Vers 41

 

Saagaathu Yenaiye Saranangalile
Kaakaa Namanaar Kalagam Seyunaal
Vaagaa Murugaa Mayil Vaaganane
Yogaa Sivajnaana Upadhesikane


Schütze mich vor der Wiedergeburt und unter Deinen Lotus-Füßen
Schütze, schütze mich, wenn Yama die Seele trennt,
O Du mit der Sieges-Girlande! O Muruga! O Pfauenreiter!
O Herr des Yoga! O höchster Guru, der Gewährer von Shiva-Jnana!


„O Gott, der die schönen Sieges-Girlanden trägt! O Muruga! O Pfauenreiter!
O Herr des Yoga! O Herr (der höchste Guru) der Shiva-Jnana gewährt (Atma-Jnana, Brahma-Jnana, Wissen um das Selbst oder Brahman)! Zu der Zeit (des Todes), wenn Yama sein übles Spiel treiben möchte (die Seele vom Körper zu trennen, indem er seine Schlinge wirft), lasse mich nicht sterben (durch seine Hände), schütze mich, O Gott, beschütze mich unter Deinen göttlichen Füßen!“

Erklärung:

Das Leben ist ein Mysterium und gänzlich unsicher. Dennoch ist eine Sache ganz sicher, und das ist der Tod. Der Tod ist die Trennung der Seele (des feinstofflichen und kausalen Körpers) vom physischen Körper, wenn das Prarabdha Karma erschöpft ist, das ihn hervorgebracht hat. Der physische Körper zerfällt daher eines Tages und kehrt zu seinen grundlegenden Elementen zurück; man sagt, dass Yama, der Totengott, seine Schlinge über den Jiva wirft und ihn vom physischen Körper trennt, was körperliches und psychisches Leiden verursacht. Der Jiva kann dann nicht an Gott denken. Da der letzte Gedanke die Natur der nächsten Geburt bestimmt, muss man den Gedanken an Gott im Moment des Todes aufrechterhalten, wenn die Seele von der Wiedergeburt befreit werden und zu Füßen Gottes ruhen soll, d.h. Befreiung, Mukti erreichen soll. Aber man kann nicht erwarten, dass der letzte Gedanke etwas anderes ist als das, was man während des ganzen Lebens gedacht hat oder zumindest während des größten Teils davon.

Darum müssen wir eine starke Gewohnheit aufbauen, uns immer an Gott zu erinnern, wenn wir zu seinen Füßen ruhen wollen, wenn Yama sein Werk verrichten will. Da das Leben unbeständig ist und man in jedem Moment sterben könnte, wäre es unweise, sich nur zum Zeitpunkt des Todes an Gott zu erinnern. Unerwarteter plötzlicher Tod aufgrund von Herzversagen, Unfällen etc. ist nicht selten. Wo gibt es eine Garantie, dass wir morgen, nein, im nächsten Moment noch leben werden? Darum ist es der Rat aller weisen Menschen, jeden Moment als den letzten zu betrachten und sich an Gott zu erinnern, so dass, wann auch immer der Tod auftaucht, der Gottesgedanke da ist, die Seele mit Gott verschmelzen und so die Wiedergeburt verhindern kann. Und nicht nur das, wir haben jetzt Gedankenfreiheit; wir können willentlich an Gott denken. Aber im letzten Moment, wenn Yama seine Schlinge wirft und den Jiva vom Körper trennt, werden Geist und Nervensystem, aufgrund der besonderen Umstände die dann vorherrschen, verwirrt.

Der Mensch hat dann keine Freiheit des Denkens und Handelns mehr; selbst wenn er an Gott denken möchte, ist es fast unmöglich. Wenn wir uns also nicht jetzt an Gott erinnern, wo wir ein wenig Freiheit haben, wie sollen wir an ihn denken können, wenn wir hilflos sind? Deshalb sollte die Erinnerung an Gott durch Übung von jetzt an so zur Gewohnheit werden, dass sie die un- und unterbewussten Ebenen unseres Seins durchtränkt, was es einem ermöglichen wird, den Gedanken an Gott selbst in diesem kri tischen Augenblick aufrecht zu erhalten, wenn bewusstes Denken vielleicht nicht möglich sein wird. Arunagiri prägt uns deshalb die Notwendigkeit ein, an Gott zu denken, immer in einer Stimmung der Meditation und des Gebets zu sein und nicht so dumm zu sein, zu denken, man würde sich im letzten Moment an Gott erinnern; denn wir kennen weder den Todeszeitpunkt, noch haben wir dann die Freiheit des Denkens.

