Swami Sivananda

Überblick über Bhakti Yoga Sadhana

Was ist Bhakti? Bhakti oder Hingabe ist höchste Liebe, die auf Gott gerichtet ist.
Es gibt zwei Arten von Bhakti: Kamya und Nishkamya.
Die zwei Arten von Nishkamya Bhakti sind:
 1. Vaidhi oder äußere Puja und Japa usw. und 2. Ragatunika oder Prema (innerlich), bedingt durch extreme Prema, intensive Liebe.
Vier Arten von Bhaktas (Gita VII,16):
1. Aarta (Leidende wie Draupadi, Gajendra, etc.); 2. Jijnasu (Sucher wie Uddhava); 3. Artharthi (der den Wunsch hat, ein Objekt zu erlangen; Dhruva zum Beispiel) und 4. Jnani (Weise wie Sukadeva, ect.)
Fünf Arten von Muktis:
1. Salokya (am selben Ort wie der Herr weilend); 2. Samipya (in Gottes Nähe weilend); 3. Sarupya (dem Herrn an Gestalt ähnlich); 4. Sayujya (vollständige Identität mit dem Herrn) und 5. Sarishti (Genuß göttlicher Kräfte).
Neun Arten von Bhakti (Bhagavatam: 7-5-23):
1. Sravanam (Hören der Lilas, Kathas, usw. des Herrn); 2. Kirtanam (melodisches Singen Seines Namens, der Lilas, Kathas, usw.); 3. Smaranam (Denken an den Herrn); 4. Padasevanam (Dienst zu Seinen Füßen und Dienst für Guru, Eltern, Land und Menschheit); 5. Archanam (Opfer von Blumen, heiligen Blättern etc.); 6. Vandanam (Verbeugen vor dem Herrn und geistiges Verbeugen vor jedem Wesen); 7. Dasyam (das Bhava des Dieners dem Herrn gegenüber); 8. Sakhyam (Haltung der Freundschaft) und 9. Atma-Nivedanam (Selbstaufgabe, buchstäblich sich selbst hingeben).
Fünf Arten von Bhavas:
1. Santa (friedvoll, selbstbeherrscht und gelassen wie Bhisma); 2. Dasya (das Bhava des Dieners dem Herrn gegenüber, wie Hanuman); 3. Sakhya (Freundschaft wie Arjuna); 4. Vatsalya (elterliche Zuneigung wie Kausalya, Yasoda) und 5. Madhurya (Ehefrau und Ehemann, Liebende, wie die Gopis, Gauranga).
Sechs Methoden, um Bhakti zu entwickeln:
1. Dienst an Bhagavatas, Sadhus, Sannyasins, etc; 2. Wiederholen von Gottes Namen, Japa, Smaran, etc.; 3. Satsang; 4. Hari Kirtan (lautes Wiederholen des Namens des Herrn); 5. Studium von religiösen Büchern wie Gita, Ramayana, Bhagavat, etc; und 6. Pilgerreisen und Aufenthalt an heiligen Orten wie Brindavan, Ayodhya, Pandarpur, Chitrakuta, etc.
Acht Zeichen von Bhakti:
1. Ashrupaata (Tränen), 2. Pulaka (Zubergestehen der Haare), 3. Kampana (Erbeben) 4. Rodana (Weinen oder Schluchzen), 5. Haasya (Lachen), 6. Sveda (Transpirieren, Schwitzen), 7. Murchha (in Ohnmacht fallen) und 8. Svarabhanga (Unfähigkeit zu sprechen).
Vier Voraussetzungen für einen Bhakta:
1. Bescheiden sein wie ein Grashalm, 2. duldungsfähig sein wie ein Baum, 3. Lob und Anerkennung nicht für sich selbst wünschen, jedoch andere loben und respektieren 4. ständig den Namen des Herrn wiederholen.
Fünf Dornen auf dem Weg von Bhakti:
Stolz auf 1. Kaste, 2. Bildung, 3. Stellung, 4. Schönheit, 5. Jugend.
Zwei innere Feinde auf dem Weg des Sadhana:
1. Gier, 2. Zorn.
Zehn Laster, die auf die Lust folgen:
1. Jagdleidenschaft, 2. Glücksspiel, 3. Schlafen am Tag, 4. Verleumden (beschimpfen), 5. Umgang mit leichten Frauen, 6. Trinken, 7. Liebeslieder singen, 8. Tanzen, 9. Vulgäre Musik, 10. Zielloses Umherwandern.
Acht Laster, die dem Zorn folgen:
1. Ungerechtigkeit, 2. Unbesonnenheit, 3. Schikanieren, 4. Eifersucht, 5. Spitzfindigkeit (ständig Fehler suchen), 6. Betrügen, 7. Harte Worte 8. Grausamkeit.
Drei Eshanas:
1. Wunsch nach Wohlstand, 2. Wunsch nach Frau und Kindern, 3. Wunsch nach Ruhm, Ehre, Himmel, etc.
Drei große Gefahren in Bhakti:
Umgang mit 1. Frauen, 2. Reichtum, 3. Atheisten.
