Sukadev Bretz

Karma Yoga in der Tat

Karma Yoga ist das Ausführen von alltäglichen Handlungen mit einer neuen Art von Einstellung, einem neuen Bewusstsein, so dass diese Handlungen zur Befreiung und der Erfahrung der Einheit führen. Im Unterschied zu anderen Formen des Yoga wie Hatha Yoga oder Kundalini Yoga braucht man im Karma Yoga keine bestimmten Übungen, die man während einer bestimmten Zeit täglich ausführt. Man braucht keine besonderen Hilfsmittel, Matten oder Yogaräume. Karma Yoga ist die Spiritualisierung der Aufgaben des täglichen Lebens.

Karma Yoga – Spiritualisierung des Alltags
Ich will in diesem Artikel einige Tipps geben, wie man den ganzen Tag in spirituelle Übung umwandeln kann. Ich beziehe mich dabei besonders auf die Bhagavad Gita, ein altindisches Lehrgespräch, welches die wichtigste Yogaschrift über Karma Yoga ist. Ich folge dabei der Interpretation meiner Meister, Swami Sivananda und Swami Vishnu-devananda, in deren Tradition ich lerne und lehre. Ich möchte dazu ermutigen, die Bhagavad Gita selbst zu lesen. Ich werde im weiteren Artikel öfter den Ausdruck „Gott“ gebrauchen. Manche mögen den Ausdruck „Gott“ nicht. In dem Fall kann man dieses Wort für sich übersetzen als „Kosmische Energie“, „Gesamtheit des Universums“, „Universelle Intelligenz“, „Große Göttin“ etc. Keinesfalls ist dieser Ausdruck irgendwie konfessionell gebunden gemeint.

Zu Anfang der Bhagavad Gita (2. Kapitel) fragt Arjuna, der Schüler, Krishna, den Lehrer, ob er auf alle Handlungen verzichten solle, sich als Asket in den Wald zurückziehen solle, oder den Lebenskampf führen soll. Krishna rät ihm zur Tat und beschreibt 17 Kapitel lang, wie eine Handlung beschaffen sein muß, um nicht zu binden und zum Leid zu führen, sondern um zu befreien und zum Glück zu führen. Im 6. Kapitel sagt Krishna: „Für einen Weisen, der Yoga erreichen will, ist Handlung das Mittel. Für den gleichen Weisen, der Yoga erreicht hat, ist Ruhe das Mittel“ (VI 3). Obgleich es selbstverständlich wichtig ist, täglich zu meditieren, Yogaübungen wie Asanas (Körperstellungen) und Pranayama (Atemübungen) auszuführen, wird der spirituelle Fortschritt lange Zeit hauptsächlich bestimmt durch die Art und Weise, wie man handelt und weniger durch die Menge und „Qualität“ der Meditation. Zwar ist Meditation essentiell, um überhaupt die Kraft zu haben, sein Leben bewusster zu leben. Aber die Spiritualisierung des Alltags ist das Entscheidende. Erst für fortgeschrittene Aspiranten ist es wichtig, die Zeit der Meditation zu verlängern. Kenntnis der Prinzipien des Karma Yoga ist also für den spirituellen Fortschritt sehr wichtig.

Das Gesetz des Karma
Um Karma Yoga zu verstehen, muß man auch das Gesetz des Karma verstehen. Eine detaillierte Darstellung von Karma würde den Rahmen dieses Artikels sprengen. Einige wichtige Prinzipien sind:
- Das Leben ist eine Schule, Ereignisse sind Lektionen zum Wachsen, Schicksal ist Chance
- Wünsche, die wir haben, müssen sich irgendwann erfüllen, entweder in diesem Leben oder im nächsten Leben, schaffen also neues Karma
- Handlungen, die wir aus Wünschen oder Abneigungen tun, binden und schaffen neues Karma
- Handlungen aus negativen Motiven schaffen Leiden; Handlungen aus tugendhaften Motiven schaffen Vergnügen
- Vergnügen und Schmerz binden beide, sofern man sich damit identifiziert
- Befreiung und die Erfahrung können erst dann kommen, wenn ein großer Teil des Karma abgearbeitet, die Lektionen gelebt sind, und man kein neues Karma schafft

