhabenheit einer stillen Gabe
Es gibt Menschen, die Wohltätigkeit üben
und begierig darauf sind, ihre Namen mit ihren Photos in den Zeitungen
veröffentlicht zu sehen. Dies ist eine tamassige Form der Wohltätigkeit.
Dies ist überhaupt keine Wohltätigkeit. Wohltätigkeit,
die für sich wirbt, hört auf, Wohltätigkeit zu sein.
Es ist nur Stolz und Protzerei.
Du darfst Deine Nächstenliebe und Dein wohltätiges Wesen nicht anpreisen.
Es darf in Deinem Herzen kein Jubel sein, wenn Menschen Dich wegen Deines wohltätigen
Wesens preisen. Nächstenliebe muß spontan und uneingeschränkt
sein. Geben muß zur Gewohnheit werden. Du mußt äußerste
Freude erfahren, wenn Du gibst. Du darfst nicht denken: “Ich habe eine sehr
wohltätige Tat vollbracht. Ich werde Glückseligkeit im Himmel genießen.
Ich werde im nächsten Leben als reicher Mann wiedergeboren werden. Die
gute Tat wird meine Sünde wegwaschen. In meiner Stadt oder meinem Bezirk
gibt es keinen so wohltätigen Menschen wie mich. Man weiß, daß ich
ein sehr wohltätiger Mensch bin”. Protzerei ist niedrig und bedauerlich.
Übe Wohltätigkeit im Stillen. Mache sie nicht bekannt. Brüste
Dich nicht. Was die rechte Hand tut, sollte die linke nicht wissen.
Es ist leicht, im Krieg zu kämpfen, aber es ist schwierig, ein Geschenk
im Stillen zu machen, ohne Stolz und Eigenlob zu zeigen und ohne es anderen
weiterzusagen.
Niedere Wohltätigkeit
Prof. Dr. XYZ gab einem Armen eine Decke als milde
Gabe. Dann dachte er: “Ich hätte ihm die Decke nicht geben sollen.” Sein
Herz war aufgewühlt und belastet. Er wollte die Decke von dem
Armen wiederhaben. Wenn Du so Wohltätigkeit übst, wirst Du
keinerlei Nutzen davon haben. Du wirst keine Reinheit des Herzens erlangen.
Viele weltlich eingestellte Menschen tun nur gute Taten von dieser
Art. Diese Welt ist übervoll von so mildtätigen Menschen.
Jeder ist sich selbst gegenüber sehr großzügig. Viele trinken
erstklassige Milch oder den besten Tee, bieten ihren Freuden zweitklassige
Milch an und Fremden drittklassige. Sie essen erstklassige Früchte und
bieten die verfaulten Freunden, Nachbarn und Bediensteten an. Sie werden drei
Tage auf eine gute Gelegenheit warten, um die alten Essensreste aufzubrauchen,
und sie dann mit gepeinigten Herzen den Bediensteten vorsetzen. Sie möchten
sich auch von diesen verrottenden Dingen nicht trennen. Man findet solche herzzerreißenden
Zustände in vielen Häusern reicher Leute. Wie schändlich sind
doch solche Menschen! Wie klein und verhärtet ihr Herz doch ist! Ihr Los
ist tatsächlich nicht nur beklagenswert sondern auch höchst bedauerlich.
Sie wissen gar nicht, was sie eigentlich tun.
Gib Freunden, Nachbarn, Fremden, Gästen und Dienstboten immer das Beste,
das beste Essen, die besten Früchte, die beste Milch und die beste Kleidung.
Du wirst eine immense Freude, Stärke und immenses Glück daraus ziehen.
Praktiziere das und erkenne selbst den Nutzen.
Die tragische Lage geiziger Menschen
Die meisten Familienväter sind heutzutage
absolut selbstsüchtig. Geld ist ihr Blut. In ihren Gesichtern
liest man Freudlosigkeit und Häßlichkeit. Ärger, Habsucht,
Leidenschaft, Eifersucht, Haß, Depression und andere üble
Eigenschaften haften an dem Menschen, der das geizige Wesen in sich
trägt, und sie verzehren das Innerste seines Herzens.
