Die Geschichte des Kummers

Ein Landbesitzer baute ein schönes Haus im Wert von 4000 Rupien. Es war die Frucht seiner Ersparnisse von vielen Jahren. Er hatte das Haus selbst geplant und es wurde unter seiner persönlichen Aufsicht erbaut. Nun träumte er auf einmal jede Nacht, das Haus sei eingestürzt. Er war sehr besorgt und befragte die Astrologen. Diese bestätigten im, dass das Haus nicht stehen bleiben würde. Sein Kummer kannte keine Grenzen. Seine scharfsinnige Frau gab ihm eine Idee. Er verkaufte das Haus für 4000 Rupien. Mit den druckfrischen Hundert-Rupien Scheinen wohnte er nun in der Nähe in einer gemieteten Hütte.

In der vorausgesagten Nacht schlief er glücklich und ohne Unterbrechung. Am anderen Morgen hörte er dann, dass einige Übeltäter sein altes Haus in Brand gesteckt hatten und es zu einem Trümmerhaufen abgebrannt sei. Er ging selbst zum Haus und sah dem Schauspiel ohne den geringsten Kummer zu. Innerlich war er glücklich, dass er das Haus rechtzeitig verkauft hatte. Es war nicht mehr sein Haus. Ihm fielen die Hundert-Rupien-Scheine in seiner Geldkassette zu Hause ein – sein Geld. Schnell rannte er zum Haus zurück. Die Albträume kehrten wieder. Gedanken an Räuber hielten ihn nachts wach. Er verdächtigte seine eigenen Brüder und sogar seine Söhne. Wieder hatte seine Frau den rettenden Einfall. Auf ihr Anraten hin deponierte er das Geld in der Staatsbank und erhielt eine Empfangsbescheinigung.

Am nächsten Tag gab es einen waghalsigen Überfall auf die Bank und es wurde berichtet alles Geld sei gestohlen worden. Unser Landbesitzer machte sich jedoch keine Sorgen, er trug seine Empfangsbescheinigung bei sich. Wieder verfolgte ihn die Angst. Er war besessen von dem Gedanken, seine Söhne könnten ihn vergiften und mit der Empfangsbescheinigung das Geld von der Bank holen. Ein heiliger Mann aus dem Dorf kam eines Tages zu ihm und bat ihn um Hilfe für das Waisenhaus, das eingerichtet worden war. Der gute Landbesitzer nahm dies als einen Befehl Gottes, er ging hin und übergab dem  Sadhu die Empfangsbescheinigung, als seinen Beitrag zum Waisenhaus. So wurde für das Waisenhaus ein Gebäude errichtet, das seinen Namen trug. Sein Ruf als edler, großzügiger Mann verbreitete sich nah und weit.

Die Menschen achteten ihn sehr. Nun hatte er keine Angst mehr. Er wusste, dass die Menschen um ihn herum ihn Zeit seines Lebens ehren würden und dass er in Frieden leben könnte. Er wusste auch, dass, wenn er diese Welt verlassen würde, die Almosen und die Gebete der Waisen ihm in der nächsten Welt zustatten kommen würden. Verhaftung bringt Kummer. Was du als „dein“ betrachtest wird zu deinem Feind. Daraus entseht aller Kummer. Wenn du dich von einem Gegen stand löst, macht er dir keine Sorgen mehr. Schneide die Wurzeln der Verhaftung ab. Behandle alles als Sein. Du wirst Frieden und Glück genießen.