Karma Yoga will einem dazu verhelfen,
- die Kette von Ursache und Wirkung zu sprengen
- zu handeln, ohne neues Karma zu schaffen
- die Lektionen des Lebens bewusst zu lernen
- freudevoll zu handeln
- sich verbunden zu fühlen mit der göttlichen Kraft und dem Kosmischen Bewusstsein

Grundprinzipien des Karma Yoga
Die wichtigsten Grundprinzipien des Karma Yoga sind:
- Sattwiges, d.h. reines Motiv
- Nicht an den Früchten des Handelns zu hängen
- Gleichmut in Erfolg und Misserfolg
- Handeln mit dem ganzen Herzen, bei vollem Engagement
- Sich nicht zu identifizieren mit der Handlung, d.h. das Gefühl zu kultivieren„ich bin nicht der Handelnde“
- Gott die Handlung zu widmen
- Beachtung der ethischen Prinzipien, insbesondere Ahimsa, Nicht-Verletzen

Diese Prinzipien will ich im folgenden weiter erläutern

1. Sattwiges, reines Motiv

Wenn man handelt, kann man aus verschiedenen Motiven handeln. Darüber sollte man sich öfter Rechenschaft ablegen. „Warum handle ich?“ „Was ist meine Motivation?“ Im Yoga unterscheidet man gerne in sattwig (rein, freudevoll, strahlend), rajasig (unruhig, egoistisch) und tamasig (träge, deprimiert, dunkel, verwirrt). Rajasig wären egoistische Motive: Man handelt, um etwas für sich selbst zu erreichen, um besser zu sein als andere, aus Egoismus heraus. Tamasige Motive sind solche, bei denen niemand wirklich etwas davon hat, die aus Verblendung, Täuschung und Verwirrung entstehen. Beispiele wären Rachsucht, Zerstörungswut, aber auch Faulheit und Trägheit.
Einige mögliche sattwige Motive wären:
- anderen zu dienen, anderen zu helfen, Unrecht abzustellen
- sich selbst weiterzuentwickeln, zu reinigen, sein Karma abzubauen, zu lernen
- weil es Pflicht ist: Man hat Pflichten gegenüber Kindern, Partner, Eltern und auch gegenüber Arbeitgeber, Kunden, Nachbarn, Staat, Gesellschaft
- aus Liebe heraus
- aus Intuition, Berufung: Ich fühle, dass es getan werden muß
- aus Freude
- um Gott zu dienen
- um dem spirituellen Meister/der Meisterin zu dienen
- um den Lebensunterhalt für sich und die Familie zu verdienen: Der Körper ist Tempel der Seele. Körper und Psyche haben Bedürfnisse, die befriedigt werden müssen. Auch um anderen dienen zu können, muß man dem Körper das geben, was er braucht.

Im Karma Yoga spielt natürlich besonders das erste Motiv, anderen zu dienen und zu helfen, eine sehr wichtige Rolle. Wenn man sein Leben dem Dienst anderer weiht, geschieht die tiefgreifendste spirituelle Transformation und kommt die tiefste innere Befriedigung. Dies kann man zu einem Lebensprinzip machen: Ich will jeden Menschen, mit dem ich zu tun habe, etwas glücklicher machen. Einfacher fällt das sicherlich, wenn man einen sozialen Beruf hat, oder in einem Yoga-Ashram (Ort, wo Yoga gelebt und gelehrt wird) arbeitet. Aber auch als Büroangestellter kann man versuchen, anderen ein Lächeln zu schenken, Verständnis zu zeigen, andere in ihrer Entwicklung zu fördern. Die Art, wie man mit Kassiererinnen, Postboten, Servicepersonal im Restaurant, Müllarbeitern und Steuerbeamten umgeht, kann viel über die eigene innere Entwicklung aussagen.

