Vers 5

Magamaayai Kalaindhida Vallapiraan
Mugamaaru Mozhindhum Ozhindhilane
Agamaadai Madandhaiyar Enrayarum
Jagamaayaiyul Ninru Thayanguvadhe


Die Mahamaya, die Gott zerstören kann,
Obwohl ich Seinen Namen „Shanmukha, so ausgesprochen habe,
Denke ich immer noch sehnlich an Heim, Wohlstand und Frauen,
Befreit bin ich nicht vom Leiden dieser lästigen Maya

„Gott ist in der Lage, die Mahamaya („große Täuschung“) zu zerstören. Obwohl ich Seine Namen oft als „Shanmukha“, „Shanmukha“ wiederholt habe (also sein Mantra wiederholt zu ihm gebetet habe) – leider! – denke ich immer noch an Heim, Wohlstand und Frauen und bin nicht von dem Leiden dieser Welttäuschung befreit, das so störend ist.“

Erklärung:

Die Essenz der Maya, dieser Welttäuschung, ist Heim, Wohlstand und Frau/Mann. Sie sind so ermüdend und schmerzvoll. Obwohl man Mantras wiederholen mag, bestehen die Gedanken an diese doch weiterhin fort. Das wird Maya, die unver - nünftige Täuschung genannt, weil der Geist, obwohl sie Leid verursachen, immer noch nach ihnen strebt und nicht in Gott bleibt, der einen selbst von der Mahamaya befreien und dem Verehrer Freude und Weisheit schenken kann. Gott ist in der Lage, die Welttäuschung zu zerstören. Aber selbst wenn man seineNamen wiederholt, zu ihm betet, ist man immer noch nicht von der Bindung an Frau/Mann, Wohlstand und Heim befreit. Dies soll uns zeigen, dass die Macht der Maya so groß ist, dass es nicht genügt, den Namen Gottes eine Weile zu wiederholen, sondern dass man die Praxis geduldig bis zur Dämmerung seiner Gnade fortführen sollte. Der Heilige legt daher große Betonung auf kontinuierliche Praxis mit Liebe und Hingabe über lange Zeit, bis zur Erreichung des Ziels, was auch Maharshi Patanjali in seinen Yoga-Sutras betont.

Warum hat die Welttäuschung uns nicht verlassen, obwohl wir Seinen Namen wiederholt haben? Der Grund ist einfach. Der Mund spricht den Namen Gottes, aber der Geist ist nach wie vor auf die geliebten Dinge gerichtet. Insge heim bleibt der Wunsch nach ihnen im Herzen bestehen. Darum bringt Japa nicht die gewünschten Ergebnisse. Darum ist reines Japa nicht genug; das Herz muss dabei auch bei Gott sein. Wenn gleichzeitig mit der Mantrawiederholung (Japa) auch der Geist an Gott denkt ohne, einen zweiten Gedanken, und das Herz Gott fühlt, dann manifestiert sich Seine Gnade, die die Maya zerstört. Darum betet der Heilige in Vers 15: „O Herr, wann wirst Du mich damit segnen, dass, wenn ich „Murugan, Kumaran, Guhan“ wiederhole, mein Herz schmilzt und das Herz Dich fühlt oder erfährt...“ Während er in diesem Vers 5 nur von „Sprechen des Mantras“ spricht, fügt Arunagiri in Vers 15 auch die Wörter „schmelzen“ und „fühlen“ hinzu. Rein mechanisches Sprechen ist nicht genug; es muss Bhava (Hingabe) dabei sein. Aber dies ist der Weg, der Anfang. Wenn die Praxis fortgeführt wird, wird im Laufe der Zeit die Mantra-Shakti, Kraft des Sadhana, den Geist schmelzen lassen und das Herz Gott im Inneren fühlen lassen.