Voraussetzungen für Bhakti:
1. Nishkamya (ohne jeden Wunsch nach Früchten), 2. Ananya (ungeteilte Liebe zu Gott), 3. Avyabhicharini (intensive Liebe zur gewählten Gottheit, dem Ishta Devata), 4. Akhanda (Taila Dharvat, ungebrochene, kontinuierliche Liebe), 5. Sadachara Sahita (mit edlen Eigenschaften und edlem Charakter) und 6. Tiefe, Ernsthaftigkeit und Aufrichtigkeit, d.h. wirklich und nicht zum Schein.
Sieben Formen von Prem:
1. Sneha (das Herz zerfließt vor Liebe oder Prema), 2. Mana (das Gefühl, das sich in den Genuß eines Paares mischt, das im Herzen schrecklich ineinander verliebt ist, ungeachtet der Tatsache, daß sie des Genusses wegen zusammen sind), 3. Pranaya, (Liebe, die den Liebenden sich eins mit dem geliebten Wesen fühlen läßt, es ist die völlige Vereinigung des einen mit dem anderen), 4. Raga Sneha (wenn man seinem Gegenüber Glück fühlen läßt, sogar wenn man um des Geliebten willen Elend erleidet, wird Raga genannt), 5. Anuraga (Raga, wenn immer neue Süße im Geliebten entdeckt wird, ist man Anuraga Raga), 6. Bhava (Bhava ist der Name des emotionalen Zustandes, dessen Essenz verglichen wird mit dem Strahlen der aufgehenden Sonne, d.h. es führt zu Prema, so wie die Strahlen in das Aufgehen der Sonne führen. Es läßt das Herz schmelzen durch den unstillbaren Wunsch, Sri Krishna zu erlangen), 7. Maha-Bhava (die höchste Spitze, Erfüllung von Bhava).
24 Avataras:
1. Matsya Avatara brachte die Veden aus den Wassern von Pralaya, 2. Kurma Avatara trug den Mandara Berg im aufgewühlten Ozean, 3. Varaha Avatara, hob die Erde nach der Vernichtung Hirayakshas aus dem Wasser, 4. Nrisimha aus der Säule vernichtete Hiranyakasipu und gab Prahlad Darshan; 5. der Vamana Avatara brachte König Bali zu Fall; 6. Parasurama vernichtete 21 mal Kshatriya Könige und gab Brahmanen das Land; 7. Rama vernichtete Ravana; 8. Krishna tötete Kamsa und war der Lehrer von Arjuna und Uddhava Brahma Vidya; 9. Buddha predigte den Asuras Ahimsa; 10. Kalki wird am Ende des Kali Yuga erscheinen; 11. Yajna, der Sohn von Ruchi und Akuti (die Suyama Devas wurden aus Yajna geboren; er beseitigte die Furcht aus Triloki); 12. Kapila, der Sohn von Kardama Prajapati und Devahuti (er ist der Begründer des Sankhya Philosophiesystems; er lehrte seine Mutter Brahmavidya); 13. Dattatreya, der Avatar der drei Murtis (Brahma, Vishnu, Shiva), Sohn von Atri Muni und Anasuya Devi; 14. die vier Kumaras, Sanaka, Sanandana, Sanatana und Sanatkumara - geistige Söhne Brahmas, die immer ca. sechs Jahre alt sind - Brahma Vidya Gurus; 15. Nara-Narayana, Sohn von Dharma und Murti, übte Tapas in Badrikashrama; 16. Sri Hari gab Dhruva Darshan (dem Sohn von Uttanapada und Suneeti); 17. Prithu gewann aus der Erde Reichtum und Nahrung; 18. Rishabha (Paramahamsa), ein großer Brahma Varishta, Sohn von Nabhi und Sudevi, Meru Devi; 19. Hayagriva (der pferdeköpfige Avatar) erschien im vedischen Yajna und verkündete die Veden; 20. Hari rettete Gajendra vor Nakra; 21. Hamsa erzählte dem Rishi Narada von Bhakti Yoga, Jnana und Bhagavata Purana; 22. die jedem Manvantara vorsitzende Gottheit; 23. Dhanvantari verbreitete die Wissenschaft der Medizin (Ayurveda); 24. Vyasa, der die vier Veden zusammenstellte, herausgab und 18 Puranas schrieb.
Die fünf Gestalten Vishnus:
1. Narayana, 2. Vasudeva, 3. Sankarshana, 4. Pradyumna, 5. Aniruddha
Die zwei Arten von Puja:
1. Äußere und  2. innere (manasig)
Die vier Arten von Bhava in der Puja:
1. Brahma Bhava (Paramatma und Jivatma sind eins), 2. Dhyana Bhava (ständige Meditation nach Vorgangsweise des Yoga), 3. Stuti Bhava (Japa und Hymnen der Anbetung), 4. Bahya Bhava (äußere Anbetung).
