Swami Sivananda

Voraussetzung für Sadhana

 Wenn du Gott nur mit einem Bruchteil des Eifers dienst, mit dem du dem Mammon, deiner Frau oder deinen Kindern dienst, wirst du Gott sicherlich in sehr kurzer Zeit verwirklichen. Schon ein Augenblick intensiver Liebe zu Gott mit brennendem Viraha, Gottberauschung, und heißem Sehnen wird genügen, um Gott zu schauen.
Dinge müssen verhaftungslos getan werden, ohne das Gefühl, sie für die eigene persönliche Reinheit zu tun. Tue Dinge um Gottes willen und gib auch solche Verhaftungen auf wie: „Möge es Gott gefallen“. Du mußt darauf vorbereitet sein, die Arbeit jederzeit aufzugeben, wenn sie auch noch so interessant ist und dir auch noch so sehr gefällt. Sobald die innere Stimme der Seele sagt, daß die Arbeit aufzugeben ist, mußt du sie sofort preisgeben. Verhaftung an irgendeine Arbeit bindet. Verstehe diese subtilen Geheimnisse von Karma Yoga gut und beschreite mutig den Weg von Karma Yoga.
Maya richtet durch Vorstellungen im Geist Schaden an. Eine Frau ist nicht schön, die Vorstellung ist schön. Zucker ist nicht süß, sondern die Vorstellung ist wundervoll. Eine Speise ist nicht schmackhaft, sondern die Vorstellung ist schmackhaft. Der Mensch ist nicht schwach, sondern die Vorstellungskraft ist schwach. Verstehe das Wesen von Maya und Geist und werde weise. Zügle diese Vorstellung des Geistes durch Vichara, richtiges Denken, und ruhe in Brahman, wo es weder Vorstellung, noch Sankalpa, noch Gedanken gibt.
Du bist nur zornig gegenüber Dienerschaft,  Unterlegenen und hilflosen schwachen Menschen, aber nicht gegenüber deinem Meister, Chef, Höhergestellten oder starken Menschen, warum? Aus Angst vor dem Meister beherrschst du dich irgendwie. Kannst du dich nicht auch deiner Dienerschaft gegenüber beherrschen? Wenn du versuchst, den Herrn im Diener zu sehen, wirst du nicht ärgerlich auf ihn werden. Zorn zerstört. Nur unter dem Einfluß von Zorn werden Verbrechen und schlechte Handlungen begangen, ältere Menschen beleidigt und grobe Worte gesprochen. Deshalb muß Zorn mit allen Mitteln beherrscht werden.
Entwickle Geduld, Toleranz, Barmherzigkeit und Liebe. Praktiziere Vichara. Frage dich: „Wer bin ich?“ Diene anderen mit Atma Bhav. Frage dich: „Was erreiche ich, wenn ich zornig werde? Meine gesamte Energie geht verloren, wenn ich zornig werde. Das Selbst ist eins. Das Selbst ist allen Wesen gemeinsam. Wenn ich einen anderen verletze, verletze ich mich selbst. Es gibt nichts außer meinem Selbst. Es gibt keinen Zorn in Atman. Atman ist eine Verkörperung von Frieden.“ Diese schlechte Vritti wird von selbst sterben.
Manche Menschen haben spirituelle Neugier. Sie dürsten nicht wirklich nach Befreiung. Sie glauben, sie würden bestimmte Kräfte oder Siddhis bekommen, wenn sie einige Yogapraktiken machen. Wenn sie die Kräfte nicht bekommen, verlieren sie die Geduld, geben die Praktiken auf, verlassen den spirituellen Pfad und spotten über Yogis und Yoga. Bloße Neugier kann nicht helfen, spirituelle Fortschritte zu machen. Neugier ist abscheulicher als Boshaftigkeit. Halte Innenschau. Analysiere deine Gedanken und finde heraus, ob du wirklich spirituell hungrig oder nur neugierig bist. Verwandle durch beständigen Satsang, Studium guter religiöser Bücher, Gebet, Japa und Meditation Neugier in echten Durst nach Befreiung.
