Tägliche
Inspiration aus der Feder Swami Sivanandas für den 31. Mai
SANKIRTAN IST SPIRITUELLE
NAHRUNG
Viele Leute praktizieren
sankirtan für ein oder zwei Jahre mit überraschendem
Enthusiasmus und
Energie, werden danach aber faul und träge. Der gleiche
Eifer sollte das
ganze Leben hindurch aufrechterhalten werden. Sowenig, wie
man auch nur für
einen Tag auf Essen und Trinken verzichtet, genauso wenig
sollte man auch
nur für einen Tag mit sankirtan aufhören. Sankirtan ist in
der Tat spirituelle
Nahrung. Nein, es ist mehr, es ist auch ein physisches
und geistiges Stärkungsmittel.
Fühlt, wenn
ihr Lord Hari´s Name singt, dass der Herr in eurem Herzen sitzt,
dass jeder Name
des Herrn mit göttlichen Energien gefüllt ist, dass die
alten, lasterhaften
samskaras (Gewohnheiten) und vasanas (Neigungen) durch
die Kraft des Namens
verbrannt werden, dass der Geist mit Reinheit gefüllt
wird, dass rajas (Leidenschaft) und tamas (Trägheit) völlig zerstört werden,
dass der Schleier
der Unwissenheit zerrissen wird. Meditiert auf Seine
Gestalt und Seine
Eigenschaften; nur dann werdet ihr den größtmöglichen
Nutzen aus sankirtan
ziehen können.
Kirtan ( = Sankirtan)
ist das Singen über die Herrlichkeit des Herrn. Der
devotee (Verehrer)
wird von göttlichen Gefühlen durchdrungen. Er verliert
sich selbst in der
Liebe zu Gott. Seine Stimme wird erstickt und er fliegt in
einen Zustand von
göttlichem bhava (Gefühl). Der devotee ist immer in japa
(Rezitieren) des
göttlichen Namens versunken und beschreibt jedem Seine
Herrlichkeit. Wo
auch immer er geht, beginnt er zu singen und Gott zu loben.
Er fordert alle
auf, sich ihm bei seinen kirtans anzuschließen. Er singt und
tanzt in Ekstase
und er bringt andere dazu, es ihm gleichzutun.
Solche Praktiken
sollten die Folge eines reinen Herzens sein; sie sollten
nicht eine bloße
Show sein. Gott kennt die inneren Geheimnisse eines jeden.
Keiner kann Ihn
betrügen. Man sollte vollkommene, gradlinige Forschheit
besitzen. Alle Handlungen
sollten völlig natürlich aus dem Herzen
hervorströmen.
Dies ist die einfachste
aller Arten, um sich Gott zu nähern. Im Kali Yuga,
dem eisernen Zeitalter
(unserem gegenwärtigen Zeitalter; d.Ü.), ist kirtan
das beste Yoga.
Dies ist die (in den heiligen Schriften; d.Ü.)
vorgeschriebene
Form der Hingabe für dieses Zeitalter. Der Geist, der stetig
auf das Singen der
Namen und der Herrlichkeit Gottes bedacht ist, hat keine
Gelegenheit, Interesse
an weltlichen Dingen zu finden. Der devotee fühlt Tag
und Nacht die Anwesenheit
Gottes. Das dünnt das Ego aus; er wird satvisch und
im Herzen rein.
Möget ihr alle
durch die regelmäßige Praxis von sankirtan und durch völlige
Selbsthingabe an
den Herrn in dem Ozean göttlicher Ekstase leben, in einem
vollkommen erleuchteten
Zustand.