2. Nicht an den Früchten des Handelns hängen

Dies ist vielleicht das in der Bhagavad Gita am häufigsten erwähnte Prinzip. Wenn man sich zu einer Handlung entschlossen hat, sollte man sie so gut durchführen wie man kann. Was dann anschließend dabei herauskommt, liegt nicht allein in den eigenen Händen. Dies kann man in Gottes Hände geben, oder auch sagen: „Das Ergebnis ist letztlich Karma. Wenn zum Beispiel ein Handwerker beste Arbeit geleistet hat, der Auftraggeber aber bankrott macht und nicht zahlen kann, war die Arbeit nicht umsonst: Man hat sein Karma erfüllt, sollte aber keine Belohnung dafür haben. Wenn man gemeinnützige Arbeit geleistet hat und dafür nicht gelobt worden ist, wird die Karma-Yoga-Einstellung sehr schön auf die Probe gestellt.

3. Gleichmütig in Erfolg und Misserfolg

Das eigene Handeln kann von Erfolg und Misserfolg gekrönt sein. Weder sollte man sich den Erfolg zu Kopf steigen lassen noch sich von Misserfolgen aus dem Gleichgewicht bringen lassen. Erfolg ist wieder etwas anderes als Früchte der Handlungen: Es kann zum Beispiel sein, dass man sich als Projektleiter monatelang sehr intensiv mit einem Projekt beschäftigt hat und verschiedene Lösungsvorschläge entwickelt hat.. Und zum Schluß wird nichts davon angenommen. Trotzdem erhält man ein gutes Gehalt und wird vielleicht sogar gelobt für die gute Arbeit. Oder: Ein Arzt hat einen schweren Fall. Trotz aller Bemühungen stirbt der Patient. Trotzdem wird er für die erfolglose Behandlung bezahlt. Oder: Man macht sehr gute Arbeit, die vielen Menschen hilft. Aber keiner bemerkt es, man wird weder dafür gelobt noch erhält man Dank. Karma-Yoga-Einstellung heißt, gleichmütig zu sein in Erfolg und Misserfolg und nicht an den Früchten der Handlungen zu hängen.

4. Handeln mit ganzem Herzen und vollem Engagement

Nicht am Erfolg oder am Ergebnis zu hängen heißt nicht, dass man halbherzig handeln sollte. Sondern man sollte das, was man tut, so gut machen, wie man kann. Wenn man handelt, sollte man so handeln, als ob das Ergebnis sehr wichtig wäre. Klug planen, geschickt nachdenken, mit vollem Engagement und Herzen an die Durchführung gehen. So macht einem die Handlung Spaß und man lernt die Lektionen, die man lernen soll. Krishna sagt: „Yoga Karmasu Kaushalam“ – „Yoga ist Geschick im Handeln“ (BHG II 50). Was bei der Handlung herauskommt, liegt nachher nicht in den eigenen Händen. Es mag sein, dass eine Yogalehrerin ihr ganzes Herz in das Unterrichten einer Yoga-Gruppe gibt. Und nachher machen nur wenige im Fortsetzungskurs mit. Natürlich sollte die Yogalehrerin sich fragen, wie sie vielleicht besser unterrichten kann, sollte die Teilnehmer/innen nach ihren Gründen fragen, sollte vielleicht Weiterbildungsseminare besuchen oder erfahrenere Yogalehrer/innen um Rat fragen. Aber manchmal macht eine Gruppe weiter, manchmal nicht, und man kann gar nicht herausfinden, warum. Man kann die Handlung von ganzem Herzen ausführen, sie dann Gott widmen und innerlich sagen: „Oh Gott, Dein Wille geschehe. Ich habe getan, was ich tun kann. Alles andere überlasse ich Dir.“ Diese Einstellung verhilft sicherlich auch zu mehr Freude bei der Arbeit: Wer nicht ständig an das Ergebnis denkt, geht in der Arbeit ganz auf, kann das erleben, was als „Flow“ bezeichnet wird, mitfließen. So ist die Tätigkeit an sich freudevoll. Manche Kinder sind so beim Bauen von Sandburgen: Sie wissen, der nächste Regen oder die nächste Flut wird alles wegspülen. Trotzdem macht es ihnen sehr viel Spaß, die ausgefallensten Konstruktionen zu bauen. Und sie lernen dabei alles mögliche: handwerkliches Geschick, Konzentration, physikalische Prinzipien.
Wenn man mal darüber nachdenkt, was von dem, was man tut, in 100 oder 1000 Jahren noch wichtig sein wird, erkennt man, dass unser Handeln bei weitem nicht so bedeutend für den Fortgang des Planeten ist. Wichtig ist, dass wir unseren Part erfüllen, im Bewusstsein, Teil des Ganzen zu sein, und uns über diese Art von Einstellung zum Ganzen hin entwickeln.
Keinesfalls sollte man gemeinnützige Tätigkeit mit weniger Engagement ausführen als bezahlte. Gerade wenn man keine geldliche Entschädigung bekommt und nicht direkt die Ergebnisse seines Tuns sieht, kann man die größten spirituellen Fortschritte machen.

