Tägliche
Inspiration aus der Feder Swami Sivanandas für den 16. Dezember
FREIHEIT VON ANHAFTUNG
Anhaftung erzeugt
Verblendung und verursacht Verwirrung. Furcht existiert
aufgrund von Anhaftung
und Wünschen. Verblendung und Täuschung sind ein
Schandmal für
die reine Liebe. Anhaftung an die Objekte der Welt entsteht
durch die Unwissenheit
über ihre wahre Natur. Nichts als der atman (das
Selbst) existiert
tatsächlich. Objekte sind illusorisch. Anhaftung weist
darauf hin, dass
man das Gefühl hat, dass der Besitz des Objektes
Glücksgefühle
mit sich bringt. Diese Vorstellung muss aus dem Geist entfernt
werden.
Glück liegt
nicht in den Objekten, sondern im eigenen Selbst. Anhaftung ist
das unreine vasana
(Gefühl) von Liebe oder Hass, das vom Geist für die
verschiedenen Objekte
dieser Welt unterhalten wird. Wenn ihr von Freude, Neid
und Sorgen unberührt
bleibt, habt ihr alle Anhaftung aufgegeben. Wenn ihr
euch, ohne in Freude
zu schwelgen, oder im Leid zu grämen, nicht abhängig von
den Fesseln der
Wünsche macht, dann kann man von euch sagen, dass ihr euch
von der Anhaftung
befreit habt.
Wenn ihr mit dem
zufrieden sein könnt, was immer ihr auch bekommt, dann habt
ihr euch der Anhaftung
entledigt. Durch die Anhaftung entsteht der Wunsch
nach materiellen
Objekten. Die Entsagung der Anhaftung wird als moksa
(Befreiung) bezeichnet.
Durch ihre Zerstörung enden alle Wiedergeburten.
Zerstört die
Verbindung des Geistes mit den Objekten und erreicht den Zustand
des jivanmukta (befreite
Seele).
Freude liegt nicht
in den Objekten, sondern in dem Zustand des Geistes. Der
Geist geht auf der
Suche nach Freude nach Außen. Dabei entsteht gleichzeitig
Leid, da der Geist
sich dabei von der Wahrheit entfernt. Wenn das Objekt
erlangt wurde, hört
der Geist auf tätig zu sein und ruht im atman, der
Grundlage. Dann
schmeckt er unbewusst die Glückseligkeit des atman.
Verfeinert euer inneres
Verlangen durch rechtes Unterscheiden,
Leidenschaftslosigkeit,
innere Nachforschung und Meditation. Ihr werdet
höchste Glückseligkeit
erlangen. Entwickelt vairagya
(Leidenschaftslosigkeit).
Schärft euren Verstand. Gebt kutarka und viparita
bhavana (verdrehtes
und entstelltes Denken) auf. Identifiziert euch mit dem
reinen atman. Ihr
werdet schnell Wissen über das Selbst erlangen.
Wenn ihr sorglos
und unachtsam seid, wenn ihr unregelmäßig in eurer
Meditation seid,
wenn eure Leidenschaftslosigkeit nachlässt, wenn ihr euch
auch nur ein wenig
den Sinnesvergnügungen hingebt, dann wird der Geist
fortfahren, nach
unten zu gehen. Maya (Illusion) bricht selbst über einen
weisen Menschen
herein, wenn der auch nur für einen kurzen Zeitraum mit
seinem sadhana (Praxis)
und seiner Meditation aufhört.
Seid Vorsichtig.
Seid wachsam. Seid regelmäßig in eurer Meditation.