Tägliche
Inspiration aus der Feder Swami Sivanandas für den 17.September
EIGENE ANSTRENGUNG
UND GNADE IN DER MEDITATION
Ihr benötigt
einen ruhigen, klaren, reinen, feinen, beständigen, scharfen und
fokusierten buddhi
(Intellekt), um die Wirklichkeit von Brahman zu verstehen.
Nur dann ist Verwirklichung
möglich. Nur ein geschulter Geist, der gänzlich
den Körper
kontrolliert, kann nachforschen und meditieren, solange das Leben
anhält und
verliert dabei niemals den Gegenstand seiner Suche aus den Augen
oder lässt
sich durch irgendwelche irdischen Verführungen verwirren.
Viel Energie wird
durch nutzloses, müßiges Gerede und Geschwätz, Planungen
und unnötige
Sorgen verschwendet. Bewahrt eure Energie, indem ihr diese drei
Fehler beseitigt
und nutzt sie stattdessen in der Meditation. Dann werdet ihr
eine wundervolle
Meditation haben. Derjenige, der sagt und sich einbildet,
dass er täglich
tiefe Meditation praktiziert, aber die schlechten
Eigenschaften des
Geistes nicht beseitigt hat, täuscht zuerst sich selbst und
dann die anderen.
Er ist ein Erste-Klasse-Heuchler.
Wenn ihr euch in
der Meditation anstrengt und über eure Kapazität geht,
werden Faulheit
und untätige Veranlagung hinzukommen. Meditation sollte
aufgrund der Klarheit
des Geistes ganz natürlich kommen, induziert durch die
Praxis von sama,
dama, uparati und pratyahara (Kontrolle des Geistes und der
Sinne, Nicht-Streben
nach Vergnügen und Introversion der Aufmerksamkeit).
Atman (das Selbst)
ist der Ursprung der Energie. Das Denken an atman oder die
Quelle der Energie,
ist auch eine dynamische Methode, Energie, Stärke und
Kraft zu vermehren.
Von den Füßen des Herrn fließt reichlich göttliche
Energie zu den verschieden
Systemen des Aspiranten und bildet neue
Nervenströme,
neue (geistige) Furchen (in denen die Gedanken laufen; d.Ü.)
und neue Zellen.
Der Geist und das Nervensystem werden umgestaltet und ihr
werdet ein neues
Herz entwickeln.
Bewahrt die Energie,
indem ihr wenig sprecht, mouna (Stille) einhaltet, Ärger
beherrscht, brahmacharya
(Keuschheit) befolgt, pranayama (yogische Atmung)
praktiziert und
irrelevante, unwesentliche Gedanken kontrolliert. Meditiert
und erblickt den
unvergänglichen atman. Ruht fest im Selbst. Nichts kann euch
jetzt mehr schaden.
Ihr könnt unbesiegbar werden.
In der Kontemplation
seid ihr in Kontakt mit dem unveränderlichen Licht; ihr
seid von allen Unreinheiten
gesäubert. Wenn ihr ein offenes, hingebungsvoll
zu Gott erhobenes
Herz habt, wird das Licht Seiner Reinheit und Liebe all
eure Schwächen
verzehren. Dieser reinigende Prozess führt zu einer tieferen
Einsicht in die
Wirklichkeit. Das ist der Akt der Gnade des Herrn über die
sich in Meditation
befindliche Seele. In dieser einströmenden Gnade steigt
das Licht des Geistes
auf, in welchen Gott die Strahlen seines ungetrübten
Glanzes sendet.