Wenn ein geiziger Mensch fünfzigtausend Rupien besitzt, wird er sich nicht über
sein Geld freuen, sondern noch weitere hunderttausend ersehnen. Ein Millionär
wird sich wünschen, Multimillionär zu werden. Solche Menschen geben
aus Nächstenliebe nicht einmal ein Stück Kuchen.
Sie sind Geizhälse erster Klasse. Sie horten Geld auf die eine oder die
andere Weise. Ihr Geld geht für Arztrechnungen drauf. Ihre Kinder verschwenden
ihr Geld durch Trinken, Spielen und ausschweifendes Leben. Sie sterben an gebrochenem
Herzen wegen eines Mißerfolgs bei der Bank oder eines Fehlers beim Spekulieren.
Ihr Ende hier ist Bankrott und Hunger; später Höllenqualen. Beklagenswert
und bedauerlich ist ihr Los. Sie haben nicht einmal an einem einzigen Tag gut
gegessen. Sie haben nicht einmal einen einzigen Tag lang gute Kleider getragen.
Sie sind eigentlich nur Geldbewacher.
Es gibt Beamte, die sich vom Dienst zurückziehen
und an den Ufern des Ganges, Narmada und Jumna leben. Sie üben
ein wenig Japa und Meditation und lesen den Yoga-Vasishtha und die
Upanishaden und meinen, sie seien Jivanmuktas. Sie haben weiterhin
starkes Moha für ihre Kinder. Sie hinterlassen ihren Söhnen
und Enkeln ihre Pension. Sie geben nicht einmal ein Stück Kuchen
als milde Gabe. Sie sind die Verkörperung des Geizes. Sie sind
hoffnungslose, getäuschte Seelen! Ein Geizhals kann auch in tausend
Geburten nicht an Selbstverwirklichung denken. Jesus sagte: “Eher geht
ein Kamel durch ein Nadelöhr, als daß ein Reicher ins Reich
Gottes gelangt.”
Geiz ist ein schwerer Fluch. Er ist ein Feind der Einheit und ein Freund der
Selbstsucht.
Geizige Menschen sind ungeeignet für den spirituellen Pfad. Schon das
Beisammensein mit ihnen ist höchst gefährlich für geistig ausgerichtete
Menschen. Sie vergiften die ganze Atmosphäre aufgrund ihrer korrupten,
verhärteten Herzen.
Man muß ein sehr weites Herz haben. Man muß den Armen Geld wie
Steine zuwerfen. Nur dann kann das advaitische Gefühl der Einheit, Samadhi
und kosmische Liebe entwickelt werden.
Wie man Wohltätigkeit übt
Teile mit anderen das, was Du hast. Führe
immer einige Süßigkeiten in Deiner Tasche mit Dir und verteile
sie wohltätig täglich an die Armen. Praktiziere dies sofort.
Im Teilen liegt Freude und Frieden. Teilen erzeugt kosmische Liebe und zerstört
Habsucht. Teilen beseitigt Selbstsucht und läßt Selbstlosigkeit
entstehen. Teilen reinigt das Herz. Teilen entwickelt Einheit.
Teile mit anderen alles, was Du hast, physisch, geistig oder spirituell. Das
ist wahres Yajna. Du wirst größer werden. Du wirst das Einssein
und die Einheit des Lebens erfahren. Dies wird zu advaitischer Verwirklichung
führen.
Du mußt danach dürsten, jeden Tag wohltätige Handlungen auszuführen.
Du darfst keine Gelegenheit versäumen. Du mußt Gelegenheiten schaffen.
Es gibt keinen Yoga und kein Yajna, das größer ist als sattvige
Wohltätigkeit spontaner Art. Karna, Raja Bhoja vollbrachten zahllose Taten
der Wohltätigkeit. Daher sind sie in unseren Herzen noch lebendig.
Almosen müssen mit Glauben gegeben werden.
