Yoga Übungen
Einleitung
Aus: "Göttliche
Erkenntniss", von Swami Sivananda
Arten von Asanas
Die
Meditationsstellungen
Stellungen
zur Übung des Körpers
Yoga
Asanas und Körperübungen
Wer
kann Asanas machen ?
Heilwirkung
von Yogaübungen
Die Ausbildung im Yoga ist in
acht Angas, Glieder oder Stufen, unterteilt, nämlich Yama,
Niyama, Asana, Pranayama, Pratyahara, Dharana, Dhyana und Samadhi. Die
ersten beiden Teile des Yoga sind Yama und Niyama. Asana ist das dritte
Anga im Ashtanga Yoga und Pranayama das vierte.
Wenn das Fundament eines Hauses
nicht sachgerecht angelegt ist, wird der Überbau innerhalb
kürzester Zeit einstürzen. Genauso, wenn Du den
vollen spirituellen Nutzen von Asanas haben willst, mußt Du
zuerst die ersten beiden Stufen, Yama und Niyama, gut üben.
Genauso, wenn ein
Yogaschüler die Asanas nicht beherrscht, kann er nicht
erfolgreich seine höheren Kurse der Yogapraxis fortsetzen. Nur
wenn Du in der Asana fest bist, wirst Du den Nutzen von Pranayama
erfahren.
Arten
von Asanas
Es gibt soviele
Asanas oder
Stellungen wie es Arten von Lebewesen in diesem Universum gibt. Es gibt
8400000 Asanas, entsprechend zu den 84 Lakhs von Körpern. Die
Asanas entsprechen den verschiedenen Sitzstellungen, die man bei den
verschiedenen Arten in der Schöpfung finden kann.
Von den 84 Lakhs
von Asanas
sind 84 die besten; und von diesen 84 wurden 32 als nützlich
für den Menschen befunden.
Asanas können
in zwei
große Gruppen unterteilt werden, nämlich
Meditationsstellungen und Stellungen für Gesundheit und Kraft.
Die Yoga Shastras sagen, es gibt es vier hervorragende
Meditationsstellungen: Padmasana, Siddhasana, Swastikasana und
Sukhasana.
Die
Meditationsstellungen
Die
Meditationsstellungen sind
besonders geeignet für Japa und für kontemplative
Zwecke. Sie lösen den Geist vom Kummer und den Sorgen des
Alls. Sie beruhigen die Nerven, entspannen den Körper,
stärken den Geist und schenken Ausgeglichenheit. Die
Meditationsstellungen steigern das Verdauungsfeuer und geben guten
Appetit, Gesundheit und Glück. Sie beseitigen Rheumatismus.
Sie halten Gase, Galle und Schleim im Gleichgewicht. Sie reinigen und
stärken die Nerven in den Beinen. Sie sind dazu geeignet,
Brahmacharya aufrechtzuhalten.
‘Sthira
Sukham
Asanam’ - ‘Asana ist fest und angenehm’
(Patanjali). Sie darf kein Schmerzempfinden oder Unbehagen verursachen.
Wenn die Asanas nicht fest sind, wird der Geist schnell
durcheinandergebracht. Man hat dann keine Konzentration des Geistes.
Der Körper muß fest sein wie ein Fels. Der
Körper darf nicht im mindesten zittern. Du mußt zu
einer lebendigen Statue werden, wenn Du Dich zu Dhyana hinsetzt. Wenn
der Sitz fest wird, macht man Fortschritte in der Meditation. Man hat
dann kein Körperbewußtsein.
Wenn
Du in der Stellung sitzt,
denke: ‘Ich bin so fest wie ein Fels. Nichts kann mich
erschüttern’. Suggeriere das ein Dutzend Mal Deinem
Geist. Dann wird die Asana bald fest werden.
Du
mußt in einer der
vier Stellungen drei Stunden lang ohne Unterbrechung verharren
können, ohne Dich zu bewegen. Nur dann kannst Du Asana Jaya,
Beherrschung der Asana, erlangen. Wenn Du auch nur eine Stunde lang in
der Stellung verharren kannst, wirst Du Einpünktigkeit des
Geistes erlangen und dadurch den unendlichen Frieden und Atma Ananda im
Inneren erfahren.
