Tägliche
Inspiration aus der Feder Swami Sivanandas für den 21. Juli
DIE GEISTIGE FABRIK
Nun werde ich euch zu der äußerst wundervollen
geistigen Fabrik mitnehmen.
Sie ist euch sehr nahe; sie ist das Wunder aller
Wunder. Selbst ein
überzeugter Materialist wird, wenn er sehr
aufrichtig ist, augenblicklich in
einen vollkommenen Theisten verwandelt werden,
wenn er seine Augen für einen
Moment schließt und ernsthaft über
die Arbeit in dieser wunderbaren Fabrik
reflektiert. Die Kena Upanishad beginnt mit folgenden
Zeilen: "Wer ist der
Direktor des Geistes? Wer gibt Licht und Kraft
an den Geist?" Sie fährt fort:
"Brahman ist der Geist des Geistes (mind of minds;
d.Ü.), das prana (Leben)
der pranas, das Auge der Augen, das Ohr der Ohren."
Welch kühne Philosophie. Mit einem Mal erhebt
sie den Menschen zu einer
unfehlbaren Lösung für all die verschiedensten
Probleme des Lebens. Die vier
mahavakyas (große Äußerungen):
Prajnanam brahma (Bewusstsein ist das
Absolute); aham brahma asmi (Ich bin das Absolute);
tat twam asi (Das bist
Du); ayam atma brahma (das Selbst ist das Absolute);
flößen Kraft und Freude
in die Herzen aller Hörer. Sie produzieren
drastische Änderungen in eurem
Leben. Dann werdet ihr lachen über den eitlen
Pomp, die leere Herrlichkeit
und das künstliche und miserable Leben eines
reichen Menschen.
Die Augen und die Ohren sind die Torwächter
dieser geistigen Fabrik - sie
sind der `Weg nach Innen´ und der Mund
ist der `Weg nach Außen´. Augen und
Ohren bringen die geistige Materie zur Fertigung
in die Fabrik. Licht- und
Klangschwingungen werden durch diese zwei
Zugänge nach Innen gebracht.
Zuallererst werden sie durch den Geist zu Empfindungen
gemacht. Sie werden
dann dem Intellekt präsentiert. Der Intellekt
formt diese Empfindungen dann
in Begriffe oder Ideen um. Diese Ideen werden
durch den äußeren Torwächter,
das Sprachorgan, ausgedrückt.
Die äußeren physischen Augen und Ohren
sind bloße Instrumente. Aber die
wirklichen Seh- und Gehörzentren befinden
sich im Gehirn und im Astralkörper
- das sind die wahren Sinne. Versteht diesen
Punkt gut. Der Intellekt
empfängt diese Materialien vom Geist und
legt sie dem purusa oder atman (das
Selbst) vor, der hinter der Leinwand ist.
Der Geist ist der Chef-Sekretär dieser mentalen
Fabrik. Er hat zehn
Angestellte: zum einen sind da die fünf
jnana indriyas (Sinne), um
Neuigkeiten von den Sachverhalten von Außen
zu liefern. Die Sachverhalte
werden durch den Geist dem Intellekt vorgelegt,
der sie dem purusa (inneres
Selbst) vorlegt. Vom purusa kommt eine Botschaft
zurück an den buddhi
(Intellekt). Buddhi untersucht und entscheidet
und gibt dann die Antwort zur
Ausführung zurück zum Geist. Dann sind
da die fünf karma indriyas
(Sprachorgane, Hände, Füße, Genitalien
und Anus), die die Anordnung des
Geistes, der ihr Meister ist, ausführen.