Dein Geist wird so manches Mal schaudern, wenn schlechte Gedanken in den Geist kommen. Das ist ein Zeichen spirituellen Fortschritts. Du wächst spirituell. Du wirst sehr leiden, wenn du an schlechte Taten denkst, die du in der Vergangenheit getan hast. Das ist ebenso ein Zeichen deiner spirituellen Transformation. Du wirst jetzt nicht mehr dieselbe Handlung wiederholen. Dein Geist wird zittern und der Körper beben, immer wenn eine schlechte Samskara oder eine schlechte Handlung dich dazu drängt, durch die Macht der Gewohnheit dieselbe Handlung zu tun. Meditiere weiter mit voller Kraft und Ernsthaftigkeit. Alle Erinnerungen an schlechte Taten, alle schlechten Gedanken, alle schlechten Eingebungen Satans werden von selbst sterben. Du wirst in vollkommener Reinheit und in vollkommenem Frieden verankert sein.
Leidenschaft lauert in dir. Du fragst mich vielleicht, warum du häufig zornig wirst. Zorn ist nichts anderes als eine Erscheinungsform von Leidenschaft. Wenn Leidenschaft nicht befriedigt wird, nimmt sie die Form von Zorn an. Der wahre Grund für Zorn ist unbefriedigte Leidenschaft. Sie drückt sich in der Form von Zorn aus, wenn du dich mit den Fehlern der Dienstboten befaßt. Dies ist ein indirekter Grund oder äußerer Stimulus, um Ausdruck zu finden. Ströme von Raga Dvesha wurden nicht gründlich beseitigt. Sie sind nur etwas vermindert, ausgedünnt. Die Indriyas oder Sinne sind noch in Bewegung. Sie sind nur zu einem gewissen Grad abgeschwächt. Sie sind nicht vollständig im Zaum und unterworfen. Es gibt noch Unterströmungen von Vasanas und Trishnas. Die nach außen gerichtete Tendenz der Sinne ist nicht vollständig gezügelt. Du bist nicht fest in Pratyahara. Die Vrittis sind noch mächtig. Es ist keine starke und dauerhafte Unterscheidung und Leidenschaftslosigkeit vorhanden. Das Streben nach dem Göttlichen ist nicht intensiv geworden. Rajas und Tamas treiben noch ihr Unwesen. Sattva ist erst leicht angewachsen. Schlechte Vrittis sind nicht geschwächt. Sie haben noch Kraft. Positive Tugenden sind erst in  unbedeutendem Maß entwickelt. Das ist der Grund, warum du keine vollkommene Konzentration erreicht hast. Reinige zuerst den Geist. Dann kommt Konzentration von selbst.
Saguna Upasakas, Menschen, die über eine Darstellung des Herrn meditieren, sollten zuerst Tratak mit offenen Augen praktizieren, bis sie ein klares, scharf umrissenes Bild visualisieren können. Später können sie das Bild mit geschlossenen Augen visualisieren. Das Bild muß dem Geist und den Augen sehr gefallen. Es muß einen schönen, erfreulichen Hintergrund haben. Wenn durch fortgesetzte Meditation über eine Form ein starkes geistiges Bild deines Herrn geschaffen wurde, soll dieses geistige Bild nicht durch Änderung des Bildes gestört werden. Bleibe bei demselben Bild, stärke und fühle das geistige Bild durch wiederholte Praxis von Tratak, Visualisation und beständige Meditation über die Form. Durch die Macht der Gewohnheit wird dasselbe Bild ganz leicht im Geist erscheinen. Manchmal wird sogar das Mantra oder die Formel verändert, wenn der Geist müde ist oder Abwechslung will, ändere jedoch nie dein geistiges Bild oder Bhava.
Bedingungen sind nicht schlecht, sondern der Geist ist schlecht. Der Geist ist nicht richtig geschult. Erkläre diesem schrecklichen und furchtbaren Geist den Krieg. Beklage dich nicht über schlechte Bedingungen, sondern beklage dich zuerst über deinen Geist. Schule zuerst den Geist. Wenn du unter unangenehmen Bedingungen Konzentration übst, wirst du stärker werden, die Willenskraft schnell entwickeln und eine dynamische Persönlichkeit werden. Sieh das Gute in allem und verwandle Schlechtes in Gutes. Das ist der wahre Yoga. Das ist die wahre Arbeit eines Yogis.

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