Wenn
Du ein Jahr lang
regelmäßig übst, wirst Du Erfolg haben;
und
Du wirst drei Stunden lang
ohne Unterbrechung sitzen können. Beginne mit einer halben
Stunde und steigere allmählich die Dauer.
Wenn
Du nach einiger Zeit
starke Schmerzen in den Beinen verspürst, löse die
Beine, massieren sie fünf Minuten lang und setze Dich dann
wieder in die Asana. Wenn Du fortgeschrittener bist, wirst Du keine
Schmerzen mehr spüren. Du wirst dagegen ungeheure Freude
erfahren. Übe die Asana morgens und abends.
Bleibe
bei einer Asana,
entweder Padma, Siddha, Swastika oder Sukha; und mache sie durch
wiederholtes Üben fest und vollkommen.
Wechsle
nie die Asana. Halte
hartnäckig an einer fest. Klammere Dich daran wie ein
Blutegel. Erfahre den vollen Nutzen einer einzigen Asana für
die Meditation.
Stellungen
zur Übung des Körpers
Unter den
Körperübungsstellungen gibt es einige Asanas, die im
Stehen geübt werden können. Das sind Tadasana,
Trikonasana, Garudasana, usw. Einige können im Sitzen
geübt werden. Das sind Paschimottasana, Janushirshasana,
Padmasana, Lolasana, usw. Einige werden im Liegen geübt. Das
sind Uttanapadasana oder Pavanamuktasana. Schwache oder zarte Menschen
können Asanas im Liegen machen. Manche Asanas wie Shirshasana,
Vrikshasana, Sarvangasana, Viparitakarani Mudra, usw. werden mit dem
Kopf nach unten und den Beinen nach oben ausgeführt.
Yoga
Asanas und Körperübungen
Normale
Körperübungen entwickeln nur die
oberflächlichen Muskeln des Körpers. Man kann ein
Sandow mit einem wunderschönen Körperbau werden.
Asanas hingegen sind für die gründliche
Übung der inneren Organe gedacht, wie Leber, Milz,
Bauchspeicheldrüse, Darm, Herz, Lunge, Gehirn und die
wichtigen Hormondrüsen des Körpers. Asanas
harmonisieren die inneren Organe und beleben die Schilddrüse
und andere endokrine Drüsen, die eine sehr wichtige Rolle bei
der Erhaltung der Gesundheit spielen.
Körperübungen
treiben das Prana nach außen. Asanas schicken das Prana nach
innen und verteilen es ganz gleichmäßig
über den ganzen Körper und seine verschiedenen
Systeme.
Asanas sind nicht nur
Körperübungen. Sie sind mehr als das. Sie schenken
seelisches Gleichgewicht. Sie helfen bei der Beherrschung der
Emotionen. Sie bringen spirituellen Nutzen.
Asanas erwecken die
Schlangenkraft oder Kundalini, die im Muladhara Chakra
schläft. Sie schenkt dem Aspiranten Wonne, Macht und Yoga
Samadhi. Wenn Du 500 Mal täglich Dand und Bhaitaks machst oder
fünf Jahre lang täglich fünfzig
Klimmzüge am Barren, wird das in keiner Weise zum Erwecken
dieser geheimnisvollen Kraft, der Kundalini, beitragen. Siehst Du jetzt
den Unterschied?
Das Üben von
Asanas
verursacht keine Kosten. Du brauchst keine Hanteln, Federn, Gewichte
oder Barren, um den Yoga-Raum einzurichten. Im Höchstfall
benötigt man eine einfache weiche Decke, um darauf Asanas zu
machen.
Wer
kann Asanas machen?
Grundsätzlich
kann man
diese Asanas ab einem Alter von zehn, zwölf Jahren
praktizieren. Zwanzig- bis Dreißigjährige
können alle Asanas gut ausführen.
Ein
zwei Monate
Praxis machen die steifen Sehnen, Muskeln und Knochen sehr geschmeidig.