„Pass auf! Der Tod steht immer neben Dir. Erinnere Dich an Gott von jetzt an. Bete beständig zu ihm. Verweile bei Seiner göttlichen Gestalt und Seinen Attributen. Meditiere über ihn. Erlange Gotteserfahrung bevor der Körper verfällt. Gib Yama keine Chance, die Seele in Besitz zu nehmen. Der Herr, der den Pfau reitet, ist der Herr des Yoga, der höchste Guru. Erkenne Ihn, gehe in Ihm auf und ruhe in Ihm, so dass, wenn Yama kommt (d.h. wenn der Körper stirbt) die Seele nicht sterben und wiedergeboren werden muss, sondern zu den Füßen Gottes ruhen kann, der ewigen Wohnstatt des Segens“, ist Arunagiris Rat. Arunagiri betet: „Oh Gott, ich denke immer an Dich oder den Vel. Darum lass meine Seele zu Deinen Füßen ruhen, unter Deinem Schutz, wenn sie von Yama (was der Erschöpfung des Prarabdha Karmas gleichkommt) von diesem Körper getrennt wird.“

Obwohl es scheint, als sei der Vers ein Gebet zum Schutz vor dem Tod, hat er eine tiefere Bedeutung und scheint eine Sehnsucht nach dem Erreichen der Befreiung noch in diesem Körper zu beinhalten. Wir müssen zwischen dem Tod des Körpers und dem Tod der Seele unterscheiden. Der Tod des Körpers ist unvermeidlich; es ist ein natürlicher Prozess, ein Dharma des Körpers, der sich auflösen muss, wenn die Kraft, die ihm den belebenden Impuls gab, endet. Der Tod der Seele bedeutet Seelenwanderung. Was wiedergeboren wird, ist nicht der Körper, sondern die Seele. Weil „Wiedergeburt“ den Tod voraussetzt und weil Wiedergeburt die Seele und nicht den Körper betrifft, sagt man, dass die Seele, die wiedergeboren werden muss, stirbt.

Mit dem Tod der Seele ist aber die Seelenwanderung gemeint. Während der Tod des Körpers nicht unvermeidbar ist, kann der Tod der Seele, die Seelenwanderung, vermieden werden. Diese Freiheit von der Seelenwanderung meint Arunagiri mit „Saagaadhu“ und den natürlichen unvermeidlichen Prozess des körperlichen Todes mit „Namanaar Kalagam“. Wenn der Körper stirbt, dann nimmt Yama die Seele, wenn sie gute oder schlechte Karmas hat, die von ihr ausgearbeitet werden müssen, in Besitz, bewertet sie gemäß ihren Taten und bringt sie in weitere Geburten, hohe oder tiefe. Dieser Prozess der Seelenwanderung kann vermieden werden, wenn sich die Seele Gott hingibt, über Ihn meditiert und Mukti erlangt. Dies ist die Bedeutung von „zu den Füßen Gottes ruhen“, was das Gebet in diesem Vers ist.

Wenn Gottesbewusstsein aufrechterhalten wird, wenn der Jiva Freiheit von den Karmas durch Atma-Jnana, Festigung im Atman oder Vel-Bewusstsein zur Zeit des Todes erlangt, dann unterliegt er nicht der Seelenwanderung. Diese Freiheit kann man sogar noch während des Lebens in diesem Körper erreichen, was Jivanmukti (Befreiung in diesem Körper) genannt wird. Freiheit, die Füße Gottes, Mukti erreicht man nicht notwendigerweise erst nach dem Tod, sondern es ist eine Möglichkeit und tatsächliche Erfahrung hier und jetzt.

