51. Die Kunst und Wissenschaft des spirituellen Lebens

Swamiji benutzt oft und gern den Satz: „Die Kunst und Wissenschaft des spirituellen Lebens“. Mit diesem Satz will er vermutlich versuchen, unsere Aufmerksam keit darauf zu lenken, dass spirituelles Leben nicht einfach irgendeine Routine ist, leicht zu verstehen und eine banale Sache. Es ist vielmehr das Heikelste aller Dinge, und so sollte unser Ansatz sein, dass es sowohl eine Kunst wie auch eine Wissenschaft ist, etwas, das alle Mittel und Ressourcen von uns verlangt. Die Notwendigkeit, es als Kunst und Wissenschaft zu betrachten, ist nirgendwo offensichtlicher als in unserer Annäherung an die Frage der Beziehung zwischen eigener Anstrengung und göttlicher Gnade.

Wie viel unseres spirituellen Lebens hängt von unseren eigenen Bemühungen ab und wie viel von Gottes Gnade? Diese heikle Frage zu lösen, ist essentiell für unseren spirituellen Erfolg. Glücklicherweise bieten uns die Schriften mindestens 3 Modelle an, an denen wir uns orientieren können. Das 1. ist Arjunas (der Schüler in der Bhagavad Gita) Beziehung zu Krishna (der Lehrer in der Bhagavad Gita). Arjunas Beziehung war eine des Gehorsams. Er sagt schließlich: „Ich werde Deinem Geheiß folgen.“ Und Sanjaya (der Seher, Erzähler in der Bhagavad Gita) sagt: „Wo immer Arjuna kämpft und Krishna gegenwärtig ist, wird Erfolg das Ergebnis sein.“

In diesem Fall war also alles, was es brauchte, Krishnas Gegenwart und Arjunas Gehorsam gegenüber Seinen Anweisungen, zu kämpfen. Das 2. Modell, das wir haben, sind die Engelswesen und Karthikeya (= Subramanya = Shanmug = Skanda: mytholog. Sohn Shivas, Heerführer der Engelswesen). Die Engelswesen, unfähig die Dämonen zu besiegen, bitten Karthikeya, sie im Kampf zu führen. Wir haben hier also eine sehr aktive Beziehung. Die Engelswesen wussten, dass sie kämpfen müssen, aber sie tun es unter der Führung und Begleitung Gottes. Während all ihrer Bemühungen und Kämpfe folgen sie täglich, stündlich, jeden Moment Gott.

Das 3. Beispiel handelt vom Navaratri-Fest, wo die besiegten Engelswesen Gott bzw. die Göttin bitten, für sie zu kämpfen. Aber sie machen sich die Mühe, zu bitten, und als Gott den Kampf für sie gewonnen hat, preisen sie Gott und erkennen, dass Gott der einzige ist, der kämpfen und gewinnen kann. Ob es das Beispiel aus der Bhagavad Gita, von Skanda Shashti (Fest von Karthikeya) oder aus der Devi Mahatmyam (Hintergrundgeschichte und -schrift des Navaratri-Festes) ist, es ist in allen 3 Fällen eine Kombination der Erkenntnis, dass ich etwas tun muss und zwar beständig, auch wenn es das beständige Beten zu Gott ist und der Erkenntnis, dass ich letztlich Gottes Führung folgen oder mich ihm ganz anvertrauen muss. Es ist eine Kunst und eine Wissenschaft. Es ist etwas, was wir meistern müssen, wenn wir wollen, dass unser spirituelles Leben vorangeht.

