Tägliche
Inspiration aus der Feder Swami Sivanandas für den 2. August
DISZIPLIN DES GEISTES
Ihr müsst einen
reinen Geist haben, wenn ihr das Selbst zu verwirklichen
wünscht. Sofern
der Geist nicht frei ist und alle Begierden, Sehnsüchte,
Sorgen, Täuschungen,
Stolz, Sinneslust, Anhaftungen, Anziehung und Abneigung
beseitigt hat, kann
er nicht den Bereich des höchsten Friedens und
unvermischten Glückes,
den unsterblichen Wohnsitz, betreten.
Weder der Vielfraß,
noch der Sinnesmensch, der Dummkopf oder der faule
Mensch, kann Meditation
praktizieren. Derjenige aber, der seine Zunge und
anderen Organe kontrolliert,
der einen klaren Scharfsinn hat, der maßvoll
isst, trinkt und
schläft, der seine Selbstsucht, Wollust, Gier und Ärger
zerstört hat,
kann Meditation praktizieren und erfolgreich samadhi
(Überbewusstsein)
erlangen.
Ihr könnt euch
keines Friedens des Geistes erfreuen, ihr könnt keine
Meditation praktizieren,
solange viksepa in eurem Geist ist. Viksepa ist das
Tosen des Geistes.
Viksepa ist rajas (Leidenschaft); viksepa und Begierden
ko-existieren im
Geist. Wenn ihr viksepa wirklich zerstören wollt, müsst ihr
alles weltliche
Sehnen durch Leidenschaftslosigkeit und Selbsthingabe an den
Herrn vernichten.
Wenn ihr Feuer an
grünes Holz haltet, wird es nicht brennen; wenn ihr Feuer
an ein Stück
trockenes Holz haltet, wird es sofort Feuer fangen und brennen.
Eben so werden diejenigen,
die ihren Geist nicht gereinigt haben, nicht in
der Lage sein, das
Feuer der Meditation zu starten. Sie werden schlafen oder
träumenderweise
Luftschlösser bauen, wenn sie sich zur Meditation setzen.
Aber die, die die
Unreinheiten des Geistes durch japa (Wiederholung des
Namens Gottes),
Dienen, Wohltätigkeit, pranayama (yogisches Atmen) usw.
beseitigt haben,
werden, sobald sie sich setzen, in tiefe Meditation sinken.
Der reine, gereifte
Geist, wird sofort im Feuer der Meditation zu brennen
beginnen.
Klärt eure Vorstellungen
immer wieder. Denkt klar. Konzentriert euch tief und
übt rechtes
Denken. Geht in die Einsamkeit und haltet dort Innenschau.
Reinigt eure Gedanken.
Beruhigt eure Gedanken. Stillt den blubbernden Geist.
Erlaubt immer nur
einer Gedankenwelle, im Geist aufzusteigen und dann wieder
ruhig zu versinken.
Dann erlaubt dem nächsten Gedanken einzutreten. Jagt alle
belanglosen Gedanken,
die nichts mit dem betreffenden Subjekt zu tun haben,
davon. Eine, durch
lange Praxis erlangte, effiziente Kontrolle der Gedanken,
ist eine große
Hilfe in der Meditation.
Beobachtet jeden
Gedanken sehr sorgfältig. Schließt alle nutzlosen Gedanken
aus dem Geist aus.
Euer Leben muss mit eurer Meditation übereinstimmen. Ihr
müsst eure
Meditation auch während eurer Arbeit aufrechterhalten. Gebt nicht
durch ständiges
Denken neue Kraft an schlechte Gedanken. Beherrscht euch.
Ersetzt schlechte
Gedanken durch erhabene Gedanken.