Es spielt keine Rolle für die Freiheit der Seele, in welchem Zustand der Körper zur Zeit des Todes ist – ob er gesund, krank, jung, alt, verehrt, ignoriert etc. ist. Was wirklich zählt, ist der Bewusstseinszustand des Jiva. Denn Befreiung ist nicht vom oder für den Körper, sondern für die Seele. Es ist das Bewusstsein, das gebunden oder frei ist. Der Bewusstseinszustand, der vor und während des Zeitpunktes des Todes aufrechterhalten wird, bestimmt den Zustand nach dem Tod. Darum kann man nicht sagen, dass der Jiva nach dem Tod einen Zustand hat, der völlig unbekannt und losgelöst ist von dem, was unmittelbar vor dem Tod war. So wie er vorher war, ist er auch nach dem Tod. Dies erklärt die Möglichkeit von Jivanmukti (zu Lebzeiten befreit). Wenn also Arunagiri um den Schutz zu Füßen Gottes für den Jiva betet, zu der Zeit wenn Yama seinen Streich spielt, d.h. dem Tod des Körpers, bedeutet dies die Sehnsucht der Seele nach Freiheit noch während des Lebens, d.h. den Zustand von Jivanmukti – das Gewähren von Gottesbewusstsein. Darum bezieht sich „zur Zeit wenn Yama seinen Streich spielt“ auf den „körperlichen Tod“, während „Saagaadhu“ oder „ohne Sterben“ (nicht wiedergeboren zu werden), sich auf die Befreiung der Seele von (dem Tod) der Seelenwanderung bezieht.

„Wenn Yama seinen üblen Streich spielt, beschütze mich, beschütze mich unter Deinen Füßen“, betet Arunagiri. Warum sagt er „Kaa“, „Kaa“ - schütze mich, schütze mich – zweimal? Es kann nicht wegen eines sofortigen Schutzes vor Yama sein, denn die Gefahr ist nicht akut; sie ist weit entfernt, was aus den Worten „Kalagam Seyum Naal“ – „zu dieser Zeit“ klar ist. Wäre Yama jetzt schon gekommen und würde versuchen die Seele zu nehmen und wäre Gott noch nicht zu Hilfe gekommen, dann wäre dieser Ruf verständlich. Aber dem ist nicht so. Es kann auch kein Gebet zu Gott sein, sich zu dieser Zeit zu beeilen, denn das ist bedeutungslos, denn wenn Yama Zeit hat zu kommen, hat auch Gott genug Zeit zu kommen. Gott muss jetzt nicht zur Eile getrieben werden. Und außerdem ist Gott allwissend, allmächtig und allgegenwärtig. Darum weist „Kaa“, „Kaa“ auf die Sehnsucht der Seele nach Befreiung hin und nicht Schutz vor Yama. Wir müssen beachten, dass nicht vor Yama Schutz gesucht wird, sondern zu den Füßen Gottes. Schutz zu den Füßen bedeutet Befreiung. Und „Kaa“, „Kaa“ wird verwendet, um auf die Dringlichkeit der Befreiung hinzuweisen, d.h. Befreiung hier und jetzt und nicht irgendwo und irgendwann.

Dieses jetzt und hier ist ein geheimnisvoller Faktor. Sie bedeuten die Transzendenz von Zeit und Raum. Was ist dieses „Jetzt“? Jeder Moment ist ein Jetzt, zu dieser Zeit. Was wir „die Vergangenheit“ nennen, war damals ein Jetzt; „die Gegenwart“ ist jetzt ein Jetzt und „die Zukunft“ wird dann ein Jetzt sein. Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft sind deshalb ein reines Spiel des Jetzt oder der Ewigkeit. In der Ewigkeit gibt es keine Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft; sie ist immer ein Jetzt. Ebenso gibt es in der Ewigkeit kein hier oder dort; es ist immer ein Hier. So betet Arunagiri „Unter Deinen Füßen beschütze mich (hier) („Kaa“) und beschütze mich (jetzt) („Kaa“). Daher ist es ganz klar ein Gebet oder eine Sehnsucht nach Jivanmukti, Befreiung hier und jetzt. Eine bessere Übersetzung für die ersten beiden Zeilen dieses Verses wären daher „Beschütze mich (hier) und beschütze mich (jetzt) unter Deinen Lotus-Füßen, d.h. gewähre mir Jivanmukti, damit zu der Zeit wenn Yama seinen üblen Streich spielt, die Seele nicht sterben muss (d.h. in seine Hände übergeht – die Wiedergeburt vermeidet).“