52. Integration von eigener Anstrengung und Abhängigkeit von Gott

Gurudev war kein abstrakter Lehrer. Er war sehr praktisch. Seine Lehren sind angefüllt mit: Tue dies, tue das, voll von Ermahnungen zur Eigenleistung. Swamiji hat auch selten zu uns gesprochen, ohne uns auf irgendeine Weise zu eigener Anstrengung und zu Veränderung zu ermutigen. Und gleichzeitig singt Swamiji immer wieder: „Ich bin nicht der Handelnde. Gott ist der Handelnde.“ Und es ist unser allgemeiner Sprachgebrauch, zu sagen: „Es ist Gottes Wille.“

Wenn uns etwas Gutes geschieht, danken wir Gott. Wenn etwas Unglückliches passiert, akzeptieren wir es als Gottes Willen. Was wir oft nicht machen – obwohl es bewusst oder unbewusst unser Sadhana beeinflusst – ist, zu versuchen, dieses Paradoxon aufzulösen. Hängen mein Sadhana und meine Eigenleistung von mir ab oder ist Gott der Handelnde, ist alles Seine Verantwortung? Wenn wir das Gefühl haben, die gesamte Verantwortung liegt bei uns und wir Gott nicht einbeziehen, dann verlieren unsere Bemühungen letztlich die Kraft. Wir drehen uns im Kreis und kommen nirgendwo hin.

Genau - so, wenn wir alles Gott überlassen und sagen, es hängt alles von Ihm ab. Vielleicht sagen wir, dass alles, was wir je in unserem spirituellen Leben erreicht haben, unerwartet von Gott kam; deshalb warten wir einfach auf Ihn. Aber in diesem Fall können wir auch warten und warten und unser spirituelles Leben ist am Ende nicht so lebendig, wie es sein sollte. Ein weiser Mensch hat eine sehr interessante Lösung für dieses Paradoxon vorgeschlagen: „Arbeite, als hinge alles von dir ab. Bete, als hinge alles von Gott ab.“ In vielerlei Hinsicht ist das eine wunderbare Lösung.

Aber möglicherweise hat Vedanta eine bessere Antwort für uns, die wir auch in unserem täglichen praktischen Leben anwenden können. Vedanta erklärt, dass alles Brahman ist, aber auch, dass du Das (Brahman) bist. Wenn wir also erkennen, dass alles Gott ist, hängt folglich alles von Gott ab und wenn wir gleichzeitig erkennen, dass wir Das sind, dann können wir fühlen, dass unsere Eigenleistung Teil der Leistung Gottes ist.

Gott und wir selbst sind Eins, unsere gemeinsame Anstrengung ist eins. Wir merken, dass das Selbst, welches sich bemüht, ein Selbst jenseits unserer Vorstellung ist. Es ist ein Selbst, welches wir nicht begreifen können. Es ist das Selbst, das genau jetzt, hier in diesem Moment Zeuge von allem ist, was geschieht. Hier kommt es also zu einer Integration von eigener Anstrengung und Abhängigkeit von Gott. Das Selbst, das sich bemüht – unabhängig davon, welche scheinbaren Widersprüche es gibt - ist nichts anderes als Gott, auf den wir vertrauen müssen.

Wenn wir diese Integration, dieses Verständnis verinnerlicht haben, wird unser spirituelles Leben einen soliden Fortschritt machen. Wie lange es bis zur Erfüllung dauern wird, weiß niemand von uns, weil keiner von uns weiß, wie viel von unserem alten Selbst noch abgetragen werden muss. Eines aber wissen wir. Wenn unser spirituelles Leben keinen wirklichen Fortschritt mehr zu machen schien und wir diese Integration herbeiführen, werden wir einen Unterschied bemerken.

53. Entdeckung des Grundsätzlichen im spirituellen Leben

Vor einigen Generationen gab es in Deutschland einen brillanten jungen Musiker. Er war offensichtlich dabei ein weltweit bekannter Organist zu werden, als er in sich plötzlich einen Ruf vernahm, diese aussichtsreiche Karriere zu verlassen und Medizin zu studieren – und danach den Armen in Schwarzafrika zu dienen. Sein Name war Albert Schweitzer. Er folgte diesem Ruf und wurde später zur Inspiration von Millionen.

