Tägliche
Inspiration aus der Feder Swami Sivanandas für den 10. März
YOGASARA-UPANISHAD
MANTRA - 5:
EIN
VRTTI IST EIN STRUDEL IM SEE DES GEISTES
Bemerkungen
und Kommentare
Vrtti
bedeutet wörtlich Strudel. Es ist eine Gedankenwelle im See des citta.
Citta
ist der Inhalt des Geistes (mind-stuff; d.Ü.) oder geistige Substanz.
Es
nimmt verschiedene Formen an. Diese Formen stellen die vrttis dar. Sie
werden
umgeformt oder verändert (parinama). Diese Umformungen oder
Veränderungen
sind die Gedankenwellen, Strudel oder vrttis. Wenn der citta an
eine
Mango denkt, wird der vrtti der Mango in dem See des citta geformt.
Dieser
wird versinken und ein anderer vrtti wird geformt, wenn er an Milch denkt
(Milch-vrtti).
Unzählige
vrttis steigen auf und versinken im Ozean des citta. Diese vrttis verursachen
die
Ruhelosigkeit
des Geistes. Warum entspringen vrittis dem citta? Wegen der
samskaras
(Gewohnheiten) und vasanas (Begierden). Wenn ihr alle Begierden
zerschlagt,
werden alle vrttis von selbst versinken.
Wenn
ein vrtti versinkt, hinterläßt er einen eindeutigen Eindruck
im Unterbewußtsein,
der
als samskara oder verborgener Eindruck bekannt ist. Die Gesamtsumme aller
samskaras
ist
bekannt als karmasaya (Gefäß der Tätigkeiten). Dies ist
sancita karma
(gesammelte
Tätigkeiten). Wenn ein Mensch seinen physischen Körper verläßt,
trägt
er seinen Astralkörper der siebzehn tatvas (Grundprinzipien;
d.Ü.) und
auch
den karmasaya zu der mentalen Ebene. Dieses karmasaya wird durch das
höchste
Wissen verbrannt, welches durch asamprajnata samadhi erlangt wird.
Veränderung
ist ein vrtti im Geist. Wenn der vrtti versinkt, nimmt es den
feinen
Zustand der (Zeugungs-)Kraft oder samskara im citta oder
Unterbewußtsein
an. Diese (Zeugungs-)Kraft wird unter passenden Umständen
wieder
ein vrtti, wenn der Geist in Kontakt mit Sinnesobjekten kommt oder
durch
Erinnerung an Objekte, die innerlich anregen. Es gibt Stufen in den
vrttis
oder Veränderungen, die vom Geist aufsteigen. Ihr könnt die niederen
vrttis
mit Hilfe der höheren vrttis oder Umwandlungen prüfen und
kontrollieren.
Ein Beispiel: Ärger ist ein niederer vrtti oder ein vrtti der
niederen
Stufe. Ksama (Vergebung) ist ein vrtti der höheren Stufe. Mit Hilfe
von
ksama könnt ihr den niederen vrtti (hier: Ärger) kontrollieren.
Durch
die Kontrolle aller vrttis des Geistes könnt ihr ein yogarudha (einer,
der im
yoga
gefestigt ist) werden. Der yogi vernichtet sich nicht selbst, wenn er
alle
vrttis oder Veränderungen des Geistes kontrolliert. Durch Unterdrückung
der
Umwandlungen des Geistes erlangt er große Kräfte. Er wird zum
siddha
(Eingeweihter
oder vollkommenes Wesen).
Obwohl
der Geist (mind; d.Ü.) Eins ist, durchläuft er verschiedene
Konditionen
oder Zustände, da er aus den drei Eigenschaften (gunas) satva,
rajas und tamas besteht. Alle diese Eigenschaften gehen eine Vielfalt von
Kombinationen
ein. Auch die Änderungen oder vrttis des Geistes sind
zahlreich.
Frieden des Geistes ist ein satvischer vrtti. Lust ist ein
rajasischer
vrtti. Faulheit ist ein tamasischer vrtti.