Es ist wichtig und interessant zu beachten, dass in diesem Vers nicht um Freiheit vom körperlichen Tod gebeten wird, noch nicht einmal von der Angst davor, wie in Vers 10. Dort hatte der Sadhaka Angst vor dem Tod und betete um eine Intervention des Herrn, wenn Yama auf seinem schwarzen Büffel kommt. Er hatte Angst vor dem Tod, vor Yama, aus zwei Gründen:

(1) in diesen Anfangsstufen des Sadhana war sein Verständnis nicht reif genug und daher war die Identifikation mit dem Körper so stark, dass der Tod des Körpers den Tod für ihn, der Seele, der Persönlichkeit selbst bedeutete, und so war er unvorstellbar und beängstigend.

(2) Zweitens wollte er nicht, dass der Tod des Körpers kommt, bevor das Ziel erreicht ist, denn dann wäre der Zweck des Lebens nicht erfüllt und sein Verlust groß. Aber jetzt, in diesem Vers, auf dieser Stufe des Sadhana, hat er keine Angst vor dem körperlichen Tod, wiederum aus zwei gegensätzlichen Gründen:

(1) Sein Verständnis ist jetzt ein anderes, korrektes. Er weiß jetzt, dass der Tod des Körpers nicht vermieden werden kann (weil er ein natürlicher Prozess ist), noch vermieden oder gefürchtet werden muss, weil der körperliche Tod nichts mit dem Bewusstseinszustand der Seele zu tun hat.

(2) Zweitens ist er jetzt zuversichtlich, dass er im Vel-Bewusstsein, Gottesbewusstsein, gefestigt wird (Vers 40) und dass der körperliche Tod keine Bedeutung für die Befreiung der Seele hat.

Es gibt einen feinen aber weitreichenden Unterschied zwischen dem Tod des Körpers und der Befreiung oder Bindung der Seele. Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun. Wenn große Seelen, Mahapurushas dahingehen, sagen wir deshalb nicht, sie sind gestorben, sondern sagen „Sie sind unsterblich geworden, sie haben Mahasamadhi erlangt“, obwohl ihren Körpern genau das Selbe wie jedem gewöhnlichen Menschen geschieht.

Also ist das Gebet zum Herrn hier nicht dafür, ihn vor dem körperlichen Tod, vor Yamas bösem Streich zu schützen wie in Vers 10, sondern das Jiva-Bewusstsein zu den Füßen Gottes, im Gottesbewusstsein ruhen zu lassen. Umgekehrt war das Gebet in Vers 10 nicht für die Befreiung der Seele wie hier, sondern nur für eine Intervention Gottes wenn Yama kommt.

Die Unterschiede zwischen den beiden Versen sind also:

1) „Zur Zeit wenn Yama seinen üblen Streich spielt“ – bedeutet, dass er es machen wird. Es gibt davor kein Entkommen, noch hat das Gebet das Ziel, es zu vermeiden oder davor gerettet zu werden. Aber in Vers 10 hallt die Angst vor Yama, vor dem Tod wieder, wenn er sagt: „Wenn Yama kommt, o Herr, komm und schreite ein (d.h. beschütze mich vor ihm).“

2) „Schütze mich unter Deinen Füßen, so dass ich nicht sterben möge“ – Es wird um Mukti der Seele gebetet, was nichts mit dem üblen Streich Yamas zu tun hat. (In Vers 10 gibt es kein explizites Gebet für die Befreiung der Seele, außer wir würden es implizieren.)

3) Weil hier für die Befreiung der Seele gebetet wird, wird auch Gott entsprechend angesprochen, nämlich als der Verleiher von Shiva-Jnana (Atma-Jnana) und auch als der Herr (oder Geber) des Yoga. In Vers 10 wurde, weil nur um Schutz vor dem körperlichen Tod gebetet wurde, Gott auch entsprechend dem Zweck angesprochen, nämlich als der Zerstörer von Surapadma, dem Feind Indras, der den Asura Vala getötet hatte. „Feind“ und „Töten“ scheinen nahezulegen, dass Yama als „Feind“ betrachtet wird, der „getötet“ werden muss.

