Yoga und Gesundheit

Fasten

von Swami Sivananda

Die allererste Pflicht ist es, Sadhana (spirituelle Praxis) zu betreiben, um Gott zu verwirklichen. Dazu sind ein gesunder Körper und Geist von allergrößter Wichtigkeit. Fasten hilft sehr, den Körper im Zustand vollkommener Gesundheit zu erhalten.

Wenn das leiseste Zeichen einer Krankheit im Körper erscheint, ist das ein Hinweis dafür, einen oder zwei Tage zu fasten. Für die Tiere, welche nur von der Natur abhängen, ist es natürlich, zu fasten, wenn sie krank werden, und sie heilen sich selbst mit natürlichen Mitteln, Sonnenlicht, frischer Luft, Fasten und Ruhe.

Erkältungen, Kopfschmerzen, leichtes Fieber, ein wenig Husten und ein voller Darm sind einige der Anzeichen einer Krankheit, die ernsthafte Formen annehmen kann, wenn sie zu Beginn vernachlässigt wird.

Bei den jetzigen Gegebenheiten ist es sehr schwer, ohne Übung ein komplettes Fasten, bei dem man nur Wasser zu sich nimmt, durchzuhalten. So müssen wir den goldenen Mittelweg verfolgen, indem wir Fruchtsäfte, vermischt mit viel Wasser, zu uns nehmen. Keine feste  Nahrung sollte an diesem Tag gegessen werden. Diese Art Fasten ist für die Erhaltung der Gesundheit sehr vorteilhaft.

Fasten ist ein rasches Heilmittel für viele Leiden. Es verschafft dem Magen eine Ruhepause und entfernt Giftstoffe aus dem Körper. Es reinigt den Körper und versorgt ihn mit großer Energie.Viel Sorgfalt ist während langer Fastenzeiten erforderlich. Sie sollten unter der Führung eines Experten durchgeführt werden, sonst ist es möglich, daß dem Organismus mehr geschadet als genützt wird.

Ein Zwei- oder Dreitagefasten kann ohne die Führung eines Experten durchgeführt werden, aber die Anwendung eines Einlaufs während und einen oder zwei Tage nach dem Fasten ist notwendig.

Segensreiche Wirkungen des Fastens

Fasten wird von allen Religionen empfohlen. Es ist die erste Stufe auf der Leiter, die zum göttlichen Leben führt.

Ein komplettes Fasten von 24 Stunden gibt den Gedärmen die Chance einer Erholung, der Geist hat mehr Zeit, an Gott zu denken. Das Fasten verjüngt den Körper und macht den Geist konzentrationsfähig. Alle Deine Energien werden sorgfältig erneuert.

Eine totale physische Überholung findet statt. Geistig entwickelst Du mehr Konzentration und Widerstandsfähigkeit. Du wirst stärker und entwickelst größere Fähigkeit, physischen Störungen, Krankheiten und Müdigkeit zu widerstehen.

Obwohl Fasten ein wunderbares Heilmittel ist, darf nicht erwartet werden, daß es Unmögliches vollbringen kann. Es kann Mangelerkrankungen wie Skorbut oder Rachitis, die durch unzureichende Ernährung entstanden sind, angeborene Krankheiten und wirkliche organische Störungen nicht heilen. Langes Fasten ist nicht ratsam bei zehrenden Krankheiten wie Schwindsucht, perniziöser Anämie und während der Schwangerschaft.

Fasten vermittelt eine klare Einsicht in alles. Ein Mensch, der Fasten in regelmäßigen Abständen praktiziert, hat scharf geschnittene Gedanken und eine unübertreffliche Vorstellungsgabe. Sein Ego steht ihm nirgends im Wege. Seine Gedanken sind fest und erhaben. Er handelt schnell und sicher. Seine Ideen sind Lichtstrahlen in der Dunkelheit menschlichen Lebens.

Heilung durch Fasten

Fasten ist ein natürliches Heilmittel. Es kann die Gesundheit wieder herstellen, wenn alles andere versagt hat. Es gibt der Natur eine Chance, das System zu reinigen. Ein totales Fasten bedeutet völlige Enthaltsamkeit sowohl von flüssiger als auch von fester Nahrung. Fruchtsaft und Kaffee zu sich zu nehmen, widerspricht dem totalen Fasten. Wasser ist keine Nahrung. Es stimuliert den Appetit nicht. Trinke während des Fastens große Mengen von Wasser. Das wird die Schwäche vertreiben.

