Tägliche
Inspiration aus der Feder Swami Sivanandas für den 19. Mai
DIE SCHÖNSTE
ALLER BLUMEN
Göttliche
Liebe ist die Schönste aller Blumen. Es ist die seltenste aller
Blumen. Sie wächst
in den Herzen der devotees (Verehrer). Prema oder bhakti
ist intensive
Liebe oder die höchste Form der Hingabe an Gott. Sie ist
größte
Anhaftung an die Lotusfüße des Herrn. Sie entspringt dem Grund
des Herzens des devotees. In ihr liegt keine Anstrengung, da gibt es lediglich
eine
aufrichtige,
natürliche und spontane Sehnsucht, Gott zu treffen.
So wie ein Fisch nicht ohne Wasser leben kann, so wie eine Sonnenblume nicht ohne die Sonne
leben kann, so wie die keusche Ehefrau nicht ohne ihren
Gatten leben
kann, genauso kann ein echter devotee nicht einmal für einen Moment
ohne Gott leben.
Bhakti oder prema
ist von nektargleicher Natur. Sie gibt dem devotee
Freiheit und
macht ihn völlig und vollkommen zufrieden. Sie bringt ihn zu Füßen
des Herrn.
Es gibt drei Dinge,
die wirklich selten und die abhängig von der Gnade des
Herrn sind. Das
sind: die menschliche Geburt, das Verlangen nach Befreiung
und die beschützende
Fürsorge eines vollkommenen Weisen.
Der Mensch, der
durch tugendhafte Taten in vergangenen Leben eine
menschliche Geburt
und einen guten Verstand erlangt hat, ist wirklich närrisch, wenn
er nicht nach Selbstverwirklichung strebt. Er begeht tatsächtlich
Selbstmord, weil er sich selbst damit tötet, dass er an unwirklichen
Dingen hängt.
Durch Reichtum
gibt es keine Hoffnung auf Unsterblichkeit. So ist
tatsächlich
die ausdrückliche Erklärung der srutis (Schriften). Die Schriften
verkünden:"NA karmana na prajaya dhanena tyagenaike amritatva manasuh"
- "Weder durch Rituale, noch durch Herkunft, noch durch Reichtum, sondern
alleine durch Entsagung, kann Unsterblichkeit erlangt werden."
Reines Weggeben
von Gegenständen macht keine wahre Entsagung aus. Liebe Freunde, erinnert
euch dieses Punktes gut. Wahres tyaga (Entsagung) besteht aus dem Entsagen
von Egoismus, Besitzgedanken, Selbstsucht, Zorn, Stolz, Wünschen und
Begierden.
Die Leute verachten
dieses Kali Yuga (gegenwärtiges Zeitalter). Das ist ein
Fehler, weil
ihr im Kali Yuga Gott einfach erreichen könnt. Ihr braucht kein
hartes tapas
(Entbehrungen) zu ertragen. Durch bloßes Singen der Namen des
Herrn und durch
das konstante sich-an-Ihn-erinnern, werdet ihr
Gottverwirklichung
erlangen. Wo immer es satsanga (heilige Gemeinschaft),
kirtan (rhytmisches
Singen), svadhyaya (Studium der Schriften), bhaktas,
swamis und yogis
gibt - da ist Satya Yuga (das Goldene Zeitalter). In allen
ashrams und heiligen
Plätzen herrscht das Satya Yuga. Kali kann hier nicht
eintreten.