Zur Yoga Vidya Startseite
Haus Yoga-Vidya Bad Meinberg
Haus Yoga-Vidya Westerwald
Yoga Vidya Zentren
Yoga-Reisen
Yogalehrer Ausbildung
Yoga-Shop
Yoga Artikel
Yoga Übungen
Kostenlosen Newsletter abonnieren
Kostenlose Info-Broschüre anfordern
Suchen
 
 
 

ÜBER DIE UPANISHADEN
 


VON SWAMI KRISHNANANDA

GESAMMELT VON
SWAMI HAMSANANDA 
 
 

Swami Sivananda, 1887-1963
Auszüge aus einer Auswahl von Essays und Vorträgen
von Shri Swami Krishnananda Maharaj

Gesammelt und zusammengefaßt
von Shri Hamsananda Swamiji

Copyright der englischen Originalausgabe:
The Divine Life Trust Society
P.O. Shivanandanagar – 249 192
Distt. Tehri-Garhwal, U.P., Himalayas, Indien

Copyright dieser deutschen Ausgabe 2001:
Yoga Vidya Verlag Volker Bretz
Gut Hoffnungstal
D-57641 Oberlahr

Aus dem Englischen übersetzt und herausgegeben
vom Bund der Yoga Vidya Lehrer e.V.

All Copies for free distribution
Kostenlos erhältlich bei
Yoga Vidya Verlag Volker Bretz
Gut Hoffnungstal
D-57641 Oberlahr

Andere kostenlose Literatur erhältlich bei
Hans Joachim Schröer
The Divine Life Society
Kopenhagener Str. 40
D-30457 Hannover


 


Inhaltsverzeichnis:
 

ÜBER DIE ISHAVASYA-UPANISHAD


  ÜBER DIE KATHA-UPANISHAD

 

ÜBER DIE KENA-UPANISHAD



 