Wie schön Arunagiri Dinge beschreibt! Es ist wahr, dass Gott mächtig genug ist, die Mahamaya zu zerstören und es ist auch wahr, dass wir Japa seiner Namen machen. Aber es trifft noch mehr zu, dass wir nicht von Maya befreit sind. Wie seltsam? Aber dies ist die Erfahrung von jedem, der tatsächlich Sadhana praktiziert. Theoretisch heißt es, dass eine einzige Wiederholung des Namens Gottes die gesamte eigene Täuschung zerstören „kann“, und das mag stimmen. Oder man kann auch sagen, dass die Maya uns nicht verlassen hat, weil wir Seine Namen nicht wiederholt und zu Ihm gebetet haben. Nun, dies mag auch stimmen. Aber wie verhält es sich wirklich? Sind alle, die die Namen Gottes ausgesprochen haben, von Maya befreit worden? Nein; nicht bis sich die Gnade Gottes manifestiert, wofür das Herz schmelzen und fühlen muss. Dieser Vers ist der Schrei eines Aspiranten, der damit begonnen hat, etwas spirituelle Praxis zu üben. Arunagiri ist kein verträumter Theoretiker. Er beschreibt Tatsachen lebendig und berührend, und für diese Kunst wird er hoch geschätzt. Der heilige Taiyumanavar, der sich über diese Fähigkeit Arunagiris wunderte, sagt: „O Arunagiri, mein Meister und (spiritueller) Vater! Gibt es irgendjemanden, der Tatsachen so lebendig beschrieben hat wie Du?...“

Arunagiri möchte die Notwendigkeit von Sadhana betonen. Man mag das Glück haben, von einem Guru oder Gott eingeweiht zu werden, aber das ist nicht genug. Der Guru oder Gott geben zusammen mit der Einweihung die nötige Stärke. Aber danach braucht es lange anhaltende eigene spirituelle Praxis, um Gnade zu erlangen. Die alten Samskaras sind so tief im Unterbewusstsein eingebettet, dass sie nicht so einfach ausgerottet werden können. Die drei Eshanas sind zu machtvoll, um einfach so überwunden zu werden. Sie bestehen fort und weigern sich, ausgewischt zu werden. Eine große Anstrengung ist notwendig. Eine langanhaltende Praxis wird erforderlich. Obwohl nur die Gnade Gottes sie zerstören kann, ist das Sadhana wesentlich, um die Gnade anzuziehen. Der Vers wird auch interpretiert als:

1. „Gott ist in der Lage, die Mahamaya zu entfernen. Aber leider habe ich Seinen Namen „Shanmukha, Shanmukha“ nicht wiederholt! Ist es mein Schicksal, in dem ermüdenden Samsara eingetaucht zu bleiben, indem ich an Frau/Mann, Wohlstand und Heim denke!“

2. „Gott ist in der Lage, die Mahamaya zu zerstören. Obwohl er mir Upadesha (spirituelle Unterweisung (nicht nur mit einem, sondern) mit allen seinen sechs Gesichtern gab, denke ich immer noch an mein Zuhause, Wohlstand und Frauen und bin nicht von dem Leiden dieser Welttäuschung befreit, die so ermüdend ist.“

Was auch immer die Interpretation sei, es ist klar, dass Gott in der Lage ist, die Mahamayazu entfernen und dass die Welttäuschung uns nicht losgelassen hat, weil wir nicht mit ganzem Herzen Zuflucht bei Ihm gesucht haben. Also ist der Weg zur Freiheit von Samsara die aufrichtige Hingabe, eine Hinwendung mit dem ganzen Herzen und ein sich Gott vollständig Darbringen bis zur Dämmerung seiner Gnade.

Es ist die Erfahrung jedes Sadhakas in den Anfangsstufen des Sadhanas, dass die lästige Maya ihn, trotz seiner besten Anstrengungen den Geist zu kontrollieren (der der Same der Maya ist), nicht verlässt. Es mag auch so erscheinen, als hätten all die Anstrengungen letztlich keinen Wert. Oft werden Sucher in diesem Stadium entmutigt, verlieren sogar ihren Glauben an Gott, und manche geben sogar ihre Übungen als nutzlos auf. Aber nein, betont der Heilige in diesem Vers. Man muss mit ganzem Herzen und ganzer Seele und mit fester Entschlossenheit ausharren, wie das tamilische Sprichwort sagt: „Selbst wenn ich ausgelöscht werde (aus diesem Leben), werde ich nicht (die Übung) aufgeben.“

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Trotz des Gebets im vorhergehenden Vers verlässt die Jagan-Maya (die Weltentäuschung) den Sucher nicht. Er erkennt, dass dies nicht deshalb so ist, weil Gott unfähig wäre, sondern weil sein Sadhana unzureichend ist, um die göttliche Gnade herbeizurufen, was weiterer Anstrengung bedarf.