Tägliche
Inspiration aus der Feder Swami Sivanandas für den 5. Juli
DER URSPRUNG DES
GEISTES
Erschaffung, Erhaltung,
Zerstörung, Verschleierung und Segnung sind Gottes
fünf Formen
der Handlung. Gott ist der Herrscher, der Kenner des Herzens und
der Souffleur. Er
hilft den Studenten auf vielfältige Art - durch Träume, die
innere Stimme, Sprechen
durch die Münder anderer im Gespräch und in
Ratschlägen
von Freunden.
Ewige Glückseligkeit,
höchsten Frieden, ewige Befriedigung, unendliche und
ungebrochene Freunde
kann man nur in Gott haben. Erlangt durch
ausschließliche
Hingabe zu einem Aspekt Gottes oder durch Selbsterforschung,
Gott-Bewusstsein
bzw. Selbstverwirklichung.
Wenn ihr durch das
Analysieren eures Geistes von Angesicht zu Angesicht mit
etwas kommt, das
niemals zerstört werden kann, etwas, das aus seiner eigenen
Natur heraus ewiglich
rein, vollkommen, selbstleuchtend und unveränderlich
ist, werdet ihr
euch nicht länger jämmerlich oder unglücklich fühlen.
Die
Natur Brahman´s
ist sat-cid-ananda (absolutes Sein - Wissen -
Glückseligkeit).
Was beschränkt die Sicht der individuellen Seele? Es ist nur
der Geist.
Zwischen dem atman
(Selbst) und den Sinnesorganen ist ein verbindendes Glied
nötig. Wir
erkennen die Existenz eines inneren Organs, den Geist, durch
welchen die Wahrnehmung
erfolgt. Wenn es das innere Organ nicht gäbe, würde
daraus entweder
andauernde Wahrnehmung oder andauernde Nicht-Wahrnehmung
resultieren.
Wahrnehmung findet
statt, wenn zwischen dem atman, den Sinnen und dem Geist
(das sind die drei
Instrumente der Wahrnehmung) eine Verbindung existiert.
Würde diese
Wirkung ausbleiben, würde daraus fortdauerndes Nicht-Wahrnehmen
resultieren.
Wie auch immer, keines
von beidem ist der Fall. Wir müssen daher die Existenz
eines inneren Organes
anerkennen, aufgrund dessen Aufmerksamkeit oder
Unaufmerksamkeit
Wahrnehmung oder Nicht-Wahrnehmung stattfinden. Dies ist der
Beweis für
die Existenz des Geistes.
Der Geist ist nichts
anderes als eine Ansammlung von Eindrücken. Er ist ein
Bündel aus
Gewohnheiten. Er ist eine Sammlung von Begierden, die durch den
Kontakt mit verschieden
Objekten entstehen. Er ist eine Ansammlung von
Gefühlen, die
aus weltlichen Beschäftigungen erwuchsen; von Vorstellungen,
gesammelt von verschiedenen
Objekten. Diese Begierden, Vorstellungen und
Gefühle verändern
sich konstant.
Manche alte Begierden
und Gefühle verlassen ständig das Warenhaus, den Geist,
und werden durch
andere ersetzt. Dieser ständige Wechsel wirkt keineswegs
störend auf
die Harmonie der geistigen Vorgänge. Manche Vorstellungen und
Gefühle vergehen
und die, die verbleiben, arbeiten in gesunder Kooperation
mit den neu Ankommenden.
Sie arbeiten in Harmonie und diese Harmonie erhält
die Identität
der geistigen Existenz.