Tägliche
Inspiration aus der Feder Swami Sivanandas für den 30. Juli
DAS FASTEN DES HERZENS
Bildet die Gewohnheit
der tiefen Introspektion (Selbstbetrachtung). Gute
Aspiranten, die
in tiefe Meditation gelangen, gehen auch noch im Schlaf
voran. Unmäßiges
Essen, oder Essen zu den falschen Zeiten, wirkt sich auf
euer System aus
und macht Meditation schwierig. Führt ein Leben der
Selbstbeschränkung
und unterstützt es mit Meditation, japa (Wiederholung des
Namens Gottes),
pranayama (yogisches Atmen) und asanas (Stellungen). Fasten
ist förderlich.
Ihr könnt gut und ernsthaft meditieren, während ihr fastet.
Das bedeutsamste
Fasten ist das Fasten des Herzens - das heißt, die Entsagung
von Wünschen
und Begierden.
Der Geist (mind)
kann in einen Zustand der Inaktivität fallen und der
Aspirant denkt,
dass er das Ziel erreicht hat. Das ist ein trauriger Fehler.
Entblößt
euch selbst von Ärger, Gier und Anhaftung an Sinnesobjekte und deren
Vergnügungen.
Seid frei von `Liebe´ und `Hass´ von anderen. Entblößt
euch von
allen Neigungen
für Objekte. Folgt einer angemessenen Diät, einfachen
Stellungen, Reinheit
des Geistes und des Körpers.
Wenn die Schritte
auf dem Pfad nicht stetig sind, macht mehr japa,
intensiviert euer
vairagya (Leidenschaftslosigkeit), sitzt an einem Ort und
meditiert. Dient.
Habt unerschütterlichen Glauben in den Herrn. Klammert euch
an des Herrn göttlichen
Namen. Gebt euch dem göttlichen Herrn hin. Betet
aufrichtig zu Ihm.
Der Geist wird seine Macht verlieren. Gebt die
Verantwortung über
euren Körper an den Herrn ab und hört auf, an ihn (den
Körper) zu
denken. Der Herr ist überall. Er kontrolliert alles. Er wird euch
vor allen Gefahren
beschützen.
Stützt euch
alleine auf den Herrn. Wenn ihr nur ein Hundertstel dessen, was
ich euch sage, in
die Praxis umsetzt, werdet ihr sicherlich Jetzt und Hier
Gottverwirklichung
erlangen.
Ein großer
Kaiser erstand ein Pferd für zehntausend Rupien. Das Pferd war
unruhig und niemand
war in der Lage, es zu reiten. Schließlich sagte sein
Sohn Sikandar: "Geliebter
Vater, ich kann das Pferd reiten". Er setzte sich
auf das Pferd und
ritt los in Richtung der Sonne. Das Pferd gallopierte. Der
Kaiser war sehr
erstaunt. Er sagte: "Oh Sikandar, wie hast du das angestellt,
dass du das Pferd
reiten kannst?" Sikandar antwortete: "Das Pferd fürchtete
sich vor seinem
eigenen Schatten, also ließ ich es in Richtung der Sonne
reiten." So ruhelos
ist auch der `Pferde-Geist´. Wenn ihr ihn in Richtung des
atman (das Selbst)
wendet, wird er friedlich werden. Wenn ihr ihn in Richtung
der maya (Täuschung)
wendet, wird er springen und tanzen.