Almosen dürfen nie ohne Glauben gegeben werden. Almosen müssen
reichlich gegeben werden. Almosen dürfen nie bescheiden sein.
Almosen müssen mit Sympathie gegeben werden.
Das Essen, das Du einem Gast anbieten kannst, mag dürftige Kost sein,
aber wenn Du es ihm mit Liebe anbietest, wird es große Kraft, Nahrhaftigkeit
und Geschmack erhalten. Wenn Du Deinen Gast mit reichen Gerichten bewirtest
und sagst: “In Ordnung, wenn Du schon einmal da bist, schlag Dir den Bauch
voll”, verwandelt sich die Nahrung in Gift. Egal ob es sich um einen Verwandten,
Freund oder Bettler handelt, egal von welcher Qualität die Nahrung ist,
die Du gibst, gib sie mit Liebe und Zuneigung. Gastfreundschaft ist die Essenz
der Nahrung.
Nächstenliebe reinigt das Herz
Sünden können durch Nächstenliebe
ausgelöscht werden. Jesus sagte: “Nächstenliebe überwindet
viele Sünden.” Nächstenliebe ist ein starker Läuterer
des Herzens. In der Gita findest du: “Yajna, Nächstenliebe und
Mäßigung sind die Läuterer der Klugen.”
Wenn ein Mensch sein geiziges Wesen überwinden kann, ist ein großer
Teil des Sadhana getan. Dann ist etwas Grundlegendes erreicht worden.
Entwickle diese Udara Vritti. Dann kannst Du ein König unter Königen
werden. Wenn Du gibst, gehört Dir der ganze Reichtum der Welt. Geld wird
Dir zufließen. Dies ist das unabänderliche, unerbittliche, erbarmungslose
Gesetz der Natur. Daher gib. Gib. Du lebst von dem, was Du bekommst, aber Du
erhältst Leben aus dem, was Du gibst. Stets gib, gib, gib. Das ist das
Geheimnis des Überflusses und des göttlichen Lebens.
Viele haben Macht, Berühmtheit, Frieden und Glück nur durch ihr großmütiges
Herz erreicht. Geizige Menschen können nie davon träumen, all dies
zu besitzen und Erfolg im Leben zu haben.
Wenn Du Reichtum und Kinder wünschst, übe viel Mildtätigkeit.
Wenn Du weise werden willst, diene alten Menschen und Mahatmas. Wenn Du Dich
Deiner Sünden entledigen willst, übe Havan (Opferzeremonie).
Sieh Gott überall. Teile mit allen. Der Großteil sollte anderen
gegeben werden. Vernichte den tief verwurzelten Geiz. Dein Herz wird weit werden.
Du wirst einen breiten Blickwinkel des Lebens haben. Du wirst eine neue, weite
Sicht haben. Du kannst die Hilfe fühlen, die Dir vom Bewohner Deines Herzens
zuteil wird. Du kannst eine unbeschreibliche Erregung göttlicher Ekstase
und spiritueller Wonne erfahren. Dies wird Dir ungeheure innere Stärke
geben.
Oh Mensch! Gib viel in Wohltätigkeit. Du wirst Frieden, Reichtum und Wohlstand
hier genießen. Du wirst später in den Himmel eingehen. Du wirst
Reinheit des Herzens und auch Moksha erlangen.
Liebe
ist das Gesetz des Lebens. Lieben heißt das Gesetz
erfüllen. Und das Gesetz zu erfüllen, bedeutet
ewigen Frieden und immerwährendes Glück.
Diese Welt
kam aus der Liebe. Sie besteht in Liebe. Sie löst sich letztlich in
Liebe auf. Liebe ist die Triebkraft des Universums.
Liebe ist
Leben. Liebe ist Freude. Liebe ist Wärme. Liebe ist das goldene Band,
das Herz an Herz und Seele an Seele bindet.