Unterschied zwischen Fasten und Hungern

Man fastet aus religiösen Gründen oder um körperliche Gesundheit wiederzuerlangen. Es ist das Aufgeben von Nahrung, um Gifte und angesammelte Toxine aus dem Körper zu entfernen und der Natur zu erlauben, ihre heilende Kraft zu entfalten. Man sollte aber nicht hungern, denn das bedeutet Leiden. Während des Fastens wirst Du von Krankheiten befreit und gewinnst Gesundheit, Kraft und Vitalität. Das Prana wird durch das Fasten vereinheitlicht, und der Lebensfunke wird wieder entzündet.

Wenn Du Deinen Magen mit Essen vollstopfst, obwohl Du nicht hungrig bist, handelst Du gegen die Natur, und sie wird Dich ernsthaft bestrafen. Überlade Deinen Magen nicht. Sei bescheiden in Deiner Ernährung. Dann wirst Du glücklich und gesund sein und spirituellen Fortschritt machen.

Iß niemals, bevor Du nicht wirklich hungrig bist. Ganzer oder teilweiser Appetitverlust ist ein Warnzeichen, mit dem Essen aufzuhören und mit dem Fasten zu beginnen.

Übelkeit oder die Tendenz, sich zu erbrechen, allgemeines Unwohlsein, Durchfall, Fiebrigkeit und Appetitlosigkeit sind einige der Anzeichen einer beeinträchtigten oder gestörten Verdauung. Wenn Du diese Symptome bemerkst, ist es Zeit zu fasten.

Wenn Du während des Fastens Brechreiz verspürst, trinke große Mengen von Wasser, eventuell mit etwas Fruchtsaft. Wenn das Erbrechen anhält, brich das Fasten langsam und vorsichtig.

Das Fasten ist nicht fortzusetzen, wenn der Herzschlag sich sehr verlangsamt und man sehr schwach wird. Während des Fastens erlaube Dir keine Gedanken an Nahrung. Du wirst die Segnungen des Fastens nicht erleben, wenn Dein Geist immer am Essen hängen bleibt. Richte Deine Gedanken zu Gott. Pflege erhabene, göttliche Gedanken. Faste, bis Du Dich hungrig fühlst. Die Zunge wird gewöhnlich sauber, der Geschmack im Mund und der Atem werden angenehm und der Teint klar.

Fasten kann jederzeit gebrochen werden. Aber wenn Du es brichst, bevor der Hunger natürlicherweise wieder auftaucht, wirst Du nicht den maximalen Nutzen daraus ziehen.

Nachdem das Fasten ordnungsgemäß gebrochen wurde und auch während der darauffolgenden Aufbauzeit könntest Du einen Hang zur Verstopfung bemerken, aber das wird später vollständig vergehen. Aus diesem Grunde sollte eine strikte Fruchtdiät einige Tage nach dem Fastenbrechen eingehalten werden. Früchte werden sehr leicht verdaut und regen die Peristaltik an.

Methodisches Fastenbrechen

Nach dem Fastenbrechen wird Dich ein abnormes Verlangen nach reichlicher und nach allen Arten von Nahrung überfallen. Sei vorsichtig. Wenn Du diesen Impulsen nachgibst, wird das ernste Folgen haben. Halte diesen abnormen Appetit unter Kontrolle.

Wird das Fasten nicht richtig gebrochen und der Magen durch zu viele und zu schwere Speisen überladen, wirst Du schwere Blähungen bekommen. Um sie loszuwerden, faste wieder. Nimm heiße Bäder und einen oder mehrere Einläufe täglich. Wenn die Blähungen verschwinden, brich das Fasten. Dieses Mal tue das langsamer und sorgfältiger. Nach langen Fastenperioden mache einige Safttage, bis die Verdauungsprobleme behoben sind und Du normalen Hunger verspürst.

Du kannst Dein Fasten mit ein wenig Gemüsesuppe, verdünntem Fruchtsaft oder Kokosnußwasser brechen. Im Falle eines langen Fastens halte danach die obengenannte Diät ein Viertel der Fastenzeit ein. Du kannst allmählich die Menge der Mahlzeiten vergrößern und ihre Anzahl reduzieren. Die Verdauungskraft wird durch langes Fasten sehr geschwächt; Du kannst nicht plötzlich schwere Nahrung zu Dir nehmen. Du mußt der Natur ihren Lauf lassen. Sie braucht ihre eigene Zeit, um sich zu erneuern und zu beleben.

Du solltest Dein Fasten nicht mit Milch brechen. Du kannst sie nach und nach zu Dir nehmen.

Jede Art von Nahrung kann in dünner, verflüssigter Form und in sehr kleinen Mengen eingenommen werden. Nach  21 bis 40 Fastentagen trinke ein halbes Glas Fruchtsaft, verdünnt mit Wasser. Trinke es am ersten Tag 3-4 Mal.

(Anmerkung des Herausgebers: Fastenkursen, welche länger als 5 Tage dauern, sollten mit einem Arzt odr Heilpraktiker abgesprochen werden)

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