Wurzeln und Tradition

Unsere spirituelle Tradition basiert auf den tief verwurzelten Lehren der Veden und den Weisheiten von großen spirituellen Meistern wie Adishankaracharya und Swami Sivananda. Diese Tradition bietet dir eine wertvolle spirituelle Orientierung und die Möglichkeit, die Einheit von Brahman und der individuellen Seele zu erkennen. Indem du dich unserer Tradition und unseren Wurzeln anschließt, kannst du von dieser reichen spirituellen Erfahrung und Weisheit profitieren, um deinen spirituellen Weg zu bereichern und zu vertiefen.

Es ist das Fundament unseres Glaubensbekenntnisses und unserer spirituellen Praxis. Durch die Verbindung mit unserer Tradition und unseren spirituellen Lehrern erfahren wir ihren Segen und ihre Führung, die uns auf unserem spirituellen Weg unterstützen.

Veda – der Ursprung

Die Quelle unserer spirituellen Tradition liegt in den Veden, einer der ältesten heiligen Schriften der Welt. Die Veden gelten als die unumstößliche Wahrheit im Hinduismus, einer vielfältigen Glaubensrichtung mit verschiedenen Ausprägungen. Unsere Glaubensgrundsätze wurzeln in den Veden, die die Grundlage des Brahmanismus (zwischen 1500 und 500 v. u. Z.) und später des Hinduismus bildeten. Diese Schriften sind eine Sammlung von Hymnen an Gottheiten, Erklärungen von Ritualen und späteren Offenbarungen, die als Upanishaden bekannt sind.

Die Upanishaden sind Erkenntnis- und Erlösungstexte, die das Streben nach der höchsten Wirklichkeit, Brahman, betonen. Sie lehren, dass Brahman die alleinige, unendliche, ewige und höchste Realität ist. Diese Erkenntnis führt zur Gottverwirklichung, zur Verwirklichung des höchsten Göttlichen, Parabrahman, als ultimatives Lebensziel. Dabei wird die Welt als Illusion angesehen, die auf Unwissenheit beruht, und die individuelle Seele (Atman) wird als identisch mit Brahman betrachtet.

Unsere wesentlichen Glaubensgrundsätze beziehen sich neben den Veden, auf weitere bedeutende Schriften, die in der Epoche des "klassischen Hinduismus" (500 v. bis 1000 n.u.Z.) entstanden.

Adishankaracharya und Advaitavedanta

Adishankaracharya, ein großer Vedanta-Lehrmeister und Reformator aus dem 8. Jahrhundert n. Chr., spielt eine zentrale Rolle in unserer spirituellen Tradition. Er war ein selbstverwirklichter Meister, der die Lehren des Advaitavedanta, auch als Non-Dualismus bekannt, verbreitete. Im Advaitavedanta ist Brahman die einzige, unendliche, ewige, und höchste Wirklichkeit, und alles andere wird als Illusion betrachtet.

Die Lehren des Advaitavedanta betonen, dass Brahman jenseits aller Eigenschaften oder Merkmale ist und dass die individuelle Seele (Atman) letztlich mit Brahman identisch ist. Adishankaracharya formulierte dies in dem berühmten Satz: "brahma satyaṃ - jagan mithyā - jīvo brahmaiva nāparaḥ" - was bedeutet, dass Brahman die einzige Wirklichkeit ist, die Welt illusionär ist und die individuelle Seele nicht von Brahman verschieden ist.

Das Konzept des Karma ist ein wesentlicher Bestandteil seiner Lehren. Es besagt, dass Handlungen Konsequenzen haben und dass die Seele ihre Karma in verschiedenen Inkarnationen ausarbeitet, bis sie die Gottverwirklichung des Eigenschaftslosen, Absoluten erreicht.

Adishankaracharya schrieb auch zahlreiche Kommentare zu den heiligen Schriften, darunter die Upanishaden, die Bhagavadgita und die Brahmasutras. Seine Schriften dienen als wichtige Quellen für das tiefere Verständnis der Advaitavedanta-Philosophie.

Die Verbreitung seiner Lehren erfolgte durch Diskussionen und Disputationen mit Andersgläubigen und die Gründung der Dashanami-Orden, die bis heute bestehen und eine entscheidende Rolle bei der Weitergabe seiner Lehren spielen.

Seine Schriften umfassen auch Hymnen und Gebete an verschiedene Gottheiten, darunter Shiva und Vishnu, die in unseren spirituellen Praktiken und Gottesdiensten rezitiert werden.

Er verfasste eigene Werke wie das Upadeshasahasri und das Viveka-chudamani, in denen er die Lehren des Advaitavedanta vertiefte.

Insgesamt hinterließ Adishankaracharya ein beeindruckendes Erbe und eine tiefgreifende spirituelle Tradition, die bis heute fortbesteht und unsere spirituelle Praxis und unser Glaubensbekenntnis prägt.