Im vorherigen Vers sagte Arunagiri, er wird nie den Vel der Weisheit vergessen, weshalb er nicht von Karma betroffen ist und das Samsara zu einem Spiel wird – der Körper, der aufgrund des Anstoßes des Prarabdha Karmas besteht, führt seine Aktivitäten ungestört fort, solange der Antrieb anhält. Was passiert, wenn das Prarabdha Karma erschöpft ist und der Körper abfällt, d.h. wenn Yama die Seele vom Körper trennt, erklärt er in diesem Vers. „Wenn Yama seine Pflicht erfüllt, die Seele vom Körper zu trennen (d.h. wenn der gegenwärtige Körper stirbt), O Herr des Yoga und Jnana-Guru, lasse nicht zu, dass auch die Seele durch Yamas Hand stirbt (d.h. der Wiedergeburt unterliegt), gib mir eine dauerhafte Zuflucht bei Deinen Lotus-Füßen, d.h. gewähre mir Mukti.“ Das Bemühen, sich im Bewusstsein des Selbst zu verankern (wie im vorherigen Vers ausgeführt) gibt uns die nötige Stärke, dem Tod gelassen gegenüberzutreten, weil die Seele nirgends hingehen muss, sondern direkt mit dem Absoluten, mit Gott verschmilzt.

*

Dieses entschiedene Bemühen, sich fest im Vel-Bewusstsein, in „Aham Brahma Asmi“ (Vers 40) zu gründen, hat die Angst vor dem Tode genommen und der Sadhaka lacht jetzt gleichsam den Tod aus, weil er weiß, dass Yama nur seine Pflicht erfüllen wird, die Seele vom Körper zu trennen, der Körper also wegen der Erschöpfung des Prarabdhas zerfallen wird, was ein natürlicher Prozess ist.

Der Zweck der Meditation über „ Aham Brahma Asmi“ ist, Gott in diesem Leben zu erreichen. Der Aspirant, der jetzt ständig an den Vel denkt oder über „ Aham Brahma Asmi“ (Vers 40) meditiert, macht deshalb nicht nur mit dieser Meditation weiter, sondern sehnt sich intensiv nach sofortigem Schutz zu den Füßen Gottes, d.h. nach Festigung in diesem Bewusstsein, das Befreiung hier und jetzt ist (Jivanmukti), um dadurch für immer von der Wiedergeburt befreit zu werden.

Die Füße Gottes und das Vel-Bewusstsein bedeuten ein und dasselbe. „Die Füße“ sind kein begrenztes Objekt, sondern das Ziel, genauso wie der Vel; sie stehen für Paramapada, die Höchste Wohnstatt der Allgegenwart (wie wir in Vers 44 sehen werden). Darum bedeutet das Gewähren der (Schutz zu den) Füße(n) bzw.das Vel-Bewusstsein Befreiung, Jivanmukti. Während die Füße ein äußerlich sichtbares Symbol sind (vor denen man sich neigt und) die auf den eigenen Kopf gestellt werden, repräsentiert der Vel einen inneren Bewussteinszustand und wird innerlich im Herzen des Aspiranten offenbart. Während das eine eine äußerliche Handlung ist, ist das andere eine innere Offenbarung, aber beide bezeichnen dasselbe. Das Gebet dieses Verses (Schutz zu den) die Füße(n) zu gewähren, ist daher ein Gebet, das Vel-Bewusstsein zu offenbaren. Im letzten Vers bemühte sich der Sadhaka unermüdlich, sich in diesem Bewusstsein zu gründen. Die Offenbarung des Vel-Bewusstseins im nächsten Vers ist gleichzeitig die Vollendung dieser Anstrengung und die Erfüllung dieses Gebets.

Es ist das Körperbewusstsein, das begrenzte Bewusstsein, das Angst vor dem körperlichen Tod verursacht. Wenn Schutz zu den Füßen gewährt wird, also Uni ver sales Bewusstsein hinzukommt, worum jetzt gebetet wird, wird die Angst vor dem körperlichen Tod überwunden. Die Seelenwanderung hört auch auf, denn es gibt dann nicht mehr die Frage, ob die Seele irgendwo hingeht.