ÜBER DIE ISHAVASYA-UPANISHAD

1. Alle Upanishaden haben letztlich die wesentlichen Grundlagen des Selbst zum Thema.
2. Alle Erscheinungsformen in der Welt – ob sie sich nun bewegen oder nicht -, sind von Gott durchdrungen.
3. Alles, was aufgegeben wird als mit dem Selbst nicht in Verbindung stehend, ist für das Selbst in keinster Weise von Bedeutung.
4. Alle Besitztümer sind vergänglich.
5. Da es außer dem Selbst (Atman) nichts gibt, gibt es nichts zu wünschen oder zu lieben.
6. Eine Handlung ist normalerweise eine Bewegung des Selbst hin zum Nicht-Selbst; in Ausnahmefällen ist eine Handlung auch einmal eine Bewegung des Nicht-Selbst hin zum Selbst.
7. Absolute Erfahrung ist mit nichts vergleichbar.
8. Avidya, Nichtwissen, ist mangelndes Wissen über das Selbst. Dieses fehlende Wissen gibt Anlaß zu Wünschen und Handlungen.
9. Alle Beziehungen enden in Kummer, alle Handlungen tragen nur vergängliche Früchte.
10. Ein wenig Wissen ist gefährlicher als gar kein Wissen.
11. Handlung hat die Eigenschaft, Schmerz zu erzeugen, während Wissen von Natur aus erleuchtend wirkt.
12. Agni (Feuer) ist wie eine Taschenlampe, die den Weg der allmählichen Befreiung  (Krama-Mukti) erleuchtet.
13. Handlung entsteht durch das Gefühl der Unvollkommenheit.Naturgemäß bedeutet sie Ablenkung und hat vergängliche Ergebnisse.
14. Vollständiges Wissen führt zu sofortiger Verwirklichung (Sadyo-Mukti).
15. Absolutheit meint reine Existenz, ohne jegliche Veränderung oder Bewegung.
16. Brahman, das Absolute, ist Unendlichkeit und damit Fülle.
17. Da das Selbst unveränderlich ist, ist auch seine Unabhängigkeit von Dauer.
18. Weil Gott die einzige Realität ist, gibt es auf dieser Welt nichts Erstrebenswertes.
19. Korrekte Wahrnehmung sollte vorgefaßte Ansichten überwinden.
20. Trachte nicht nach dem Wohlstand eines anderen.
21. Göttlichkeit sollte wahrgenommen werden als das eigene innere Selbst (Pratyagatman).
22. Mit Dhana (Wohlstand) kann auch der liebsten Besitz meint sein, der eigene Körper.
23. Begehre keinen Körper, nicht einmal einen himmlischen, selbst wenn es der Körper des Schöpfers selbst wäre.
24. Wünsche dir nicht in irgend einem Körper wiedergeboren zu werden, sondern strebe einzig nach Befreiung.
25. Verderblich sind die in tiefe Finsternis gehüllten Welten, die jene erreichen, die ihr Selbst unterdrückt haben.
26. Sein Selbst zu zerstören bedeutet, sich seiner nicht bewußt zu sein, es als nicht existierend zu empfinden und folglich abzulehnen.
27. Sogar das vergängliche Individuum ist in seiner wahren Natur unendlich.
28. Jeder Mensch auf der Welt ist irgendwie vom Nicht-Selbst abhängig.
29. Das Selbst (Atman) umfaßt alles, daher ist es sinnlos, irgend etwas anderes haben zu wollen.
30. So wie Wasser in einem Fluß fließt, so fließt Leben in der Existenz.
31. Jeden Augenblick entsteht neues Leben, so wie ständig frisches Wasser den Fluß hinunter strömt.
32. Frei sein von Handlung bedeutet nicht nur Freiheit von bedingtem Denken, Fühlen oder Wollen.
33. Gott hat seine Wohnstatt in allen Lebewesen des Universums.
34. Gott ist die einzige Wahrheit.
35. Gott ist die einzige Existenz.
36. Menschliches Wissen erreicht nie etwas wirklich Wichtiges.
37. Gott ist das unveränderliche Wesen, das allen Wesen zugrunde liegt.
38. So viel man auch bitten oder beten mag, man kann nie etwas erreichen, was einem nicht zusteht oder nicht zu einem paßt. Daher bedeutet Selbstverwirklichung, sich selbst zu kennen.
39. Von Unendlichkeit kann nicht Unendlichkeit ausgehen, weil es dann zwei Unendlichkeiten gäbe.
40. Je größer der Verzicht ist, desto größer ist die Freude, die man erfährt, weil keine Wünsche da sind.
41. Wenn der Mensch leben will, muß er handeln.
42. Kurzum, Hiranyagarbha (wörtlich „der goldene Keim“; das kosmische Gemüt) ist das in Bewegung und Aktion versetzte Absolute.
43. Das Selbst (atman) bewegt sich nicht, denn es ist ewig.
44. Im Purusha Sukta, der 10.90sten Hymne des Rigveda, heißt es im übertragenen Sinne, drei Viertel von Gott lägen außerhalb des Universums.
45. Wenn das Absolute überhaupt möglich ist, kann Dualität niemals möglich sein.
46. In tiefe Finsternis geraten diejenigen, die in Avidya, Unwissenheit, verharren.
47. Wissen ist die Grundnatur des Selbst.
48. Wissen schafft nicht das Selbst, ebensowenig ändert, erlangt oder reinigt es das Selbst.
49. Wissen und Macht sind Ergebnisse höchsten Verzichts.
50. Unvollkommenes Wissen innerhalb der Reichweite von Prakriti (Schöpfung) fördert den Egoismus.
51. Wissen kann nicht gleichzeitig mit seinem Gegenteil auftreten, nämlich mit einer Handlung, die durch Bewegung gekennzeichnet ist.
52. Wissen ist bewegungslos.
53. Lasse den Atem zum unvergänglichen Prana (Lebensenergie) werden.
54. Lasse den Körper zu Asche zerfallen. Achte auf deine Taten.
55. Bewegung in Richtung auf die Wahrheit ist keine Auswirkung eines Wunsches, weil sie aus dem Wunsch entspringt,
weitere Wünsche zu zerstören; eine Anstrengung, um künftigen Anstrengungen ein Ende zu setzen.
56. Name, Form und Handlung, die die Welt kennzeichnen, können nicht die wahre Natur Gottes sein.
57. Man sollte keinen Unterschied machen zwischen Gott und der Welt; sonst wäre die Meditation nur eine teilweise und Befreiung wäre nicht möglich aufgrund mangelnder Vollkommenheit.
58. Man muß das ganze Universum mit dem Bewußtsein der Göttlichkeit erfüllen.
59. Das eigene Selbst ist der höchste Gott, der nicht nur alles durchdringt, sondern als alleinige Wirklichkeit existiert.
60. Das allgegenwärtige Selbst kann nicht mit menschlichen Vorstellungen, wie etwa derjenigen, der Handelnde oder der Genießende zu sein, in Verbindung gebracht werden.
61. Man sollte nur nach dem Wissen streben, daß das Selbst alles ist, der Herr von allem. Auf alles andere sollte man verzichten.
62. Nur äußerst machtvolle Handlungen, die derart intensive Ergebnisse hervorbringen, daß sie im gegenwärtigen Körper nicht erfahren werden können, sind zukünftigen Geburten vorbehalten.
63. Durch seine Manifestation als Selbst aller Wesen bewirkt Hiranyagarbha, der Schöpfer, die Vielfalt des Universums und all seine Aktivitäten.
64. Man kann sich nicht auf ewig im Himmel erfreuen.
65. Oh Agni, göttliches Feuer! Führe uns auf dem rechten Pfad, damit wir das Höchste erlangen.
66. Oh Gott! Du besitzt allumfassendes Wissen, zerstöre unsere schweren Fehler.
67. Entsagung folgt aus der Kenntnis der Wahrheit.
68. Beziehungen sind individuell und damit unwirklich. Auch alle Werte sind unwirklich.
69. Relatives Wissen kommt durch die Verehrung einer Gottheit.
70. Agni (Feuer; Feuergott; höchste göttliche Kraft) zu begrüßen und zu verehren, bedeutet, ihm höchste Ehrerbietung und Tribut zu erweisen.
71. Verehrung ist das, was dem Einzelnen am besten zusagt.
72. Das Absolute ist vollkommen und somit auch das erschaffende Wesen.
73. Somit muß Hiranyagarbha, die schöpferische Kraft hinter dem Universum, unendlich sein.
74. Das Universum schließt auch den Weltraum ein. Jenseits des Raums existiert nichts mehr.
75. Unendlichkeit von der Unendlichkeit auszuklammern, ist eine Vorstellung, die nicht wirklich möglich ist.
76. Nur das Unendliche existiert unverändert in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.
77. Das Universum muß mit dem Bewußtsein des Göttlichen überzogen werden.
78. Gott existiert als das tiefste innere Selbst in allem.
79. In seiner Essenz ist das Universum die Wahrheit Gottes selbst.
80. Es gibt nichts in diesem Universum, das irgendeinen Wert haben oder für sich selbst existieren könnte ohne die Existenz Gottes.

