17. Wenn ich kann

Wenn ich einen einzigen Lichtstrahl auf den dunklen Weg eines anderen werfen kann;
Wenn ich einer anderen Seele zu klarer Sicht verhelfen kann, zu Licht und Pflicht, und so meinen Bruder segne;
Wenn ich eine Träne von der Wange eines beliebigen menschlichen Wesens wischen kann, dann soll ich nicht umsonst auf dieser Welt gelebt haben.
Wenn ich einen Irrenden zur Wahrheit führen und ihn in seinem Herzen zu mehr Pflichtgefühl inspirieren kann;
Wenn ich in die Seele einer rosigen Pflanze ein Gefühl von Licht, die Liebe zur Wahrheit und Schönheit pflanzen kann;
Wenn ich einem Menschen erklären kann, dass Gott und der Himmel einander ganz nah sind;
Dann soll ich nicht umsonst auf dieser Erde gelebt haben.
Wenn ich Zweifel und Angst aus meinem Geiste vertreiben kann und mein Leben in Einklang mit der Wahrheit, Liebe und Freundschaft leben kann;
Wenn ich Licht, Hoffnung und Freude verbreiten und dazu beitragen kann, den Fluch der geistigen Blindheit zu beseitigen;
Wenn ich Freude und Hoffnung vergrößern kann und den Schmerz mindern,
Dann soll ich nicht umsonst auf dieser Erde gelebt haben.
Wenn ich am Rande des Lebensweges einen Baum pflanze, in dessen Schatten ein ermüdeter Kopf rasten kann;
Auch wenn ich niemals seinen Schatten sehe oder seine Schönheit, so werde ich doch wahrlich gesegnet sein, auch wenn niemand meinen Namen kennt.

18. Gebet des Heiligen Franziskus von Assisi

Herr,
Mache mich zum Werkzeug Deines Friedens:
Dass ich Liebe bringe, wo man sich hasst,
Dass ich Versöhnung bringe, wo man sich kränkt,
Dass ich Einigkeit bringe, wo Zwietracht ist,
Dass ich den Glauben bringe, wo Zweifel quält,
Dass ich die Hoffnung bringe, wo Verzweiflung droht,
Dass ich die Freude bringe, wo Traurigkeit ist,
Dass ich das Licht bringe, wo Finsternis waltet.

O Meister,
Hilf mir, dass ich nicht danach verlange,
Getröstet zu werden, sondern zu trösten,
Verstanden zu werden, sondern zu verstehen,
Geliebt zu werden, sondern zu lieben.

Denn:
Wer gibt, der empfängt,
Wer verzeiht, dem wird verziehen,
Wer stirbt, der wird zum ewigen Leben geboren.

 — St. Franziskus von Assisi —

19. Stärke

Dies ist mein Gebet an dich, mein Gott –
Schlage, schlage an die Wurzel der Dürftigkeit in meinem Herzen.
Gib mir die Stärke, meine Freuden und Sorgen mit Leichtigkeit zu tragen.
Gib mir die Stärke, meine Liebe durch Dienen fruchtbar zu machen.
Gib mir die Stärke, niemals die Armen zu verstoßen oder in die Knie zu gehen vor unverschämter Macht.
Gib mir die Stärke, meinen Geist weit über die täglichen Nichtigkeiten zu erheben.
Und gib mir die Stärke, meine Kraft mit Liebe Deinem Willen hin zu geben.

20. Göttliches Leben

Gewaltlosigkeit, Wahrheit und Reinheit zu üben … ist Göttliches Leben.

Freundlich, großzügig, demütig und tolerant zu sein … ist Göttliches Leben.

Tugendhaft und gerecht zu sein … ist Göttliches Leben.

Den Armen selbstlos und engagiert zu dienen … ist Göttliches Leben.

Den Kranken mit der „Alles ist Gott“ Einstellung zu dienen … ist Göttliches Leben.

Barmherzig, mutig und hingebungsvoll zu sein … ist Göttliches Leben.

Den Namen Gottes zu singen und zu beten … ist Göttliches Leben.

Japa und Meditation zu üben … ist Göttliches Leben.

Ein Instrument in den Händen Gottes zu sein … ist Göttliches Leben.

Rechtmäßig zu handeln und in Gott zu leben … ist Göttliches Leben.

Sich bedingungslos Gott hinzugeben …ist Göttliches Leben.

Die Sinne zu beherrschen und in Kommunion mit Gott zu sein … ist Göttliches
Leben.

Eins mit dem göttlichen Willen zu sein … ist Göttliches Leben.

Ein stiller Zeuge der drei Bewusstseinsebenen zu sein (Wachen, Traum, Tiefschlaf) … ist Göttliches Leben.

 — Swami Sivananda —