Selbst alte Menschen können alle Asanas machen.
Sie
können
auf Shirshasana verzichten, wenn sie körperlich nicht dazu in
der Lage sind. Es gibt aber Menschen fortgeschrittenen Alters, die auch
Shirshasana machen.
Auch
Frauen sollten Asanas
machen. Wenn Frauen den Asana-Zyklus systematisch und mit Interesse und
Aufmerksamkeit praktizieren, werden sie wundervolle Gesundheit und
Lebenskraft haben. Wenn Mütter gesund und stark sind, werden
auch die Kinder gesund und stark sein. Eine Revitalisierung der jungen
Frauen ist eine Revitalisierung für die ganze Welt.
Heilwirkung
von
Yogaübungen
Asanas halten die Muskeln
geschmeidig und die Wirbelsäule elastisch, verbessern geistige
Fähigkeiten und entwickeln die Lungenkapazität, sie
stärken die inneren Organe und schenken Langlebigkeit. Durch
die Übung von Yoga Asanas wird das Blut mit viel Sauerstoff
angereichert und die Anhäufung von venösem Blut wird
gestoppt. Der Körper wird mit einem großen
Maß an Energie erfüllt. Die Gehirnzentren und das
Rückenmark werden gestärkt und belebt. Das
Gedächtnis wird verbessert und der Verstand
geschärft. Intuition wird entwickelt.
Die Praxis von Asanas festigt
das Gleichgewicht im Körper und garantiert auch geistige
Ausgeglichenheit. Yogaübungen tragen zur Entspannung des
Körpers bei, so daß nervliche Anspannungen
aufgelöst werden können.
Die Übung von Asanas
beseitigt Krankheiten und macht den Körper leicht, fest und
stabil. Eine bestimmte Asana dient zur Beseitigung einer bestimmten
Krankheit. Beachte diese wundervolle Kraft der Asana.
Shirshasana ist
nützlich für ein trübes Gehirn. Er schenkt
Gehirnkraft und entwickelt Verstand und Gedächtnis. Er
trägt zur Speicherung von Ojas Shakti im Gehirn bei. Er
nützt bei der Bewahrung von Brahmacharya. Er heilt viele
Krankheiten. Er verbessert Seh- und Hörvermögen durch
einen zusätzlichen Blutzufluß zum Gehirn.
Sarvangasana entwickelt die
Schilddrüse, stärkt Lungen und Herz und macht die
Wirbelsäule elastisch.
Shirshasana und Sarvangasana
steigern die Vitalität und beugen dem Altern vor. Sie machen
die Wirbelsäule elastisch. Sie erneuern und verjüngen
das gesamte System. Die Schilddrüsen werden stimuliert und mit
neuer Energie versorgt.
Matsyasana ist gut für
die Entwicklung der Lungen, des Gehirns und der Augen; er
stärkt auch den oberen Teil der Wirbelsäule.
Paschimotthana und Mayura
Asanas kräftigen das Verdauungsfeuer und verbessern die
Verdauung. Paschimottanasana vermindert Fett im Bauch.
Bhujangasana, Shalabhasana und
Dhanurasana verbessern die Darmperistaltik, wirken gegen Verstopfung
und heilen Unterleibserkrankungen. Das Rollen in Dhanurasana gibt eine
sehr gute Bauchmassage.
Agni Sara Kriya, Uddiyana
Bandha und Mayurasana sind ebenfalls verdauungs- und
appetitförderlich. Ardha Matsyendrasana ist gut für
Leber und Galle.
Tadasana, Trikonasana und
Garudasana machen größer.
Shavasana entspannt
Körper und Geist und schenkt vollkommene Ausgeglichenheit und
Ruhe.
Man praktiziert Asanas und
Pranayama nicht, um starke Muskeln zu bekommen. Muskeln bedeuten nicht
Gesundheit. Die gesunde und harmonische Funktion der endokrinen
Drüsen und inneren Organe und dergleichen mehr, des
Nervensystems und des Geistes - das ist es, was man braucht und was das
regelmäßige Üben von Yoga Asanas und
Pranayama schenkt.
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