81. Man sollte die Vielfalt und Dualität des Universums negieren angesichts der Tatsache, daß nur Gott,  das eine Selbst, allein in allem existiert.
82. Es gibt einen unfreiwilligen inneren Drang, ein Streben nach Vollkommenheit.
83. Es scheint keine andere Möglichkeit der individuellen Existenz zu geben als durch Handlung.
84. Beim menschlichen Wissen handelt es sich um ein Wissen über etwas, das vom Wissenden getrennt ist.
85. Das Wissen eines Menschen ist rein künstlich.
86. Das im Advaita Vedanta dargelegte Wissen ist objektloses Wissen, das nie produziert, sondern realisiert wird.
87. Der Impuls zu handeln ist in der Natur des Menschen verwurzelt.
88. Das ganze menschliche Leben besteht aus Handlung.
89. Die Ursache dafür, daß in der Welt auch unerwünschte Objekte und Zustände anzutreffen sind, liegt in der Verwirrung des Wünschenden darüber, was er eigentlich will.
90. Die Mißstände auf der Welt sind Folgen dummer und fehlgeleiteter Handlungen früherer Erdenbewohner.
91. Je mehr man etwas liebt, desto mehr wird man ein Sklave davon.
92. Mit Asuras (Dämonen) sind jene gemeint, die das unveränderliche Sein verlassen haben.
93. Das Selbst, der Atman, ist bewegungslos, ein Einziges und schneller als der Geist.
94. Das Selbst ist bewegungslos, weil es ewig ist. Es ist eins, weil Dualität nicht ewig ist.
95. Das beständige Selbst ist frei von Individualität und Bewegung.
96. Das Selbst kommt vor jeder Vorstellung und Handlung.
97. Die Taten des Ego können letztendlich nicht siegen, weil das Ego nicht das wahre Selbst ist.
98. Der Geist kann sich nicht außerhalb der Wirklichkeit des Selbst bewegen.
99. Die Ursache aller Mißstände und deren Folgen werden vollkommen ausgelöscht im Zustand des Absoluten.
100. Die Welt funktioniert nach einem ausgeklügelten System und einer ebensolchen Ordnung, weil sie auf dem System des Absoluten basiert.
101. Der einzig ewige Wert in allen Dingen, egal welcher Art, der allen gemeinsam ist, ist reines Sein.
102. Das Selbst transzendiert und schließt jedes Lebewesen ein.
103. Ein egoloser Zustand in Unwissenheit führt dank erleuchtetem Wissen zu wahrem Wissen, das egoloses Bewußtsein ist
104. Die höchste Gottheit des Verehrung (Upasana) ist Hiranyagarbha, das kosmische Wesen. Durch diese Gottesverehrung verwirklicht man Hiranyagarbha.
105. Die Verehrung des Unmanifesten verleiht einem Wissen über alles im Universum.
106. Wer Moksha, die Befreiung, nicht sofort erreichen kann, erlangt sie allmählich im Lauf der Sonne.
107. Die Welt der Namen und Formen zieht den Verstand an, so daß die dahinter liegende Wahrheit nicht erkannt wird.
108. "Wem gehört Reichtum?". Er gehört niemandem.
 
 

zur Übersicht



   

