Hatha Yoga (Sivananda)

Hatha Yoga ist der Yoga des Körpers. Der Körper wird als Tempel der Seele begriffen. Hatha setzt sich zusammen aus „ha“ (Sonne) und „tha“ (Mond). Beim Hatha Yoga geht es vor allem um Ausgleich und die Harmonisierung der polaren Urenergien im Körper. Im Mittelpunkt stehen hier vor allem Körperhaltungen, Tiefenentspannung, Atem­­übung und Me­di­ta­­­tion. Die Stunden unterteilen sich in Anfänger, Mittelstufe und Fortgeschrittene.

Hatha Yoga hat 3 wichtige Bestandteile, die hier noch einmal erklärt werden:

Asanas – Yoga-Stellungen

Asanas sind Körperübungen, bei denen eine bestimmte Stellung eine zeitlang gehalten wird. Asanas entwickeln auf sanfte Art Muskelstärke, Flexibilität und Körper­bewusst­sein. Interessant ist, wie schnell man durch Yoga mit nur wenig Anstrengung Fortschritte machen kann. Ein gleichmäßig flexibler Körper mit harmonisch entwickelter Mus­kelkraft ist auch Voraussetzung für Gesundheit und Grazie. Durch das ruhige Halten der Stellungen werden blockierte Lebensenergien (Prana) wieder zum fließen ge­bracht, inne­re Heilkräfte aktiviert und die inneren Organe besser durchblutet. Yoga Asanas sind eine ausgezeichnete Vorbeugung gegen jede Art von Krankheiten und können andere The­rapien in ihrer Wirk­sam­keit unterstützen und erhöhen.

Pranayama – Atemübungen

Wochenlang kann der Mensch ohne Nahrung auskommen, tagelange ohne Flüssigkeit – aber nur wenige Minuten ohne zu atmen. Atem bedeutet Leben! Der Mensch atmet durchschnittlich täglich etwa 25.920 mal. Über den Atem nehmen wir den wichtigen Sauerstoff, aber auch Prana-Lebens­energie auf. Durch Stress, Verspannungen, falsche Körper­haltung und schlechte Angewohnheiten atmen die meisten Menschen zu flach. Sie geben so ihrem System zu wenig Sauerstoff und klagen schnell über Ermüdung. Yoga hilft wieder zu einer natür­lichen Atmung zurück zu kehren. Mit speziellen Atemübungen kann die Lebensenergie jederzeit wieder aufgebaut werden. Über Atemtechniken kann man auch Lampenfieber, unberechtigte Ängste, Depression und Reizbarkeit überwinden. Wer regelmäßig Atemübungen macht, braucht sich über Müdigkeit nicht mehr zu beklagen.

Tiefenentspannung

Am Ende jeder Yogastunde gibt es eine Tiefen­ent­span­nung, die etwa 10 bis 15 Minuten dauert. Dabei liegt man auf dem Rücken und entspannt systematisch alle Teile des Körpers und schließlich auch den Geist. Gerade die Entspannung ist für Moderne Menschen besonders wichtig. In der Ent­spannung werden Stress­hormone abgebaut, das Immun­system gestärkt, Heilprozesse gefördert, geistige Stärke und Ruhe wiederhergestellt. Voll­stän­dige Entspannung kommt nicht einfach so von selbst, sondern muss geduldig und systematisch gelernt werden.