Es gab jedoch einen interessanten Wendepunkt in seinem spirituellen Leben, der nichts mit seinem Verzicht zu tun hatte. Eines Tages in Afrika fuhr er in einem Kanu auf einem Fluss entlang und plötzlich kamen ihm die Worte: „Ehrfurcht vor allem Leben“ Diese stillen Worte brachten eine grundlegende Wandlung in seine Einstellung zum Leben und sie wurden nicht nur zur Basis seines spirituellen Lebens, sondern auch zur Grundlage seines Dienens. Als Suchende gibt es wahrscheinlich, bewusst oder unbewusst, etwas Grundlegendes in unserem spirituellen Leben.

Es kann der Ruf des Nicht-Verletzens sein, der Ruf zur Wahrheit oder der Ruf zur Reinheit. Es kann ein Ruf zu Glaube oder Vertrauen sein. Es kann ein Ruf zu Hoffnung oder Liebe sein. Aber wenn wir unser eigenes spirituelles Leben untersuchen, werden wir zwar viele Dinge finden, die uns inspirieren, viele Dinge, zu denen wir uns berufen fühlen - aber im Grunde gibt es wahrscheinlich einen für uns grundlegenden Wert. Bei Mahatma Gandhi war es Wahrheit in allen Formen.

Ist es wichtig für uns, diesen grundlegenden Wert zu erkennen und uns daran zu erinnern? Eine der größten Gefahren im spirituellen Leben ist Abschweifen oder wie Swamiji oft sagte, dass wir nicht merken, wie rasch die Zeit vergeht. Wir neigen dazu, in unserem spirituellen Leben schlafen zu gehen, wir fordern uns nicht. Diese grundlegenden Werte, die Gott uns gegeben hat, wie die Übung von Wahrheit, Reinheit, Nicht-Verletzen, Glaube, Hoffnung und Liebe sind dazu bestimmt, die Basis unseres spirituellen Lebens zu bilden.

Wir sollen sie als Hilfe nutzen, um uns in eine andere Dimension zu bringen. Es ist klar, dass wird dadurch auf Widerstände stoßen werden. Das spirituelle Leben kann nicht immer reibungslos sein. Wenn jemand von uns wie Mahatma Gandhi zur Wahrheit gerufen wird, gibt es Zeiten, in denen dies sehr schwierig wird. Wir werden bis zum Äußersten geprüft werden. Aber nur durch Prüfungen wachsen wir. Nur wenn wir gedrängt werden, gehen wir wirklich voran. Sonst schweifen wir ab. Swamiji sagte oft: „Es genügt nicht, einfach darauf zu warten, dass Dinge geschehen.

Wenn du das tust, ist alles, was du bekommst, deine karmischen Muster. Du musst dem spirituellen Leben aktiv folgen.“ Wenn wir jetzt noch nicht so genau darüber Bescheid wissen, kann es für jeden von uns hilfreich sein, herauszufinden, was die wirkliche Grundlage unseres persönlichen spirituellen Lebens ist. Denn unabhängig davon, was wir sonst praktizieren, welchen anderen spirituellen Aktivitäten wir nachgehen, müssen wir uns an diese eine grundlegende Tugend erinnern, diesen einen fundamentalen spirituellen Wert. Und wir müssen ihm aktiv nachgehen. Wir müssen uns selbst täglich prüfen, um zu sehen, ob wir ihn auch leben.

Wenn wir das tun, muss unser spirituelles Leben einfach vorangehen. Weil dies das ewige Gültige ist. Das sind keine normalen Tugenden. Nicht-Verletzen, Wahrheit, Reinheit, Hoffnung, Glaube, Liebe – das sind Merkmale des Göttlichen. Und deshalb, wenn wir sie bis an ihre Grenzen ausüben, wenn wir uns wirklich drängen, dann müssen wir zwangsläufig näher zum Göttlichen und zu unserem Ziel kommen.

54. Feste Vorstellungen überschreiten

Seit undenklichen Zeiten versucht der Mensch die Wahrheit seiner Existenz zu ergründen: „Wer bin ich? Woher kam ich? Wohin gehe ich? Was ist meine Aufgabe, während ich hier bin?“ Normalerweise können diese Fragen im Alltag nicht gestellt werden. Ohne Zweifel wurden sie ursprünglich unter dem Sternenhimmel gestellt, wenn man entspannt und der Geist in einem feineren Zustand war.