Swami Sivananda und Yoga Vedanta

Eine weiterer Heiliger in unserer Tradition ist Swami Sivananda (1887-1963). Wir verehren ihn als Sadguru (Weisheitslehrer) des modernen Hinduismus und spirituellen Hauptlehrer. Er integrierte die Lehren des Vedanta mit Yoga und lehrte somit das Yoga Vedanta. Seine Arbeit zeichnet sich durch die Integration verschiedener religiöser Strömungen Indiens sowie die Verbindung von indischem spirituellem Wissen mit westlichen Ansätzen aus. Hier beleuchten wir einige Schlüsselaspekte seines Lebens und seiner Lehre:

Yoga Vedanta: Gleichstellung von Yoga und Advaitavedanta

In seinem Ashram in Rishikesh, Indien, gründete Swami Sivananda die Yoga-Vedanta-Forest Academy. Hier verband er das klassische spirituelle Wissen des Vedanta, als Wissenschaft der Selbsterkenntnis und -verwirklichung, mit Yoga als einem integralen Übungssystem. Dabei ist das Ziel des Yoga die Vereinigung mit Brahman, dem höchsten spirituellen Prinzip.

Integraler Yoga

Swami Sivananda lehrte einen ganzheitlichen Ansatz zum Yoga. Während im Westen oft an Yoga als körperliches Übungssystem gedacht wird, betrachtete er es als einen Weg zur Entwicklung von Körper und Geist mit dem Ziel des spirituellen Fortschritts bis zur Gottverwirklichung. Er förderte verschiedene Yogawege, die gleichberechtigt nebeneinander existieren und eine Synthese bilden. Dazu gehören Jnana Yoga (Yoga des Wissens), Raja Yoga (Yoga der Geistesbeherrschung), Bhakti Yoga (Yoga der Hingabe), Karma Yoga (Yoga der Tat), Kundalini Yoga (Yoga der Energie), Hatha Yoga (Yoga der spirituellen Erfahrung durch Körperübungen), Mantra Yoga (Yoga der Namen Gottes), Nada Yoga (Yoga des Klangs), Laya Yoga (Yoga der Auflösung) und Kriya Yoga (Tapas, der praktische Yoga). Diese Wege ermöglichen individuellen spirituellen Fortschritt auf verschiedenen Ebenen des Seins.

Gemeinsamkeiten zwischen Weltanschauungssystemen

Swami Sivananda erkannte die gemeinsamen Elemente verschiedener Darshana (klassischer philosophischer Weltanschauungssysteme Indiens) wie Vedanta (Non-Dualismus), Sankhya (Dualismus) und Yoga (Praxissystem). Er vermittelte die Zusammenhänge und betonte die Einheit hinter den scheinbaren Unterschieden.

Gemeinsamkeiten zwischen Glaubensströmungen in Indien

Ein weiterer wichtiger Aspekt seiner Lehre war die Betonung der Gemeinsamkeiten zwischen verschiedenen Glaubensströmungen, einschließlich des Shivaismus, Vishnuismus und Shaktismus. Swami Sivananda verstand diese als verschiedene Wege zur spirituellen Verwirklichung.

Einbeziehung von Ayurveda mit westlicher Schulmedizin

Swami Sivananda verband in seiner Lehre die Heilmethoden des Ayurveda mit denen der westlichen Schulmedizin. Er erkannte die Bedeutung der physischen und psychischen Gesundheit für die spirituelle Entwicklung und betrieb eine Krankenstation in seinem Ashram, in der westliche medizinische Verfahren angewendet wurden.

Verbreitung seiner Lehre und seiner Werke

Swami Sivananda verfasste über 200 Bücher, verteilte Flugblätter und setzte sich unermüdlich für die Verbreitung der Yoga Vedanta-Philosophie ein. Er hatte viele Schüler in westlichen Ländern und schickte sie in verschiedene Teile der Welt, um seine Lehre weiterzutragen.

Swami Vishnudevananda und International Sivananda Yoga Vedanta

Einer seiner Schüler, Swami Vishnudevananda, brachte die Lehren von Swami Sivananda in den Westen und gründete die International Sivananda Yoga Vedanta Organisation. Diese Organisation hat das Erbe von Swami Sivananda bewahrt und weiterentwickelt, um den Bedürfnissen der westlichen Kultur gerecht zu werden. Dies führte zur Entstehung von Yoga Vidya durch seinen Schüler Sukadev Volker Bretz.

Swami Sivanandas Lehren sind geprägt von einer inklusiven und ganzheitlichen Spiritualität, die Menschen auf ihrem individuellen spirituellen Weg unterstützt und fördert. Seine Botschaft von universeller Liebe, Toleranz und Harmonie hat bis heute einen großen Einfluss auf die Yoga-Gemeinschaft und die Suche nach spirituellem Wachstum weltweit.

Wir hoffen, dass diese Informationen dir einen Einblick in die Wurzeln unseres Glaubens-Bekenntnisses und unserer spirituellen Praxis geben. Erfahre mehr über unsere Gemeinschaft und unsere Lehren, indem du unsere weiteren Artikel und Ressourcen erkundest.

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