Yoga Vidya Journal Nr. 9, Sommer 2003
Gleichnis von den Jungen
und den Auberginen von Swami Sivananda
Ein Mann hatte zwei Söhne. Eines Tages gab er jedem zehn Rupien
und sagte: „Diese zehn Rupien könnt ihr nach Belieben ausgeben.
Aber bringt mir ein paar Auberginen für das Abendessen mit.“
Beide gingen zum Basar. Der dumme Junge gab dem Gemüsehändler
den Geldschein und sagte: „Bitte gib mir zehn Auberginen dafür.
Mein Vater möchte heute ein gutes Abendessen.“ Der Gemüsehändler
merkte sofort,
daß der Junge sich nicht auskannte. Er gab ihm zehn angefaulte
Auberginen für sein Geld.
Der kluge Junge ging in das Gemüsegeschäft, zeigte den Zehn-Rupien-
Schein und sagte: „Schau, ich möchte zehn Auberginen –
die besten zum günstigsten Preis. Und gib mir das Rückgeld.“
Er bekam die zehn Auberginen für ein paar Pfennig. Für zwei
Rupien führte er eine Puja (Verehrungsritual) im Tempel aus und
bekam gesegnetes Prasad (Opfergabe). Fünf Rupien schenkte er armen
Kindern. Für das restliche Geld kaufte er die besten spirituellen
Bücher, die er bekommen konnte. Beide kehrten zum Vater zurück
und zeigten, was sie mitgebracht hatten. „Schau Vater, was ich
bringe! Zehn Auberginen für zehn Rupien. Sie schmecken
bestimmt wunderbar!“ sagte der törichte Junge. Der Vater
warf sie weg und sagte: „Du hast nicht nur das Geld ausgegeben,
sondern auch noch faule Auberginen gebracht, die noch dazu andere Lebensmittel
verderben
würden, wenn man sie zusammen kochen würde. Was für ein
Tor du bist!“ Dann wandte er sich seinemanderen Sohn zu und fragte
ihn: „Was hast du gebracht?“
Der kluge Junge gab dem Vater die guten Auberginen, das Prasad aus dem
Tempel und die spirituellen Bücher, und fügte hinzu: „
Vater, das alles hat nur fünf Rupien gekostet. Die restlichen fünf
Rupien habe ich für wohltätige Zwecke gespendet. Wie glücklich
die armen Kinder darüber waren! Sie haben innig um Gottes Segen
für uns alle gebetet. Sicher freut Gott sich über uns alle.“
Der Vater umarmte den klugen Jungen voller Liebe und würdigte seine
Klugheit: „Mein geliebter Sohn! Du erfreust mich sehr. Ich mache
dich hiermit zum alleinigen Erben meines ganzen Besitzes. Du und ich
sind Eins.“
Gott gibt den Menschen Reichtümer, damit sie diese auf sinnvolle
Weise nutzbar machen können. Artha (Wohlstand) sollte so genutzt
werden, daß auch alle anderen Purusharthas (Ziele im menschlichen
Leben) erfüllt werden, nämlich Dharma (Rechtschaffenheit,
Pflichterfüllung, Einsatz in der Gesellschaft, Erfolg im Beruf),
Kama (Wunscherfüllung, Sinnesbefriedigung) und Moksha (Befreiung).
Wohlstand sollte nicht nur der Befriedigung der eigenen materiellen
Bedürfnisse (Kama) dienen.
Viele Menschen verschwenden ihr Geld, all ihre Energie und Zeit für
Sinnesvergnügungen. Sind diese Freuden, für die sie Geld ausgeben,
echte Vergnügen? Bringen sie nicht letztendlich nur Leid, weil
sie im Kern faul sind?
Im Gegensatz dazu der kluge Mensch. Er kauft sparsam die lebensnotwendigen
Dinge und gibt bereitwillig Geld aus für alles, was Dharma (Pflichterfüllung)
erhöhen und ihn Moksha, der Befreiung, näher bringen kann.
Er ist wohltätig und läßt Verehrungsrituale ausführen.
Er gibt Heiligen und Weisen zu essen und bemüht sich um ihr körperliches
Wohlergehen, so daß sie ihr Wissen und ihre Weisheit (Jnana) an
ihn weitergeben und ihm bei seinem spirituellen Fortschritt helfen können.
Gott freut sich über ihn, umarmt ihn und sie werden Eins. Der Mensch
bekommt göttliche Eigenschaften, Glanz und Macht (Aishvarya) und
erstrahlt als Erbe Gottes auf Erden, als ein großer Heiliger,
Siddha (Meister) und Jivanmukta (lebendig Befreiter). |
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