Vers 38

Aadhaaliyai Onru Ariyenai Arat
Theedhaaliyai Aandadhu Seppumatho
Koodhaala Kiraatha Kulikku Iraivaa
Vedhaala Ganam Pugazh Velavane


Ignorant, nichts wissend und, noch schlimmer,
mit schlechten Anlagen, - so hast Du mich angenommen; was kann ich dazu sagen!
O Du mit der Kudhala-Girlande! O Herr der Jägerin!
O Velayudha, der von zahllosen Geistern besungen wird!


„O Velayudha, der Girlanden aus Kudhala-Blumen trägt! Der der Ehemann der
Jungfrau (Valli) aus der Jägerkaste ist! Der von zahllosen Geistern gepriesen
wird! O Gott, ich werde von Unwissenheit beherrscht; (ich bin) ein Dummkopf, der nichts weiß und (ich bin) voll übler Eigenschaften. Und dennoch (betrachtest Du mich als wertvoll und) hast mich angenommen (und mich zu Deinem gemacht). Was soll ich dazu sagen (zu diesem Deinem Gnadenakt)?“

Erklärung:

Kudhala ist eine Pflanzenart, die in den Hügelregionen wächst. Ihre Blüten haben weder Duft noch Schönheit. Gott trägt eine Girlande aus diesen Blüten. Dies symbolisiert seine Einfachheit und Seine gütige Natur, da er Dinge annimmt, die nicht als nützlich gelten.

Valli Devi wurde von den Jägern aufgezogen, die ihrer Natur nach grausam sind. Skanda machte sich auf die Suche nach Valli, die zur Sippe der Jäger gehörte und nahm sie von sich aus an. Dies zeigt noch einmal seine großzügige Natur. Das Wort „Kudhala“ kann auch Valli betreffen und dann würde es bedeuten: „Der Gemahl von Valli aus der Sippe der Jäger, die eine Girlande aus Kudhala- Blüten trägt.“ Das symbolisiert, dass Valli von Natur aus sanft war, wie eine Blume, obwohl sie bei den grausamen Jägern lebte.

In der Schlacht mit Surapadma und seiner Armee tötete Skanda mit seinem Vel zahllose Asura-Krieger. Die Geister hatten ein schönes Festmahl an den vielen toten Körpern der Asuras, die Skanda getötet hatte. In ihrer Freude schrien, tanzten, sangen und priesen sie Ihn. Er erfreute sich ihrer Lieder und Lobpreisungen. Wie freundlich und bescheiden Er ist! Er, der gewöhnt ist, vedische Mantras mit Svara rezitiert zu bekommen, also mit der exakten Aussprache von Göttern, Munis (Weisen), Heiligen und Verehrern, hört auch geduldig dem unrhythmischen Schreien der Geister zu. All das verweist auf Seine Freundlichkeit und Seinen Edelmut, der selbst die mittelmäßigen Dinge annimmt.

Wie schön doch Arunagiri Gott in jedem Vers anspricht, so dass es zu dem Gebet oder dem Zustand passt, die er in diesem Vers aussprechen will. Arunagiris Leben war früher von reiner Sinneshaftigkeit und Sinnesbefriedigung geprägt, wo er sein ganzes Leben auf alle möglichen Weisen verschwendete. Er war gefangen in der niederen Natur. Er war einer, der in Lust und Täuschung untergegangen war. Er hatte keine guten Eigenschaften oder Tugenden. Er war vollständig im Griff der Unwissenheit. Und nicht nur das; er handelte aktiv schlecht und entgegen jeder spirituellen Erleuchtung. Und dennoch akzeptierte Gott solch einen wertlosen Menschen und nahm ihn an. Was für ein Wunder! Als Arunagiri sich daran erinnert, kann er sich nicht zurückhalten. Er ist verblüfft und erstaunt angesichts der unendlichen Gnade Gottes. Darum ruft er: „O Gott, was soll ich über Deine gnadenvolle Natur sagen! Selbst mich hast Du akzeptiert und angenommen.“ Der Heilige wundert sich über diese Gnade Gottes ihm gegenüber und besänftigt sich irgendwie ein wenig, indem er daran erinnert, dass Gott auch andere nutzlose Dinge annimmt. Darum fügt er hinzu: „Du trägst die (nutzlose) Kudhala-Girlande; Du bist der Gemahl von Valli, aus der (grausamen) Jägersippe; Du akzeptierst und erfreust Dich sogar an den (unerträglichen, lauten) Gesängen der niederen Geister.“ Das gibt ihm ein wenig Trost.

Dieser Vers gibt selbst dem Mittelmäßgsten einen Strahl Hoffnung; denn es gibt eine Chance für ihre Erlösung, weil Gott äußerst gütig ist.

In diesem Vers ist sich Arunagiri seiner Wertlosigkeit und der Größe Gottes bewusst, da er Ihn annimmt. Der Vers drückt seine ewige Dankbarkeit Gott gegenüber aus. Es ist nicht so, dass Gott nur Arunagiri akzeptiert hätte. Viele Verehrer und Gläubige wurden von ihm gesegnet. Aber sie hatten es verdient; sie hatten Buße getan, waren Gott sehr hingegeben, haben Ihm und seinen Verehrern Dienst geleistet, waren voller tugendhafter Eigenschaften. Darum verdienten sie Seine Gnade und es ist kein Wunder, dass Er sie angenommen hat. Aber Arunagiris Fall ist ganz anders. Dass Gott Arunagiri angenommen hat, war ein Akt reiner Gnade. Es ist darum kein Wunder, dass der Heilige sich über die wunderbare Gnade Gottes wundert!

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Angenommen zu werden, in Sannyasa eingeweiht zu werden und von einem Guru über das Mahavakya Upadesa belehrt und dadurch an seine wahre Identität erinnert zu werden (Vers 37) ist von großer Wichtigkeit für den Sadhaka. Er wundert sich über sein Glück und bringt seine stille, im Herzen gefühlte Dankbarkeit für seine Gnade und sein Mitgefühl, seinem Guru bzw. Gott dar. Obwohl der Guru diese Einweihung und Lehre nur den dazu bereiten Schülern gibt, kann kein Sadhaka behaupten, dass er wirklich bereit dafür ist. Und selbst die wenigen wirklich Geeigneten wissen, dass sie nur dank der Gnade des Gurus dafür bereit sind, dank seiner Gnade und der seiner entsprechenden Vorbereitung.

Der Sadhaka wundert sich daher über die seltene Segnung, die ihm gewährt wird.