Die sechzehn Teile der Puja:
1. Asana (Sitz für die Gottheit, das Bild, bereiten), 2. Swagata (den Herrn, den Devata, willkommen heißen) 3. Padya (Wasser zum Waschen der Füße), 4. Arghya (Wasseropfer in einem Gefäß), 5. Achamana (Wasser zum Nippen), 6. Madhuparka (Honig, Ghee, Milch und Joghurt), 7. Snanam (Wasser für das Bad), 8. Vastra (Kleider und Gewänder), 9. Bhushana (Zierrat und Schmuck), 10. Gandha (Wohlgerüche), 11. Pushpa (Blumenopfer), 12. Dhupa (Räucherwerk), 13. Deepa (Licht), 14. Naivedya (Speisen), 15. Tambulam (Betelnüsse, etc.) und 16. Vandana oder Namaskar (Verbeugungen und Gebete).
Vier Arten von Klang:
1. Para (Manifestation in Prana), 2. Pasyanti (Manifestation im Geist), 3. Madhyama (Manifestation in Indriyas) und 4. Vaikhari (Manifestation im sprachlichen Ausdruck). Die ersten drei bleiben tief und unergründlich  wie der Ozean.
Drei Arten von Japa:
1. Vaikhari (mittels der Zunge mit einem hörbaren Ton), 2. Upamsu (mit der Zunge ohne Ton - halblaut), 3. manasig (geistig - innerlich).
Drei Arten von Kirtan:
1. Ekanta (allein), 2. Sankirtan (viele Personen gemeinsam), 3. Akhanda Kirtan (fortgesetzt ohne Unterbrechung).
Zehn Vergehen gegen den göttlichen Namen:
1. Schmähung von Heiligen und Gläubigen, 2. Unterschiede machen zwischen den Namen Gottes, 3. Respektlosigkeit gegenüber dem Lehrer, 4. geringschätzig über die Schriften sprechen, 5. die Herrlichkeit des göttlichen Namens als nichts anderes als übertriebenes Lob ansehen, 6. unter dem Deckmantel des Namens sündigen, 7. den Namen unter andere Tugenden einreihen und die Praxis von Fasten, Nächstenliebe und Opfern usw. ohne den Namen, 8. die Praxis des Namens unwürdigen und gottlosen Menschen empfehlen, die nicht darauf vorbereitet sind, solche Unterweisungen zu empfangen, 9. Mangel an Liebe zum Namen, auch nachdem von seiner Herrlichkeit gehört wurde, 10. Betonung der Verhaftung „Ich“ und „Mein“ an die Objekte des Vergnügens.
Fünf Werke Ishvaras:
1. Erschaffen, 2. Erhalten, 3. Zerstören, 4. Verhüllen, 5. Ergießen göttlicher Gnade.
Sechs Eigenschaften von Bhagavan:
1. Aishvarya (göttliche Kräfte), 2. Dharma (Rechtschaffenheit), 3. Sri (Reichtum jeglicher Art), 4. Yashas (Ehre, Ruhm, Herrlichkeit, etc.), 5. Jnana (Wissen), 6. Vairagya (Leidenschaftslosikeit).
Drei Arten von Karma:
1. Sanchita (angehäufte Handlungen aus unzähligen früheren Leben), 2. Prarabdha (der Teil von Sanchita Karma, der in dieser Geburt ausgelebt werden muß, 3. Kriyamana oder Agaami (Handlungen, die in diesem Leben ausgeführt werden, und die in dieser oder kommenden Geburten Früchte tragen werden.
Fünf Arten von Kriyamana oder Agaami Karmas:
1. Nitya (verpflichtend), 2. Naimittika (zufällig, bei gewissen Gelegenheiten), 3. Kamya (ausgehend vom Wunsch nach Reichtum, Frau, Sohn, etc. oder von Krankheit, 4. Nishiddha (verboten wie stehlen, lügen, Fleisch essen, trinken, etc.), 5. Prayaschitta (als Sühne oder zur Beseitigung von Sünden etc).
Neun Stufen in Bhakti:
1. Satsanga, Svadhyaya (Studium religiöser Bücher), 2. Bewunderung, 3. Sraddha (Glaube an Gott), 4. Hingabe (Sadhana, Bhakti oder Japa, Kirtan, Smaran etc.), 5. Nishta (Ergebenheit), 6. Ruchi (Lust am Hören und Singen der Namen und der Herrlichkeit des Herrn), 7. Rati (intensive Zuneigung), 8. Sthayee Bhava (Beständigkeit oder dauerhaftes Bhava von Bhakti Rasa), 9. Maha Bhava - Premaya (auf dieser Stufe ist der Gläubige tot für die Welt und ihre Reize. Er wird Jivanmukta.
Die vier Arten von Purushartha sind:
1. Dharma (Erfüllung dharmischer Pflichten), 2. Artha (Erlangen von Reichtum etc.), 3. Kama (Befriedigung von Wünschen), 4. Moksha (Befreiung von Geburt und Tod).

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