Diese Fragen wurden immer weiter gestellt, der Geist wurde stiller und feiner und kam näher zu einer Antwort. Die Antwort kam eigentlich nie in Worten, sondern in Form von Erfahrungen, weil die gesuchte Wahrheit jenseits des Verstandes lag und sehr, sehr fein und subtil ist. Wenn wir also heute nach Wahrheit suchen, ist die oberste Qualifikation ein feinsinniger Geist oder eben ein feinsinniges Wesen. Ein grober Geist und ein grobes Wesen können die Wahrheit nicht erreichen.

Deshalb ist das Fundament des spirituellen Lebens eine Verfeinerung unseres Wesens – all unsere moralischen und spirituellen Übungen sind dafür da, uns dazu zu verhelfen. Letztlich dämmert die Wahrheit in einem reinen Herzen. Die „Dämmerung“ der Wahrheit ist ein gutes Sinnbild, weil die Wahrheit nicht begreifbar ist. Sie ist etwas, das wir werden. Wie Swamiji regelmäßig sagt: „Es ist nicht etwas, was wir mit dem Verstand wissen, sondern es ist etwas, was man direkt erfährt.“

Was ist die wichtigste Vorraussetzung, um diese Erfahrung zu erreichen? Offensichtlich ist es ein gereinigter Geist. Dann stellt sich die Frage, was uns daran hindert, einen dieserart gereinigten Geist zu haben? Swamiji erinnert uns immer wieder: „Es ist ein Geist, der sich durch die Sinne nach außen wendet. Es ist ein Geist, der sich nach äußeren Objekten sehnt.“ Aber als Suchender der Wahrheit gibt es noch eine andere Unrein heit, derer wir uns nicht so leicht bewusst werden - das sind unsere Vorstellungen von der Wahrheit.

Auf unserer Suche nach Wahrheit entwickeln wir Konzepte oder Vorstellungen davon, was die Wahrheit ist. Das ist vollständig zulässig und auch wirklich notwendig. Wir müssen uns von da, wo wir sind, zu etwas Höherem bewegen. Dies erfordert tiefes Nachdenken, Reflexion und Konzepte. Aber der Prozess des Denkens ist ein Kampf. Es ist harte Arbeit. Wir gehen durch Zeiten von Unsicherheit und Zweifel und dann endlich dämmert etwas. Wenn etwas dämmert, fühlen wir eine Erleichterung, wir fühlen uns angenehmer.

Dann besteht die Versuchung, sich nieder zu lassen, sich angenehm auszuruhen, da wir das Gefühl haben, die Wahrheit zu kennen. Das nennt man eine fixe Idee, eine feste Vorstellung. Es bedeutet, dass wir in diesem Zustand festgefahren sind, es sei denn, wir merken, dass dies nur ein vorübergehender Rastplatz ist, von dem aus wir einen weiteren Schritt nach oben machen müssen. Eigentlich ist es einfach ein Veredelungsprozess.

Unsere Konzepte müssen feiner und feiner werden, bis wir bereit sind, alle Konzepte hinter uns zu lassen und einfach in der Wahrheit selbst zu ruhen. Krishna fordert uns auf, alle Dharmas, alle Vorstellungen, was die Wahrheit sei, hinter uns zu lassen und Zuflucht zu Ihm allein zu nehmen. Deshalb ist Selbsthingabe für das spirituelle Leben so wichtig – ein Loslassen von allem, was wir denken, von allem, was uns von unserem Nächsten trennt und in der Wahrheit der Einheit zu ruhen. Die letzte Wahrheit des Advaita ist keine Vorstellung. Es ist nichts, was wir begreifen können. Es ist etwas, das wir sein und zum Ausdruck bringen müssen.

