Tägliche
Inspiration aus der Feder Swami Sivanandas für den 4. August
KONSEQUENZEN VON
ÄRGER
Ein furchtbarer Anfall
von Ärger zerrüttet das physische Nervensystem. Er
produziert einen
bleibenden Eindruck auf dem inneren Astralkörper. Auch wenn
die Auswirkungen
eines Wutanfalls in kurzer Zeit sich zu legen scheinen, so
existieren die Schwingungen
oder Wellen tagelang im Astralkörper. Ein
leichtes, unangenehmes
Gefühl, das nur fünf Minuten anhält, kann eine tiefe
Entzündung
des Astralkörpers hervorrufen. Es kann mehrere Wochen oder gar
Monate dauern, dass
dieses Geschwür heilt.
Nun, habt ihr die
verheerenden Auswirkungen von Ärger begriffen? Werdet nicht
zu Opfern des Zornes.
Kontrolliert ihn durch Liebe, Mitleid, Anteilnahme,
vicara (Nachforschen)
und Rücksichtnahme auf andere. Selbst leichter Verdruss
oder Reizbarkeit
beeinflusst den Geist und den Astralkörper.
Aspiranten sollten
diesen vrttis (Gedankenwellen) nicht erlauben, sich im
Geist-See zu manifestieren,
weil sie in jedem Moment, in dem ihr sorglos
oder schwach seid,
als große Wogen des Zornes losbrechen können. Es sollte
nicht die geringste
Unruhe im Geist-See geben; er sollte vollkommen ruhig und
gelassen sein. Nur
dann wird Meditation machbar sein.
Es ist schwierig,
Ärger zu kontrollieren. Ärger ist eine Manifestation von
sakti (Energie).
Versucht zuerst, seine Kraft und die Länge seiner Dauer zu
verringern. Strebt
danach, diese furchtbare Modifikation des Geistes
abzuschwächen
oder auszudünnen.
Erlaubt dieser Modifikation
nicht, die Gestalt einer großen Welle an der
Oberfläche
des Bewusstseins anzunehmen. Kneift sie bereits als Knospe aus,
sobald sie die Form
von Erregbarkeit annimmt. Leitet den Geist um.
Unterhaltet göttliche
Gedanken. Macht energisches japa (Wiederholung des
Namens Gottes) und
kirtan (rhytmisches Rezitieren). Wiederholt einige Gebete
oder slokas (Verse)
aus den Schriften.
Entwickelt die entgegengesetzten,
göttlichen Eigenschaften. Entwickelt
Geduld, Liebe, Vergebung
- der Ärger wird allmählich ganz von selbst sterben.
Gesegnet sind die
hoch-beseelten Menschen, die ihren Ärger durch einen
reinen, starken
Willen und Intellekt kontrollieren können.
Seid gelassen. Eine
heitere Gemütsruhe ist wie ein Fels. Wellen mögen an ihn
schmettern, aber
sie können ihn nicht beschädigen. Wellen der Verärgerung
können sich
an diesem Fels der Ruhe brechen, aber sie können ihm nichts
anhaben. Meditiert
täglich auf den ewig ruhigen atman (das Selbst). Ihr
werdet Schritt für
Schritt diese sublime Tugend der heiteren Gemütsruhe
gewinnen.