Yoga und Gesundheit

Der Lotussitz - Padmasana

Der Lotussitz ist eine der nutzvollsten und wichtigsten Asana. Er ist die bevorzugte Haltung für die Meditation und die Atemübungen des Pranayama. Das Einnehmen dieser Haltung erfordert eine hohe Beweglichkeit im Hüftbereich und kann daher nur Übenden eingenommen werden, die regelmäßig und intensiv praktizieren.

Die Hatha Yoga Pradipika über das Üben in Padmasana:
“Nachdem du Padmasana eingenommen und die Handflächen aufeinandergelegt hast, halte das Kinn fest über der Brust, sinne über Brahman nach und ziehe häufig den After zusammen (Mula Bandha), während du Apana (eine der fünf Prana - Sexualität...) hochziehst. Dabei halte deine Gedanken fest auf Brahman gerichtet. Während du in ähnlicher Weise den Hals zusammenziehst, zwingst du Prana, hinabzufließen. Hierbei empfängst du, dank der Kundalini, die auf diese Weise geweckt wird, Erkenntnisse ohnegleichen.”

Vorübungen zur Lotushaltung:
1. Ziehe in Rückenlage ein Knie zum Brustbein hoch und halte mit den gefalteten Händen einen Zug der spürbaren Dehnung in Richtung Brustmitte.
2. Aus der Übung 1 kommend, strecke das angezogene Bein aus und ziehe sanft mit den Händen den Fuß zum Kopf.
3. Stelle die Füße in Schmetterlingsposition und bewege langsam, aber stetig, die Knie zum Boden hinunter. Durch das Sitzen mit dem Rücken zu einer Wand können die Hände verstärkend eingesetzt werden.
4. Sitze im Fersensitz, öffne schulterbreit die Knie und die Beine und senke das Gesäß zum Boden hinunter. Bewege dann mit rundem Rücken Rumpf und Kopf zum Boden hinunter in die Rückenlage und verbleibe dort ein paar Minuten. Die Hände und Ellenbogen können hierbei stützen.
5. Lege einen Fuß auf den benachbarten Oberschenkel und bringe vorsichtig das Knie zum Boden hinunter. Während eine Hand den Fuß fixiert, kann die andere die Beugung unterstützen. Diese Übung kann verstärkt werden, wenn sie aus der Rückenlage geschieht.

Beschreibung der Übung:
Setze dich mit ausgestreckten Beinen auf den Boden, lege dann den rechten Fuß auf den linken Oberschenkel, halte mit der linken Hand den Fuß fixiert und bringe die Knie etwas näher zusammen. Beuge dann das linke Bein am Boden, fasse mit der rechten Hand den linken Fuß und ziehe ihn auf den rechten Oberschenkel hinauf, während die linke Hand das linke Knie in der Nähe des Bodens fixiert. Versuche dann, beide Knie etwas näher zusammenzubringen. Richte den Oberkörper auf, in dem du die Brust hebst und den unteren Rücken  und den Bauch etwas zurückziehst. Senke und löse Schultern und Knie, entspanne Hüften und Leisten, bringe den Kopf in eine angehobene Position (Kinn etwas zum Brustbein angezogen) und lege die Arme und Hände entweder auf den Beinen oder im Schoß ab. Die Finger werden dann zu Chin Mudra (Hände auf den Knien, Daumen und Zeigefinger schließen, die anderen Finger strecken) oder zu Dhyana Mudra (Hände in Schoß, rechte Hand in die linke legen, so daß sich die Daumenspitzen berühren) geformt.

Körperliche Wirkungen:
In Padmasana kann der Übende seinen Körper lange unbeweglich halten. Die Konstruktion ist fest und sicher und fördert das Gerade- und Aufrechthalten des Rückens. Die Haltung beruhigt Körper und Bewußtsein gleichermaßen und ist daher der erste Schritt zu erfolgreicher Meditation.
Padmasana stärkt die Nerven im Bereich des Steißbeins und der Lendenwirbel, fördert die Verdauung und hilft bei vielen nervlichen und emotionalen Störungen..
Durch die Sitzhaltung und die Kreuzlagerung der Füße erfolgt ein Druck auf Akupressurpunkte des Milz-, des Gallenblasen- und des Lebermeridians. Dieses erreicht eine harmonisierende Wirkung auf viele Körperenergien. 