Liebe ist
konstruktiv und schöpferisch. Liebe bindet und baut auf. Liebe ist das
Prinzip der Erneuerung. Liebe ist tatsächlich eine Substanz, die man vertrauensvoll
verwenden kann. Liebe ist etwas, das konkret existiert. Wer das Gesetz der
Liebe mit wissenschaftlicher Genauigkeit anwendet, kann Wunder wirken. Das
Gesetz der Liebe ist eine viel großartigere Wissenschaft als jede moderne
Wissenschaft. Das Gesetz der Liebe ist vorherrschend unter Heiligen und guten
Menschen.
Leben heißt
lieben. Lieben heißt leben. Du lebst, um lieben zu lernen. Du liebst,
um zu lernen, im Ewigen zu leben. Ein Leben ohne Glauben, Liebe und Hingabe
ist trostlose Vergeudung. Es ist wahrer Tod.
Keine Tugend
ist größer als die Liebe; kein Schatz ist größer als
die Liebe; kein Wissen ist größer als die Liebe; kein Dharma ist
größer als die Liebe; keine Religion ist größer als die
Liebe; denn Liebe ist Wahrheit; Liebe ist Gott. Gott ist verkörperte Liebe.
In jedem Zoll Seiner Schöpfung kannst Du wahrlich seine Liebe erkennen.
Liebe ist
der unmittelbare Weg zur Wahrheit und dem Königreich Gottes. Sie ist das
Lebensprinzip der Schöpfung. Sie ist der höchste Ausdruck von Seelenkraft.
Sie ist die Gesamtheit aller Pflichten der Religion. Sie ist der Zauberstab
in den Händen des Gläubigen, durch den er die ganze Welt erobert.
Sie war die Triebkraft hinter Mira,
Radha, Tukaram, Tulasidas, Gouranga,
Jesus und den gottberauschten Sufis, Mansoor und Shams Tabriez.
Leidenschaft
und reine Liebe
Liebe
zu Körper oder Haut ist Leidenschaft. Liebe zu Gott
ist Prem, Hingabe. Sie ist reine Liebe. Liebe um der Liebe
willen.
Jemanden zu
lieben, um einen selbstsüchtigen Vorteil zu erzielen, ist selbstsüchtige
Liebe. Sie bindet Dich an diese Erde. Alle Lebewesen mit Narayana Bhava als
Manifestationen Gottes zu lieben, ist reine Liebe. Reine Liebe ist göttliche
Liebe. Sie führt zur Befreiung.
Mancher Ehemann
liebt seine Frau nicht um seiner Frau willen, sondern er liebt sie um seiner
selbst willen. Er ist selbstsüchtig. Er erwartet Sinnesfreuden von ihr.
Wenn Lepra oder Pocken ihre Schönheit zerstören, endet seine Liebe
zu ihr. In seiner Liebe liegt physische Leidenschaft. Darin liegt tiefe Selbstsucht.
Diese Liebe ist käuflich.
Bei käuflicher
Liebe kann es zwischen den beiden, Liebendem und Geliebter, kein wahres Glück
geben. Das ist selbstsüchtige Liebe. Ohne wahre Zuneigung aus tiefem Herzen
gibt es kein Element des Opfers. Also kommt es immer zu Streitigkeiten, Kämpfen
und Unfrieden im Haus. Es herrscht ein ständiges Tauziehen. Irgendwie
machen sie weiter und schleppen sich in einem trost- und freudlosen Leben
dahin.
Auch Prostituierte
zeigen einige Zeit lang ihren Kunden gegenüber eine Überfülle
von Liebe, süßes Lächeln und Honigworte, so lange sie Geld
von ihnen zu erwarten haben. Kann man das Liebe oder wahres Glück nennen?
Sage ehrlich. Es ist Schurkerei, Taktieren, Gaunerei und Heuchelei.
Jede irdische
Liebe ist hohl, hat Mißtöne, versteckte Zweifel und Mängel.
Aber wahre, reine Liebe ist reich, tief, voll und fehlerlos. Sie ist ewig,
unveränderlich und unbegrenzt.
Selbstsüchtige
Leidenschaft sucht Befriedigung durch andere. Aber reine göttliche Liebe
versucht, den/die Geliebte(n) glücklich zu machen und schöpft Glück
aus dem Glück des anderen. Liebe ist Opfer. Lieben heißt teilen
und dienen.
