Im uralten klassischen Yoga unterstützen verschiedene Körperhaltungen und -übungen (Asana), Atemtechniken (Pranayama), sowie Fasten und andere Arten der Askese die Meditation. Lange, ruhig und bewegungslos gehaltene Asanas sind bereits meditativ. Auch z.B. Tai-Chi und meditative Kampfkünste können Gegenstand und Vehikel sein, ebenso meditativer Tanz und meditatives Gehen.
Für deine Meditationspraxis stellen wir dir im Folgenden einfache Übungen für zu Hause vor, die deinen Körper und deinen Geist auf die Meditation vorbereiten.
ist eine Übung, um den Bauchraum zu aktivieren, wach zu werden und Zugang zu finden zu deiner inneren Mitte.
Atme wieder ein und wiederhole die Übung noch 2 x.
Anschließend bleibe ein paar Atemzüge ruhig stehen und spüre die sanfte Wärme, Energie und Aktivierung im Bauchbereich.
Die nächste Übung ist eine stehende Aufladeübung die du gut vor der Meditation üben kannst oder auch zwischendurch am Tag.
Die Übung geht genauso wie Uddiyana Bandha, nur dass du während des Anhaltens und während du dich auf die Knie abstützt, den Bauch nicht nur einziehst, sondern den Bauch mit leeren Lungen mehrmals nach vor und zurück, nach außen und nach innen, bewegst:
Diese Übung eignet sich morgens vor der Meditation, aber auch abends nach der Arbeit, um alles los zu werden, alles raus zu pusten und dich wieder vital und frisch zu fühlen.
In dieser Übung massierst du den Brustkorb und aktivierst das gesamte Energiefeld im Brustbereich. Der Gorilla ist gleichzeitig auch eine Reinigungsübung für die Lungen. Wenn du zu Schwindelgefühlen neigst, atme jeweils nur zu drei Viertel ein, ansonsten fülle die Lungen vollständig. Und atme jeweils sehr tief und vollständig aus.
1)
2)
3)
Dann gib den Bauch nach vorne, atme ein und richte dich auf. Bleibe einen Moment lang ruhig stehen und atme ein paar Mal tief ein und aus.
Spüre nach. Spüre die Aktivierung im Brustbereich.
Eine Übung, um dich mit neuer Energie aufzuladen, gut für den Rücken und gut, um besser sitzen zu können für die Meditation.
1)
Dann atme wieder ein, hebe die Arme nach außen und oben und wiederhole so die Übung noch 2 x.
Anschließend bleibe ein paar Atemzüge ruhig stehen, atme tief in den Bauch ein und aus und spüre nach.
2)
Wie 1), aber beim Anhalten verhake die Finger und bewege den Oberkörper und die Arme nach hinten rechts, dann nach hinten links, die Ellenbogen dabei weit nach hinten unten.
So hast du das Sonnengeflecht, die gesamte Energie im Bauchbereich und im Brustbereich und dein Energiefeld als Ganzes aktiviert.
Sie aktiviert besonders das Ajna Chakra, den Punkt zwischen den Augenbrauen bis Mitte der Stirn.
Dann senke langsam die Arme, bleibe einen Moment lang ruhig stehen und spüre nach. So hast du mit diesen stehenden Übungen drei wichtige Energieregionen aktiviert:
Jetzt kannst du dich hinsetzen zum Mantra-Singen und zur anschließenden Energiemeditation.
Für die Meditationen aus dem Yoga sitzt man wenn möglich mit gekreuzten Beinen. Dadurch entsteht ein doppeltes energetisch wirksames Dreieck:
Einmal das Dreieck, das die Beine bilden und das zur Wirbelsäule hinführt. Das hilft die Energien in der Wirbelsäule mit ihren Energiezentren, den Chakras, zu zentrieren.
Ein zweites Dreieck entsteht von den Knien bis zum Kopf. Dieses hilft, dass die Energie nach oben steigt in die höheren Chakras. Gleichzeitig ist in dieser Sitzhaltung die Mitte im Herzen, was Zugang ermöglicht zur Seele, zum inneren Zentrum.
