Erfahrungsbericht

Eine kleine OM Geschichte - von Ellen Roemer

Genau gesagt war es mein erster Aufenthalt im Haus Yoga Vidya im Westerwald. Ich hatte zwar bereits Yogaerfahrungen, allerdings eher sportlicher Art. Worauf ich mich überhaupt eingelassen hatte, bemerkte ich wohl erst so recht, als ich den steilen Hang zum Haus hinunterfuhr. Langsam rollte mein kleines Auto bergab und meine Hoffungen, auf der ewigen Suche dem inneren Frieden näher gekommen zu sein, mit ihm.
„Sag sofort, dass das nicht wahr ist“ marterte mich mein kleines, ach so menschliches Hirn. Je mehr es ins Tal ging, desto skeptischer wurde ich, immerhin war es Winter und an klassische, gut bürgerliche Räumfahrzeuge konnte ich hier nicht so recht glauben, Esoterik hin oder her.
Augen zu und durch, ermahnte ich mich und hatte insgeheim schon den Duft von heißem wärmenden Kaffee in der Nase (tschuldigung - damals).... „Du hast reserviert, gebucht, bezahlt, dich deinen Kindern, deinem Mann entzogen (und das war ein hartes Stück Arbeit), also los jetzt genieß es auch, auf der Stelle!“
Heil unten angekommen, erklomm ich die Stufen zum Eingang. Mit leisem Knarren gab die Türe nach, da war ich nun also... Pling, zart schlug ich den kleinen Tischgong. Scheinbar hatte ich, nervös wie ich war, doch nicht so zart zugeschlagen - war wohl mehr ein donnnnng. Peinlich berührt zog ich den Kopf ein und lauschte dem nachhallenden Geräusch. Gleich würde sie hereinschweben, die unnahbare, erleuchtete Seele, die ich erwartet hatte, lichtumwoben, einem Kristallgefäß gleich. Meine Augen wurden feucht und in Erwartung, dass mein Gegenüber meine Gedanken lass, übte ich mich in chaneling, dachte an wissenschaftliche Beweismöglichkeiten für das Phänomen, der Verständigung ohne Worte das mir nun unweigerlich bevorstand.
Stattdessen vernahm ich ein fröhliches Hallo. Das war wohl ein Trugschluss, ein hartnäckiges Überbleibsel aus der Wirklichkeit, der zu entfliehen ich mich so sehr mühte. Das „Kann ich Dir helfen?“ riss mich vollends aus meinen Tagträumen. „Wie, was, wo ????“ Ist ein so profaner Empfang dem okkulten Platz würdig, den zu finden ich entgegenfieberte? Langsam, meine Seele eher hinter mir herschleifend, suchte ich kurzdrauf schwerbeladen mein Zimmer. Im Reisegepäck, allerdings tief unten verstaut Mars, Haribo Fruchtgummi, Ritter Sport Mini...(alles was man zum „Leben“ halt so braucht). Hätte ich zuvor bedacht, das Kaffee „mega out“ ist, von wegen unruhiger Geist und so, hätte ich damals wohl auch Jakobs Krönung Instant im Vorrat geführt (damals, versteht sich).
Tief ergriffen hatte mich mein Weg vorbeigeführt am Flip chart. Die einzigen Wörter, die ich in meiner Verwirrung noch aufzunehmen im Stande gewesen war:
Programm heute:
Yoga
Meditation
und nicht mit Straßenschuhen betreten - wie diese drei Dinge im Zusammenhang standen, konnte ich mir nicht mehr erklären... Mut zur Lücke!
Allerdings hatte ich noch eine Uhrzeit im Sinn und es war wohl an der Zeit den „Yogaweg“ zu beschreiten. Mutig und entschlossen verließ ich das Zimmer. Im Raum neben der Küche, übten die „Fortgeschrittenen“ . Erleuchtung per Kamin inklusive. Oben, im kleinen Flur, so hieß es, die Anfänger. Klar wo ich hingehörte.
Also betrat ich zunächst wieder, mehr oder minder Angstschweiß gebadet den Raum, der meinen ersten Eindruck geprägt hatte. Zwar wusste ich ziemlich genau was ich hier erwartet hatte, nicht jedoch was von mir erwartet wurde.
Endlich traf ich sie, die Ruhe und Gelassenheit ausstrahlende ältere Dame. Ihre Persönlichkeit, ihr Charisma schien den Raum zu durchdringen und so wunderte es mich auch nicht, als sie mir im zarten, scheinbar französischem Akzent ein „Oben“ entgegenhauchte.
Ach, wie nett jemand abzustellen, der die Frischlinge der Yogaanhänger in Empfang nahm. Sie gleich per Wegweiser nach Anfänger und Fortgeschrittene einordnete. Wie hatte sie nur erkannt, dass ich Anfänger war und nach oben gehörte?
Ein leichter Widerwillen stieg in mir auf und ich wollte mich schon ein wenig ärgern, sagte mir dann jedoch, das ich mich eher glücklich schätzen könne, der Kommunikation jenseits der Worte nun doch noch teilhaftig werden zu dürfen.
Sie war es also, die meine „Kehr lieber um“ Gehirnströme erkannt und in „aha - Anfänger - oben“ perfekt gedeutet hatte.
Wieder drang ein liebliches „oben“ an mein Ohr. Ich öffnete gerade den Mund um „Ja, ja ich weiß schon, oben die Anfänger“ zu erwidern, als die „Yogini“ hinter mir mit fester Stimme ein OM zum Gruß erklingen ließ.
Lange Zeit später musste ich immer, wenn ich an dieses Erlebnis dachte, an das Seil und die Schlange im Dunkeln denken und schon wegen dieser Geschichte trage ich seit dieser Zeit bei jedem OM ein stilles Lächeln auf den Lippen.

 

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