Yoga Vidya Journal Nr. 11, Sommer 2004
Bericht vom Ayurveda-Kongress im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg vom
26.-28. März 2004
von Christine Endris
Die Autotour von Frankfurt nach Bad Meinberg wird nun auch schon langsam
zur Routine. Man kennt die sanften Berge unterwegs, die Stelle, wo geblitzt
wird und auch die Raststätte mit dem Salatbuffet und den kleinen
Köstlichkeiten – womit wir schon mitten im Ayurveda-Kongress
von Bad Meinberg sind.
Was bei wohl allen Teilnehmern in lebhafter Erinnerung geblieben ist,
dürfte das herrliche Essen gewesen sein, und dieses, gemäß
ayurvedischem Prinzip, auch genießen zu dürfen. Ich möchte
insbesondere die tüchtig gewürzten Hauptgerichte und die gehaltvollen
Nachtische erwähnen und denke mit freundlichem Wohlwollen an die
Süßspeise, die wir in unserem ayurvedischen Kochkurs zubereitet
haben aus Zucker – natürlich braunem - mit reichlich Ghee
(gereinigter Butter), mit Dinkelgrieß, Mandeln und Rosinen, Kardamon
und Safran. Einfach köstlich! Man muss sich typgerecht ernähren,
das ist das Allerwichtigste. Und man darf sein Agni (Verdauungsfeuer)
nicht während des Essens mit kaltem Wasser löschen, womöglich
noch mit gewöhnlichem Wasser aus der Leitung – oh nein! Wenn
Wasser, dann gekocht, so kommen Pitta (Feuer) und Vata (Luft) hinein
und die Moleküle sind so aufgeschlossen, dass das Wasser leichter
wird und den Körper anstatt nach 8 Stunden bereits nach einer Stunde
mit vielen Schlacken verlässt. Das lernt man alles so nebenbei.
Für die Kongressteilnehmer, viele Yogis darunter, ist es sowieso
klar, dass sie nur gute Lebensmittel verwenden. Hier hat sich das ganze
Wissen noch einmal verfestigt. Praktisch und theoretisch.
Ravidas Korn hat aufgezeigt, wie die Nahrung die Körpersubstanzen
aufbaut, vom Plasma über die Knochen bis hin zu den feinsten Geweben
von Nerven, Fortpflanzung und Virya, welches Immunsystem, Gehirn und
Herz speist und schützt. Er gab in seinen Vorträgen unglaublich
viele Tipps für die Anwendung des Ayurveda im täglichen Leben
und bei chronischen Krankheiten. Als Leiter des Kurzentrums für
Ayurveda in Pfedelbach brachte er einen reichen Erfahrungsschatz mit.
Und eine Gegeneinladung in sein Haus. Mir ist diese gegenseitige Offenheit
sehr sympathisch und auch wichtig.
Leela Mata, die seit ihrer Kindheit Ayurveda praktiziert, referierte
in mehreren Vorträgen die Universalität und Zeitlosigkeit
des Ayurveda und die sechs Philosophiesysteme, auf denen Ayurveda, das
Wissen vom Leben, basiert. Sehr warmherzig verband sie die alltäglichen
Erfahrungen, die teilweise durchaus recht mühsam sein können,
mit dem Wissen um den Sinn des Lebens: Moksha (Befreiung). Auf diesem
Lebensweg begleiten uns Liebe, Mitgefühl und das Beherrschen der
Gedankenkraft , immer wieder in kleinen Schritten geübt.
Galit Zairis Vortrag über ayurvedische Ernährung war ebenfalls
von viel Wissen und großem Einfühlungsvermögen geprägt.
Im Vordergrund steht der Respekt vor dem Klienten, der beraten wird,
und die Achtsamkeit für die jeweiligen körperlichen Bedürfnisse,
gepaart mit dem Wissen um die Eigenschaften der Lebensmittel, wie in
diesem Vortrag. Dieses Wissen führt zu korrekter Ernährung,
und diese zu körperlicher und geistiger Gesundheit.
Es ist eigentlich ganz einfach und logisch! Man merkte es immer wieder
in allen Veranstaltungen.
Sukadev brachte in seinen Vorträgen viel Klarheit in Fragen des
Heilungsweges und erläuterte z.B. die Unterschiede zwischen Allopathie
(Heilen durch das Andere) und Homöopathie (Heilen durch das Ähnliche).
Beides ist unter bestimmten Bedingungen richtig – man braucht
sich darüber nicht zu streiten. Auch eine wichtige Erkenntnis.
Der dritte Aspekt ist das Heilen durch die Aktivierung der inneren Intelligenz.
Hierzu ein vielleicht etwas grob gestricktes, dafür umso anschaulicheres
Beispiel für die Therapie kalter Füße: warme Strümpfe
anziehen = allopathische Methode, kalte Fußbäder = homöopathischer
Weg, die Durchblutung fördern = Heilung mit der inneren Intelligenz.
Für den Yogi und Ayurveden ist der dritte Aspekt relevant: er beinhaltet
Freude, Andacht, Frieden, Hingabe, Liebe, das Genießen schöner
Momente.
Emotionen dienen auch der Verarbeitung von Traumata und gehören
zu einem Trauerprozess dazu. Durch das Praktizieren von Yoga und Meditation
kommen sie in kleinen Dosen an die Oberfläche und können allmählich
integriert werden. Manchmal kann Psychotherapie hilfreich sein. Emotionen
machen aber auch lebendig! Und das ist ein Weg zur Heilung.
Die 15 angebotenen Yogastunden dieses Wochenendes bezogen sich größtenteils
auf die Doshas, Dhatus und die Erweckung der Körperenergie. Man
konnte das Gehörte gleich in eine praktische Erfahrung umsetzen.
Es gab mehrere Massage-Vorführungen und Massage-Workshops. Es gab
am Samstag Abend ein schönes meditatives Konzert zum Zuhören
und Mitsingen, es gab Vorträge über Existenzgründungen
für Freiberufler und über den Berufsverband der Yoga Vidya
Gesundheitsberater. Es gab einen meditativen Spaziergang, Pujas und
Pranayama-Stunden, natürlich verschiedene Möglichkeiten zur
Meditaion und auch eine Pressekonferenz. Ich musste an den Beginn der
Öffentlichkeitsarbeit von Yoga Vidya denken und konstatiere: Die
Entwicklung ist beachtlich rasant! So viele Menschen sind mittlerweile
über Yoga Vidya mit Yoga und Ayurveda in Berührung gekommen.
Sie haben deren Reichtum und große Toleranz erleben können.
Sie haben die positive Wirkung der Asanas, der Meditaion, der ayurvedischen
Lebensweise selbst erfahren. Das stimmt hoffnungsfroh und wird im Alltag
weiterwirken.
Zum Schluss noch ein Dank an all die vielen Helfer im Hintergrund: Es
war einfach wunderbar! |
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