5. Nicht identifizieren mit der Handlung

Der größte Irrtum ist, zu glauben, man selbst mache alles. In Wahrheit sind wir wie kleine Zellen in den Händen des Kosmischen Organismus. Identifikation mit der Handlung führt zu Karma. Wenn man sich bewusst ist: „In Wahrheit mache ich nichts“, ist man frei. Verschiedene Weisen, sich von der Identifikation mit der Handlung zu lösen, sind:

- Die Erkenntnis, dass man nur Erfüllungsgehilfe im Karma des anderen ist. Ob etwas Gutes oder Schlechtes herauskommt, hängt vom Schicksal des anderen ab.
- Das Gefühl, Diener Gottes zu sein. Krishna zeigt Arjuna im 11. Kapitel die Kosmische Gestalt Gottes und zeigt ihm auch die Zukunft. Und gibt ihm so zu erkennen: Gott macht alles, Du bekommst zwar den Ruhm für die Handlung, aber eigentlich hast Du gar nichts gemacht.
- Das Bewusstsein, dass das eigene Selbst jenseits von Körper und Psyche ist. Nicht ich handele, sondern Körper und Geist handeln. Und Körper und Geist sind Teile des Kosmischen Körper und Kosmischen Geistes, werden also in Wahrheit gar nicht von mir gesteuert.
- Das Gefühl, ein Instrument in den Händen des eigenen Meisters zu sein. Man stellt sich vor, wie der verlängerte Arm des Meisters zu sein

6. Widmen aller Handlungen an Gott

Nicht immer ist es möglich, in jedem Moment eine vollständige Karma-Yoga-Einstellung aufrechtzuerhalten. Man kann sich aber zum Beispiel morgens vor oder nach der Meditation sagen: „Was auch immer ich heute tue, das widme ich Dir, oh Gott.“ Und am Abend kann man sagen: „Was auch immer ich heute getan habe, das widme ich Dir, oh Gott.“ Wenn man etwas Neues beginnt, kann man vom Herzen her sagen: „Ich will das jetzt tun so gut ich kann. Ich tue es für Dich, oh Gott. Bitte wirke durch mich. Mache Du daraus das, was geschehen soll und richtig ist.“ Und während man handelt, kann man an Gott denken, und fühlen, wie Gottes Energie durch einen hindurch wirkt, wie die Hände Instrumente Gottes sind. Man kann sogar seine Gedanken Gott widmen und Gott sagen: „Bitte gib mir die Gedanken, die für Dein Werk förderlich sind.“ Nach der Handlung kann man sagen: „Was auch immer ich getan habe, habe ich für Dich getan. Mach bitte das daraus, was entstehen soll. Wenn Du willst, lass es von Erfolg gekrönt sein. Wenn Du es nicht so willst, ist es auch ok.“
Krishna als Manifestation Gottes sagt gegen Ende der Bhagavad Gita: „Gib alle Vorstellung von richtig oder falsch auf, nimm zu Mir allein Zuflucht. Ich werde Dich von allem Makel befreien. Sorge Dich nicht.“ (XVIII 66) Nachdem wir uns redlich darum bemüht haben, das Rechte zu tun, können wir loslassen und zu Gott sagen: „Ich tue, was ich kann. Aber ich selbst weiß nicht, was richtig oder falsch ist. Bitte kümmere Du Dich darum.“ Man kann sogar sagen: „Oh Gott, ich weiß, eigentlich wäre etwas anderes besser. Aber ich bin zu schwach, es zu tun. Wenn Du willst, dass ich das andere tue, dann gib mir bitte die Kraft dazu. Ansonsten werde ich das tun, was ich kann. Und Du musst Dich um alles andere kümmern.“ Das mag etwas verantwortungslos klingen. Es hilft aber, Vorstellungen von Schuld und Wut zu überwinden. Es hilft, sich wirklich in Einheit zu fühlen und aus Einheit heraus zu handeln.

