Tägliche
Inspiration aus der Feder Swami Sivanandas für den 24. Oktober
DAS ZIEL DES VEDANTA
Das Ziel oder Zweck
des Lebens ist die Selbstverwirklichung, welche
Unsterblichkeit,
höchste Glückseligkeit, Wissen und erhabenen Frieden
verleiht. Das Fixieren
des Geistes auf die Quelle oder das innere Selbst und
die Vertiefung darin,
ist das höchste yagna (Verehrung), die höchste
Nächstenliebe,
das höchste karma (Handlung), das höchste bhakti (Hingabe),
das höchste
yoga oder Wissen. Jetzt verschwindet das kleine, selbstanmaßende
`Ich´. So,
wie der Fluss sich mit dem Ozean vereint, so wird das kleine
Selbst eins mit
dem Ozean der Glückseligkeit. Mit dem Verschwinden des
kleinen, illusorischen
`Ich´ verschwindet auch das `Du´, das `Er´, das `Dies´
und `Das´,
Zeit, Raum und Ursächlichkeit, das `mein´ und ´dein´,
die
Gegensatzpaare,
die Idee des jiva (Seele), Isvara (Gott), prakrti (Natur),
etc. Die gesamte
Welt präsentiert sich als atman. Diese große Vision, dieses
hochherzige samadhi
(Überbewusstsein) ist atma-darshan (die Vision der
letztendlichen Wirklichkeit),
die jenseit jeder Beschreibung liegt. Viele
haben diese Vision
erlangt - warum nicht auch du? Bemühe dich ab sofort
fleißig um
das Erreichen dieser Vision.
Es gibt etwas kostbareres
als Reichtum; es gibt etwas kostbareres als die
Ehefrau oder der
Sohn; es gibt etwas kostbareres als selbst dein Leben.
Dieses kostbare
Etwas ist dein eigenes Selbst (atman), innerer Herrscher
(antaryamin), unsterblich
(amrtam). Er, der in diesem Auge verweilt, der in
diesem Auge ist,
dessen Körper dieses Auge ist, den das Auge nicht kennt, der
das Auge von innen
lenkt, ist dein Selbst, innerer Herrscher, unsterblich.
Die vedantische Meditationsmethode
über die Formel `anomayoham´ (ich bin
reine Gesundheit)
oder das Nachforschen über " Wer bin ich?" ist die
effizienteste, beharrlichste
und beste Methode, um alle Krankheiten
auszurotten und
vollendete Gesundheit und einen hohen Standart an Lebenskraft
und Vitalität
zu gewähren. Das ist der König aller Körperbildung. Den
Aspiranten, die
das "Wer bin ich?" praktizieren und die nicht in der Lage
sind, alleine durch
diese Methode gesund zu bleiben, verordne ich die Praxis
von asanas (Stellungen)
und pranayama (yogisches Atmen).
Nur der Aspirant,
der citta suddhi (einen reinen Geist) bekommen hat, wird
fähig sein,
die leise, kleine Stimme der Seele oder des Selbst zu hören. Wenn
es keine Reinheit
gibt, wird er die Stimme des Selbst gewiss verkennen. Er
wird missgeleitet
werden - er wird ignorant und in der Dunkelheit
herumtasten. Die
Hilfe eines verwirklichten Guru ist für den Aspiranten, der
den Pfad des jnana-yoga
beschreitet, eine unentbehrliche Voraussetzung.