Vernarrte Liebe

Mohan liebte seine Frau Savitri leidenschaftlich, denn Savitri war eine sehr schöne Frau. Sie war den Göttern sehr ergeben und studierte auch vedantische Literatur. Sie besaß großes Unterteilsvermögen, war absolut wunschlos und meditierte täglich. Eines Tages erzählte Mohan Savitri, dass er täglich darum bete, er möge nach seinem Tod für immer in ihrer Gesellschaft sein, sei es in der Hölle oder im Himmel. Savitri antwortete ihrem Mann: „ Mein Gebieter, was habe ich, dass du für immer meine Gesellschaft wünschst?“ Mohan antwortete: „Es ist dein wunderschönes Gesicht, dein süßes Lächeln, deine Zuneigung, deine Güte, deine Locken, deine rosigen Wangen und roten Lippen. Es sind deine Gesten und deine scharfen Blicke, deine melodische Stimme und Lieder, die mich faszinieren.“

Darauf fragte Savitri ihn: „Angenommen ich verliere meine Schönheit und meine Gesichtsfarbe durch eine Anämie oder ich bekommen ein pockennarbiges Gesicht, oder Hautauschlag am ganzen Köper und mein Haar geht aus; angenommen ich behandle dich ein wenig schroff oder verliebe mich in jemand anders – möchtest du dann auch noch in meiner Gesellschaft weilen?“ Mohan war verwirrt und fassungslos, als er diese Worte hörte. Savitri sagte:

„Deine Liebe ist nur Vernarrtheit oder Leidenschaft für den Körper. Es ist keine wirkliche Liebe. Dies, was du liebst, kann nicht ewig währen. Es gibt ein unsterbliches Selbst oder Atman im Herzen eines jeden Wesens. Die ist die Quelle und der Ursprung aller Schönheit. Es ist die Schönheit der Schönheiten. Du musst dieses Atman durch Reinigung und Meditation verwirklichen. Nur dann währt deine Liebe ewig. Lass diese Leidenschaft für meinen Körper. Richte deinen Geist nach Innen, tauche tief in das tiefste Innere deines Herzens und schaue die Pracht des Atman.“ Mohan kam zu erkannte seinen Fehler und Unvernunft. Er warf sich vor seiner Frau nieder und nahm sie als seinen Guru. Er vertiefte sich spirituelles Sadhana und erreichte Selbstverwirklichung.