Swami Sivananda

Die sieben Stufen von Jnana

Sapta Jnana Bhumikas

Es gibt sieben Stufen von Jnana, die sieben Jnana Bhumikas. Zuerst muß durch tiefes Studium von Atma Jnana Shastras, Zusammensein mit Weisen und das Ausführen von tugendhaften Handlungen ohne Erwartung von Früchten Jnana entwickelt werden. Dieses Subheccha, der richtige Wunsch, ist die erste Bhumika oder Stufe von Jnana. Es gießt den Geist mit dem Wasser der Unterscheidung und schützt ihn. Auf dieser Stufe herrscht Nichtanziehung oder Gleichgültigkeit gegenüber Sinnesobjekten. Die erste Stufe ist die Grundlage für die weiteren Stufen. Von ihr aus werden die nächsten beiden erlangt, nämlich Vicharana und Tanumanasi. Fortgesetztes Atma Vichara (Fragenstellen über Atman) ist die zweite Stufe. Die dritte Stufe ist Tanumanasi. Diese wird erreicht durch die Pflege spezieller Gleichgültigkeit gegenüber Objekten. Der Geist wird so dünn wie ein Faden. Daher der Name Tanumanasi. Tanu bedeutet Faden - der fadenähnliche Zustand des Geistes. Die dritte Stufe wird auch Asanga Bhavana genannt. In der dritten Stufe ist der Suchende befreit von allen Anziehungen. Wer auf der dritten Stufe stirbt, bleibt lange Zeit im Himmel und wird auf der Erde als Jnani wiedergeboren. Die drei besprochenen Stufen fallen unter den Jagrat Zustand. Die vierte Stufe ist Sattwapati. Diese Stufe zerstört alle Vasanas bis an die Wurzel. Das fällt unter den Swapna Zustand. Die Welt erscheint wie ein Traum. Wer die vierte Stufe erreicht hat, sieht alle Dinge des Universums gleich an. Die fünfte Stufe ist Asamsakti. Darin herrscht absolute Nichtverhaftung an die Dinge der Welt. In diesem Zustand gibt es weder Upadhi, noch Wachen, noch Schlafen. Es ist der Zustand von Jivanmukti, in dem es zur Erfahrung von Ananda Swaroopa kommt (die ewige Wonne Brahmans), verbunden mit makellosem Jnana. Das fällt unter Sushupti. Die sechste Stufe ist Padartha Bhavana. Darin kommt es zur Erkenntnis der Wahrheit. Die siebente Stufe ist Turiya, der Zustand des Überbewußtseins. Das ist Moksha. Es heißt auch Turiyateeta. Es gibt keine Sankalpas. Alle Gunas verschwinden. Es übersteigt Geist und Sprache. Die körperlose Errettung (Videhamukti) wird auf der siebenten Stufe erlangt.
In der Sicherheit von Atma zu weilen, ohne Wünsche und mit universeller Sicht gegenüber allem, nachdem alle Komplikationen der Unterscheidungen von ›Ich‹ oder ›Er‹, Existenz oder Nichtexistenz, zerstört wurden, ist Turiya.
Das, was von der Natur von Wonne und mit Intelligenz verbunden ist, heißt Turiya. Der Weise ist auf dieser Stufe bar aller Vasanas. Er ist frei von allen Vorstellungen von Unterschied und Nichtunterschied, ›Ich‹ und ›Nicht-Ich‹, Sein und Nichtsein.
Dieser erhabene siebente Zustand ist die Isolation, Moksha, die ohne Teile ist, gleich in allem, makellos, segensreich, still und reines Turiya. Die siebente Stufe, frei von allen Objekten und erfüllt von Wonne, wird von manchen als der Turiyatita Sitz von Moksha gesehen, der Chit selbst ist. Die siebente Stufe übersteigt den Geist, strahlt aus sich selbst und ist von der Natur von Sat. Auf der siebenten Stufe wird körperlose Rettung erlangt. Sie ist homogen. Sie ist unbeschreiblich; sie übersteigt die Kraft der Sprache.

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