ÜBER DIE KATHA-UPANISHAD

1. Alle angenehmen Dinge vergehen. Nur das Gute bleibt übrig.
2. Alle Freuden sind nichts weiter als Nervenreizungen.
3. Eine sinnliche Empfindung kann man nicht mit Wonne gleichsetzen, und doch bestehen alle weltlichen Erfahrungen aus Empfindungen.
4. Ein Ding erscheint neu, wenn man seinen Bestandteilen neue Bedeutung verleiht und die Begleitumstände ändert.
5. Das Selbst (Atman) ist das, was ist, war und immer sein wird.
6. Solange Körper und Geist unruhig sind, kann man das Selbst, den Atman, nicht erkennen.
7. Man kann sich Purusha (Gott, Seele) nicht wirklich nähern, denn es gibt nichts außerhalb des Purusha.
8. Eine Handlung (Aktion) zieht immer eine Wirkung (Reaktion) nach sich.
9. Nur im feinsten, subtilsten Zustand kann der Intellekt das Selbst (Atman) erfassen.
10. Alle relativen Werte dienen nur in Bezug auf eine bestimmte Zeit und bestimmte Umstände einem Zweck.
11. Nichtwissen (Avidya) ist ursächlich für Verlangen (Kama). Das Verlangen (Kama) ist die Ursache der Kette von Ursache und Wirkung (Karma). Karma der Grund für Geburt und Tod.
12. Der Mensch lebt nicht durch Prana (Atem; Lebensenergie), sondern davon, wovon auch der Lebenshauch abhängt.
13. Der Mensch lebt durch die bewußte Seele (spirit) im Inneren.
14. Alles Leben und alle inneren Werte gehören dem Selbst (Atman) an.
15. Das Selbst (Atman), welches Eins ist, erscheint als die jeweilige Form, durch welche es sich manifestiert.
16. Wer versucht, sich gegen das Gesetz des Absoluten zu stellen, erntet tiefen Kummer.
17. Ein Teil kann nicht unabhängig vom Ganzen existieren. Alles ist und sollte stets Teil der Natur des Ganzen sein.
18. Das Selbst (Atman) muß in diesem Leben verwirklicht werden, um dem Leid der Wiedergeburt ein Ende zu setzen.
19. Unter all den verschiedenen Existenzformen ist die menschliche am besten geeignet, zur Selbsterkenntnis zu gelangen.
20. Der Mensch wird mit Gutem und Angenehmen konfrontiert, doch nur der Weise unterscheidet zwischen diesen beiden.
21. Geburt ist die Folge, die Auswirkung einer (früher gesetzten) Ursache.
22. Wonne kann erst erfahren werden, wenn sich Objektbewußtsein in Subjektbewußtsein wandelt.
23. Da die Vorstellungen jedes Einzelnen begrenzt, nicht ganzheitlich, sind, sind auch die entsprechenden Erfahrungen nur bruchstückhaft.
24. Das Absolute (Brahman) ist furchterregend wie ein Donnerkeil, denn niemand kann seine Gesetze überschreiten.
25. Durch Streben nach Unsterblichkeit und Konzentration des Bewusstseins nach innen erkennt man das Selbst (Atman).
26. Man sollte sich das Absolute (Brahman) als reines Sein vorstellen, zwischen den beiden Vorstellungskonzepten der Logik von Sein und Nichtsein.
27. Reines Bewußtsein ist frei von jeglicher Veränderung.
28. Veränderungslosigkeit, Beständigkeit ist die Natur des Selbst (Atman).
29. Konzentration ist der Todesstoß für die Wünsche des Geistes. Deshalb kommen sie mit aller Macht auf, um die Ausübung der Konzentration zu verhindern.
30. Der Tod liegt in Unwissenheit (Avidya), Wünschen (Kama) und dem damit verbundenen Karma, der Kette von Ursache und Wirkung.
31. Der Tod liegt in uns und nicht außerhalb.
32. Der Tod stellt jeweils einen Reinigungsprozeß der Seele zur Unsterblichkeit hin dar.
33. Selbst der Schöpfer untersteht dem Absoluten (Brahman).
34. Jeder aufrichtigen Anstrengung sollte rechtes Denken vorangehen.
35. Jeder wird beherrscht von diesem Ganzen, dem Absoluten.
36. Innerer Gleichmut ist dasselbe wie spirituelles Wissen. Man erlangt ihn nicht, solange Geist und Verstand nach eigenem Belieben funktionieren.
37. Für einen Aspiranten (Sucher auf dem spirituellen Weg) mit schwacher Willenskraft sind fortgeschrittene spirituelle Praktiken nahezu unmöglich.
38. Feuer, Sonne und andere Grundprinzipien des Universums, einschließlich des ständigen Wandels und des Todes, sind nur verschiedene Phasen und Aspekte des Einen Absoluten (Brahman).
39. Ganz allgemein soll man Yoga als umfassende, ganzheitliche Methode verstehen, durch die das Individuum sich auf das Höchste Wesen einstimmt.
40. Jene erlangen Glück, die das Selbst in sich erkennen, nicht jene, die mit äußeren Aktivitäten beschäftigt sind.
41. Grenzenlos vollkommen zu werden ist erst möglich, wenn man das Bewußtsein der Begrenztheit überwindet.
42. Es ist unmöglich, gleichzeitig Bewußtsein des Subjekts und des Objekts zu haben.
43. Kurzum, das Aufgehen im Selbst ist dasselbe wie die Abwesenheit von Sinneserfahrung und die Auflösung jeglichen Denkens in reines Bewußtsein.
44. Niemand kann nach seinen persönlichen Neigungen leben, ohne das Gesetz des Unendlichen zu befolgen.
45. Erlangt ein Mensch Wissen vor seinem körperlichen Tod, so erreicht er die Befreiung und wird nicht wiedergeboren.
46. Auf menschlicher Ebene wird das Selbst ähnlich wie das Bild eines Objekts in einem Spiegel wahrgenommen, widergespiegelt.
47. Wenn man Yoga als eine Methode versteht, mit der man das Höchste erlangt, kann Yoga ganz allgemein auch spirituelles Wissen (Jnana) beinhalten.
48. In der Yogapraxis soll man sehr aufmerksam bleiben und nicht stolz oder leichtsinnig werden.
49. Im Yoga werden die Erfahrungen mehrerer zukünftiger Leben in die eines einzigen Lebens oder auf die kleinstmögliche Anzahl künftiger Leben verdichtet.
50. Unter Weisheit (Jnana) versteht man Sanyagavekshana, die richtige Sicht der Dinge.
51. Jnana ist das Wissen, daß das Selbst alles und alles das Selbst ist.
52. Jnana ist ständiges Gewahrsein des unsterblichen Brahman.
53. Wer den Zustand der Selbsterleuchtung kennt, ist befreit von Freude und Schmerz.
54. Wissen hat nichts mit Bewegung oder irgendeiner Tätigkeit zu tun.
55. Umfassendes Wissen bedeutet, daß der Qualität- und Quantitätsaspekt von allem transzendiert wird.
56. Liebe zur Bequemlichkeit und Abneigung gegen Schmerz und Sorgen zerren am Suchenden und lassen ihn hilflos zurück.
