Swami Sivananda

Licht auf Yoga Sadhana

Frage: In „Praktische Anleitungen zum Yoga“ heißt es, daß Bandha Traya bei Pranayama, Konzentration und Meditation sehr nutzbringend eingesetzt werden kann. Aber ist nicht Bandha Traya alleine bereits eine sehr anstrengende Übung? Wird nicht die gleichzeitige Anwendung die Aufmerksamkeit vom Lakshya abziehen?
Antwort: Während der Praxis von Bandha Traya muß der Geist mit Meditation beschäftigt sein. Es hilft, um Kumbhaka in Pranayama, Konzentration und Meditation zu verlängern. Wenn man dem Geist erlaubt herumzuwandern, ist Kumbhaka nur sehr kurz. Bandha Traya ist in den Anfangsphasen der Meditation zu praktizieren, um in Kevala Kumbhaka erfolgreich zu sein. In den fortgeschrittenen Stufen ist die Kombination damit nicht notwendig.
Frage:  Soll Kumbhaka nach dem Einatmen gemacht werden, wenn man nur Bandha Traya macht, d.h. ohne Verbindung mit Pranayama? Wie oft soll man diese Kriya ausführen, im speziellen aus Gründen von Brahmacharya?
Antwort: Bandha Traya (besonders Jalandhara Bandha) ist nur notwendig für Kumbhaka, sofort nach dem Einatmen. Es ist nur dazu da, um den unwillkürlichen Impuls zum Ausatmen zu unterdrücken. Bereits zehnmal Bandha Traya bei der morgendlichen und abendlichen Pranayamapraxis wird im Einhalten von Brahmacharya Erfolg bringen. Es kommt jedoch auch sehr auf die Ernährung und eine Änderung des Blickwinkels auf spirituelle Werte hin an.
Frage: Ich las in einem Buch, daß ein Yogi einmal einem Patienten magnetisiertes Wasser gab. Als der Junge aufgefordert wurde, das Wasser zu trinken, berührte der Yogi das Glas mit seinen Fingern, und das Wasser begann zu kochen. Wie kommt es dazu?
Antwort: Ich habe viele ›Yogis‹ gesehen, die in leeren Töpfen Wasser entstehen ließen, das Wasser zum Kochen brachten und darin Reis zubereiteten. Das hat nichts mit Yoga zu tun. Es ist reine Gaukelei. Heilkraft kann nur durch spirituelle Kraft gesteigert werden, durch Reinheit und Intensität der Konzentration. Yoga gibt diese Kraft. Man stellt sie jedoch nicht zur Schau, um zum Zwecke des persönlichen Ruhmes oder wegen des finanziellen Gewinns Aufmerksamkeit zu erregen und nicht einmal, um Glauben zu schaffen. Durch bloßes Sankalpa kann ein Mensch von ungebrochener Wahrhaftigkeit, Enthaltsamkeit und ethischen Tugenden Wunder vollbringen. Auch das richtige Praktizieren von Satya, Ahimsa und Brahmacharya von einem gewöhnlichen Menschen, ungeachtet seiner vergangenen Taten, kann Wunder wirken.
Frage: Jemand hat geschrieben, daß durch die Beherrschung von Yoni Mudra Kutastha gesehen werden kann. Wie kann auf diese Weise das absolute Bewußtsein (Kutastha) gesehen werden?
Antwort: Yoni Mudra dient nur dazu, tiefe Konzentration durch die Vermeidung von äußerer Ablenkung zu entwickeln; Kutastha oder andere Aspekte in Zusammenhang mit Sukshma Sarira oder darüber hinaus können mit den physischen Augen nicht gesehen werden. Man muß die innere göttliche Sicht oder Intuition entwickeln, um die verborgenen Wahrheiten des Yoga wahrzunehmen.
Frage: Wird Kundalini nur durch einen bestimmten Yoga erweckt, nämlich die Methode des Rishi Patanjali? Ist sie unbedingt notwendig, um Siddhis zu erwerben?
Antwort: Raja Yogis erwecken Kundalini durch Samyama, Hatha Yogis durch verschiedene Yoga Kriyas, Jnana Yogis durch reinen Willen und Bhaktas durch makellose Frömmigkeit. Das Erwecken von Kundalini durch jede dieser Methoden verleiht Siddhis. Wenn die Kundalini durch die einzelnen Chakras geht, erlangt der Suchende deren jeweilige Siddhis. Kluge Yogis stellen niemals Siddhis zur Schau, da sie in den meisten Fällen einen Rückschlag verursachen. Das letztendliche Ziel ist Selbstverwirklichung, und dafür sind Siddhis vollkommen nutzlos. Mißbräuchlich verwendete Siddhis verlieren ihre Wirksamkeit und verursachen unsägliches Leid.

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