Die kreuzbeinige Sitzhaltung ist auch besonders gut für den Kreislauf.
Die folgenden Lockerungs- und Vorübungen helfen, dass du im Laufe der Zeit gut, bequem und aufrecht in der Meditation sitzen kannst.
Setze dich auf den Boden oder auf ein Kissen.
1) Schmetterlingsübung 1
Mit dieser Übung erwärmst du die Muskeln.
2) Schmetterlingsübung 2
Wiederhole die Übung 2-3 x.
Durch diese und die folgenden Übungen machst du die Hüften flexibel. Denn eine bequeme Sitzhaltung mit gekreuzten Beinen ist eine Frage der Hüftflexibilität, nicht der Knie, wie manchmal irrtümlich angenommen wird. Die Drehung, die es dafür braucht, kommt aus den Hüften.
3) Schmetterlingsübung 3
Bleibe weiter sitzen.
Wechsle die Seite:
Lächle dabei; das hilft zu entspannen.
Dann löse die Stellung, strecke beide Beine kurz aus und lockere sie etwas.
Dabei werden genau die Muskeln gedehnt, die du nachher für die kreuzbeinige Sitzhaltung brauchst.
Du sitzt auf dem Boden, beide Beine ausgestreckt
Löse langsam die Stellung, strecke das rechte Bein wieder aus und wechsle die Seite:
Löse langsam die Stellung, strecke das linke Bein wieder aus. Entspanne und lockere die Beine etwas.
Löse langsam die Stellung und lockere die Beine.
Nun bist du gut aufgewärmt und gedehnt – bereit für die Meditation.
(auch Schnell- oder Feueratem genannt, wörtl.: scheinender Schädel)
Setze dich mit gekreuzten Beinen hin. Wichtig: halte Rücken und Nacken gerade. Wir legen bei dieser Übung besondere Aufmerksamkeit auf den Ausatem: Die Ausatmung ist aktiv, d.h. der Bauch wird schnell nach innen gezogen und presst die Luft aus den Lungen.
Die Einatmung ist passiv, sie geschieht von selbst durch die anschliessende Entspannung des Bauches (der Bauch geht hinaus, Luft strömt in die Lungen). Dabei ist die Einatmung etwa doppelt so langsam wie die Ausatmung. Im Video weiter unten wird dir die Technik genau erklärt.
Anfangs 20-30 Mal atmen, später bis auf 200 steigerbar. Anschließend zwei tiefe Atemzüge, dann die Luft anhalten (Lungen zu 75% gefüllt). Ausatmen, wenn es unbequem wird. 3-5 Runden machen. Beim Anhalten kann Mula Bandha angewendet werden (kein Jalandhara Bandha).
Nasenlöcher abwechselnd mit rechtem Daumen und Ringfinger schließen. Links einatmen, Atem anhalten, rechts ausatmen, rechts einatmen, anhalten, links ausatmen = eine Runde. Anfänger: Verhältnis Einatmen: Anhalten: Ausatmen = 1:1:2; Fortgeschrittene Anfänger 1:2:2; Mittelstufe und Fortgeschrittene 1:4:2. Konzentration auf Reinigung der Nadis oder Ajna Chakra.
Ausführliche Informationen zu den unterschiedlichen Atemübungen (Pranayama), findest du in unserem Portal "Yoga für Anfänger".
Finde die für dich beste Sitzhaltung für Meditation und Atemübungen. Kamala Ines Resch zeigt dir verschiedene Variationen: Kreuzbeinig, kniend, auf einem Bänkchen und einem Stuhl.
Sukadev und Marcia erklären dir in diesem Video verschiedene Sitzhaltungen, die du während der Meditation einnehman kannst, u.a. den kreuzbeinigen Sitz, den halben Lotussitz, den "ganzen" Lotussitz und viele Variationen.