57. Bewegung ist eine Tätigkeit, Wissen nicht.
58. Bewegung ist eine Funktion der Lebensenergie (Prana), der Sinne, des Geistes und des Verstands.
59. Meditation ist der Weg zu vollkommenem Wissen, Macht und Wonne, die keinen Verfall kennen.
60. In der Meditation sollte man sich auf das eine ungeteilte Wesen konzentrieren, das vollkommen und allumfassend ist.
61. Befreiung (Moksha) ist die Verwirklichung dessen, was immer und überall existiert.
62. Außer dem Selbst (Atman) gibt es niemals etwas Neues oder Anderes.
63. Gerade das Nicht-Entstehen und die Unveränderlichkeit sind die Kennzeichen des wahren Selbst (Atman), jenseits aller äußeren Erscheinungsformen.
64. Energie kann nicht ungenutzt aufgespeichert werden. Nutzt man sie nicht, so sucht sie sich einen Ausgang.
65. Richtiges Denken ist nur möglich, wenn der Mensch frei ist von persönlichen Vorurteilen und Wünschen.
66. Die Natur ist dem Wissenden dienstbar.
67. Man muß beim Unendlichen Wesen Zuflucht suchen, welches ungeteilte Fülle ist.
68. Das einzig Dauerhafte und Wissenswerte ist das eine Selbst in allem.
69. Wählt man das Angenehme, kommt man von seinem Weg ab, weil man angenehme Dinge nie dauerhaft besitzen kann.
70. Man kann nicht das Gute und das Angenehme gleichzeitig anstreben.
71. Wählt man das Gute, so sollte man das Angenehme zurückweisen und Zuflucht suchen bei der überirdischen Wahrheit, auch wenn sie unsichtbar ist.
72. Das Selbst (Atman) kann man nur verstehen, wenn es einem von jemandem erklärt und gelehrt wird, der mit dem Selbst verschmolzen ist, also einem Brahmanishtha (ein im Bewußtsein Brahmans, des Absoluten, fest verankerter Mensch).
73. Ein Mensch mit einem untrainierten und unkontrollierten Verstand und einem schwachen und unreinen Geist kann die Pferde seiner Sinne nicht zügeln.
74. Wer aber einen beständigen, scharfen Verstand und eine starken, reinen Geist besitzt, vermag seine Sinne zu zügeln.
75. Nur das Feine, Subtile kann das Grobstoffliche durchdringen und verstehen.
76. Nur das Absolute kann sein und ist bereits. Befreiung ist das Bewußtsein des Absoluten.
77. Übersättigung, Überdruß von Geist, Sinnen und Körper ist notwendige Voraussetzung für den Versuch, seinen Blick nach innen zu richten und das Selbst zu erkennen.
78. Der Menschen hat kein vollkommenes und umfassendes Wissen.
79. Macht ist immer an äußere Objekte gebunden und ständig in Bewegung, Veränderung, begriffen.
80. Macht kann nicht in sich selbst ruhen, deshalb bahnt sie sich auf die eine oder andere Art einen Weg nach außen.
81. Vollkommenheit kann man nur erlangen, indem man den Zustand der Unvollkommenheit überwindet.
82. Der Vorgang, über sich selbst hinauszugehen, wird Veränderung oder Tod genannt.
83. Die Menschen bewegen sich ständig von Ort zu Ort auf der Suche nach Dingen, nicht wissend, daß alles überall vorhanden ist.
84. Man soll alle Strahlen des Bewußtseins sammeln und auf einen einzigen Gedanken oder eine einzige Vorstellung zentrieren.
85. Wiedergeburt beruht auf fehlender Erkenntnis des Selbst und noch vorhandenen Wünschen zum Zeitpunkt des Todes, wenn man seinen Körper verläßt.
86. Wünsche zurückzunehmen ist gleichbedeutend mit der Überwindung des Geistes (mind).
87. Über der noch nicht manifesten Urnatur (Avyakta) steht das göttliche Wesen (purusha). Purusha, die individuelle Seele, ist identisch mit dem Absoluten (Brahman), jenseits dessen es nichts mehr gibt und welches das oberste Ziel darstellt.
88. Da das wahre Wesen jedes Menschen reines Bewußtsein ist, ist es auch für jeden möglich, der Größte, Beste zu werden und als das Absolute zu existieren.
89. Das durch die Sinne erworbene Wissen  ist dem Menschen naturgemäß gegeben, wohingegen die Erkenntnis des Selbst etwas Außergewöhnliches ist.
90. Den Weg zur Vollkommenheit kann man erst nach Überwindung verschiedener Schwierigkeiten und Probleme beschreiten.
91. Die individuellen Verhaltensweisen des Menschen treten hartnäckig immer wieder in Erscheinung und versuchen, das Tor zur Wahrheit zu versperren.
92. Das Gute ist eine Sache und das Angenehme etwas anderes, sie haben unterschiedliche Ziele.
93. Das Gute führt einen zu Gott, zum Absoluten.
94. Das Angenehme hängt eng mit dem Körper zusammen und hält den Menschen davon ab, das Gute zu wählen.
95. Das Angenehme ist unter Umständen leicht zu haben, jedoch nicht das Gute.
96. Der Törichte wählt das Angenehme, um seinen Körper zu schützen und zu verwöhnen.
97. Nach dem Guten sehnt man sich nicht, weil es über die materielle Erfahrung hinausgeht.
98. Das Gute und das Angenehme verhalten sich so gegensätzlich zueinander wie zwei Pole.
99. Wer, geleitet durch blinde Philosophien, reine Sinnesfreuden rechtfertigt, handelt blind und wird tief fallen.
100. Es ist für viele schwierig, etwas über das Selbst (Atman) zu erfahren und zu lernen. Für andere ist es schwer, das Selbst zu verstehen, auch wenn sie davon gehört haben.
101. Den Atman, das Selbst, kann man nicht durch logisches Nachdenken erfassen. Aber man kann ihn erkennen, wenn man von jemandem unterwiesen wird, der das Selbst verwirklicht hat.
102. Aller Reichtum, alle Schätze und Kräfte des Universums sind keine hinreichenden Mittel, um das Selbst zu realisieren.
103. Das Selbst (Atman) erreicht man, wenn man das ganze Universum samt seiner Bestandteile aufgibt.
104. Das allwissende Selbst (Atman) ist weder jemals geboren worden noch stirbt es jemals.
105. Ungeboren, unendlich, ewig und uralt , bleibt das Selbst bestehen, wenn der Körper stirbt.
106. Was immer dieser Körper bewußt tut, geschieht letztendlich durch den Verstand.
107. In der Dualität gibt es kein wirkliches Wissen. Ohne Dualität gibt es überhaupt keinen Intellekt (mehr).
108. Wenn man das unsterbliche Sein in sich erkennt, ist man vom Tod befreit.
 