7. Beachtung von ethischen Prinzipien

Eine kleine Gefahr birgt das oben Gesagte: Angenommen, man phantasiert irgendetwas in sich zusammen, fühlt sich von einer höheren Kraft zu einem Mord gedrängt. Selbst wenn man das dann ausführt, so gut man kann, es Gott widmet, keine Früchte erwartet und bei mehreren Fehlversuchen gleichmütig bleibt, ist das noch lange keine Karma-Yoga-Handlung. Alle Handlungen sollte man anhand fester ethischer Prinzipien prüfen. Im Privatbereich heißt das insbesondere die Beachtung von Ahimsa, Nichtverletzen und Asteya, Nichtstehlen, Aparigraha, Unbestechlichkeit. Zwar mag das Auflehnen gegen Unrecht auch einmal ein Übertreten von Konventionen beinhalten; trotzdem sollte auch hier das Prinzip der Verhältnismäßigkeit und des am wenigsten verletzenden Mittels für alle Beteiligten beachtet werden. So kann es im Extremfall durchaus angebracht sein, einen Verbrecher auch unter Anwendung von Gewalt von einer Gewalttat abzuhalten. Im allgemeinen sollte einem aber das Prinzip der Unverletzbarkeit allen Lebens heilig sein. Für Menschen mit größerer Macht und Einfluß gelten darüber hinaus die Menschenrechte als unverletzliche ethische Prinzipien. Nur durch Beachtung übergeordneter ethischer Prinzipien ist ein Abgleiten in Größenwahn und anderen Wahnsinn zu vermeiden.

Kein Vollkommenheitsanspruch

Wer sich das oben genau durchgelesen hat, mag vielleicht den Eindruck bekommen, dass es für eine/n Suchende/n am Anfang kaum möglich ist, eine vollkommen reine Karma-Yoga-Handlung auszuführen. Reines Motiv, Nicht-Anhaften an den Früchten, Gleichmut in Erfolg und Misserfolg, ethische Prinzipien, etc. – das alles zusammen zu beachten ist kaum möglich. Swami Venkatesananda, ein Schüler von Swami Sivananda, sagte einmal: „Eine wirklich vollkommene Karma-Yoga-Handlung kann nur ein vollkommener Meister ausführen.“ Aber wir als Aspiranten können uns darum bemühen. Wir können mindestens mehr Karma abarbeiten, also Lektionen lernen, als wir neues Karma schaffen. Wir können uns bemühen, die Karma-Yoga-Einstellung immer weiter zu vertiefen. Und wir sollten uns auch an die Entwicklung der Karma-Yoga-Einstellung mit einer entsprechenden Karma-Yoga-Haltung machen: Das heißt, so gut wie wir können, gleichmütig in Erfolg und Misserfolg - also auch Ruhe und inneren Gleichmut bewahren, wenn wir mal wieder etwas egoistischer waren -, und alles Gott widmen: Letztlich schaffen wir es nicht aus eigener Kraft, sondern brauchen Gottes Gnade. Wir arbeiten an uns, so gut wir können. Und wenn der richtige Moment gekommen ist, verhilft Gottes und des Meisters Gnade zur inneren Transformation.

Wo kann man Karma Yoga lernen?

Für Karma Yoga gibt es vermutlich kaum Volkshochschulkurse. Jedoch kann man auch ohne weitere Anleitung an sich arbeiten. Die „Bhagavad Gita“ (z.B. mit Kommentar von Swami Sivananda, Mangalam Verlag) gibt vielfältige Inspirationen. Ideal ist es, eine Weile in einem Ashram ohne Entgelt mitzuarbeiten. Und zwar nicht nur deshalb, weil man kein Geld hat, um sich Seminare zu leisten und die meisten Ashrams Arbeitsaustausch anbieten. Sondern, um die Karma-Yoga-Einstellung zu üben und zu entfalten. So kommt man am leichtesten in den Geist von Karma Yoga, die Erfahrung von Einheit im Alltag.

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