Tägliche
Inspiration aus der Feder Swami Sivanandas für den 10. Mai
DIE MENSCHEN ZU
LIEBEN HEISST GOTT ZU LIEBEN
Die Menschen zu
lieben heißt, Gott alleine zu lieben. Der Mensch ist das
wahre Ebenbild
Gottes. Er ist sein amsa (Teil). In der Gita werdet ihr
folgendes finden:
"Ein Teil meines
eigenen Selbstes, umgeformt in der Welt des Lebens in einen
unsterblichen
Spirit, zieht um sich selbst die Sinne, von denen der Geist
der sechste ist,
verschleiert durch Materie." (Kapitel XV, Vers 7). Und: "Wissen
über das
Opfer; AdhiYajna spricht von mir als dem, der den Körper trägt,
Oh
bester der lebenden
Geschöpfe." (Kapitel VII, Vers 4).
Liebe ist die
Erfüllung des Gesetzes. Das Ziel von Wohltätigkeit, sozialem
Dienst, Altruismus,
Humanität und so vieler anderer Einstellungen, ist die
Entwicklung von
universeller Liebe, um das eigene Herz ins Unendliche zu
erweitern. Theosophie
spricht von universeller Bruderschaft und versucht
alle durch das
allgemeine Band der kosmischen Liebe zu vereinen. Liebe ist ein
großer
Gleichmacher. Es gibt auf Erden keine größere Kraft als die
Liebe.
Selbst wenn ihr
nur einen Strahl dieser göttlichen Ware besitzt, die völlig
frei selbst von
der geringsten Färbung von Selbstsucht ist, könnt ihr die
Welt erobern.
Reine Liebe ist ein seltenes Geschenk Gottes. Sie ist die
Frucht unermüdlichen
Dienstes an der Menschheit und unzählbarer tugendhafter Handlungen
in verschieden Inkarnationen.
Sie ist tatsächlich
selten.
Derjenige, der
nur einen Strahl davon besitzt, ist ein wahrhaftiger Gott auf
Erden. Er ist
ein mächtiger Potentat. Der heilige Paulus sagt: "Und wenn ich
mit den Zungen
der Menschen und der Engel spräche, und hätt ich keine Liebe,
so wäre
ich ein tönendes Erz oder eine klingende Schelle. Und wenn ich die
Gabe der Phophetie
hätte und alle Mysterien verstehen würde und alles Wissen
besäße
und hätte allen Glauben, so dass ich Berge versetzen könnte,
und
hätte die
Liebe nicht, so wäre mir´s nicht nütze." (1.Brief des Paulus
an die
Korinther, Kapitel
13, Das Hohelied der Liebe.)
Wahre Religion
besteht nicht aus religiösen Vorschriften, Bädern und
Pilgerfahrten,
sondern darin, alle zu lieben. Kosmische Liebe umfasst alle
und schließt
alle ein. In der reinen Liebe wird niemand von ihrer warmen
Umarmung ausgeschlossen.
Sie ist weit genug, die Demütigsten von uns
einzuschließen,
von der kleinen Ameise bis zum mächtigen Elefanten, von dem
verurteilten
Häftling zum mächtigen Kaiser, von dem schlimmsten Halunken auf
der Oberfläche dieser Erde bis zum vermeintlichen Heiligen.
Es ist der Hass,
der den Mensch vom Menschen trennt, die Nation von der
Nation, das Land
vom Land. Es ist der Stolz und die Selbstsucht, die einen
Menschen von
einem anderen trennt. Hass, Stolz und Selbstsucht sind alle
geistige Schöpfungen
- alleine das Ergebnis von Unwissenheit. Sie können
vor reiner Liebe
nicht bestehen. So wie die Dunkelheit von den durchdringenden Strahlen
der brennenden Sonne vertrieben wird, genauso werden Eifersucht, Hass und
Selbstsucht durch die Strahlen der göttlichen Liebe vertrieben.