ÜBER DIE KENA-UPANISHAD

1. Nur eine Handlung kann eine Handlung auslöschen, ebenso wie Eisen nur mit Hilfe von Eisen durchtrennt werden kann. So kann auch Individualität nur individuell transzendiert werden.
2. Jede Art von Beziehung führt zu Bindung.
3. Wenn wir Wissen erlangt haben, müssen wir nichts mehr tun. Wenn wir aber gehandelt haben, müssen wir daraus etwas gelernt haben.
4. Was immer durch vergängliche Mittel erreicht wird, ist selbst vergänglich.
5. Alle Lebewesen sehnen sich nach Einheit. In der Individualität liegt kein Glück.
6. Alle Eigenschaften, die wir dem Absoluten (Brahman) zuschreiben, erwachsen aus unserer Hingabe.
7. All unsere Erfahrungen sind geistiger Natur.
8. Solange auch nur die Spur eines einzigen Wunsches vorhanden ist, kennt man das Absolute (Brahman) nicht wirklich.
9. Alles, was wir besitzen, wird uns irgendwann wieder abhanden kommen.
10.  Atman-Tripti, die Selbstgenügsamkeit, ist der Weg zur Unsterblichkeit.
11. Die Erkenntnis des Absoluten (Brahma-Jnana) wird möglich indem man sich selbst auflöst und nach weltlichen Maßstäben aufhört zu existieren.
12. Brahman ist reine Existenz. Wir können das Absolute nur nach der Auslöschung unserer Individualität erfahren.
13. Das Wissen um Brahman bedeutet höchste Großartigkeit und Herrlichkeit.
14. Brahman, das Absolute, ist die Verkörperung aller Eigenschaften, Kräfte und Seins.
15. Änderung setzt Unveränderlichkeit voraus. Daß etwas entsteht, bedeutet, daß etwas vorhanden sein muß.
16. Das Verlangen, Gott (Brahman)  zu erkennen ist nicht als Wunsch anzusehen, denn dieser Wunsch ist wie das aufgehen des Strohs im Feuer.
17. Die Erkenntnis des Absoluten (Brahman) verbrennt alle Wünsche.
18. Das Wissen über das Absolute unterscheidet sich von Mensch zu Mensch nicht.
19. Sowie keine Wünsche mehr da sind, überwindet man den Tod.
20. Der Tod herrscht über alles Geschaffene.
21. Jeder wünscht irgend etwas, aber nicht das Ganze.
22. Selbst wenn einem etwas sehr nahe steht, ist es doch nicht mit einem selbst identisch.
23. Jeder Gedanke ist eine Verleugnung des Absoluten. Deshalb vertragen sich Gedanke und Verwirklichung nicht nebeneinander.
24. Die Ewigkeit kann nicht nur eine vorübergehende Ewigkeit sein.
25. Glaube an die Wahrheit bedeutet Unglauben an äußere Erscheinungsformen.
26. Das menschliche Wissen ist ein Teilwissen. Jede menschliche Erfahrung ist begrenzt.
27. Es ist der Verstand, der unterscheidet und nicht das Selbst.
28. Die Unendlichkeit ist eins und kann deshalb kein Objekt haben. Sie kennt sich selbst und nichts anderes.
29. Es ist nicht möglich, höhere Stufen zu erklimmen, bevor man die niedrigeren überwunden hat.
30. Man kann das Selbst nicht auf eine Ebene bringen, die es nicht ist und auch nicht auf ein niedrigeres Niveau.
31. Das individuelle Wissen hängt immer zwischen dem Erkennenden und dem Gegenstand des Wissens. Es erkennt in Wahrheit keines von beidem.
32. Es ist unmöglich, das Absolute ( Brahman) nur ein bißchen kennen, denn das Absolute ist unteilbar.
33. Die Unendlichkeit kann mit der Vergänglichkeit nichts zu tun haben.
34. Unsterblichkeit ist die Erfahrung der zentralen Existenz des Selbst.
35. Wenn wir etwas bekommen, werden wir es wieder verlieren. Lieben wir etwas, so werden wir darum trauern.
36. Setzen wir Vertrauen in irgend einen Gegenstand, werden wir enttäuscht werden. Genießen wir etwas, so leiden wir später deswegen.
37. Wenn wir uns an etwas verhaften, so werden wir deshalb sterben müssen.
38. Wenn wir leben wollen, müssen wir auch sterben.
39. Das Selbst erlangt Unsterblichkeit durch sich selbst.
40. Es ist möglich, in eben diesem Leben das Selbst zu verwirklichen.
41. Durch äußerste Verneinung, Verzicht, wird höchste Erfüllung erlangt.
42. Das Ego kann dem Absoluten nicht von Angesicht zu Angesicht gegenüber stehen.
43. Im Zustand der Selbsterfahrung löst sich das Ego auf.
44. Selbstloses Handeln und Dienen (Karma)  und die Verehrung Gottes (Upasana)  sind Stufen auf dem Weg zur Erkenntnis (Jnana).
45. Karma (Handlung) ist die durch eine Notwendigkeit erzeugte Wandlung des Istzustandes in einen neuen Zustand.
46. Wissen ist keine Handlung. Wissen ist Sein.
47. Wissen ist beständig, nicht voranschreitend.
48. Wissen ist kein Mittel zu einem Zweck, sondern der Zweck, das Ziel, selbst.
49. Nicht, indem es etwas tut, sondern indem es nichts tut, erlangt das Selbst Wissen.
50. Wissen ist gleichbedeutend mit Existenz oder Sein, während Gedanken und Handlungen zu etwas Neuem oder zu Änderungen führen.
51. Wahres Wissen bringt nicht etwas hervor. Keine Macht manifestiert sich im Zustand vollkommenen Wissens.
52. Das verstandesmäßige Wissen funktioniert auf einer dualistischen Grundlage, aber das Selbst ist nicht-dualistisch.
