Tägliche
Inspiration aus der Feder Swami Sivanandas für den 4. November
LERNT VOM SCHLAF
Studiert den Zustand
des Tiefschlafes, in dem es weder das Spiel des Geistes
(mind), noch das
der Sinne gibt. Dort gibt es keine Objekte; dort gibt es
weder Anziehung,
noch Abstoßung. Woher leitet ihr dann ananda
(Glückseligkeit)
im Schlaf her? Diese Erfahrung ist universell; jeder sagt:
"Ich habe fest geschlafen.
Ich erlebte nichts. Ich war sehr glücklich im
Schlaf." Im Tiefschlaf
ruht ihr in satcidananda atman und erfreut euch der
atmischen Glückseligkeit,
welche unabhängig von Objekten ist. Der Unterschied
zwischen Tiefschlaf
und samadhi (Überbewusstsein) ist, dass es im Tiefschlaf
noch den Schleier
der Unwissenheit gibt, wohingegen er im samadhi entfernt
ist.
Aus dem Schlaf kann
man vier Schlüsse ziehen:
1. Ihr existiert.
Es gibt ein Gefühl der Kontinuität des Bewusstseins.
2. Im Schlaf ist
advaita (Einheit).
3. Ihr seid ananda
svarupa (von der Beschaffenheit der Glückseligkeit).
4. Die Welt ist
mithya (ein Spiel des Geistes).
Namen und Formen
sind illusorisch. Die Welt ist bloß ein Spiel des Geistes.
Wo der Geist (mind)
ist, da ist Welt. Wenn ihr durch yoga sadhana (Praxis)
die Zerstörung
des Geistes herbeiführen könnt, wird die Welt verschwinden und
ihr werdet den atman
(die Seele) überall fühlen.
Selbst am Tag werdet
ihr mit atman eins und zwar immer dann, wenn ein Wunsch
befriedigt wurde.
Wenn ihr euch eines Objektes erfreut, werdet ihr für eine
kurze Zeit `geistlos´.
Ihr ruht in eurem eigenen atman und erfreut euch
atmischer Glückseligkeit.
Unwissendende Leute schreiben dieses Glücksgefühl
den Objekten zu.
So wie der Hund, welcher an einem trockenen Knochen saugt,
närrischerweise
glaubt, dass das Blut von dem trockenen Knochen kommt,
wohingegegn das
Blut in Wirklichkeit seinem eigenen Zahnfleisch entströmt, so
glauben auch die
närrischen Leute, dass Glücksgefühle den äußeren
Objekten
entspringen, obwohl
sie das Glücksgefühl eigentlich aus ihrem eigenen inneren
atman erhalten.Sie
werden aufgrund des Einflusses der Illusion und der
Unwissenheit getäuscht.
Habt kein Verlangen
nach Objekten. Reduziert eure Bedürfnisse. Kultiviert
vairagya (Leidenschaftslosigkeit);
das dünnt den Geist aus.
Verkehrt nur wenig
mit anderen. Sprecht nicht viel. Lauft nicht viel. Esst
nicht viel.
Schlaft nicht viel.
Kontrolliert eure Gefühle. Entsagt Wünschen und vasanas
(Neigungen). Kontrolliert
eure Reizbarkeit und eure Sinneslust.