Tägliche
Inspiration aus der Feder Swami Sivanandas für den 25. August
ENTWICKELT AUCH DEN
KÖRPER
Physische Kultur
oder Entwicklung des Körpers ist ebenso wichtig wie die
Entwicklung des
Geistes, des Willens oder des Gedächtnisses. Wenn der Körper
nicht stark und
gesund, kräftig und aktiv gehalten wird, ist keine
Persönlichkeitsentwicklung
möglich. Jede Persönlichkeitsentwicklung hängt von
einem gesunden Körper
ab. Ein kluger Sinnspruch lautet: "In einem gesunden
Körper steckt
auch ein gesunder Geist." Der Körper ist der Tempel Gottes. Er
sollte durch tägliches
Baden oder Duschen und kräftiges Abreiben mit einem
sauberen Handtuch
gewissenhaft rein gehalten werden - das öffnet die Poren,
die durch Schweiß
und Talg verstopft sein können.
Es gibt verschiedene
Formen der physischen Kultur. Sucht entsprechend eurer
Bedürfnisse,
eures Geschmackes, Temperamentes und Fähigkeit eine für euch
aus. Ein Mensch
in schlechter gesundheitlicher Verfassung sollte morgens und
abends lange, flotte
Spaziergänge machen. Geht immer alleine; dann spürt ihr
die Gegenwart des
Allmächtigen überall und ihr könnt in vollkommener Harmonie
mit der Natur sein.
Morgendliche Spaziergänge sind besonders angenehm. Die
kühle Brise
des Windes erfrischt und der Duft der Blumen regt an. Beendet den
Spaziergang vor
Sonnenaufgang. Das Gehen selbst sollte flott sein; ihr
solltet kräftig
schwitzen. Nur dann ist es eine gute Übung. Lauft mindestens
drei bis vier Meilen
(ca. vier bis fünf Kilometer) am Tag. Macht während des
Gehens pranayama.
Atmet sechs Schritte lang ein, haltet die Luft sechs
Schritte lang an
und atmet dann sechs Schritte lang aus. Das ist eine gute
Praxis.
Haltet bei der Durchführung
eurer Übungen eine strikte Regelmäßigkeit ein -
das ist für
eine schnelle Entwicklung essentiell. Diejenigen, die energisch
trainieren, sollten
kräfige, nahrhafte Nahrung zu sich nehmen - andererseits
werden ihre Muskeln
geschwächt. Sie sollten reichlich ghee (geklärte Butter),
Milch, Butter ,
Nüsse usw. zu sich nehmen. Die, die den Kopfstand ausführen,
sollten etwa zehn
Minuten nach Beendigung der asanas eine leichte Mahlzeit zu
sich nehmen. Wiegt
einmal im Monat euren Körper und führt darüber eine
Aufzeichnung. Trainiert
morgens und abends. Ruht euch dann für eine halbe
Stunde aus, bevor
ihr euch duscht.
Haltet brahmacarya
(Keuschheit) ein, so gut ihr könnt. Wenn ihr sexuell
strikt enthaltsam
lebt, werdet ihr erstaunliche Ergebnisse erzielen. Was ist
dran an einer Frau
(oder einem Mann; d.Ü.)? Was ist dran an der ständigen
Wiederholung des
immer gleichen Aktes, der so schändlich ist? Schämt ihr euch
nicht über
all das? Erkennt ihr nicht, dass das alles ein Spiel von avidya
(Unwissenheit) und
falschem moha (Täuschung) ist? Stärkt den Körper und macht
dann spirituelles
sadhana (Praxis). Ihr werdet euch wahrer Glückseligkeit
erfreuen können.
Ich flehe euch an - lernt, weise zu handeln - zumindest von
jetzt an.
Betrachtet diesen
Körper als euren Diener und euer Werkzeug. Ihr seid
verschieden von
diesem physischen Körper, der nur aus den fünf Elementen
gemacht ist und
ein Gegenstand des Zerfalls und des Todes ist. Eure Essenz
ist die Wirklichkeit,
ist der all-durchdringende, unvergängliche atman (das
Selbst). Die Identifikation
mit dem Körper ist der Hauptgrund der
Knechtschaft, der
menschlichen Not und des menschlichen Leides. Werdet nicht
zum Sklaven eures
Körpers.