53. Das Absolute zu kennen und zu sein, ist dasselbe.
54. Auch der Geist ist ein Bestandteil der Individualität. Der Geist kann durch Geist selbst transzendiert werden.
55. Befreiung (moksha) ist Ewigkeit. Ewigkeit ist dauernde Unveränderlichkeit.
56. Befreiung (moksha)  im eigentlichen Sinn bedeutet Sein im Zustand der Körperlosigkeit.
57. Der Mensch ist gleichzusetzen mit dem Geist  und der Geist mit den Wünschen.
58. Meditation über das Absolute (Brahman) ist der Versuch, das Selbst aller Wesen zu werden.
59. Die Verneinung des Todes bedeutet transzendentale Unabhängigkeit und Freiheit (Kaivalya).
60. Weder Auge, Sprache noch Verstand können die (höhere) Wirklichkeit erfassen.
61. Das Ich zu transzendieren bedeutet unendliche Weite und beansprucht die Existenz des Höchsten Absoluten (Brahman)  für sich.
62. Man kann sich selbst nicht erreichen, solange man sich selbst nicht erkennt.
63. Man kann Brahman nicht durch eine Tat erreichen, denn jede Handlung ist ein Sich-Entfernen vom Selbst.
64. Handlungen auf der physischen Ebene münden in materiellen Ergebnissen. Geistige Handlungen führen zu geistigen Auswirkungen.
65. Eines Tages werden alle Egos zerstört werden.
66. Wer Gott (Brahman)  liebt, wird von allen Wesen des Universums geliebt.
67. Macht, die auf der Vorstellung des Besitzens beruht, ist reine Einbildung.
68. Eigenschaften begrenzen das Absolute (Brahman. Deshalb bekommen wir nur, was wir denken.
69. Vernunft sollte den Glauben stärken und Logik die Intuition ergänzen.
70. Selbstenthüllung ist die Natur des Selbst. Aus diesem Grund enthüllen uns die Sinne Objekte. Ohne die Sinne vergehen die Objekte.
71. Freudengelächter endet in Tränen der Trauer.
72. Das Höchste zu erreichen beruht auf höchstem Verzicht.
73. Die Art der zukünftigen Geburt wird von den Wünschen bestimmt, die in diesem Leben unerfüllt bleiben.
74. Das Selbst ist von Natur aus auf Verwirklichung ausgerichtet.
75. Das Selbst ist nicht bedingt durch ein Objekt, es ist immateriell, formlos und unveränderlich.
76.  Das Selbst ist weder eine Ursache noch eine Wirkung.
77.  Die Erkenntnis des Absoluten (Brahman) hängt nicht vom Geist des Menschen ab.
78.  Das Selbst lenkt und beherrscht den Geist, das Prana (Lebensenergie) und die Sinne.
79. Das Selbst ist die Ursache äußerer Aktivität, wie die Sonne oder eine Lampe die Ursache weltlicher Tätigkeit ist.
80. Die Seele ist Einheit, nicht die Objekte.
81. Wahrhaftige Güte entsteht, wenn der individuelle Geist vergeht.
82. Das Selbst enthüllt sich selbst, wenn das Individuum aufhört zu existieren.
83. Die Sinnesorgane des Hörens, Sehens usw. funktionieren nur durch das Bewußtsein des Selbst.
84. Die Erfahrungswelt ist der Beweis für die Existenz eines ewigen Wesens.
85. Der Atem hat Lebenskraft durch das Leben im Selbst.
86. Die Welt ist die Farbe, die wir über die Wahrheit pinseln.
87. Das Mittel der Erkenntnis des Selbst ist das Selbst.
88. Wahres Wissen ist selbsterleuchtend.
89. Es gibt nichts, was es wert wäre zu besitzen oder zu erkennen als das eigene Selbst.
90. Jeder Wunsch nach etwas außerhalb des Selbst führt zu einem leidvollen Schicksal.
91. Die Natur der Wahrheit erschließt sich nur über die Entsagung.
92. Die Erfahrung des Absoluten (Brahmans) bedeutet die Zerstörung der Individualität.
93. Die Verwirklichung des Absoluten bedeutet Verzicht auf all unsere Vorstellungen von Gut und Böse, Erhabenem und Niedrigem.
94. Das Selbst kennt alles, wird aber von nichts anderem erkannt.
95. Die Frage des Unterschieds zwischen dem Wissenden, dem Wissen und dem Gegenstand des Wissens stellt sich nicht in Bezug auf das reine Selbst.
96. Je weniger Wünsche, desto besser und nachhaltiger die Erfahrung.
97. Es gibt keinen Unterschied zwischen den Bausteinen des einen Körpers und eines anderen.
98. Äußere Häßlichkeit verblaßt im Widerschein der inneren Schönheit des Selbst.
99. Das Selbst benötigt kein anderes Bewußtsein zur Selbsterfahrung.
100. Das Selbst sollte in diesem jetzigen Leben erkannt werden.
101. Je näher das Ego der Wahrheit kommt, desto heller scheint das Licht der Wahrheit auf es herab.
102. Die Macht, Größe und Herrlichkeit eines Menschen gehören in keiner Weise diesem Individuum.
103. Die erste Erfahrung ist nicht die der Göttlichkeit, sondern die Erfahrung der Reinheit (Sattwa).
104. Der größten Wonne geht zuerst höchstes Leid voraus.
105. Alle Herrlichkeit dieser Welt ist weniger als ein Strohhalm.
106. Tatsächlich kann man nicht über das Absolute (Brahman) meditieren, außer man identifiziert sich mit ihm.
107.  Unvergängliches kann nicht durch Vergängliches erlangt werden.
108.  Weltliche Macht ist nur eine Vorstellung, keine Wirklichkeit.