Energetische Wirkungen:
Durch Padmasana werden viele Körperenergien aktiv geweckt und geleitet. Die Stellung der Arme und Beine bringt die Nadis in die Lage, durch Umleitung der Energieströme große Mengen zu entwickeln, die vorzugsweise vom Mulladhara Chakra aufwärts zum Scheitel gelenkt werden sollten. Besonders stark sind hierbei die Wirkungen auf die unteren drei Chakras. Die Übung des Lotus ist stark dynamisierend und belebend und kann zu Einschlafschwierigkeiten führen. Daher sollte sie nicht allzu kurz vor der Schlafenszeit praktiziert werden. Sie eignet sich besonders für die Meditation am Morgen, wobei der Vorbereitung der Beine etwas Aufmerksamkeit geschenkt werden sollte.

Der innere Aufbau:
Wie alle Positionen besitzt auch Padmasana einen typischen inneren Aufbau. Das Zentrum der Haltung ist Kanda, das Körperzentrum im Bauch, das die ruhende Mitte repräsentiert. Von dieser Mitte aus scheint eine Kraft einerseits zum Kissen oder Boden und zu den Knien hin abzufließen, andererseits geht von hier eine Strömung die Wirbelsäule hinauf, die über den Nacken in den Kopf und weiter in den Raum zu fließen scheint, während die Außenseiten des Oberkörpers über Schultern und Arme/Hände wieder zum Kanda hinabfließen.
Die Wahrnehmung und Realisation dieser Strömungen sind ein gerne gewählter Einstieg und Konzentrationspunkt für jene Meditationsweisen, die Achtsamkeit und Wahrnehmung des “IST” in den Mittelpunkt stellen. Anfangs wird sich eine Verknüpfung mit dem Atem kristallisieren (im Einatem nach oben gerichtet, im Ausatem abfließend zum Kissen hin), später jedoch wird dieser Aufbau nicht mehr als vom Atem getragen, sondern als eine von den Atemphasen und –arten unabhängige Wahrnehmung empfunden, die lediglich Energie aus dem Atem schöpft.

Gegenanzeigen:
Die Gegenanzeigen liegen in den Anforderungen der Haltung begründet. Keine Meditationshaltung kann und darf Schmerz oder Unwohlsein verursachen.. Ein Ausweichen auf die halbe oder auch viertel Lotushaltung ist dann empfehlenswert. Besondere Beachtung sollte ein Auftreten von Schmerz im Bereich der Knieaußenseite finden. Die Einübung sollte dann nicht weiter forciert werden, bis dieser Schmerz nachläßt oder verschwindet. Allgemein sollte ein großes Maß an Gefühl und Vorsicht das Einüben begleiten.

Das Einüben der Haltung:
Padmasana kann nur unter optimalen Bedingungen für Dhyana und Pranayama eingesetzt werden. Trotzdem ist es sinnvoll, die Vorübungen und auch die eigentliche Haltung oftmals in das Übungsprogramm zu integrieren. Man übt den Lotus am besten durch den Lotus oder seine Halbstellung, versucht dabei zu Entspannen und loszulassen. Bereits wenige Minuten (zwei bis fünf Minuten) täglich bringen im Laufe der Zeit gute Erfolge. Wichtig ist, daß die Knie in der Haltung näher zusammen kommen, was den Fuß weiter auf den Oberschenkel hinauf bringt. Die Belastung der Dehnung am Fußspann wird dabei stark reduziert und die Haltung wird bequemer. Man übt den Lotus ohne oder nur mit einem sehr dünnen Kissen.

Literaturnachweis:
Die Beschreibungen gründen sich unter anderem auf nachfolgende Veröffentlichungen:

Andre von Lysebeth: Meine tägliche Yogastunde
Michael Gach: Aku-Yoga
Swami Satyananda Saraswati: Asanas, Pranayama, Mudra, Bandha
B.K.S. Iyengar: Licht auf Yoga
Hartmut Weiss: Yoga Meditation

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