Dienen
ist der Ausdruck der Liebe
Liebe
schwingt in Form von Dienst, Barmherzigkeit, Großzügigkeit
und Wohlwollen.
Daya ist aktives
Wohlwollen. Es ist der positive Ausdruck der Liebe. Ahimsa (Nichtverletzen)
ist der passive Ausdruck der Liebe.
Passive Güte
allein genügt nicht. Aktive, positive Güte ist überaus notwendig,
um spirituelle Fortschritte zu machen. Der Aspirant muß stets tätig
sein.
Der Geist
des Dienens muß in Dir verwurzelt sein. Der Geist des Dienens muß Dir
angeboren und zu eigen sein. Es darf nicht nur ein bloßes zur Schau
stellen sein. Jeder Dienst ist leer, wenn darin keine Liebe, Zuneigung, Aufrichtigkeit
und Bhava ist. Wenn Du mit Bhava und Liebe dienst, steht Gott hinter dir.
Shankara,
Buddha, Jesus und Mohammed dienten. Diene, liebe, gib. Wer sich an diese
Anweisungen hält, kann schwere Zeiten und harte Tage durchmachen, da
er vom himmlischen Strahl erleuchtet wird.
Bemühe
Dich, andere glücklich zu machen, und Du wirst selbst glücklich sein.
Sprich ein aufmunterndes Wort. Lächle freundlich. Tue etwas Gutes. Diene
ein wenig. Trockne die Tränen eines Verzweifelten. Ebne einem Menschen
einen steinigen Weg. Du wirst große Freude empfinden.
Kosmische
Liebe, Vishva Prema
Verehre
die Armen, Unterdrückten und Bedrängten. Sie sind
Deine Götter. Sie sind Deine ersten Götter.
Liebe alle.
Du wirst mehr Nutzen daraus haben, als aus einer Million Yajnas oder Opfern,
Askesen und Vratas. Sieh das Glück Deines Nächsten als Dein eigenes
Glück und sieh den Schmerz Deines Nächsten als Deinen eigenen Schmerz.
Der Mensch
ist Eins. Gott ist Eins. Liebe ist Eins. Das Gesetz ist Eins. Die Verwirklichung
ist Eins. Wir alle sind Früchte des einen Baumes und Blätter des
einen Zweiges. Es gibt in dieser Welt keine Fremden oder Unbekannten. Jeder
ist Gott, der in Entwicklung begriffen ist.
Fühle
Dich eins mit allem Lebendigen. Lebe friedlich mit Freund und Feind.
Alle
Menschen sind Glieder des einen Körpers. Die ganze Schöpfung
ist die Familie Gottes. Liebe Gottes gesamte Schöpfung.
Liebe auch das Blatt eines Baumes; liebe die Tiere; liebe
die Vögel; liebe die Pflanzen; liebe alles. Das ist
der Weg, um das Geheimnis zu erkennen, das allem zugrunde
liegt.
Folge der
Religion der Liebe. Sei ein wahrer Christ, ein wahrer Moslem, ein wahrer Hindu,
ein wahrer Buddhist, ein wahrer Sikh und ein wahrer Parse.
Wahre Religion
besteht nicht aus rituellen Bräuchen, Bädern und Pilgerreisen, sondern
aus der Liebe zu allen. Kosmische Liebe schließt alles ein und ist allumfassend.
Die reine Liebe schließt niemanden von ihrer warmen Umarmung aus. Sie
ist offen genug, um auch den Bescheidensten auf dieser Erde miteinzubeziehen,
von der winzigen Ameise bis zum mächtigen Elefanten, vom verurteilten
Gefangenen bis zum mächtigen Herrscher, vom schlimmsten Schurken bis zum
berühmtesten Heiligen auf dieser Erde. Haß trennt Mensch von Mensch,
Nation von Nation und Land von Land. Stolz und Egoismus trennen einen Menschen
vom anderen. Haß, Stolz und Egoismus sind Schöpfungen des Geistes.