 

Die Upanishaden
 

sind ein Teil der heiligen Schriften. Sie umfassen den Schluß der Veden und bilden die hauptsächliche Basis des Vedanta, also der philosophischen Analysen und Schlußfolgerungen.

Die Ishavasya-Upanishad beginnt mit „ishavasyam idam sarvam“, „All dies ist umhüllt von Gott“, hat also zum Hauptthema die Gegenwart Gottes in allem, was sich im Universum manifestiert. Ihr berühmtestes Mantra ist „Soham“, „Ich bin das“, was bedeutet, daß Gott im Herzen aller Wesen wohnt, die Überwindung der Dualität.

Die Katha-Upanishad enthält die Belehrungen über die höchste Weisheit, die der Totengott Yama dem Naciketas gab. Hauptthema ist die Einheit des Selbst mit allem und die Erkenntnis des Selbst. „Kena“ heißt „Wodurch“. Thema der Kena-Upanishad ist die Frage: „Wodurch bewegt sich der Geist?“ und somit die rforschung, die Erkenntnis der Triebkraft des Selbst hinter allem, obwohl das Selbst an Sich unverändert, unvergänglich und ewig ist.

Dieses Heft faßt in präziser, komprimierter Form die wesentlichen Auslegungen von Swami Krishnananda zu diesen wichtigen Upanishaden zusammen und erhellt so mit tiefem Wissen und großer Klarheit die darin enthaltene tiefgründige Weisheit. Swami Krishnananda war bis vor kurzem General Secretary of the Divine Life Society, Rishikesh, und direkter Schüler von Swami Sivananda.

Swami Hamsananda, ein langjähriger Schüler von Swami Krishnananda, hat diese jeweils 108 prägnanten Aussagen über die Ishavasya-Upanishad gesammelt und zusammengefaßt.

Zur Yoga Vidya Startseite
Haus Yoga-Vidya Bad Meinberg
Haus Yoga-Vidya Westerwald
Yoga Vidya Zentren
Yoga-Reisen
Yogalehrer Ausbildung
Yoga-Shop
Yoga Artikel
Yoga Übungen
Kostenlosen Newsletter abonnieren
Kostenlose Info-Broschüre anfordern
Suchen