55. Lehren richtig verstehen

In seiner aktiven Lehrzeit hat unser verehrter Vedanta-Lehrer, Swami Brahmanandaji, manchmal gesagt: „Es ist kein wirkliches Problem, wenn du die Wahrheiten und spirituellen Lehren nicht verstehst, aber es kann sicher ein Problem sein, wenn du sie missverstehst.“ Das scheint einfach zu bedeuten, dass wir, wenn wir die Lehren nicht verstanden haben, bescheiden mit unserer Suche nach einem besseren Verständnis fortfahren können.

Aber wenn wir sie missverstehen, dann suchen wir möglicherweise jahrelang in einer falschen Richtung, wo wir nicht auf die Wahrheit treffen können. Zum Beispiel können viele Missverständnisse daher kommen, dass wir die Welt als „unwirklich“ beschreiben oder wenn wir unsere gegen wärtige Erfahrung als „einen langen Traum“ bezeichnen, aus dem wir erwachen müssen. Wenn unsere Lehrer Bemerkungen solcher Art machen, haben sie etwas Spezielles im Sinn.

Wir sollten versuchen zu verstehen, was sie damit meinen und sie nicht missverstehen. Wenn Schüler hören, dass wir aus unserem langen Traum erwachen sollen oder dass die Welt nicht real ist oder dass der Geist zum Nicht- Geist wird – denken sie oft, es sei notwendig, eine Veränderung hervorzurufen, in welcher diese Welt irgendwie verschwindet und sie in einem Zustand sind, in dem es keine Welt und keinen Geist gibt oder wo sie in eine total neue Welt aufgewacht sind.

Aber wenn wir unseren gesunden Menschenverstand einsetzen und schauen, wie Gurudev gewirkt hat oder wie die langjährigen Bewohner des Ashrams wirken, dann sehen wir Menschen, die völlig in dieser Welt und überhaupt nicht zerstreut zu sein scheinen. Sie setzen sich ständig mit den harten praktischen Erfordernissen der Welt, in der wir leben, auseinander. Heißt das, dass die Welt für sie kein vorübergehendes Schauspiel ist und dass ihr Geist nicht aufgehört hat, Geist zu sein?

Lasst uns versuchen, das von ihrem Standpunkt aus zu sehen. Wie kann die Welt verändert sein und doch dieselbe? Um ein prosaisches Beispiel zu nehmen: Wenn wir ein tragisches Erlebnis haben, ist die Welt für uns verändert und doch ist sie äußerlich dieselbe wie immer. Genauso bleibt, wenn sich ein Mensch verliebt, die äußere Welt gleich, aber innerlich sieht man alles in einem neuen Licht.

Oder wenn ein Paar sein erstes Kind hat, bleibt der Rest der Welt gleich, aber die Verantwortung für ein Kind hat ihr Leben stark verändert. Man sagt uns, wir sollen aufwachen. Bedeutet das, dass wir nicht mehr denken oder Erinnerungen haben sollen, da der Geist doch zum „Nicht-Geist“ werden soll? Nein, nach und nach finden wir einen neuen Standort. Statt dass unsere Energie und unsere Identifikation in die wechselnden vorübergehenden Stimmungen unseres Geistes fließt – in unsere Gefühle, was wir denken, in unsere Erinnerungen – verlagern sie sich in eine Dimension, die nicht lokalisiert werden kann, die immer gleich bleibt, die nicht in Worte gefasst werden kann und dennoch sehr real ist.

Nach und nach wird der Geist dann zum „Nicht-Geist“, weil unsere Aufmerksamkeit nicht auf den Geist (im Sinne von Gemüt, Psyche) gerichtet ist, sondern auf etwas anderes. Von diesem neuen Standpunkt aus hat die Welt nicht mehr dieselbe Wirklichkeit. Sie wird zu einem vorübergehenden Schauspiel, an dem wir voll und ganz teil nehmen, aber aus einer anderen Perspektive. Deshalb ist es wichtig, dass wir das, was wir hören, für uns untersuchen, bis wir es aus der Perspektive der Lehre verstehen können. Das hält uns auf dem rechten Weg und bringt unser spirituelles Leben vorwärts.