Sie sind nur das Ergebnis von Unwissenheit. Sie können vor der reinen
Liebe nicht bestehen.
Der
Ruf der Stunde
Haß schafft
Haß. Liebe zeugt Liebe. Furcht schafft Furcht. Das
ist das unveränderliche psychologische Gesetz. Es ist
das natürliche Recht der Liebe, der Kraft Gottes, auf
dieser Erde vorzuherrschen und alle Kräfte des Hasses
und des Bösen zu überwältigen.
In der Liebe
liegt die Rettung aller Wesen. Liebe ist die Hoffnung dieser dunklen und
einsamen Welt. Diese Welt braucht Führer, die erfüllt sind mit Wohlwollen,
dem Geist der Zusammenarbeit, Liebe, Opferbereitschaft, Mitgefühl und
Toleranz. In der Pflege dieser kosmischen Liebe liegt der individuelle spirituelle
Fortschritt, das Wohlergehen der Gemeinschaft und der Friede der ganzen Welt.
Mach Dich daher ans Werk und verbreite diese Botschaft der kosmischen Liebe
in der ganzen Welt.
Gehe an jedes
Mohalla, in jedes Haus. Mache Kirtan. Leite Gemeinschaftsgebete. Verbreite
die Botschaft der Liebe, der Einheit, des Wohlwollens, des Dienens, des Opfers,
der Zusammenarbeit und der Sympathie. Möge die spirituelle Botschaft der
Einheit und des Göttlichen aufrufen zu Einheit, Freundschaft, freundschaftlicher
Zusammenarbeit, möge sie die Herzen aller erreichen und Liebe und Brüderlichkeit
im Busen der Menschheit erwecken. Möge die ganze Welt von einem liebevollen
Herz umgeben sein.
Liebe
- das Lebensziel
Die
Heiligen, Seher und Propheten der Welt haben von der Liebe
als dem Ziel, der Absicht und dem Sinn des Lebens gesprochen.
Die Rasa Lila von Sri Krishna ist voll Prem und göttlicher
Geheimnisse. Das Zerreißen der Kleider der Gopis bedeutet
die Zerstörung des Ichdenkens. Sri Krishna hat mit Seiner
Flöte Liebe gepredigt. Buddha war ein Meer von Liebe,
er gab seinen Körper hin, um den Hunger eines Tigerbabies
zu stillen. Raja Sibi gab aus seiner Brust ein Stück,
das ebenso schwer war, wie das Fleisch der Taube, um den
Hunger des Falken zu stillen. Welch edle Seele! Gott Rama
lebte ein Leben der Liebe und zeigte Liebe in jedem Zoll
seines Tuns. Meine lieben Kinder der Liebe, schöpft
Inspiration aus ihrer Lehre. Beschreitet den Pfad der Liebe,
verbindet euch mit Gott und gelangt zur ewigen Wohnstatt
der Liebe. Das ist Eure höchste Pflicht. Ihr habt diesen
Körper angenommen, um die Liebe zu erreichen, die
allein das Ziel des Lebens ist.
Lebe
in der Liebe. Atme in der Liebe. Singe in der Liebe. Iß in
der Liebe. Trinke in der Liebe. Bete in der Liebe. Meditiere
in der Liebe. Denke in der Liebe. Bewege Dich in der Liebe.
Stirb in der Liebe. Reinige Deine Gedanken, Dein Reden und
Tun im Feuer der Liebe. Bade und tauche ein im heiligen Ozean
der Liebe. Nimm den Honig der Liebe zu Dir und werde zu einer
Verkörperung von Liebe.
Fühle,
daß dieser Körper ein sich bewegender Tempel Gottes ist. Fühle,
daß alle Wesen Abbilder Gottes sind. Fühle, daß diese Welt
von Gott erfüllt ist. Fühle, daß die eine Kraft Gottes durch
alle Hände arbeitet, durch alle Augen sieht und durch alle Ohren hört.
Du wirst ein anderer Mensch werden. Du wirst höchsten Frieden und höchste
Wonne erfahren.